Ausflug in die (westasiatische?) Steppe
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 23:44
Sodele, da wär ich wieder. 3 Tage war ich unterwegs, wie viel Staub ich dabei gefressen hab weiss ich nicht genau...

Mittwoch, 16. August 2006. Das war noch ziemlich am Anfang. Gerade mal 12 km bin ich da schon gegen den Wind gefahren. Mühsamer als die Emmentaler Höger hinauf, kam es mir vor.

"Überwiegend sonnig, aus Südwesten zeitweise dichte hohe Wolkenfelder. Bei lebhaftem Südwind 26 bis 28 Grad." hat es in meinem Bericht vom Vortag geheissen. So weit, so gut.

Blick über das weite Land. Die Windstärke 6 ist hier an den Pappeln zu erkennen - die einzigen grösseren Bäume, die hier wachsen.

Die Segler und Kitesurfer auf dem See draussen hatten wohl mehr Freude als ich...
Der Berg im Hintergrund ist 15 km entfernt und knapp 300 m hoch - die einzige Erhebung weit und breit.

Am späteren Nachmittag sind aus den "hohen Wolkenfeldern" ausgewachsene Schauerwolken geworden. Mehr als ein paar Tropfen bekam ich allerdings in dieser Steppe nicht zu spüren. Im Westen über den Alpen ist ein Föhnfenster zu erkennen. Darin erstrahlt der östlichste 2000er der Alpen, der Schneeberg.

Steppenvegetation mit passender Abendstimmung.

Über mir spielte sich das ab, was ich mir unter einem "Wüstengewitter" vorstelle: Weltuntergangsstimmung, aber unten kommt nix an. Der Turm diente übrigens im Kalten Krieg den ungarischen Grenzwächtern als Aussichtswarte. Heute wird er von Besuchern des Nationalparks zum Beobachten der vielfältigen Vogelwelt benutzt.

Noch mal ein Blick nach Westen. Das Fröntchen zerbröselt immer mehr, die trockene Luft aus Südwesten setzt sich allmählich durch. Der Wind ist erstmals an diesem Tag wieder erträglich (Stärke 3-4).

Neuer Tag, neues Wetter. Wolkenloser Himmel, 4-5 Bf aus Süd, 30 °C. Die Luft flimmert, und Löffler löffeln den See aus
Im Ernst: Diese Lacken trocknen öfters aus. Sie haben keine überirdischen Zuflüsse, und die jährliche Niederschlagssumme beträgt hier etwa 400 mm. Dadurch haben sie einen hohen Salzgehalt, was unter anderem an der trüben Farbe des Wassers zu erkennen ist.

"Ausflug" nach Ungarn - die Grenze verläuft am linken Damm. Der Einser Kanal wurde zur Entwässerung des Neusiedler Sees gebaut - zum Glück wurde dabei nicht beachtet, dass der Fluss, in den er mündet, bei Hochwasser einen höheren Wasserspiegel aufweist als der See. Dadurch wurde der Plan, den See trocken zu legen vereitelt und dieses in Europa einmalige Biotop erhalten.

Brachland, so weit das Auge reicht. In diesem abgelegenen Grenzgebiet werden immer mehr landwirtschaftliche Flächen aufgegeben - die Natur, insbesondere die Vogelwelt dankt es.

Gegen Abend hiess es Posten beziehen auf meinem Lieblings-Aussichtspunkt. Bis zum Eintreffen des hier immer wieder überwältigenden Sonnenuntergangs war noch Zeit, etwas den Vögeln nachzupirschen.

Ohne Worte...

.................................... Schnipp ................................................
Freitag, neuer Tag, neues Wetter. Hohe Wolkenfelder, 6 Bf aus Südwest, starke Böen. Die geplante Umrundung des Sees über Ungarn tu ich mir bei diesen Verhältnissen nicht an.

Stattdessen die Überfahrt mit der Fähre ans Westufer. Zum Glück ist der See nur etwa 1.6 Meter tief...

Auch das Westufer hat seine Reize. Am Rand des Leithagebirges sind die Weinberge mit zahlreichen Obst- und Nussbäumen durchsetzt. Muss im Frühling eine Augenweide sein - Kreuzchen in der Agenda 2007 anbringen

Zum Schluss noch etwas Wein-Romantik. In diesen Weinkellern lassen sich gemütliche Abende verbringen. Die passende Himmelskulisse einmal mehr: Eine optisch beeindruckende Front, Windsprung von Süd auf Nordwest, runter kam nix. So ist das eben in der westlichsten Steppe Europas...

