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Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 12:33
von mike (reinach BL)
Hallo Michel, Bergzwerg, Admins
Ich finde jemandem den Mund zu verbieten ist in der Regel eine schlechte Lösung.
Und nur im Extremfall diskutabel. Bergzwerg hat in dem Sinne das Forum nicht torpediert oder sonst missbraucht. Wenn jemand auf dessen Posting antworten will, dann solle er es tun und seiner Theorie entgegnen oder sie stützen.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch nicht inhaltlich äussern oder argumentieren.
Ich habe viel mehr eine Anregung an die Admins, Forenbetreiber.
Das Thema Klimaentwicklung wird uns in den kommenden Jahren sehr beschäftigen und die Facetten zu diesem Themenbereich sind äusserst breit gefächert. Obwohl dies ein Sturmforum ist, bewegt uns wohl alle die Klimaentwicklung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Dabei ist klar, das nicht nur klimarelevante Themen diskutiert werden, sondern auch Bereiche wie die Gesellschaft auf den Klimawandel reagiert. Nicht nur Politik und Wirtschaft sind gefordert, auch die persönliche Lebensphilosophie oder Ethik muss dem Problem Klimawandel standhalten, dies kann dann auch religiös motiviert sein.
Meine Anregung ist, diesem umfassenden Bereich eine eigene Hauptkategorie zuzuordnen.
Neben Allgemein, Wissenswertem, Off topic könnte dies Klimawandel heissen.
Hier könne Bergzwerg eigene Threads platzieren, zB
Persönlicher Klimaschutz durch christlich-religiös begründete Lebensweise.
Oder Themen wie:
Wissenschaftliche Herleitung historischer Temperaturverläufe 10Jh-18Jh.
Oder
Entwicklung der arktische Eisbedeckung
Oder
Ich fahre einen Touareg V10 – komme ich trotzdem in den Himmel?
Oder
Alles halb so schlimm? Köppels beschwichtigende Grundhaltung in bzgl. Klimadebatte in der letzten Weltwoche? Berechtigt oder fahrlässig?
Etc.
Mit einer differenzierten Themenübersicht kann man sich dann besser orientieren und
nach persönlichen Bedürfnis surfen, posten, bloggen, was auch immer.
Das Thema ist eigentlich zeitlos und wichtig genug
Mike
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 12:42
von Willi
Danke Mike, ich werde deinen Vorschlag mit den Moderatoren besprechen.
Weitere Meinungen dazu?
Gruss Willi
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 13:07
von Bernhard Oker
Hallo Mike
Ich denke wir kommen mit den bestehenden Foren aus.
Persönlicher Klimaschutz durch christlich-religiös begründete Lebensweise.
--> Off-Topic
Wissenschaftliche Herleitung historischer Temperaturverläufe 10Jh-18Jh.
--> Wissenswertes
Entwicklung der arktische Eisbedeckung
--> Wissenswertes
Ich fahre einen Touareg V10 – komme ich trotzdem in den Himmel?
--> Off-Topic
Alles halb so schlimm? Köppels beschwichtigende Grundhaltung in bzgl. Klimadebatte in der letzten Weltwoche? Berechtigt oder fahrlässig?
--> Allgemein, ev. Wissenswertes
Gruss
Bernhard
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 13:14
von Mike (Thun)
@ Wili und Mike: Super Vorschlag! Da ich beruflich in diesem Bereich arbeite, bin ich an spannenden Diskussionen und neuen Forschungsresultaten sehr interessiert. Ich finde auch andere Sichtweisen und Werthaltungen spannend, vor allem wie sich die öffentliche Meinung zum Thema Klimawandel - Klimaschutz verändert. Hier im Forum hat es, wie der Thread zeigt, ganz unterschiedliche Haltungen zum Thema (Vorschläge für private Eigeninitiative, Kritik an Politik, Wirtschaft und am UNFCCC (Kyoto-Protokoll) etc.)
Gruess Mike
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 13:21
von Willi
@Mike (Thun): nur zur Klärung, der Vorschlag kam nicht von mir
Gruss Willi
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 14:03
von Goldi (Thun)
Liebe Klimaverbesserer
Die Vorgaben aus der vielgeschmähten Politik haben eben doch sehr entscheidende Auswirkungen auf unser Handeln. Alle Bauten und Anlagen müssen irgendwelche Vorschriften einhalten, und das schon lange.
