Moin in die Runde
Ich habe zu diesem Tag auch noch ein paar Bilder parat. Ich war in Basel und hatte meine Kamera vorsorglich eingepackt. Immerhin klarte es nach dem leichten Morgenregen rasch auf, erste TCU entstanden bereits von Freiburg aus sichtbar entlang des Jura. Die Zugrichtung der Gewitter betrug nun wieder SW->NO, was meine Spekulation auf die Jura-Schiene zusätzlich anheizte.
Die folgenden beiden Gewitter sind ein super Beispiel dafür, dass auf dem Radar scheinbar kleine Zellen optisch richtig giftig sein können.
Zunächst zum Radarloop:
Die erste Zelle war richtig beeindruckend. Die zeitweilige Schwächephase konnte ich auch beobachten. Und als sie wieder an Intensität zunahm, gab es ein für diese Grösse ebenfalls beeindruckendes 20 minütiges ununterbrochenes Dauergegrummel. Das zweite Gewitter war ebenfalls spannend. Doch aufgrund der bereits vorhandenen Bewölkung fiel es nicht mehr so auf wie das erste Teil.
Zu den Bildern. Alle Aufnahmen (Ausnahme Bild 1) entstanden von der Mittleren Brücke in der Basler City mit Blick Richtung W bzw. NW.
Während des Mittagessens fiel mir ein sehr grosser TCU über dem SW der Stadt auf. Er entwickelte sofort einen Schirm und begann ab und zu zu donnern:
Um das Geschehen besser beobachten zu können, lief ich zur Mittleren Brücke. Dort angekommen, konnte ich eine interessante Basis, dichte Fallstreifen und einen bereits breiten Amboss erkennen:
Unter der dichten Basis des Aufwindes senkte sich plötzlich eine Art Wall Cloud mit einem kleinen Zipfel ab. Rotation konnte ich nicht erkennen. Möglicherweise war aber ein wenig davon vorhanden. Immerhin wehte der Wind zu diesem Zeitpunkt am Boden aus östlichen Richtungen, drehte dann in der Mitte auf SW und dann wieder stark auf SO/O, so dass der Schirm nach W/SW geblasen wurde:
Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem sich das Gewitter etwas abschwächte. An der Basis brodelte es zwar stark weiter. Aber der Nachschub in die oberen Stockwerke liess nach:
Dennoch gab es weiterhin starken Niederschlag, einzelne Blitze und interessante Formationen:
Unmittelbar nach dieser Aufnahme legte die Zelle richtig los. Vielleicht lag es an den Ausläufern des Schwzw, die wieder für Hebungsantrieb sorgten. Na, auf jeden Fall schien ein grosser Ruck durch die gesamte Zelle zu gehen. Sie begann zu wachsen...
Der Aufwindturm war unglaublich dynamisch. Schlagartig nahm die Blitzfrequenz zu. Ein Dauergegrummel war die Folge.
Sie wuchs weiter...
und weiter...
und erreichte irgendwann ihren Höhepunkt. Die Strukturen waren sehr beeindruckend.
Die Fallstreifen lassen Hagel vermuten:
Aüsserst turbulent ging es an der Basis zu. Ich will das Wort nicht inflationär verwenden. Aber vielleicht gab es hier auch eine kurzlebige Meso?
Jetzt entwickelte sich sogar ein kleiner 'Teller' im unteren Bereich des Aufwinds:
Und schliesslich verabschiedete sich das Gewitter in den Schwarzwald.
Gewitter Nr. 2
Das zweite Gewitter des Tages, das nur kurze Zeit später entstand, war ebenso kräftig. Dafür gab es wesentlich weniger Blitze und eine nicht so schöne Struktur:
und ohne Zoom:
Dieses Gewitter schwächte sich unmittelbar nach Erreichen der deutschen Grenze wieder ab. Mehr wollte ich auch nicht mehr sehen. Das hatte gereicht für heute

. Meine Erwartungen wurden insbesondere durch die erste Zelle richtig übertroffen...
Gruss, Thies