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gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 07:14
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Gestern Abend herrschten in Teilen der Ostschweiz extreme Strassenverhältnisse, nachdem eine Schauerlinie durchzog.
Auch ich war zwischen 17 und 18 Uhr mit dem Auto vom Zürcher Oberland ins Thurgau unterwegs.
Von Bichelsee in Richtung Eschlikon/Sirnach ging praktisch nichts mehr. Selbst auf ebener Strasse kam man kaum mehr vom Fleck und selbst 4x4-Autofahrer waren auf Trottoirs am Ketten montieren
Die Strasse von Bichelsee über Balterswil in Richtung Eschlikon hat ca. 1-2% Gefälle. Vor mir fuhr ein Tieflader, der etliche Tonnen Stahlträger geladen hatte. Am 3-achsigen Angänger, je mit Doppelbereifung, drehte
kein Rad mehr. D.h. der Widerstand in den Achsen war grösser als derjenige zwischen vereister Strasse und den Pneus (der Chauffeur bremste nicht!). Das muss man sich einmal vorstellen.
Der Anhänger rutschte mal nach links, mal nach rechts ausbrechend über die Strasse. Halten konnte er das Gefährt nur, indem er immer wieder den Randstein zum Trottoir touchierte. Ich hielt zum Glück genügend Abstand, so gut das ging. Anhalten war eigentlich nicht möglich, da sich mein Auto wie von Geisterhand wieder in Bewegung setzte...rutschend...und das auf einer so schwach abfallenden Strasse :O
Für die 3-4km von Bichelsee nach Eschlikon brauchte ich 45 Min.
Uwe
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 07:32
von Jüge, Bonstetten ZH
Sali,
ja, ging mir gestern auch so, bin da voll in den Schneeschauer reingeraten und dementsprechend war dann auch der Verkehr.
Nur, als ich heute morgen den Bericht auf Radio24 gehört habe, dann frage ich mich manchmal schon was wir für Probleme haben. Die Räumungsdienste können tun und lassen was sie wollen...es ist immer schlecht -> zu früh gesalzen, zu spät gesalzen, gar nicht gesalzen!!! Wie man sich so darüber aufregen kann, wenn man mal 30 oder 40 Minuten später nach Hause kommt....Vielleicht sollte man sich in dieser Zeit ein paar Gedanken machen...weshalb es besser ist den Blutdruck nicht unnötig zu pushen. Weil....kann man es ändern wenn man im Stau steht???....Eben.
Gruss
Jürg
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 09:30
von Willi
Ganz kritisch war es zwischen Uitikon-Waldegg und Stallikon-Sellenbüren. Ich war im Postauto im Wald, beim Stopp hinter der stehenden Kolonne rutschten die Vorderräder 1m nach rechts - die Passagiere hielten den Atem an. Ich ging dann zu Fuss weiter, und erlebte nebst 2 (gimpflichen) Unfällen einen "Kavaliersstart" in die Richtung, aus der ich kam.
Meine Frau erzählte mir, wie hinter ihr ein ungeduldiger Autofahrer "hauteng" aufschloss und anfing zu hupen. Sie ging dann auf die Bremse, bei einem Unfallsignal, dann hielt er Abstand.......
Ich finde die Aggressivität solcher Hetzer verwerflich. Leider gibt es viel zu viel von dieser Sorte, ihnen wär das Billett auf der Stelle zu entziehen.
Gruss Willi
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 10:17
von wick
@Jürg
Da bin ich überhaupt nicht Deiner Meinung. Der Räumungsdienst bzw. das Tiefbauamt des Kantons Zürich benütz ein extrem teures Modell, welches u.a. auch mit den Daten von MeteoSchweiz funktioniert und bei solch teuren "Übungen" muss der Strassendienst jederzeit tauglich sein. MeteoNews beliefert auch verschiedene Tiefbauämter mit Vorhersagen und Infos, ich weiss also von was ich spreche. Die Schauerlinie war gestern sehr deutlich auf dem Radar zu erkennen und selbst Laien konnten die Zugrichtung gut interpretieren. Ein Blick auf das Satbild hat verraten, dass hinter der Schauerlinie eine Aufhellungszone folgte. Die sinkenden Temperaturen, die Ausstrahlung und die nach wie vor sehr kalten Böden provozierten eine schnelle Eisbildung. Auf Radio 24 um 17 Uhr habe ich live ins Mic gebetet, dass es eine extreme Glatteisgefahr gibt. Diese Idee ist mir nicht während des Schwatzens gekommen, dies haben wir im Büro schon beim Eintreffen der Front am Rhein besprochen. Man hätte also locker (und um 16 Uhr ist noch nicht alles auf der Strasse was Räder hat) eine knappe Stunde gehabt um die Streufahrzeuge rauszuschicken. Es geht nicht darum, dass 40 Minuten im Stau warten schlimm ist, es geht darum, dass das Modell und die Datengrundlage der Räumungsdienste zum dritten Mal diesen Winter nicht funktioniert hat. Und es war für die Räumungsdienste beileibe kein schlimmer Winter. Derartig wenig Niederschlag gibt es wirklich selten...
Gruss
Peter
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 11:14
von Willi
@Wick: genau. Wenn ich dann im Radio höre, dass die Räumequipen bereits Feierabend hatten und wieder aufgeboten werden mussten, dann greift man sich schon an den Kopf und frägt sich: was ging da schief?
Gruss Willi
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 11:35
von wick
Das ist das i-Tüpfelchen und wahrscheinlich sind die armen vom Feierabend verhinderten Räumungsmitarbeiter auch noch im Stau gestanden...

gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 11:47
von Toby, Gossau ZH
Das konnte ich live miterleben... stockender Verkehr zwischen Uster und Gossau ZH und mittendrin ein "Salzstreuer" der selber auch feststeckte
Die Verhältnisse waren schon prekär. Zwischen Ottikon und Grüt ist ein Gelenkbus der VZO einfach in die Wiese abgerutscht und in Bubikon verhinderte ein Bus, der quer in der Strasse stand, die Weiterfahrt. :O
gestern Abend extreme Strassenverhältnisse
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 12:24
von Jüge, Bonstetten ZH
@peter,
die Situation in Zürich konnte ich nicht genau einschätzen, da ich im Kt. ZG arbeite und der Schneeschauer dementsprechend später eingetroffen. Aber als ich zu Hause in Bonstetten eintraf war der Himmel schon offen und das Tempo auf den Strassen ensprechend.
Dass die Schauerlinie früh zu erkennen war ist absolut richtig. Ich kenne aber die genaue Organisation der Zürcher Räumungsdienste nicht. Zudem gab es ja nicht nur in Zürich Probleme
->A3. Aber ich denke trotzdem nicht, dass es möglich ist alle Strassen zu vollster Zufriedenheit zu räumen. Mich nervt einfach, dass die Leute mittlerweile unglaublich empfindlich geworden sind wenn ein kleines Rädchen im System mal nicht so funktioniert wie sie es sich wünschen. Aber korrekt ist sicherlich, dass wenn man offensichtlich die Möglichkeit hat vorzubeugen, man dies auch tun soll.
Wenn du sagst, dass der Zürcherräumungsdienst auf ein teures Modell zurückgreifen kann, dann frage ich mich natürlich auch ob sie sich eher auf das Verhalten der Stockenten auf dem Zürichsee verlassen als auf wissenschaftliche Vorhersagen.

oder sie haben falsche oder keine Vorhersagen erhalten. :D
Jürg