So, die ersten Pics von unserem heutigen Mönsterchen am Zürichsee.
Vornweg muss ich leider massiv auf die Euphoriebremse drücken: Anhand meines Bildmaterials dürfte sich die Wasserhose leider nicht definitiv beweisen lassen.
Das Problem: Der Schlauch war nur kurzzeitig zu sehen und er war häufig "rain wrapped", also stark vom Regen umhüllt oder verdeckt. Ich und zwei weitere Augenzeugen können den kurzen Touch-Down und vor allem die extreme Rotation im Bereich der auf den Bildern zu sehenden Wolkenformation aber bestätigen. Leider nützt das aber nichts. Sollten keine weiteren Bilder auftauchen müssen wir das Teil als Tornadoverdacht abbuchen. Schade. Ich bin ziemlich enttäuscht.
Trotzdem hier die Bilder (sind auch so sehenswert):
Aufzug der Zelle. Sie zieht über die Albiskette und stösst bis Aufnahme 4 ans Ufer des linken Seeufers vor:
Nun sollte man die linke Flanke der Zelle beachten. Dort bilden sich Fraktusfetzen aus:
Diese Entwicklung setzt sich in der Folge fort. Bereits zu diesem Zeitpunkt war an der besagten linken Flanke Rotation erkennbar:
In der Folge verdichtete sich der Wolkenknäuel an der linken Seite zusehends. Auf den Bildern wirkt das leider etwas lahm, aber dieser Bereich war in ständiger Rotation und zwar mit extremer Geschwindigkeit. Wolkenfetzen drehten in alle Himmelsrichtungen und bewegten sich teils nur wenige Meter über der Wasseroberfläche des Sees. Logischerweise

war diese Rotationsphase besonders ausgeprägt, als dieser XXXX Baum (abholzen, bitte!) mir die Sicht versperrte:
Der schwarze Pfeil markiert den Bereich, wo die Rotationsbewegungen mit treibenden Wolkenfetzen bis hinunter an die Wasseroberfläche zu erkennen waren. Danach verschwand dieser Bereich aus meinem Blickfeld.
Fazit: Wasserhose gesehen – muss aber als Verdacht in die Annalen eingehen, da die Aufnahmen den entgültigen Beweis nicht erbringen.
Ich brauch jetzt ein Bier...
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert