Bericht und Bilder der Ostschweizer Superzelle
Verfasst: Fr 13. Aug 2004, 01:27
Hallo
Nachdem sich am frühen Nachmittag weit vor der Kaltfront die ersten präfrontalen Zellen über der Region FR/BE bildeten, war mir klar, dass heute was besonderes abgehen könnte. Ich beschloss der recht schnellen Entwicklung nach Osten zu entkommen und wählte als Standort den Nollen, ein Aussichtspunkte auf 730 M/M in der Gegend von Wil/Zuzwil:
Etwa um 15.30 Uhr bin ich an diesem wirklich genialen Aussichtspunkt mit 360° Panorama (Danke Roketer für den Typ in einem deiner Postings!). Hier der noch jungfräuliche Blick Richtung Osten; im Rücken allmählich schon Amboss-Schirme der westlichen Entwicklungen.
Tja, es verging dann fast eine Stunde, bis sich im Westen wirklich interessantes abzeichnete. Der Himmel war schon länger von kompakten Cirrenschirmen der Gewitter überzogen, aber der Blick Richtung Südwesten (Tösserberge) wurde immer interessanter:
Der Michl aus Uster hatte mich inzwischen per Handy auch über den Rightmover aus dem Zürcher Oberland informiert; die Spannung ist gestiegen. Hier das Radarbild vom Wetziker Hagel, in etwa korrespondierend mit dem 1. und 2. Panorama:
Und hier das 2. Panorama der allmählich bedrohlich wirkenden Zelle:
Und das Radarbild von 17 Uhr:
Mein Standort befand sich bei dem kleinen, runden Echo unmittelbar vor der Hauptlinie bei der Thurkrümmung nach rechts. Mit dem einsetzenden Regen und dem andauernden Donnergrollen flüchtete ich ins Auto und knipste von innen weiter. Hier das letzte Panorama, kurz vor dem Eintreffen der Superzelle.
Hier noch ein closeup der Superzelle mit der wallcloud zu meiner linken, Richtung Toggenburg. Korrespondiert gut mit der Zugbahn Richtung Herisau-Urnäsch, vielleicht 20-30 km südöstlich meines Standorts:
Hier noch das Radarbild, in etwa zur selben Zeit wie die obige Aufnahme:
Trotz dem Faradayschen Käfigs, sprich Auto, wurde es mir langsam unheimlich dort oben angesichts nun doch fast amerikanischer Visionen. Ich versuchte mich noch den US-Chaser Typs a la wo fährt man keinesfalls durch eine Superzelle zu erinnern aber irgendwie fuhr ich dann wie ein wildes Huhn los und irrte durch mit Hagel durchsetzte Regenvorhänge und Sturmböen. Schlussendlich parkierte ich bei einem Weiler in der Gegend und filmte auf gut Glück aus dem Auto, als dieser Blitz ganz in der Nähe einschlug:
Kurz darauf wurde es etwas ruhiger und ich dachte schon ans losfahren, als aus Nordwesten erneut Starkregen und Hagel und sehr kräftige Böen einsetzten. Gemäss folgendem Radarbild, wurde ich noch vom südlichen Teil des inzwischen linienartigen Komplexes nördlich von mir gestreift:
Als es dann endlich ruhiger wurde, fuhr ich wieder Richtung Zuzwil. Vor mir plötzlich dieses Bild:
Ein Bauernhaus brannte lichterloh, ich nehme an, dass es der Blitzschlag von weiter oben war. Ich war offenbar der erste der dort vorbeifuhr und konnte der Familie wenigstens noch helfen, den PW vom brennenden Hause wegzuschieben. Die Tiere konnten schon befreit werden. Es war ein trauriger Moment zu sehen wie sich die Flammen rasch ausbreiteten und man nichts tun konnte. Die Feuerweh ist dann kurz darauf mit einem Grossaufgebot aufgefahren und ich machte mich auf den Heimweg. Auf der Autobahn kam ich dann noch in den Genuss der Böenlinie welche ich aber nach all den Eindrücken gar nicht mehr richtig mitbekommen habe.
Sorry für die schlechte Bildqualität, die meisten Bilder sind aus meinem camcorder extrahiert.
