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Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 03:46
von Alfred
Hoi zäme
Auch pro — aber
meine Sichtweise 
!
Das ist ja, wie ein
umgekehrter «Händsche», plus 21K bei Zürich, nach Rechnung 24 Std. später.
Aber ganz oben,
bei 5 hPa läuft über Amerika nicht alles schön rund
https://www.sturmforum.ch/forum_uploads ... d_frei.png
Macht aber den Anschein, dass es sich wieder normalisiert.
Jedenfalls geht es noch um den Pol
herum, auch auf 40 hPa (5 Tg. previ).
Gruss, Alfred
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 06:56
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Die Verteilung der Wassertemperaturen (Atlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer), bzw. deren Anomalien deuten für mich eher an, dass die Westdrift wieder aufleben wird, was dann eher feucht-mild heisst. Aber abwarten. An den Winter bis ins Mittelland glaube ich erst, wenn ich ihn sehe
Uwe
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 10:22
von Urbi
Uwe/Eschlikon hat geschrieben:Die Verteilung der Wassertemperaturen (Atlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer), bzw. deren Anomalien deuten für mich eher an, dass die Westdrift wieder aufleben wird, was dann eher feucht-mild heisst. Aber abwarten. An den Winter bis ins Mittelland glaube ich erst, wenn ich ihn sehe
Salü Uwe
Wie sind denn die Wassertemperaturen, bzw -Anomalien, verteilt, als dass Du eine" wieder auflebende Westdrift "andeuten kannst ?
Oder anders gefragt. Wie muss die
Temperaturverteilung der Meere sein, als dass eine Westdrift vorhersehbar ist ?
Gruss
Urbi
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 11:08
von Tinu (Männedorf)
Für ein "Aufleben der Westdrift" gibt es m.E. innerhalb des nicht-ultra-experimentellen Vorhersageraumes (so bis ca. 22./23.11.) keinerlei Anzeichen.
Wir haben es mit einem relativ beständigen Trog Mitteleuropa und einer blockierenden Hochdruckbrücke über dem Nordmeer zu tun. Diese Konstellation schwankt zwar von ihrer Position her und präsentiert sich mal ausgeprägter und mal schwächer, aber sie scheint mir sehr konstant zu sein.
Das heisst aber nicht, dass man deshalb den Super-Kaltwinterstart ausrufen soll!
Wärmere, schnee-untaugliche Witterung ist bei dieser Konstellation alles andere als undenkbar! Sie kommt aber nicht in Form einer klassischen Westdrift daher, sondern subtiler. Wenn sich nämlich der beschriebene Grosswetter-Block soweit verschieben würde, dass es an der Südwestflanke zu Wellenbildungen/Abtropfvorgängen kommen kann, kriegen wir relativ rassig Südwest- resp. Föhnlagen. Und die sind ja nun nicht gerade ein Wintertraum.
Siehe ECWMF:
Soweit mein Senf dazu.
Oder anders gefragt. Wie muss die Temperaturverteilung der Meere sein, als dass eine Westdrift vorhersehbar ist ?
Also das würde mich auch interessieren!
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 12:14
von Alfred
Hoi zäme
Zuerst noch etwas ……

Wenn auch ein wenig
kühl (Zürich, 20.12Z; Boden bis 840 hPa)!
Gruss, Alfred
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 12:41
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Positive SST-Anomalien südl. von Grönland plus ein eher kaltes Mittelmeer führen gemäss einer Studie an der Uni Bern (A.Scherzinger) eher zu Zyklonal-West-Wetter und zu einer positiven NS-Anomalie im Alpenraum. Der Timelead beträgt ungefähr 1 Monat und die Häufigkeit des Eintreffens ist in den Herbst- und Frühlingsmonaten am grössten (bei etwa 70%). Positive SST-Anomalien im Atlantik bei Grönland sind schon seit einiger zu beobachten.
Die Karten von GFS und EZ sind allerdings ziemlich auf Winterkurs, aber Defintives kann man wohl erst in ein paar Tagen sagen.
Oft kommt es ja bei solchen Kaltluftausbrüchen von Norden zu Randtiefentwicklungen, die ziemlich grosse Auswirkungen haben.
Mehr kann ich nicht sagen, bin bloss "interessierter Laie".
Noch die SST-Karte
Gruss, Uwe
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 12:56
von Rontaler
Uwe/Eschlikon hat geschrieben:Die Verteilung der Wassertemperaturen (Atlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer), bzw. deren Anomalien deuten für mich eher an, dass die Westdrift wieder aufleben wird, was dann eher feucht-mild heisst.
Sali Uwe,
Deine Aussage ist bezogen auf das aktuelle Geschehen nicht korrekt und schwammig formuliert.
Du hast insofern Recht, als dass die Temperatur der Wasserflächen nicht unerhebliche Einflüsse auf unser Wetter/Klima ausüben. Für das Wetter in Mitteleuropa hauptsächlich wichtig sind jedoch die Temperaturen/Anomalien des Pazifiks/Atlantiks.
Nun, weshalb ist deine Aussage zum jetzigen Zeitpunkt unpassend?
Ein Indiz für eventuell auflebende Westdrift bzw. zu mildes Wetter wäre allenfalls das
El Niño-Phänomen, doch die derzeit gemessenen Wasseroberflächentemperaturen des äquatornahen Pazifiks entsprechen dem
La Niña-Phänomen (das auf El Niño folgt).
Zitat NOAA:
El Niño is characterized by unusually warm temperatures and La Niña by unusually cool temperatures in the equatorial Pacific.
Anomalie per 15.11.2010:
Quelle: http://www.osdpd.noaa.gov/data/sst/anom ... urrent.gif
Auch die folgenden Animation zeigt stets eine leicht negative Anomalie der Wasseroberflächentemperatur:
Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/a ... anim.shtml
Ich würde generell auch eher widersprechen wenn du sagen würdest, dass uns ein (deutlich) zu milder Winter mit Westdrift ins Haus stünde, denn eine weitere Komponente hemmt die Westdrift derzeit bzw. lässt sie selten durchkommen, die sehr schwache Arktische Oszillation.
Gruss
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 13:16
von Michael (Seon)
Hallo Rontaler
Rontaler hat geschrieben:
Ein Indiz für eventuell auflebende Westdrift bzw. zu mildes Wetter wäre allenfalls das El Niño-Phänomen
Diese Aussage ist allerdings auch sehr umstritten. Teleconnections von El-nino nach Europa sind wenn, dann sehr schwach und die Auswertungen die es dazu gibt, sind statistisch sehr unsicher.
Siehe dazu auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/El_Nino#Fernwirkungen oder aus der englischen Wikipedia:
El Niño's effects on Europe are not entirely clear, but certainly it is not nearly as affected as at least large parts of other continents. There is some evidence that an El Niño may cause a wetter, cloudier winter in Northern Europe and a milder, drier winter in the Mediterranean Sea region.
Da wir im Moment ja la nina haben, kann man höchstens sagen, dass man dort sicher nicht nach Indizien für den nächsten Winter suchen muss.
Gruss, Michael
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 13:25
von Alfred
Sali zäme
Noch etwas, welches Kilometermässig gar nicht so weit weg ist!
Die relative Feuchte, dort wo die Ozonschicht am stärksten ist?
Gruss, Alfred
Re: Kalter Start in den Winter 2010/2011?
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 15:23
von Rontaler
Michael (Gränichen) hat geschrieben:Hallo Rontaler
Rontaler hat geschrieben:
Ein Indiz für eventuell auflebende Westdrift bzw. zu mildes Wetter wäre allenfalls das El Niño-Phänomen
Diese Aussage ist allerdings auch sehr umstritten. Teleconnections von El-nino nach Europa sind wenn, dann sehr schwach und die Auswertungen die es dazu gibt, sind statistisch sehr unsicher.
@ Michael: Da hast du allerdings Recht. Zitat aus einem Bericht der ETH:
Zwei grossräumige Wetterphänomene werden in den kommenden Monaten einen entscheidenden Einfluss auf unser Winterwetter nehmen. Das eine finden wir im Pazifik, wo sich der Ozean vor der Westküste Südamerikas seit diesem Sommer markant abkühlt. Dieses Phänomen ist gut bekannt und wird als La Niña bezeichnet. Die umgekehrte Situation ist das häufiger bekannte El Niño-Phänomen, welches eine deutliche Erwärmung des Ozeans vor der Westküste Südamerikas auslöst. Diese Phänomene sind so einschneidend, dass ihre Auswirkungen praktisch auf dem ganzen Globus auf irgendeine Art und Weise spürbar sind. Also auch in Mitteleuropa. Generell wärmt ein El Niño auf globaler Skala, während eine La Niña die globalen Temperaturen etwas dämpft.
Quelle: http://www.metheo.ethz.ch/wie_wir_der_w ... eil_1.html
@ Alfred: Wie steht es eigentlich um die aktuelle/vergangene/prognostizierte Westwindzirkulation? Ist sie tatsächlich gestört?
Die aufblühende La Niña wird diesen Winter aber nicht der einzige Protagonist auf der Weltklimabühne sein. Die Arktische Oszillation wird auch einen wichtigen Anteil zum Winterwetter 2010/11 leisten. Sie beschreibt die atmosphärischen Druckverhältnisse über der Arktischen Region, welche zwischen zwei grundverschiedenen Mustern oszilliert. In der positiven Phase der Oszillation herrscht über der Arktis tieferer Luftdruck als üblich und über den angrenzenden Regionen höherer. Bei dieser Konstellation ist das polare Hochdruckgebiet weniger stark ausgeprägt, so dass die kalten Luftmassen in der Polarregion eingeschlossen bleiben. Bei der umgekehrten, der negativen Phase der Oszillation, ist der Luftdruck über der Arktis grösser und in der Umgebung tiefer als üblich. Das polare Hoch ist dann stark ausgeprägt und fördert Kaltluftausbrüche nach Süden in die niedrigeren Breiten. Bei einer stark negativen Arktischen Oszillation hemmen die polaren Ostwinde die übliche Westwindzirkulation.
Quelle: http://www.metheo.ethz.ch/wie_wir_der_w ... eil_1.html
Anbei der 14-tägige Forecast der Arktischen Oszillation, jene geht tatsächlich konform mit der Nordatlantischen Oszillation ins Negative - ein gutes Zeichen:
Quelle: http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... _mrf.shtml
Der sehr lesenswerte und informative Artikel der ETH Zürich sei hier trotz Quellenverweisen und Zitaten nochmals separat angegeben:
http://www.metheo.ethz.ch/wie_wir_der_w ... eil_1.html
FAZIT: Die zwei Indices AO & NAO, sowie die derzeit inaktive Westdrift lassen auf Winterfreuden ab Ende November hoffen.
Gruss