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Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 13:47
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Ich habe zwar keins dieser lärcherlich-abstrusen Schneekanonenbilder, aber auf den gezeigten Bildern ist deutlich zu sehen,
wo dass künstlich beschneit wird:
- in tiefen und mittleren Lagen auf Alpwiesen und Weiden
- auf hochgelegenen Gletscherskigebieten (damit der 1. Touri nicht gleich schon beim Abbügeln kopfüber in eine eisige Kluft fällt

)
Da aber die durchschnittliche 0-Grad-Grenze steigende Tendenz aufweist, wird es dort trotz Beschneiungsanlagen bald unrentabel werden. Das Ausweichen mit Schneekanonen auf höher gelegene Gebiete ist aber oft nicht möglich, da je nach Geologie und Topographie die Gebiete über 2000 bis 2500m oftmals grobblockige Geröllhalden sind. Damit die Steine verschwinden und diese Pisten auch präpariert werden können, braucht's aber sicher 1,5-2m Schnee. Mit Schneekanonen kaum zu erreichen
Gruss, Uwe
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 15:15
von Alfred
Alfred
[hr]
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 18:24
von Christoph
Sälü zäme
@Michl Uster & Klosters
[quote]Nicht nur die Touren- und Schneeschuhgänger werden kritisiert. Aus Jägerkreisen werden sogar die eben "lautlose" Gleitschirmfliegerei als schlimm für das Wild betrachtet, schlimmer als Helikopter...ist kein Witz!
Du schnneidest hier ein zunehmendes Problem an, dass leider Tasache ist und nicht v.a. die Jäger betrifft und leider auch kein Witz!!
Heute sind wegen dem Skitourismus (s. oben) in Tourismusregionen (also die halben Alpen

) sehr viele Bereiche für ruhebedürftige Wildtiere nur eingeschränkt zu nutzen wegen der ständigen Störungen. Im Winter sind Störungen besonders heikel, da wenig Nahrung zur Verfügung steht und die Flucht sehr viel Energie verschleisst. Nun sind Skitourengänger und Schneeschuhwanderer oft gerade in den noch nicht erschlossenen, "wilden" bzw. ruhigen Tälern und Hängen unterwegs. Dadurch führt diese an sich lobenswerte, naturverbundene Art der Freizeitbeschäftigung überproportional zu Problemen in den noch bestehenden, abgelegeneren Wintereinständen von Wild aber auch von empfindlichen Vogelarten wie Schnee- oder Birkhuhn, ganz zu schweigen vom stark bedrohten Auerhuhn in den Voralpen. Es ist deshalb besonders wichtig, dass sich Tourengeher/ Schneeschuhwanderer möglichst nicht irgendwie querfeldein, sondern auf entweder markierten, definierten Routen oder aber nicht in heiklen Zonen bewegen. Am problematischsten sind offene subalpine Wälder und v.a. der Waldgrenzbereich, für Schneehüher auch steilere Hänge darüber mit z.T. lockerem Schnee (Schneehöhlen). Wenn Störungen kanalisiert sind (Wege, z.B. im Sommmer) gewöhnen sich die Tiere etwas daran und haben eine geringere Fluchtdistanz solange man auf dem Weg bleibt. Dies ändert sich beim verlassen des Weges oder bei der Annäherung von oben drastisch.
Zu den Gleitschirmen: Diese machen nun mal viel grössere Fluchtreaktionen beim Wild (v.a. Gemsen) aber auch bei vielen kleineren Tieren. Dies weil sie langsamer sind und daher eher zugegebenermassen "riesiegen" Raubvögeln ähneln. Da wirkt nun mal der Instinkt und Adler sind für viele kleinere Arten gefürchtete Jäger. Ein Düsenflugzeug wird da eher wie ein Donnerschlag bei einem Gewitter wahrgenommen, oft weitgehend ohne Reaktion. Helokopter liegen irgendwo dazwischen.
Wens interessiert, detaillierte Untersuchungen der Uni unter: Paul Ingold (2005): Freizeitaktivitäten im Lebensraum der Alpentiere - Konfliktbereiche zwischen Mensch und Tier, mit einem Ratgeber für die Praxis. 516 S. , Haupt, Bern.
Grüsse Christoph
(sorry Michl, habe dich missverstanden, siehe neues posting unten..)
(Biologe, allerdings Botaniker und nicht Jäger

)
- Editiert von Chris am 06.11.2006, 21:47 -
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 19:23
von Michi, Uster, 455 m
@ Chris: Ich habe mich ganz klar aus ökologischer Sicht geäussert. Meine Position in dieser Angelegenheit ist eine andere als bei dir rüberkam. Mir sind die Probleme mit dem Schneeschuhtourismus bekannt.
Gruss Michl, Uster
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 20:01
von Reto Arosa/ZH/SO
@Chris
Könntest du vielleicht noch @Andreas vor das grimmige Gesicht in deinem posting setzen?
Er hat sich gestern Abend über dieses Problem lustig gemacht, vielleicht findet er ja dann einmal noch Zeit deine Zeilen durch zu lesen!
Ach ja, aber das Hauptproblem sind ja die Tourenfahrer, welche noch die letzten Rückzugsgebiete der Steinböcke plündern ****ebenfalls brüll ****
Gruss Reto
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 20:30
von Alfred
Sali mitenand
Demnach ist nicht nur das Wild ein Opfer des masslosen Skivergnügens, sondern auch noch der,
welcher das alles nicht unbedingt mitmachen will! Wenn das so ist, muss man dem Massentouris-
mus Grenzen setzen, die dann allerdings eher etwas enger sein dürften, als zur Zeit.
Alfred
[hr]
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 21:18
von Tinu (Männedorf)
Original von Stocken
Hm... ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht...
Ausserdem war die Erde schon mehrfach Eisfrei bei rund 5x so hohen CO2 Werten wie heute... die Erde stirbt also sicher nicht an Klimaerwärmung...