Gruss Andreas
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 13.08.2004, 01:34 -
Nachdem sich am frühen Nachmittag weit vor der Kaltfront die ersten präfrontalen Zellen über der Region FR/BE bildeten, war mir klar, dass heute was besonderes abgehen könnte. Ich beschloss der recht schnellen Entwicklung nach Osten zu entkommen und wählte als Standort den Nollen, ein Aussichtspunkte auf 730 M/M in der Gegend von Wil/Zuzwil:
Etwa um 15.30 Uhr bin ich an diesem wirklich genialen Aussichtspunkt mit 360° Panorama (Danke Roketer für den Typ in einem deiner Postings!). Hier der noch jungfräuliche Blick Richtung Osten; im Rücken allmählich schon Amboss-Schirme der westlichen Entwicklungen.
Tja, es verging dann fast eine Stunde, bis sich im Westen wirklich interessantes abzeichnete. Der Himmel war schon länger von kompakten Cirrenschirmen der Gewitter überzogen, aber der Blick Richtung Südwesten (Tösserberge) wurde immer interessanter:
Der Michl aus Uster hatte mich inzwischen per Handy auch über den Rightmover aus dem Zürcher Oberland informiert; die Spannung ist gestiegen. Hier das Radarbild vom Wetziker Hagel, in etwa korrespondierend mit dem 1. und 2. Panorama:
Und hier das 2. Panorama der allmählich bedrohlich wirkenden Zelle:
Und das Radarbild von 17 Uhr:
Mein Standort befand sich bei dem kleinen, runden Echo unmittelbar vor der Hauptlinie bei der Thurkrümmung nach rechts. Mit dem einsetzenden Regen und dem andauernden Donnergrollen flüchtete ich ins Auto und knipste von innen weiter. Hier das letzte Panorama, kurz vor dem Eintreffen der Superzelle.
Hier noch ein closeup der Superzelle mit der wallcloud zu meiner linken, Richtung Toggenburg. Korrespondiert gut mit der Zugbahn Richtung Herisau-Urnäsch, vielleicht 20-30 km südöstlich meines Standorts:
Hier noch das Radarbild, in etwa zur selben Zeit wie die obige Aufnahme:
Trotz dem Faradayschen Käfigs, sprich Auto, wurde es mir langsam unheimlich dort oben angesichts nun doch fast amerikanischer Visionen. Ich versuchte mich noch den US-Chaser Typs a la wo fährt man keinesfalls durch eine Superzelle zu erinnern aber irgendwie fuhr ich dann wie ein wildes Huhn los und irrte durch mit Hagel durchsetzte Regenvorhänge und Sturmböen. Schlussendlich parkierte ich bei einem Weiler in der Gegend und filmte auf gut Glück aus dem Auto, als dieser Blitz ganz in der Nähe einschlug:
Kurz darauf wurde es etwas ruhiger und ich dachte schon ans losfahren, als aus Nordwesten erneut Starkregen und Hagel und sehr kräftige Böen einsetzten. Gemäss folgendem Radarbild, wurde ich noch vom südlichen Teil des inzwischen linienartigen Komplexes nördlich von mir gestreift:
Als es dann endlich ruhiger wurde, fuhr ich wieder Richtung Zuzwil. Vor mir plötzlich dieses Bild:
Ein Bauernhaus brannte lichterloh, ich nehme an, dass es der Blitzschlag von weiter oben war. Ich war offenbar der erste der dort vorbeifuhr und konnte der Familie wenigstens noch helfen, den PW vom brennenden Hause wegzuschieben. Die Tiere konnten schon befreit werden. Es war ein trauriger Moment zu sehen wie sich die Flammen rasch ausbreiteten und man nichts tun konnte. Die Feuerweh ist dann kurz darauf mit einem Grossaufgebot aufgefahren und ich machte mich auf den Heimweg. Auf der Autobahn kam ich dann noch in den Genuss der Böenlinie welche ich aber nach all den Eindrücken gar nicht mehr richtig mitbekommen habe.
Sorry für die schlechte Bildqualität, die meisten Bilder sind aus meinem camcorder extrahiert.
Gruss Andreas
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 13.08.2004, 01:34 -