dem Radar entsprechend scheints über dem Alpstein,Hoher Kasten, Oberegg auszukippen....scheint bei Euch vorbeizudriften....
Grüess
Edy

Werbung
Ostlage mit Tücken:
Wenn der wetterinteressierte Laie im Wetterbericht irgend etwas
von einem Hoch über Nordeuropa hört - also genau das, was wir
derzeit haben - beginnt die Gedankenmaschine zu rasseln.
Schnell ist ein assoziativer Wetterbericht gestrickt nach dem
Motto "Hoch Nordeuropa, das bedeutet doch östliche Winde mit
trockener Luft, müsste doch - so haben es uns schon die
Altvorderen gelehrt - in dieser Jahreszeit sonniges, trockenes
und warmes Wetter bescheren." Tja, kommt jetzt der Meteorologe,
das stimmt zwar häufig aber nicht immer.
Wir erinnern uns an Pfingsten, wo anfangs - bevor es zum großen
Temperatursturz kam - sehr warme und feuchte Subtropikluft über
Deutschland lag, die dann im weiteren Verlauf erst ins östliche
Mitteleuropa, dann sogar bis nach Osteuropa abgedrängt wurde.
Ein modifizierter Teil dieser feuchten Luftmasse wird nun mit
dem östlichen Wind wieder zurück nach Deutschland
transportiert. Hinzu kommt, dass relativ feuchte Luft aus dem
Mittelmeerraum über den Balkan und die Ukraine nach Norden
gedriftet ist, die nun auch in die besagte östliche Strömung
mit einbezogen wird. Lange Rede, kurzer Sinn, nicht jede
Ostströmung ist trocken, so auch aktuell um im weiteren Verlauf
der Woche.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt liegt im vertikalen Aufbau
der Atmosphäre. Wetter ist eine dreidimensionale Angelegenheit,
und da reicht es meist nicht, sich die Luftdruckverteilung nur
in Bodennähe anzuschauen. Guckt man sich die derzeitige
Konstellation in höheren Luftschichten an, so findet man
mitnichten ein kräftiges Hoch sondern verschiedene Tiefs, die
zwar nicht immer unmittelbar über Deutschland stationiert sind,
wohl aber in der Nachbarschaft. Entscheidend ist, dass der
Wirkungsradius dieser Höhentiefs bis zu uns reicht und damit in
Verbindung mit der feuchten Luft eine ideale Mixtur für
wechselhaftes, aber nicht durchweg unfreundliches Wetter
sommerlicher Prägung darstellt.
Im Klartext bedeutet das für die nächsten Tage eine Mischung
aus Sonnenschein und Wolken, aus denen sich bevorzugt in der
zweiten Tageshälfte Schauer und Gewitter entwickeln. Wo wann
genau ein Gewitter auftritt, ist weiterhin schwer
prognostizierbar. Fakt ist, dass an einigen Orten
wahrscheinlich wieder Keller vollaufen und Straßen überspült
werden, während man an anderen Plätzen vergeblich auf Blitz,
Donner und Regen wartet.
Dipl.-Met. Jens Hoffmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Werbung