Ich denke man kann aus heutiger Sicht zumindest eines klar sagen: Der Wettercharakter wird sich im Verlauf dieser Woche ändern und zwar hin zu eher winterlichen Verhältnissen. Verglichen mit dem, was wir bisher im Januar hatten, ist das aber auch nicht sonderlich schwierig...
Um zu diesem Schluss zu kommen muss man sich nicht mal unbedingt die Karten vom Wochenende und darüber hinaus anschauen. Wie genau der Kaltluftvorstoss in der Höhe erfolgen wird, wie ausgeprägt er sein wird und ob es für Schnee bis ins Flachland reichen wird, ist noch offen. Die Chancen für Schnee bis ins Flachland sind aber nicht schlecht.
Aus meiner Sicht vielversprechend ist die Tatsache, dass sämtliche Modelle auf Mitte dieser Woche einen Abbau des hohen Luftdrucks über West- und Mitteleuropa simulieren. Wenn man sich die Archivkarten bsp. auf Wetter3.de anschaut, kann man sehr gut erkennen, dass der Alpenraum eigentlich seit Mitte Januar (im Prinzip sogar noch länger) unter dem Einfluss von hohem Luftdruck über Südwesteuropa stand. Dieses Hoch hatte seinen Kern zunächst über Spanien und veschob sich in den letzten Tagen allmählich nordwärts Richtung Biskaya/Atlantik. Es war mal stärker und mal schwächer, konnte sich jedoch immer wieder regenerieren. Dies hatte zur Folge, dass in der Höhe wiederholt sehr warme Luftmassen zu uns transportiert wurden. Im Sommer würden wir bei einer derartigen Konstellation wohl über grosse Hitze klagen.
Wenn man sich bsp. die 500hpa Höhenkarten von ECMWF anschaut erkennt man, dass sich die Richtung und der Ursprung, aus der die Luft in der Höhe kommt, sich bereits ab Dienstag allmählich zu ändern beginnt. Am Donnerstag ist die Sache dann bereits ziemlich offensichtlich.

Entscheidend ist dabei aus meiner Sicht, dass sich das bis anhin für uns wetterbestimmende hohe Geopotenzial über Südwesteuropa allmählich abbaut. Diese Entwicklung haben – soweit ich es beurteilen kann – sämtliche Modelle mehr oder weniger drin (die Unterschiede beziehen sich eher auf den Zeitpunkt und weniger auf die Art des Wechsels).
Was in der Folge daraus entstehen kann zeigt sich anhand von GFS. Obwohl dieses Modell in letzter Zeit oftmals ziemlich daneben lag, halte ich die dargestellte Entwicklung in diesem Fall für möglich, weil auch die anderen Modelle von der Konstellation her mitziehen.
Donnerstag: Ein Orkantief übernimmt die Regie über Nord-und Mitteleuropa. Es sorgt zunächst durch Warmluftadvektion noch einmal für relativ hohe Temperaturen und vor allem in Norddeutschland und Skandinavien für heftigen Wind:

Die kalte Höhenluft, die in der Folge über den britischen Inseln in Stellung geht, hat nun eigentlich keinen ernsthaften "Gegner" mehr in Mitteleuropa. Der Weg für einen Vorstoss der kalten Höhenluft bis zum Alpenraum ist frei:

ECMWF wie GFS sehen für das Wochenende durchaus vielversprechend aus. Auch die ENS spielen brav mit. Ich halte deshalb einen Wintereinbruch mit Schnee bis ins Flachland für möglich und auch absolut realistisch.