Hoi zäme
Diese Karte hier zeigt einen erneut erstarkenden Polarvortex (Stand GFS 6z von heute):
Im Vergleich dazu der Ist-Zustand. Etwas plattgedrückt...
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... r_frei.png
Mit einem "kaputten" Polarvortex, wie wir ihn ab Januar 2013 hatten, steigen die Chancen auf Winterwetter in Europa exponentiell an. Im Umkehrschluss dazu sinken die Chancen bei intaktem Polarvortex zeitweilig auf nahezu Null ab. So geschehen in den ersten zwei Wintermonaten 2013/2014. Der Polarwirbel war und ist aussergewöhnlich kalt im Kern (bis - 85 Grad auf 10 hPa) und gut strukturiert (rund). Daher werden die Luftmassen im Groben um den Pol herumgeführt; Alfred hat das kürzlich mal mit einer Grafik anschaulich belegt. Auch während der kommenden zwei Wetterwochen steht kein Zusammenbruch des Polarvortex zur Debatte, nicht mal im Ansatz - im Gegenteil. Der so schon starke Polarvortex reorganisiert sich und damit wird es leider immer wahrscheinlicher, dass die Westwinde wieder zunehmen. Dass der russische Hochdruckkomplex weiter dagegenhält ist für mich ebenso wahrscheinlich, daher wird es für uns auf die gewohnte Pattsituation hinauslaufen. Nicht Fisch und nicht Vogel. Für Flachlandwinterfreunde sehr enttäuschend, denn die Schneefallgrenze dürfte sich im Grossen und Ganzen zwischen 600 - 1200 m bewegen, je nach dem wie viel Warmluft vom Atlantik mit reingemischt wird.
Der gestrige 6z-Lauf hat beispielhaft vorgemacht, wie es ablaufen müsste, dass auch die Flachländer der Schweiz in Genuss von Schnee kommen. Die Tiefdruckgebiete vom Atlantik kommend müssten sehr weit westlich ausgebremst, nach Süden/Südosten abgelenkt und über dem westlichen Mittelmeer abtropfen, dann würden deren Niederschlagsbänder über der bei uns liegenden maritim-kontinentalen Kaltluft (Herkunft der Kaltluft gemischt maritim und später kontinental) aufgleiten und ordentlich Neuschnee abwerfen. Nun schaut es aber so aus, dass die Tiefdruckgebiete zu westlich hereinbrechen und damit auch eine ganze Menge mehr Warmluft mitbringen.

Quelle:
http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsgfsmeur.html
Zwei weitere Gegenindikatoren für Vollwinter sind für mich die AO und NAO Indices, die neutral bis positiv prognostiziert werden.

Quellen:
AO:
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... .sprd2.gif
NAO:
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... .sprd2.gif
Weder die AO, noch die NAO haben über längere Zeit hinweg ins Negative tendiert. Strenge, kalte mitteleuropäische Winter fanden jeweils zu (deutlich) negativen Zeiten statt. Befinden sich die beiden Indices im positiven Bereich, so dominieren Westwinde. Steht im Osten ein blockierendes Hoch (das wir übrigens ohne Unterbruch seit Anfang Dezember 2013 haben, zunächst im SE Europas, dann E und jetzt Skandi/NE

), ergibt sich für uns eine niederschlagsarme, trübe Pattsituation. Davon profiert niemand. Der Januar 2014 dürfte demnach bei uns auf der Alpennordseite zu trocken, deutlich bis sehr deutlich zu warm und in Hochlagen ebenso deutlich zu schneearm abschliessen.
Ich wünsche mir eine turbulente, niederschlagsreiche Westlage, so kämen wenigstens die west- und nordseitigen Skigebiete auf ihre Kosten.
PS: Das vergangene Halbjahr (Juli 2013 - Januar 2014) war bei uns in der Agglomeration Luzern mit Ausnahme von Oktober/November zum Teil deutlich zu trocken...

Quelle: MC Wetterstation Buchrain
Takt + 3.2 °C, Nieselregen