nach den sonnigen und heissen Tagen wird es in der neuen Woche zunehmend gewitterhaft. Grund ist unter anderem eine Abnahme der Temperatur in der oberen Hälfte der Atmosphäre, während unten die Sommersonne das Niveau halten kann. Zusätzlich wird die Luft im mittleren Level leicht angefeuchtet durch eine ganz leichte südwestliche Strömung.
Morgen beträgt die Höhe des 500 hPa-Level über der Schweiz 5900 gpm. Man würde sagen: Vergiss die Gewitter, das ist viel zu hoch:

Quelle: NOAA NCEP via Metmaps
Aber, jetzt kommts: Die Temperatur auf 500 hPa sinkt bis morgen auf -10 Grad! Das Geopot (und damit auch die geopot. Höhe) auf einem bestimmten Niveau wird durch die Temperatur der Luft darunter sowie dem Gewicht der Luft darüber beeinflusst. Es muss in dem Level nicht automatisch warm sein, wenn das Geopot hoch ist:

Quelle: NOAA NCEP via Metmaps
Zusammen mit +20 Grad auf 850 hPa führt das zu einem Gradient nahezu trocken-adiabatischen Ausmasses, zumindest in den untersten 3 km, bestätigt durch die Modell-Sondierung von Arome für morgen Montag Mittag im Raum Bern:

Quelle: Meteoschweiz via Metmaps
Das sollte reichen für Gewitter, die in den Bergen loslegen, so lange die Talwinde ziehen, aber da und dort auch ins Flachland vorstossen könnten, wenn der Bergwind oder der Outflow wieder aus den Hügeln zurück pumpt. Solche Effekte sind in den Modellen für morgen wiederum vor allem zwischen Jura und Berner Oberland zu sehen, aber auch der Nordosten der Schweiz ist nicht völlig trocken in den Mesomodell-Ens, hier die 10 Icon CH1 Summen:

Quelle: Meteoschweiz via Metmaps
Noch Arome 12z Hauptlauf zum Vergleich und für die Niederschlags-Skala. Die Entwicklungen sollten nicht ausser Rand und Band gelangen, zumindest nicht im Flachland, denn sobald das CAPE aufgefressen oder der Aufwind zugeregnet ist, ist wohl fertig. Der Höhenwind ist wie erwähnt schwach.

Ah ja, das Tessin sticht vor allem bei Arome etwas heraus mit höheren Mengen. Wundert mich nicht, denn draussen ist die Luft wieder zum Schneiden. Taupunkte verbreitet über 20, auf 1600 Metern bei 14. Ausserdem sieht der Blick nach Westen so aus: Graue Feuchtebänder mit Türmchen, mittleres und hohes Geschlirgg aus Frankreich sowie homemade Cumulus. Würde mich nicht wundern, wenn es bereits in der Nacht oder morgen früh los geht:


Gruss
Markus