Ja, ja, die Erde schon nicht. Höchstens der Mensch. Ist ja nicht so schlimm. Meine Kinder können dann auf den Mars auswandern. Da isses auch schön kuschelig warm. Und so rot!

Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 21:43
von Christoph
@ Michl
Sorry, habe dich wirklich missverstanden, u.a. da ich das lange posting von Andreas nicht gelesen hatte

und so auch das mit den "Steinböcken" nicht mitbekam. Nehme natürlich mein "grr" gerne zurück, hoffe, dass ich dafür ev. anderen, (noch) nicht sensibilisierten Schneeschuhgängern was zum nachdenken gegeben habe
@Alfred
Das Bild vom Gornergrat ist wirklich speziell, eine solche Perlschnur habe ich so noch nie gesehen.
Ich bin auch schon mehrmals an Umweltverträglichkeitsprüfungen für Beschneiungsanlagen beteiligt gewesen (Bereich Flora/Vegetation, u.a. Zermatt aber nicht bei der abgebildeten). Obschon ich persönlich gegen den massiven Ausbau solcher Anlagen bin, kann man ausser Verbesserungen in meinem Bereich oft nicht allzuviel bewirken. Zudem schaut durch sogenannte Ersatzmassnahmen an anderen Stellen im selben Skigebiet oft auch wieder was für die Natur heraus, wenn z.B. Pisten geschlossen, Wildruhezonen geschaffen oder Moore unter Schutz gestellt werden. Es ist eben auch hier meist nicht alles schwarz und weiss sondern grau. Zudem sind leider die Schäden durch die älteren Pistenplanien im Bereich Vegetation viel massiver als es dann die zusätzliche, zu beurteilende Beschneiung ist. Im Energie- und Wasserbereich sieht es natürlich anders aus.
Grüsse
Christoph, Bern
(PS: Off topic und was ganz anderes: wer gerne seine "Pöstligeographie"-Kenntnisse der Schweiz testen will, soll doch mal beim Geographiespiel unter
www.romankoch.ch => geographiespiel vorbeischauen, für freaks mit suchtpotential)
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 21:50
von dustdevil51
machen wir uns nicht zu narren, wenn wir unsere schöne bergwelt mit kanonen verunstalten?
aber wenn kein schnee von oben kommt, macht man ihn halt selbst.
wers befürwortet sollte auch den surfern stehende wellen in flüssen zugestehen.
und radfahrern radwege.
und jägern birkhühner.
und mir die welt.
Beste Schneekanonenfotos
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 23:18
von Andreas -Winterthur-
@Reto
Ich sage nicht, dass die Tourengänger kein Problem für die wintergestressten Tiere sind. Nur macht mir Deine Äusserung weiter oben den Eindruck, dass Du vom Hauptproblem für diese Tiere ablenken willst, das sind nämlich definitiv die (expandierenden) Infrastrukturen der Wintersportorte. Du wirst ja wohl kaum ernsthaft behaupten, dass z.B. der von Dir erwähnte geplante Zusammenschluss der Skigebiete Arosa und Lenzerheide keinen wesentlich grösseren negativen Einfluss auf die Tiere hat als die Tourengänger, die übrigens meist schon seit Jahrzehnten die gleichen Routen benutzen. Jetzt kommt noch das Argument, dass Schneeschuhläufer z.B. kreuz und quer durch die Schneelandschaft schuhen! Zufällig mache ich auch Touren mit Schneeschuhen (als Aufstiegshilfe für Snowboardtouren) und darauf kann ich nur eins sagen: Ausflüge in den unberührten (Tief-)Schnee sind mit Schneeschuhen so anstrengend, dass man meist nach ein paar Metern wieder aufgibt und brav auf einer schon bestehenden Route bleibt. Ein ernsthafteres Problem sind natürlich Variantenfahrer oder noch extremer Heliski- und Snowboard aber für die hast Du als überzeugter Wintersport Vertreter sicher wieder eine positivere Argumentation auf Lager.
Übrigens noch zu den alten Tourenrouten. Da gibt es ja tatsächlich Wintersportorte aus dem Kanton Graubünden, welche den Tourengängern Stutz abknüpfen wollen für die Benutzung der Infrastruktur (Aufstieg entlang der Skipisten, welche notabene meist erst nach den Tourenrouten erstellt worden sind...). Das verdient für mich das Prädikat: arrogante Abzockerei;-(
Lg Andreas