Seite 5 von 16
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Mo 21. Dez 2015, 11:46
				von Rontaler
				Michi Grüningen hat geschrieben:Es gibt immer mehr Anzeichen für eine Blockierung der Strömung, sowohl in den neuesten ECMWF-Ensemble, wie auch hier beim Hauptlauf der Kanadier:

Quelle: wetterzentrale.de
Der Winter war schon weiter weg...trotz dem wohl wärmsten Dezember seit Messbeginn 1864.
Interessant aber, dass auf 3 von den 5 Wärmsten Dezember sehr kalte Januar folgten:

 
Hi Michi,
In welchen Jahren folgte auf einen so massiv zu warmen Dezember ein kalter Januar?
Überdies hat sich die Modellwelt nach kurzem Hickser bereits wieder geeinigt auf Fortbestand der extremen Witterung. Wa und SWz bis und mit Heiligabend/Weihnachtstag, danach - wen wunderts - Wechsel aus SWa und Wa. Ohne gross emotional werden zu wollen, aber die ganze Geschichte macht 0 Spass mehr. Unterirdisch langweilig und ohne zu übertreiben der absolute Worst-Case für alle Schneesportanbieter.
Der Winter 2006/2007 hatte wenigstens noch Pfiff, da herrschte Wetter, wenngleich in 95 % aller Wetterlagen kein Flachlandwinter. Das, was wir jetzt gerade erleben ist die Steigerung der Antiwintersaison 2013/2014. 

 Ich bleibe dabei, nach dem extremen Dezember folgt ein ebenso extremer Januar. Furztrocken, Luftdruckmittel > 1025 hPa und 3-5 K zu warm.
Die aktuelle Langfristprognose der NOAA (CFS) spricht Bände und kommt der Realität wohl sehr nahe. Die Niederschläge werden massiv überschätzt, da GFS den Einfluss des Atlantiks besonders mittelfristig stets überschätzt und die Langlebigkeit des Subtropenhochs unterschätzt.
Abweichung Temperatur 2m:
 
Abweichung Niederschlag:
 
Quelle:
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... cfsv2fcst/ 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Di 22. Dez 2015, 15:19
				von Tinu (Männedorf)
				Ich habe das Gefühl GFS ist tatsächlich kaputt  

 :

 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Di 22. Dez 2015, 17:35
				von pharmazeut
				... rien ne va plus...
Ab 29. kommt etwas Dynamik ins Spiel?
oder
Die Ensembles wissen selber nicht mehr wohin?
			 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Di 22. Dez 2015, 17:46
				von Chicken3gg
				Ist das die 850er Linie oder der Niederschlag? Oder beides?  

 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Mi 23. Dez 2015, 11:38
				von Daniel aus Bettingen
				Auch nach den neusten Modellläufen open end hoffnungsloses Hoffen auf Winter 

 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Mi 23. Dez 2015, 14:34
				von Thomas Jordi (ZH)
				In der Tat, auch die neusten monthly forecasts machen keinerlei Hoffnung auf eine Änderung der Situation. Beeindruckend ist. wie scharf und ausdauernd die Anomaliegrenze über dem nahen Atlantik liegen bleibt. Dies seit mehreren Wochen, andauernd immer so gerechnet und keine Änderung in Sicht. (oben Wochen 1, 2 (jetzt bis 3. Januar) unten Wochen 3 und 4 (4. bis 17. Januar)

