4. März 2006:
23. März 2007:
Die heurige Lage gleicht deren vom 23.3.07. Jene war jedoch insgesamt markanter (deutlich kälter auf 850 hPa).
Die Karten um den 4./5. März 06 einmalig.
http://www2.wetter3.de/Archiv/
Wann sieht man so was schon? Wirklich extrem langgezogene und starke Luftmassengrenze (vorderseitig damals über dem südwestlichen Mittelland +2 bis +4°C, über Süddeutschland -8 bis -10°C auf 850 hPa). Übrigens wiederholte sich in abgeschwächter Form eine ähnliche Konstellation gleich zweimal im April 06...
http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... hland.html
Für mich eines der Top Wetter Events, seit ich mich für das Wetter interessiere (ist auch schon länger

) Am Freitag davor war man allgemein noch mit Sturm beschäftigt. Die spezielle Konstellation war in den Karten nur relativ kurzfristig absehbar. Soweit ich mich erinnern kann, erst im Laufe des Freitag, 3.3.06. Hier noch mein Posting mit Analyse und Prognose von jenem Freitagabend:
...Nun gewinnt das schon vor Tagen in den Modellen zeitweise aufflackernde Szenario 2 an Bedeutung: Der grosse Schnee. Gemäss EZ, GME und aLMo sollten die Niederschläge gegen Morgen früh mit der Kaltfront allmählich in Schnee übergehen. GFS bleibt beharrlich bei seiner Variante und lässt am Samstag Vormittag nochmals einen Nachzügler der Teiltief-Familie passieren, sodass der Vorstoss der KF (und dementsprechend das Absinken der Schneefallgrenze) vorerst noch verzögert würde. Das spannende an dieser Lage ist, dass diesmal die Höhenwinde nicht auf NW drehen und die KF rasch an die Alpen drücken (war gestern noch in den Modellen), sondern dass die Höhenwinde mit der Annäherung des nächsten kräftigen Tiefs (welches eine ungewöhnlich südliche Zugbahn einschlägt, siehe dazu auch den Loop von Dominik) wieder zurück auf SW drehen. Mit sinkendem Bodendruck über SW-Europa entsteht bei uns in den unteren Luftschichten eine Bisenlage. Damit haben wir es mit einer ausgeprägten Gegenstromlage (Kaltluftadvektion in der Grundschicht sowie aufgleitende Höhenwarmluft) zu tun.
Da sich nach den aktuellen Modellen die Warmfront des neuen Tiefs, welches von Galizien gegen die Südalpen zieht, schon in den Vormittagsstunden aufgleitet, sollten so schon bald anhaltende Schneefälle einsetzen. Diese teils intensiven Schneefälle sollen gemäss den aktuellen Modellen bis zum Durchzug des sich weiter verstärkenden Tiefs südlich der Alpen, bis etwa Sonntag Mittag anhalten. Relativ einheitlich werden von EZ sowie aLMo (und offenbar auch des EZ-, sowie des GME-MOS) verbreitet 30-40 mm, gegen Westen sogar über 50 mm Niederschlag simuliert. Es mutet zwar etwas surrealistisch an (vor allem für anfangs März), aber unter den gegebenen Umständen muss davon ausgegangen werden, dass dies (mit Ausnahme der Genferseeregion und anfangs vielleicht auch noch weiteren Teilen des westlichen Mittellandes) in etwa äquivalent als 30-50 cm Schnee bis in tiefste Lagen fallen wird. Schneehöhen übrigens, wie wir sie seit mindestens dem 9.2.99 im Mittelland nicht mehr gesehen haben.
Die Modelle sehen zwar recht einheitlich aus, trotzdem kann das Ding, angesichts der sehr dynamischen Wetterlage, natürlich noch platzen. Ein mögliches Szenario wäre dann z.B., dass sich das Tief schon weiter westlich derart verstärkt, dass es mit zunehmendem Südgradienten die Luftmassengrenze über uns doch wieder gegen Norden drückt und der Schnee wieder in Regen übergehen könnte. Aber aktuell sieht die Sache (für Winterfans und Annhänger des weissen Chaos im Flachland) tatsächlich sehr gut aus.
@Christian:
Klimatologische Einordnung des Ereignisses
Die leicht über der Innenstadt liegende Messstelle von Zürich verzeichnete 54 cm Neuschnee. Dies ist der höchste 24-stündige Neuschneezuwachs seit Beginn der Messungen 1931. Auch die Gesamtschneehöhe von 55 cm wurde seit Messbeginn mit 58 lediglich zweimal am 11. März 1931 und am 5. Februar 1952 überboten.
In Basel fielen innert 24 Stunden 49 cm Schnee, was einem neuen Rekord seit Messbeginn 1931 gleichkommt. Bei einer Gesamtschneehöhe von 50 cm lag in Basel lediglich am 11. März 1931 noch mehr Schnee, nämlich 55 cm.
Ausserordentlich hohe Schneemengen wurden auch aus der ganzen Ostschweiz bis zum Bodensee und St. Gallen gemeldet. Die Messstelle von St. Gallen meldete am Sonntagmorgen eine Schneedicke von 65 cm. 60 davon fielen allein innert 24 Stunden, wodurch der bisherige 24-stündige Höchstwert von 40 cm vom 4. Februar 1941 deutlich übertroffen wurde.
Quelle:
http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... _O_CH.html
PS: Ein extremes Beispiel für Niederschlagsabkühlung gefällig?
Radiosondierung (Höhenprofil der Temperatur = rote Linie, Feuchtigkeit = rosa Linie, sowie der Windstärke und -Richtung = blaue Linie und Pfeile) von Payerne, VD vom 5. April 2006, 14 Uhr Lokalzeit. Unterhalb von etwa 1300 Metern weht der Wind aus Nordosten, darüber aus Südwesten. Die untersten Luftschichten sind isotherm und ausgesprochen feucht, das heisst die Temperatur liegt konstant bei etwa 0 Grad (Schnee fällt bis in tiefe Lagen).
http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... hland.html
Gruss Andreas