Politiker, die Gaskraftwerke bauen wollen
Hallo zäme und hallo fish
Ein bisschen Allgemeinwissen für jedermann. Ich denke das passt gut hierhin.
Wisst ihr eigentlich warum man Gaskraftwerke erbauen will /muss?
Grund sind die immer zahlreicheren Windkraftanlagen! Denn die produzieren schön viel Energie....wenn es windet. Nur leider brauchen wir Energie unabhängig davon, ob es windet. Vor allem am Mittag zur Kochzeit ist die Spitzenzeit beim Stromverbrauch. Zu dieser Zeit kostet der Strom auf dem Markt 10mal mehr als in der Nacht... deshalb ist es für Wasserkraftwerke lukrativ trotz einem Drittel Energieverlust, Wasser mit billigem Nachtstrom in den Stausee hochzupumpen, um ihn um die Mittagszeit teuer zu verkaufen.
Wir Schweizer mit den Bergen sind privilegiert Energie zu speichern (Stauseen), aber allgemein ist das ein riesen Problem. Wenn also viele Energiequellen auf den Strommarkt sind, die nicht unseren Bedürfnissen angepasst Energie liefern (wie Windkraftwerke), so müssen wir halt etwas Flexibleres aufbauen, um die Spitzen zu decken. Dazu gehören halt Gaskraftwerke. Um die zu starten oder runterzufahren braucht es auch seine Zeit, aber es geht viel einfacher als ein Kernkraftwerk (das dauert einen Tag, um es hoch- oder runterzufahren).
Wenn dann mal ein Sturm in der Nacht tobt, da bleibt halt nichts anderes übrig als Wasser in Stauseen hochzupumpen. Trotz Energieverlust finde ich das immer noch eine sehr elegante Lösung. Aber wir kommen bei dieser Menge an Windkraftwerken einfach nicht um ein paar Gaskraftwerke rum.
Alternativ - um des Klimas Willen - müssten wir halt riesige Gebiete in den Alpen opfern (Greina-Ebene, Grimselgebiet,...), um viel mehr Speicherkapazität zu haben.
Auch ziemlich CO2 schonend sind die KKWs, aber sie sind eben auch nicht unseren tageszeitlichen Energie-Bedürfnissen angepasst. Und: ohne Endlager sind diese Anlagen je länger desto mehr unhaltbar. Mit einem Endlager in der Schweiz könnte die ganze Problematik viel besser werden.... wenn nur nicht die Angst wäre, dass dieser Abfall die Schweiz verseuchen könnte. Begründet ist sie nämlich aus wissenschaftlicher Sicht nicht. Die NAGRA hat Bohrungen in Tonschichten gemacht, wo sie 200 Millionen alte Versteinerungen gefunden haben (das deutet also auf eine extrem ereignislose Zone). Wenn man bedenkt, dass 1000 Jahre schon eine Reduktion der Radioaktivität im Strahlungsabfall auf unter 0.1%-1% bewirken, so könnte man wirklich bedenkenlos zustimmen.
Die einfachste Lösung - für mich immer noch die schlauste - ist die Reduktion unseres Energiebedarfs. Dazu müssen halt alle am gleichen Strick ziehen. Da muss man halt auch mal das Hobby ein bisschen anpassen (ich sage nicht aufgeben). Aber bei einer Gewitterlage wie die gestrige ist es wohl nicht gerade schlau, nach Davos zu rasen, nur um per Zufall beim Zurückfahren auf einen Regenschauer zu stossen. Deshalb finde ich deine Aussagen - Christian - wenige Posts weiter oben ziemlich daneben. Es ist jede gesparte Autofahrt ein Pluspunkt für die Umwelt. Und auch jedesmal kochen mit Dampfkochtopf, anstatt normaler Pfanne, jedes ausschalten des Lichtes oder Ersetzen von Glühbirnen durch Energiesparlampen...all das summiert sich auf als grossen Beitrag zum Energiesparen.
Naja, es ist nun schon wieder länger geworden. Ich hoffe ihr habt was gelernt oder/und euch gedanken gemacht.
Gruess
Jonas