Mittwoch, 16. August 2006. Das war noch ziemlich am Anfang. Gerade mal 12 km bin ich da schon gegen den Wind gefahren. Mühsamer als die Emmentaler Höger hinauf, kam es mir vor.

"Überwiegend sonnig, aus Südwesten zeitweise dichte hohe Wolkenfelder. Bei lebhaftem Südwind 26 bis 28 Grad." hat es in meinem Bericht vom Vortag geheissen. So weit, so gut.

Blick über das weite Land. Die Windstärke 6 ist hier an den Pappeln zu erkennen - die einzigen grösseren Bäume, die hier wachsen.

Die Segler und Kitesurfer auf dem See draussen hatten wohl mehr Freude als ich...
Der Berg im Hintergrund ist 15 km entfernt und knapp 300 m hoch - die einzige Erhebung weit und breit.

Am späteren Nachmittag sind aus den "hohen Wolkenfeldern" ausgewachsene Schauerwolken geworden. Mehr als ein paar Tropfen bekam ich allerdings in dieser Steppe nicht zu spüren. Im Westen über den Alpen ist ein Föhnfenster zu erkennen. Darin erstrahlt der östlichste 2000er der Alpen, der Schneeberg.

Steppenvegetation mit passender Abendstimmung.

Über mir spielte sich das ab, was ich mir unter einem "Wüstengewitter" vorstelle: Weltuntergangsstimmung, aber unten kommt nix an. Der Turm diente übrigens im Kalten Krieg den ungarischen Grenzwächtern als Aussichtswarte. Heute wird er von Besuchern des Nationalparks zum Beobachten der vielfältigen Vogelwelt benutzt.

Noch mal ein Blick nach Westen. Das Fröntchen zerbröselt immer mehr, die trockene Luft aus Südwesten setzt sich allmählich durch. Der Wind ist erstmals an diesem Tag wieder erträglich (Stärke 3-4).

Neuer Tag, neues Wetter. Wolkenloser Himmel, 4-5 Bf aus Süd, 30 °C. Die Luft flimmert, und Löffler löffeln den See aus

"Ausflug" nach Ungarn - die Grenze verläuft am linken Damm. Der Einser Kanal wurde zur Entwässerung des Neusiedler Sees gebaut - zum Glück wurde dabei nicht beachtet, dass der Fluss, in den er mündet, bei Hochwasser einen höheren Wasserspiegel aufweist als der See. Dadurch wurde der Plan, den See trocken zu legen vereitelt und dieses in Europa einmalige Biotop erhalten.

Brachland, so weit das Auge reicht. In diesem abgelegenen Grenzgebiet werden immer mehr landwirtschaftliche Flächen aufgegeben - die Natur, insbesondere die Vogelwelt dankt es.

Gegen Abend hiess es Posten beziehen auf meinem Lieblings-Aussichtspunkt. Bis zum Eintreffen des hier immer wieder überwältigenden Sonnenuntergangs war noch Zeit, etwas den Vögeln nachzupirschen.

Ohne Worte...

.................................... Schnipp ................................................
Freitag, neuer Tag, neues Wetter. Hohe Wolkenfelder, 6 Bf aus Südwest, starke Böen. Die geplante Umrundung des Sees über Ungarn tu ich mir bei diesen Verhältnissen nicht an.

Stattdessen die Überfahrt mit der Fähre ans Westufer. Zum Glück ist der See nur etwa 1.6 Meter tief...

Auch das Westufer hat seine Reize. Am Rand des Leithagebirges sind die Weinberge mit zahlreichen Obst- und Nussbäumen durchsetzt. Muss im Frühling eine Augenweide sein - Kreuzchen in der Agenda 2007 anbringen

Zum Schluss noch etwas Wein-Romantik. In diesen Weinkellern lassen sich gemütliche Abende verbringen. Die passende Himmelskulisse einmal mehr: Eine optisch beeindruckende Front, Windsprung von Süd auf Nordwest, runter kam nix. So ist das eben in der westlichsten Steppe Europas...