Zur Zeit läuft die Vernehmlassung zum neuen Energiegesetz des Kantons Bern.
Da wird der ganze Bereich von Bauten und Anlagen abgedeckt, die Mobilität ist Bundessache.
Wer eine gute Idee hat, kann sie ja hier hinschreiben.
Zur Zeit schreibe ich die Vernehmlassungsantwort unserer Partei dazu. Sie ist allerdings schon fertig, aber gute Ideen werden immer aufgenommen!
Goldi
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 15:16
von Uwe/Eschlikon
Warum geht nicht einmal der Bund mit gutem Bsp. voran?
Ist denn zB. beim Militär das Thema Energiesparen, Russpartikelfilter oder Abgasnormen ein Thema? Ich glaube kaum, dass es unsere hochstudierten Militärpiloten kratzt, wo und wieviel Kerosin sie in die Atmosphäre verpuffen.
Dito bei den Puchs, Lastwagen, Panzern, usw., die Diesel und Benzin gleich fassweise verbrauchen...jedenfalls war Sparen bei meinen WKs nie ein Thema...im Gegenteil!
Aber jeder Bürger wird mit Abgaben und Abgäbchen auf jeden Schei.. bestraft, ob er jetzt die Wahl zum Sparen bzw. Umrüsten hat, oder ob er sie nicht hat! Warum werden zB. Holzpellets teurer, wenn der Ölpreis steigt...??? Weil wir eine Energie-Lobby haben! Das System der Lobby behindert alle Sparmöglichkeiten, egal ob es um Energie, Medikamente und Ärzte, Grundnahrunsmittel, Miet- und Bodenpreise, Versicherungen, Zinsen, usw. usf. geht. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob wir in der EU sind oder nicht...in der EU ist das ganze noch perverser.
Uwe
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 16:06
von Goldi (Thun)
Lieber Uwe
Ja, beim Militär ist das Energiesparen ein Thema, es hat schon viele Studien und Umsetzungen zum Thema gegeben, der Energieverbrauch hat stark abgenommen.
Ja, beim Militär werden nur Lastwagen mit Russpartikelfiltern abgechaft, es werden auch alte umgerüstet.
Ja, das Militär hält die üblichen Abgasnormen ein, nur beim gröberen Kriegsgerät nicht.
Die Holzpellets wurden teurer, weil die Nachfrage grösser als die Produktion ist. Diese Situation, wie sie diesen Herbst eingetreten ist, habe ich vor drei Jahren vorausgesagt. Daher habe ich allen Anfragenden nur Stückholzheizungen empfohlen, nicht Pelletheizungen, da Pellets als industrielles Gut beschränkt verfügbar sind.
Zum Glück gibt es auch eine Koordination der Massnahmen und Vorschfriften über die Grenzen hinweg, sonst würde gar nichts passieren, und es würden sich nur unsere Freunde der Auto und Oel Lobbies durchsetzen. Dass diese sich bei den politischen Institutionen einzunisten versuchen, zeigt, dass die politischen Instrumente offensichtlich doch recht scharf sein könnten.
Mir scheint fast, dass Du krampfhaft nach Gründen suchst, weshalb zuerst alle andern, aber sicher nicht du mit einem vernünftigen Verhalten beginnen sollen.
Goldi
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 16:43
von Tinu (Männedorf)
Natürlich führt der beste Weg zu einer ökologischeren Lebensweise über die Politik. Die ganzen Parolen von wegen "die Regierungen können doch eh nichts daran ändern" sind äusserst fragwürdig. So darf man nicht denken.
Die Frage ist gar nicht, ob man politisch ewas ändern kann (das ist nämlich sehr wohl möglich). Die Frage ist, ob man politisch etwas ändern will.