 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Mi 23. Dez 2015, 18:17
				von Trimbacher
				Der Winter hat sich scheinbar komplett von uns verabschiedet. Auch an der normalerweise schneesicheren und oft weihnachtsweissen US Ostküste wird von der wärmsten Weihnachtsperiode seit langem geredet. Dito oben in Kanada, zumindest dem bewohnten Teil. Eine Ausnahme gibt es jedoch! Für den kommenden Stephanstag wird in New Mexico, dem westlichen Texas sowie dem daran angrenzenden nördlichen Chihuahua in Mexiko vor einem starken Wintersturm gewarnt. (NOAA) Und zwar bis hinunter in die etwa 1100 Meter hoch gelegenen wüstenhaften Niederungen. Gefolgt von Tiefstwerten um minus 10 Grad. Man kann etwa 5-10 cm, evtl mehr Schnee erwarten, auch in Mexiko. Bevor jetzt gleich ins Klimalüge-Horn gestossen wird: Das gibt es dort etwa alle 2 Jahre. Weisse Weihnachten etwa an 1 von 5 Jahren oder so. Die letzte Woche des Jahres ist dort nämlich die kälteste des Winters.
			 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Do 24. Dez 2015, 10:44
				von Rontaler
				Thomas Jordi (ZH) hat geschrieben:In der Tat, auch die neusten monthly forecasts machen keinerlei Hoffnung auf eine Änderung der Situation. Beeindruckend ist. wie scharf und ausdauernd die Anomaliegrenze über dem nahen Atlantik liegen bleibt. Dies seit mehreren Wochen, andauernd immer so gerechnet und keine Änderung in Sicht. (oben Wochen 1, 2 (jetzt bis 3. Januar) unten Wochen 3 und 4 (4. bis 17. Januar)

 
Das dürfte in etwa die grossräumigen Abweichungen des Januar (und Februar?) 2016 wiederspiegeln.
 

Quelle: 
http://www.esrl.noaa.gov
Die CFS Langfristprognose wird auch immer noch milder. Ein 3-4 °C zu warmer Januar, wohl noch zu tief gegriffen... 
 
 
Wenigstens wird noch ein kleiner Niederschlagsüberschuss gerechnet, aber ich glaube nach wie vor, dass dies ein Bias aufgrund der modelleigenen Überschätzung des atlantischen Einflusses und Unterschätzung des Subtropenhochs darstellt.

Quelle: 
http://www.cpc.ncep.noaa.gov 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Do 24. Dez 2015, 13:28
				von Joachim
				Hoi
Naja...CFS ist eine Möglichkeit ... NASA-Klimamodell erwarten zu kühlen Januar 2016:
 
Und die Niederschläge werden im Januar schon kommen ... meint ja auch der Hundertjährige 
 
Grüsslis
Joachim
 
			
					
				Re: Mittelfrist / Langfrist: Winter 2015/2016
				Verfasst: Do 24. Dez 2015, 15:06
				von Tinu (Männedorf)
				Ich würde derzeit nicht allzu viel auf die Langfristprognosen geben. Was Fabienne in ihrem sehr guten Monatsausblick geschrieben hat gilt immer noch: es braucht nicht viel, um diese eingefahrene Lage in eine andere Richtung kippen zu lassen. Die ENS haben über einen längeren Zeitraum hinweg ebenfalls keine grosse Aussagekraft - sie können erfahrungsgemäss relativ rasch umschwenken.
Interessant finde ich das, was GFS und auch EZ bereits auf das kommende Wochenende hin modellieren (also nicht im Glaskugelbereich). In beiden aktuellen Läufen wird die Bildung eines Hochdruckgebiets über der Nordsee angedeutet, das sich dann Richtung Skandinavien verschiebt. GFS lässt daraus sogar einen Block entstehen. Dieser ist zwar in der gezeigten Version zugegeben etwas zu weit östlich für einen ordentlichen Flachlandwinter bei uns, die Kaltluft käme uns dann aber in der Folge schonmal ziemlich nahe ( jedenfalls so nahe wie nie bisher in diesem " Subtropinter"). 
 
EZ hat das sehr ähnlich im Programm.
 
Klar, das ist nicht der Wolfswinter, aber von dem redet ja auch niemand. Es zeigt aber, dass diese Lage nicht völlig unauflösbar ist, sondern sich schnell in eine andere Richtung entwickeln kann. Das ständige gruseln angesichts de ENS sollte man sich sowieso abgewöhnen, aus den bereits erwähnten Gründen. Manchmal macht es mehr Sinn, einen Blick auf die guten alte Wettekarten zu werfen, um allfällige Entwicklungen zu deuten.  
