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Warmfront heute wurde unterschätzt!

Verfasst: Sa 26. Jun 2004, 21:41
von Peter,Walchwil ZG
Hallo,
tja,die verflixten Warmfronten im Sommer.
Aktuell hier in Walchwil mässiger Regen bei 22°.
Das wurde weder von irgendeinem Modell noch von einem Wetterdienst vorhergesagt.
Bild

Immerhin wird damit die Grundschicht angefeuchtet und zusammen mit der lablifeuchten Warmluftadvektion aus SW,könnte es für eine Gewitterüberraschung sorgen Morgen8-)

Grüsse Peter

Warmfront heute wurde unterschätzt!

Verfasst: Sa 26. Jun 2004, 22:27
von Federwolke
Salü Peter
Das wurde weder von irgendeinem Modell noch von einem Wetterdienst vorhergesagt.
Stimmt so nicht. Als ich gestern fürs Wetterturnier 5 Modelle verglich, hatten drei davon Niederschläge drin aus dieser Warmfront. Unterschätzt wurde von diesen Modellen allein die Zuggeschwindigkeit. Das früheste (ETA) hatte das Einsetzen des Niederschlags für die zweite Nachthälfte drin, die beiden anderen (NMM und GFS) wollten den Niederschlag erst morgen Vormittag.

Zu dumm, dass ich diesen keinen Glauben schenken wollte, weil insbesondere ETA und GFS dafür bekannt sind, Niederschläge zu proggen, wo bisweilen keine fallen, gerade bei schwachen Fronten. Kann jetzt einzig darauf hoffen, dass der Niederschlag in Zürich zu schwach ist, um registriert zu werden (Beobachter pennen eh um diese Zeit).

Was allerdings morgen genau passieren wird, war mir nicht nur gestern bei der Prognosenabgabe ein Rätsel, sondern jetzt noch. Eine richtige "Überraschungslage", und ich werde vor jenen Mets den Hut ziehen, die heute (bzw. bereits am Freitag) den morgigen Tag richtig eingeschätzt haben. Nur bei einem bin ich mir immer sicherer: So wie ich es geproggt habe (in Zürich trocken bis Montag 6z), wird es wohl kaum eintreffen :-(. Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens, denn ich hätte morgen nach langer (prüfungsbedingter) Pause wieder mal die Zeit für eine Radtour. Wir werden sehen...

Gruss
Fabienne

PS: Übrigens interessant, wie sich die Front über der Ostschweiz in Nichts auflöst --> Niederschläge auf dem Radar verschwinden. So hab ich mir das vorgestellt, allerdings vor dem Erreichen der Schweiz... *hmpf*
- Editiert von Fabienne, Bern-Brunnhof am 26.06.2004, 22:39 -

Warmfront heute wurde unterschätzt!

Verfasst: So 27. Jun 2004, 09:04
von Alfred
Sali zäme!

Hätte ja auch beinahe an der Grenze halt gemacht!
Bild

Ich habe schon mal irgendwo gelesen, dass GSF bekannt dafür sei,
dass es zuviel Niederschläge angibt. Ist das tatsächlich so, oder
wird das nur so weiter geschrieben, weil das vielleicht mal jemand
so behauptet hat?
Ich habe in den letzten 3 Monaten festgestellt, dass der tatsächliche
Niederschlag des auf 180 h geproggten, 108% war.

Gruss Alfred
[hr]
- Editiert von Alfred am 27.06.2004, 09:59 -

Warmfront heute wurde unterschätzt!

Verfasst: So 27. Jun 2004, 10:53
von Federwolke
Salü Alfred

So werden Gerüchte gestreut! ;-) Ich hab nämlich nicht geschrieben, dass GFS "zuviel Niederschläge angibt", sondern: "Niederschläge zu proggen, wo bisweilen keine fallen, gerade bei schwachen Fronten". Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Meine Aussage stütze ich auf mittlerweile einjährige Erfahrung mit dem Wetterturnier (jedes Wochenende eine Punktprognose für Zürich bzw. Kloten). Dabei habe ich gemerkt, dass GFS das Eintreten der Niederschläge vor einer Front zu früh anzeigt, bzw. das Gebiet, in dem noch schwache Niederschläge fallen sollen, zu gross ausweist. Am deutlichsten kommt dies jeweils bei Südstaulagen zum Zug, wo nicht selten die Niederschläge über die Alpen hinweg nach Norden prognostiziert werden. Ebenso auffällig ist die Ausdehnung eines Niederschlagsgebiets bis in die Schweiz hinein, wenn östlich von uns eine Kaltfront von Norden zu den Alpen zieht. In den meisten Fällen blieb es dabei in Zürich trocken. Dabei muss ich vielleicht noch betonen, dass es sich dabei nicht um MOS-Werte handelt, die auf eine bestimmte Station gerechnet werden, sondern allein um die Prognosekarten.

Was die Niederschlagsmengen angeht, so würde mich doch interessieren, wie du auf die 108 % kommst. Auf den Karten ist ja immer ein Streubereich angegeben, z.B. 2.0 - 5.0 mm. Nimmt man diese Werte zum Vergleich mit der tatsächlich gefallenen Regenmenge, so ist ein Treffer gar nicht so unwahrscheinlich ;-) Aber wenn du 4 solche Werte zu einem 24-Std.-Total zusammenzählen musst, um die Prognose abzugeben, so kannst du zwischen 8.0 und 20.0 mm wählen. Das ist dann doch schon ein ziemlicher Unterschied in der Punktewertung. Für Zürich hab ich festgestellt, dass man im untersten Drittel dieses Bereichs am besten liegt. Dies ist jedoch von Standort zu Standort unterschiedlich. In den Voralpen z.B. ist der prognostizierte Wert sogar regelmässig zu tief (beim Pfingsthochwasser im Berner Oberland sogar massiv). Das dürfte daher kommen, dass die Alpen im groben Modell zu flach und das Mittelland als Hochebene zwischen Jura und Alpen ausgewiesen wird, was eine Unterschätzung der Staueffekte zur Folge hat.

Grüsslis

Warmfront heute wurde unterschätzt!

Verfasst: So 27. Jun 2004, 11:23
von Alfred
Salü Fabienne

Ich habe mich mit Absicht nicht auf deine Aussage bezogen ;-);-), sondern mir ist es bei deinem Post nur
eben wieder in den Sinn gekommen, dass ich das schon mal irgendwo gelesen habe, daher meine Frage ob es
sich beim GSF-Modell tatsächlich so verhält. Zudem möchte ich meine Erhebung mindestens für ein Jahr fort-
führen. Vielleicht brauche ich dann doch noch deine Hilfe.

Gruss Alfred
[hr]