Hoi Matt,
die Unsicherheit der Prognose in Form dieses rosaroten Bandes wird mit Hilfe des EPS erzeugt. COSMO-E ist erst seit kurzem operationell, die Anbindung aller Kundenprodukte (dazu gehört auch unsere Website) erfolgt nun Schritt für Schritt.
Ich kann dir leider nicht genau sagen, welche Perzentile genau dargestellt sind, und wie sie zeitlich und örtlich inter-/extrapoliert sind, das machen die Kollegen in Genf, für mich Blackbox. Grundsätzlich bearbeiten wir 3x täglich einen "First Guess" von Wettersymbolen, Temperatur-, Wind- und Niederschlagsprognosen für 10-30 (je nach leadtime) Punkte (mehrheitlich die wichtigsten Städte bzw. SwissMetNet Stationen) manuell, d.h. wir kriegen einen optimierten Mix aus DMO und MOS serviert und korrigieren "von Hand" falls wir uns dazu in der Lage sehen ... Die so bearbeiteten, manche sagen auch stolz "veredelten"

Prognosen (wir nennen es "validierte Prognose") für diese 10 bis 30 Standorte werden dann mit komplexen Algorithmen auf sämtliche Postleitzahlen der Schweiz im Raum inter- und extrapoliert, dabei wird die probabilistische Information des EPS bspw. für die Temperaturkurve auf den streng deterministischen validierten Wert aufgeprägt und geht so auf die App und die Website. Hier ein Screenshot unseres Prognoseeditors, in welchem ich die deterministischen Punktprognosen für die Deutschschweiz mache, welche Basis für alle abgeleiteten Produkte bilden:
Wichtig auch: An eben dieser validierten Prognose wird auch unsere Leistung gemessen. Wir verifizieren seit einigen Jahren nach einem neuen Standardverfahren die wichtigsten Parameter 3x täglich und müssen letztendlich dem Bundesrat (2x ?) jährlich Rechenschaft über die Verifikationsresultate ablegen. Das schöne daran ist, dass jeder Prognostiker kurz nach seiner Schicht eine Verifikation seiner Prognose auf Tagesbasis erhält, und so laufend seine Verbesserungsleistung gegenüber dem "First Guess" sieht. Hier ein unschönes Beispiel einer Mittelfrist-Prognose (gröbere Gebietseinteilung als in der Kurzfrist), die ich verschlechtert habe, anstatt verbessert

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Dargestellt sind die wichtigsten vier Prognoseparameter Niederschlag, Sonnenschein, Temperatur und Wind. Klein ist immer der INI, mein dannzumal zur Verfügung stehender First Guess, sowie meine punktuell leicht korrigierte, validierte Handprognose (VAL). Die Zielscheibe in der Mitte ist die Gesamtschau dieser Prognose: Je näher das Kreisli im Zentrum, desto besser die Prognose. In diesem Beispiel habe ich den Wind verbessert, die Tiefsttemperatur und den Niederschlag aber verschlechtert, was netto in einer Degradierung des First Guess resultierte.
Bin abgeschweift, nochmal: Die deterministischen Basiswerte deiner befragten Temperaturkurve stammen von unserer manuellen Prognose (VAL), werden in Raum/Zeit inter-/extrapoliert und die Unsicherheit, abgeleitet aus EPS, darauf aufgeprägt. Alles klar?