Und genau hier findet sich der Bremsblock. Natürlich muss auch jeder selber für sich schauen, dass er ökologischer lebt, weniger Ressourcen verbraucht, etc. Leider ist es aber zum gängigen Mittel geworden - vor allem von gewissen Lobbyorganisationen und den ihnen nahestehenden politischen Parteien - der Bevölkerung auf diese Weise ein schlechtes Gewissen einzuimpfen. Und noch viel schlimmer: Indem ständig an die "Verantwortung eines jeden einzelnen" appelliert wird, nehmen sich diese Leute selber aus der Verantwortung. Das klingt zwar absurd, es hat aber durchaus System. Ein ganz grosses Problem unserer Zeit ist auch folgendes: Die meisten Regierungen der modernen Industriestaaten hängen alle mehr oder weniger stark am Gängelband der Wirtschaft. Sie stehen von dieser Seite unter enormem Druck.
Ein Beispiel dafür ist die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie hat den Vertretern einer gemeinsamen Klimapolitik der EU in diesen Tagen gleich zweimal regelrecht in den Rücken geschossen. Zuerst sperrte sie sich gegen die von Brüssel für die Autoindustrie geforderten pauschalen Abgasgrenzwerte. Dann sprach sie sich gegen ein Tempolimit auf Deutschen Autobahnen aus, obwohl dies gemäss Umfragen rund 70 Prozent der Deutschen im Sinne einer Leistung für den Klimaschutz befürworten würden. Die Ursachen für dieses Verhalten von Merkel liegen offenkundig auf der Hand: Die deutsche Autoindustrie gehört zu den wichtigsten und grössten Arbeitgebern (und Steuerzahlern) im Land. Merkel hat weder den Mut, noch hat sie die politische Rückendeckung, um sich mit diesen Konzernen anzulegen. Würde sie Massnahmen zustimmen, welche die Autoindustrie schädigen und eventuell deren Produkte verteuern oder gar Arbeitsplätze kosten, wäre dies ihr politischer Tod.
Die Möglichkeit etwas zu verändern hätten Politikerinnen und Politiker sehr wohl. Sobald jedoch irgendwo einmal ein positiver Ansatz zustande kommt, gerät er sofort gemäss dem obigen Schema unter Druck. Solange der Begriff "ökologisch" unweigerlich mit dem Begriff "wirtschaftsschädigend" gleichgesetzt wird, dürfte sich daran auch nicht viel ändern. Es wird sich erst dann etwas ändern, wenn sich alternative Technologien nicht nur akademisch, sondern auch marktwirtschaftlich durchsetzen. Dieser Prozess wird unter dem Diktat des Marktes jedoch erst in Gang kommen, wenn die heutigen Goldesel keinen Gewinn mehr abwerfen. Den Prozess beschleunigen könnte die Politik. Aber eben...
Ursache und Wirkung.
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 07.02.2007, 17:33 -
Klimaentwicklung und dramatische Folgen
Verfasst: Mi 7. Feb 2007, 19:04
von Bergzwerg
Danke für die Reaktionen, besonders für die unterstützenden und innovativen!
Bin soeben auf eine Diskussion in einem mir fremden Forum gestossen:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/373817.htm
Es ist ein ganz anderes Thema, als man hier im Sturmforum findet, aber doch das politische Weltklima bestimmend.
Man kann sich wirklich nicht mit allem und jedem Thema befassen, dazu ist die Vielfalt viel zu gross.
Michael Haug nimmt nun z.B. seine Meinung so wichtig, dass er bestimmen will, dass sich andere nicht auf mich einlassen.
Ist das nicht ein plumper Versuch zur Indoktrination? Wenn jemand nicht glaubt, dass ich vor allem die Augen öffnen möchte für die Ursachen so vieler aktueller Probleme, der macht sich ein falsches Bild. Die Probleme sind sehr komplex und auch die Bemühungen unserer Politiker sind nicht alle 'negativ' berechnend.
Es gäbe so vieles zu sagen. Mike aus Reinach möchte ich für seinen Vorschlag danken. Bernhard Oker würde das Thema jedoch verzetteln, so wie er es dargestellt hat.
Wir werden ja die Entwicklung beobachten können und sehen, ob ich so falsch liege. Und diese (negative) Entwicklung schreitet immer schneller voran (nur meine Meinung aufgrund langjähriger Beobachtung).
Wer lieber etwas Wissenschaftliches haben will, kann hier lesen:
http://www.china-intern.de/page/wissens ... 39004.html
Ob diese Theorie angenehmer und stimmiger als meine Überzeugung ist?
Freundliche Grüsse
Bergzwerg