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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
fish
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von fish »

oh doch, und ob die zentrale sinn macht. wie sollen die einsatzkräfte sonst ihre arbeit koordinieren?
ja richtig, die zufahrtswege können versperrt sein, müssen sie aber nicht. ausserdem, auch wenn die wege versperrt sind, die schweren geräte zur rettung, bergung oder "weg freimachen" sind noch intakt vorhanden. ob es besser ist, die rettungsgeräte gar nicht oder erst nach einiger zeit zur verfügung zu haben, wirst du wohl selber rausfinden können. selbes gilt übrigens für die einsatzzentrale...

"Mein" haus? nö, ist nicht erdbebensicher. erdbebengefährdung ist aber auf der gefahrenkarte auch im blauen bereich :-)

doch doch, mir ist durchaus bekannt, dass sich am rheingraben "etwas" befindet. daher sind erdbeben in diesem gebiet auch ganz normal.

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Sandmaennli, Muttenz
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von Sandmaennli, Muttenz »

@Fish
Es kann sein, dass du mich falsch verstanden hast, aber welches Personal will man noch in die erdbebensichere Notrufzentrale umdisponieren, wenn das Erdbeben satrk ist, kann es auch zu Toten in der Einsatzzentrale kommen und Leute die zu Hause sind, die werden nach einem ERdbeben zu Hause selber besorgt sein um Angehörige und eventuelle Opfer. Wenn man so überlegt ist es dann eher unwahrscheinlich, dass dieser Plan klappen könnte.
Wenn die erdbebensichere Einsatzzentrale von sofrot an benützt wird, dann geht der Plan auf, denn dann wären die Arbeiter in der Notrufzentrale während eines Bebens sicher und hätten somit keine Verletzten bzw. Opfer zu beklage.
Mit freundlichen Grüssen Thomas


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Dwalin (Muttenz)
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von Dwalin (Muttenz) »

Hi!

Also Erdbeben waren für mich irgendwie nie spürbar.
Ich meine, das einzige beben, das ich je gespührt habe war das letzte,
ja wann war das... :( *nachdenk* es gab auf jedenfall einen langen Thread darüber.
Darum finde ich es ein bisschen schade, ich hab erst eins mitbekommen. ;-(

Gruss Norman ;-)
Allradantrieb bedeutet, daß Dein Auto dort stecken bleibt,
wo der Abschleppwagen nicht hinkommt.


Die Windstärke steigt direkt proportional zu den Kosten Deiner neuen Frisur

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Sandmaennli, Muttenz
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von Sandmaennli, Muttenz »

@ Dark
Die letzten Beben waren am 05.12. 2004, 28.06.2004, 21.06.2004, 23.02.2004 und am 22.02.2003 all diese 5 Stück waren deutlich zu verspüren und habe sie gespürt.

Dass das du meinst war am 5 Dezember udn dauerte etwa 5- 10 Sekunden, je nach Region, bei uns war es so um die 7 Sekunden lang spürbar.

Du schläfst villeicht ein bisschen tief und spürst sie darum nicht. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich sie sicherlich nicht mitbekommen hätte, wenn ich geschlafen hätte.

Hmmm... du musst einfach Glück haben und abwarten vielleicht spürst da ja mal wieder eins. Ein leichts Beben wäre für dich ein ideales Geburtstagsgeschenk.

Liebe Grüsse Thomas.

cyba
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Registriert: Sa 26. Jun 2004, 11:22

Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von cyba »

Hoi zämme

NFP 31

Zwischen 1993 und 1995 wurde im Rahmen des NFP 31 (Kilimaänderungen und Naturkatastrophen) eine Mikrozonierungs-Studie von Basel-Stadt erstellt.

Was ist eine Mikrozonierungs-Studie?

Man ermittelt dabei das Erdbebenverhalten des Untergrundes und schaut, wie sich ein Beben auf allfällige Bauwerke auswirken würde. So kann man eine Schadensprognose erstellen. Auf einer Mikrozonierungskarte entsprechen die jeweiligen Zonen einem bestimmten Untergrundverhalten (bei Beben). Innerhalb einer Zone wird das Untergrundverhalten als homogen angenommen. Mikrozonierungsstudien geben Antworten auf folgende Fragen:

1.Welche Erschütterungsfähigkeit hat der lokale Untergrund?

2.Wie gross ist die maximal zu erwartende Bodenbeschleunigung?

3.Wo kann es zu Bodenverflüssigungen kommen?

4.Welches ist die dominierende Frequenz der Bodenbewegung?

5.Was bedeutet dies für die lokale Bebengefährdung?

Aus den Antworten kann man die Schlüsse für die Bauweise von Gebäuden ziehen.

Mikrozonierung von Basel

Hier zunächst das Ergebnis für die Mikrozonierung aus dem NFP 31:

Bild

Dies ist eine qualitative Mikrozonierungskarte. Die Variation von 0 bis 22 in der Erschütterungsfähigkeit entspricht etwa +/- einer Intensitätsstufe in Bezug auf den regionalen Mittelwert.

In Zonen erniedrigter Erschütterungsfähigkeit werden die Bodenbewegungen durch den lokalen Untergrund gering bis stark abgeschwächt (destruktive Interferenz). In einer solchen Zone ist dementsprechend eine Erdbebengefährdung geringer als der regionale Mittelwert.

In Zonen mit erhöhter Erschütterungsfähigkeit werden die Bodenbewegungen durch den lokalen Untergrund gering bis stark verstärkt (Resonanz). Die effektive Bebengefährdung ist in diesem Gebiet höher als der regionale Mittelwert!

Aus der Mikrozonierung kann man dann eine Karte der zu erwartenden Schäden errechnen:

Bild

Die Farben beziehen sich auf die mittleren Gebäudeschäden in Prozenten (je dünkler, desto grösser die Verwüstung). Die obige Karte bezieht sich auf ein Beben mit der Stärke des grossen Bebens von Basel Anno 1356.

Bebenszenario für Basel

Erdbeben können nicht vorhergesagt werden, man kann aber die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Bebens mit einer bestimmten Magnitude berechnen. Schäden werden durch zwei Hauptfaktoren bestimmt:

1.geologischer Untergrund

2.Qualität der Bauwerke

Wenn besispielsweise die dominierende Schwingungsfrequenz im Untergrund mit derjenigen der Gebäude übereinstimmt, kommt es zur Resonanz! In der Schweiz gibt es erst seit 1989 fortschrittliche Baunormen bezüglich Bebenresistenz (die meisten Gebäude in Basel wurden vor 1989 erstellt und verfügen somit über keinen zureichenden Erdbebenschutz).

Koordinationszentrale

Eine bebensichere Koordinationszentrale macht absolut Sinn. Im Fall von L.A. sagt man der Bevölkerung, dass man nach einem schweren Beben etwa 3 Tage autonom auskommen muss (bis Hilfe da ist). In Basel ist dieser Zeitraum jedoch bestimmt viel kleiner. In einem Katastrophen- oder sogar Kriegsfall spielen Verbindungen eine sehr wichtige Rolle. Man muss jederzeit wissen, wo welche Hilfe benötigt wird. Eine bebensichere Koordinationsstelle kann gewisse Hilfeleistungen beschleunigen.

In diesem Sinne

Grüsse

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Sandmaennli, Muttenz
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Koordinationszentrale.

Beitrag von Sandmaennli, Muttenz »

Ja, sobald die ersten Leute in der Koordinationsstelle eintreffen ist es sinnvoll, jedoch ist Basel erst Am Beginn der Rüstung gegen ein Erdbeben, es muss noch viel getan werden, bis Basel als relativ gut vorbereitete Stadt bezeichnet werden kann.

cyba
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von cyba »

@Thomas alias Sandmaennli:
du weisst nicht genau das sich dem Oberrheingraben un dem französischem Grabenbruch eine Konvergenzzone besteht, die durch Basel zieht


Falsch. Konvergenz (con = zusammen), am Oberrheingraben passiert genau das Gegenteil: Auseinanderdriften, also Divergenz. Es ist ein Horst-Graben-System. Schwarzwald und Vogesen bilden Horst, der Graben dazwischen senkt sich ab. Eine Subduktionszone ist konvergent, ein Riftgrabensystem sicher nicht.

Gruss

P.S.: Es gibt im Internet viele nette Seiten über Erdbeben!


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Sandmaennli, Muttenz
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Kaiserstuhl

Beitrag von Sandmaennli, Muttenz »

Zitat:
Falsch. Konvergenz (con = zusammen), am Oberrheingraben passiert genau das Gegenteil: Auseinanderdriften, also Divergenz. Es ist ein Horst-Graben-System. Schwarzwald und Vogesen bilden Horst, der Graben dazwischen senkt sich ab. Eine Subduktionszone ist konvergent, ein Riftgrabensystem sicher nicht.

Falsch!
Nur an Plattenzgrenzen werden der Ausdruck Konvergenz, lateral und divergent benutzt. Der Kaiserstuhl (Vulkan) entstand, weil die Erdschichten dort relativ dünn sind und Mgma austreten konnte und so entstand dann dieser Vulkan. Der Graben senkt sich dort ab, das ist korrekt!

Aber wie nennt man dann dieses Verbindung zwischen dem französischem und dem deutschem Grabensystem?

cyba
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von cyba »

Hoi Thomas

Also, die tektonische Formation am Rheingraben ist divergent, denn der Rheintalgraben gehört zum Westeuropäischen Riftgürtel.

Hier noch ein Zitat "Einführung in die Tektonik" (Gehrhard H. Eisbacher):

Herdflächenlösungen demonstrieren ebenfalls eine NE-SW-Extension, die an Abschiebungen und divergenten Blattverschiebungen erfolgt.

Mit den Begriffen: das ist teilweise recht komplex...wenn Du in Google einige Stichworte einigibst und dann die entsprechenden Infos durchliest, kann das einen falschen oder unvollständigen Eindruck vermitteln. Die Begriffe werden in der Strukturgeologie recht flexibel verwendet.

Übrigens:

Lateral und dextral beziehen sich v.a. auf Blattverschiebungen (z.B. San Andreas Verwerfung in den USA).

Ich habe ja schon gesagt, dass es sich dabei um ein Horst - Graben - System handelt. Die Erdbeben resultieren aus Abschiebungen.

Ich würde Dir mal empfehlen, in eine Strukturgeologie - Vorlesung reinzusitzen - ist sehr aufschlussreich ;-) .

(Und Vulkanismus kann eine Folgeerscheinung beim Riftgrabensystem sein: Rheinischer Schild, Vogelsberg, Kaiserstuhl, Massif Central -> Mantelaufwölbung und alkalibasaltischer Vulkanismus).

Grüsse

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Sandmaennli, Muttenz
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Erdbebenaktivität nimmt am Oberrheingraben zu

Beitrag von Sandmaennli, Muttenz »

Ich denke mal, gegen dein Wissen bin ich machtlos. Aber ich versuche mein bestes zu geben. Momentan hab ich leider keine Zeit für Vorlesungen. Erst nach den Sommerferien oder in den Sommerferien.
Gruss Thomas

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