Ups..jetzt han i grad etwas geschrieben und scho haste geantwortet:):) Werde die Zeilen mal dennoch reinsetzen und noch etwas
zum Mittleren Westen heraussuchen..also der und bekannten Tornado alley.
http://ams.confex.com/ams/pdfpapers/55296.pdf
In diesem Link siehst du mal auf den ersten Karten eine Lage, die zu einem Ausbruch führen kann.
Lg, Helge
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Moin Melanie,
jetzt hatte ich doch noch schnell Zeit etwas über das Thema zu schreiben.
Grundsätzlich kann man sagen, dass in den zentralen Plains am Häufigsten
ein durchschwenkender Trog mit einer einhergehenden Leezyklogenese über
den östlichen Rockies für Tornadoausbrüche verantwortlich ist.
Ich denke mal nicht, dass dich nun der genaue Hergang zur Tornadoentwicklung
interessiert, sondern mehr die allgemeine Lagen.
Auf jedenfall hast du bei dieser Troglage und Leezyklogenese im Frühjahr fast immer
irgendwo ein Gebiet, wo es zum Ausbruch kommt ( es ist nicht selten ein
triple point vorhanden...also ein Gebiet, wo Kaltfront, Warmfront und dryline sich
treffen und dort es zur Entwicklung kommt).
Dies wäre der Standardfall.
Ein anderer sind sog. „boundaries“..also einfach thermische Grenzen , die z.B. von
vorherigen Gewittern übriggeblieben sind...sie sind ebenfalls ein Fokus für Tornadoentstehung, wobei sich solch eine Situation zu jeder Jahreszeit einstellen kann.
Wobei es bei diesen boundaries wiederum eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt.
Dann die Großwetterlage für die gewaltigen Tornadoausbrüche, die meist außerhalb
der für uns bekannten Tornado alley stattfinden..und zwar im Osten der USA.
Sie sind meist durch einen durchschwenkenden Trog gekennzeichnet, der von Kanada
herabrauscht oder ebenfalls vom Pazifik kommt, jedoch vorderseitig Zeit findet
über eine unglaublich große Fläche die Bed. für Tornados entstehen zu lassen.
Da du mir ja leider bis jetzt noch nicht geantwortet hast weiß ich nicht, wie tief ich
gehen kann/soll mit den ganzen Begriffen.
Miller gab einigen synopt. Lagen noch Namen, die für Tornadoentstehung günstig sind:
Synoptische Type A Lage:
im 500mb niveau benötigst du einen schönen SW-Jet,der gekoppelt mit dem dry conveyor
belt ist, der wiederum im Warmsektor für Subsidenz und Aufklaren sorgt und dies
wiederum thermische Durchmischung bringt und die Gefahr erhöht, dass Stürme,
wenn sie nun entstehen, die low level Scherung voll ausnutzen können .. somit wäre
ein Parameter erfüllt für tornadic storms.
Desweiteren fließt viel feucht-labil geschichtete Luft aus Süden in den Warmsektor und du
hast eine schön ausgeprägte dryline.
Synoptische Type B-Lage:
Identisch wie A, nur dass du hier ein schön intensives 500mb Tief hast, welches eine
Kaltfront rasch nach Osten schickt in die feucht, labil geschichtete Luftmasse und
wo die Kaltfront sich immer weiter intensiviert ( eben solche Lagen mit einer
Kaltfront sind förderlich für die großen Ausbrüche im Osten der uSA ( siehe 10.11.2002)
Type C Lage:
Hier hast du einen schönes Westjet, der übe r die Plains rauscht, soweit eine
quasistaionäre Front ( die strömungsparallel liegt).Auch hier wird trockene Luft
von SW advehiert(mid level) und sobald diese die Front erreicht werden die dortigen Gewitter
rasch sehr gefährlich
D und E Lagen sind im Grunde ähnlich, nur beidesmal spielt eine Leezyklogenese und
Bodenzyklogenese eine wichtige Rolle.
Dabei bitte nicht diese Konstellationen als „fest“ ansehen..da kann es von A in die B-Lage
gehen und so weiter.
Im Grunde ist das alles nur eine einfache Aufzählung von den Lagen, wo es am Meisten
kracht, wobei es da noch wirklich genügend andere Gebiete gibt. In Arizona spielen
Outflow boundaries die vorherrschende Rolle, im Norden der Rockies die Trog-Ridge
Lage, in Washington ist es eine stramme NW Strömung, in Florida sowohl schwach (
waterspouts), als auch starke Strömung und entlang der US Küste sind nicht selten
Hurricane die Übeltäter.
Grundsätzlich kannst du sagen, dass es nur irgendetwas beötigt umd feucht warme Luft
nach Norden zu transportieren und in den meisten Fällen hast du dann eine Gewitterlage,
wobei dann eben die anderen Faktoren mitspielen müssen um einen Ausbruch zu erlauben.
Für mich am Interessantesten sind die Leezyklogenese, da du dort auf verdammt viel achten
musst, während man einen Großausbruch im Osten der USA meist schon 24h einigermaßen sicher vorhersagen kann.
Da ich nicht weiß welches Gebiet nun genau dein Spezialgebiet ist( zentrale Plains oder Ostküste oder Westküste) habe ich einfach mal alles kurz und äußerst grob zusammengefasst.
Mit Links kann ich nur sagen... durchforsten..suche dir mal eine Tornadolage raus und schau
dir die synoptische Lage an...so kam ich im laufe der Jahre auf die ganzen Konstellationen, wo man weiß:“ Ah..jetzt wird es interessant“... außer den Miller-Lagen wurden keine
speziellen weiteren verfasst, da es schier unmöglich ist all die diversen Konstellationen
zusammenzufassen...die oben genannten sind wohl die Bekanntesten. Was du nur
benötigst ist einen Warmsektor und dann irgendetwas, was in diesen hineinrauscht und
die Jets mitzieht.
http://img.photobucket.com/albums/v125/ ... _fig01.jpg
(copy&paste, dann siehste das Bild)
Dies ist die wohl bekannteste synopt. Lage, meist entstanden durch Leezyklogenese.
Lg, Helge