Hoi Christian
Dieses "riesige Ding" ist ein gealterter MCS = mesoscale convective system. Diese sind meist ziemlich kreisrund und sind ein Produkt, das aus mehreren Einzel- und Multizellen zusammengewachsen ist. Zu Beginn sind solche Systeme mitunter ziemlich heftig, vor allem können sie in ihrem Innern alle möglichen Überraschungen bergen, so auch eingelagerte Superzellen. Hagel, heftige Sturmböen und manchmal auch Tornados sind also möglich. Diese Systeme haben eine lange Lebensdauer und können sehr weit ziehen, doch sind sie im Alter nur noch auf den Satelliten- und Radarbildern durch ihre Grösse beeindruckend. Wie man beim System im SW der Schweiz sehen kann, ist die Intensität aber bereits nur noch mässig. Das bedeutet grossflächigen Niederschlag, vereinzelte eingelagerte Gewitter, aber kaum noch Unwetterpotenzial.
Übrigens, die Franzosen sind sehr knauserig mit ihren Radarbildern. Gibt es nur gegen Kohle, sonst muss man mit einem Bild pro 3 Stunden vorlieb nehmen. Das schönste gibt es hier, man kann Satellitenbild mit Radarbild kombinieren (rechts oben IR+Radar anklicken), und ist zum Glück immer um 20.00 Uhr aktualisiert:
http://www.meteo.fr/test/gratuit/sat_france_swap.htm
Dass die Unwettergefahr nicht mehr gross ist, sieht man übrigens auf der gleichen Seite links oben. Dort sind die Warnstufen für ganz Frankreich angegeben. Derzeit alles (ausser Korsika) auf gelb, also nur geringe Unwettergefahr. Spannend wird es jeweils, wenn es orange oder gar rote Flächen drin hat.
Insgesamt erwarte ich für die Nacht in der Schweiz ausser schönem, einlullendem Regen nicht mehr viel.
Gruss