Naja ich hab einfach mal die Niderschlagsmodelle angeschaut und die Rechnen Morgen Abend und in der Nacht mit deutlich mehr Niderschlag. Und soviel ich weiss Erzeugen Kaltfronten Stärkere Hebungsfelder und eine grössere Labilität.
Wenn dem nicht so ist lass ich mich aber gerne Belehren.
Wohl meinte er die aktuellen stärkeren Niederschlagsechos über den Alpen. Es handelt sich dabei wohl um konvektive Niederschläge. Gewitter sind es aber erst, wenn Blitze auszumachen sind. Nicht jedes starke Regengebiet ist ein Gewitter, auch wenn es danach aussieht!
Grüsse aus Basel!
PS: Bin etwas überrascht über die starken Niederschläge
@Christian, ich bin schon froh, dass Du nicht eingeschnappt bist wegen
der provokativen Frage. Sie sollte nur etwas verwirren. Es ist eher so,
dass bei jeder Front sowohl gewitterfördernde, als auch gewitterhemmende
Faktoren dabei sind, die sich gegenseitig bekämpfen. Also das ganze ist
deutlich komplizierter, als dass es pauschale Aussagen zulässt.
Eine Kaltfront ist meist begleitet von positiver Vorticity-Advektion
(PVA, Trogvorderseite). Das führt zur gewitterfördernden Hebung. Jetzt
herrscht aber gleichzeitig negative Temperaturadvektion (oder, um die
Luft im Volumen zu betrachten: Negative Schichtdickenadvektion NSA),
denn es strömt ja immer kältere Luft heran. Und zwar meist auch am
Boden. Das mögen Gewitter nicht. Je nachdem wie stark die beiden
Effekte sind, killen sie einander, oder einer der beiden ist stärker.
Ist es die PVA (oft dann der Fall, wenn die bodennahe Kaltluft zunächst
"verhindert" ist), dann kann es ordentlich krachen. Ist es hingegen
die NSA, dann schleicht die Kaltluft, einem Trauerspiel gleich, rein,
und viele Gewitterfans sind masslos enttäuscht.
Bei der Warmfront spielt die negative Vorticity-Advektion NVA gegen
die positive Schichtdickenadvektion PSA. In den Fällen, wo die PSA
stärker ist, kann es ganz schön krachen. Das sind öfter mal die Lagen,
bei denen nicht unbedingt mit Gewittern gerechnet wurde, denn dieser
Fall der PSA, die die NVA überkompensiert, findet leider viel zu
wenig Beachtung. Manchmal auch bei "Profis". Ist irgendwie historisch
bedingt, ich weiss es auch nicht. Tatsache ist: Wenn Gewitter
verschlafen werden, ist meist dieser Fall im Spiel. Der kann auch
gerne am frühen Morgen eintreten, wenn vor allem in mittlerer Höhe
feuchte Warmluft advehiert und im Mittelland zu Action führt, während
alle auf irgendeine Kaltfront über Frankreich schauen, die am Abend
reinkommen soll.
Hoi Markus
Aha so. Danke für die Aufklärung
Frage werden die Kaltfonten von den Vorhersagemodellen also Tendenziel überschäzt und die Warmfronten eher unerschäzt??
Denn man hört selten dass eine Warmfront Gewitter bringen soll. Aber es ist mir auchschon aufgefallen dass Kaltfronten oft weniger heftig Ausfallen als Vorhergesagt.
Ein Beispiel für Warmfronten gerade jetzt! Die Wetterberichte sagten glaub nicht so starke Niderschläge Voraus, aber jetzt Regnet es teilweise doch Recht kräftig. Vieleicht weil die Sonne recht lange "Einheizen" konnte. Länger als erwartet??
Wass denkst du wie die heftig Kaltfront morgen Abend und in der Nacht Ausfallen wird??
@Christian: Die Vorhersagemodelle "überschätzen" eigentlich nicht.
Sie berechnen nur den Zustand der Atmosphäre aufgrund von einigen
wenigen Formeln und vieler Vereinfachungen und Annahmen. Damit wir
nicht bei jeder Prognose mit dem Taschenrechner (oder schlimmer)
eingreifen müssen, werden auch kompliziertere Dinge wie die
Niederschlagsmenge gerade berechnet. Dabei kann aber VIEL mehr
in die Hose gehen, als beispielsweise bei der Berechnung von H500.
H500 ist quasi der Fluss, und Niederschlag oder die Feuchte sind
der Müll, der im Fluss mitschwimmt. Was ist schwerer zu berechnen?
Der Fluss selbst, oder das Zeug darin? Jetzt wird klar, warum der
Niederschlag manchmal weniger gut berechnet wird als das H500.
Es gibt Fälle, wo man als Mensch aufgrund des Erfahrungs-Schatzes
oder was auch immer, besser das H500 sowie die daraus direkt
abgeleiteten Sachen wie PVA usw. anschaut, anstatt die Regenkarte.
Aber es gibt auch Fälle, wo die Regenkarte besser gewesen wäre,
als im Kopf selbst was zusammen zu schustern. Hier kommt es also
zu Über- oder Unterschätzungen durch den, der die Sache konkret
ausformulieren muss.
Es kann aber in den Modellen bei bestimmten Lagen für bestimmte
Orte ein systematischer Fehler drin stecken. Gründe dafür gibt es
genau 27'443. Dann kann man versuchen, das mit Statistik zu erfassen
und zu korrigieren (MOS...)
Gruss
Markus
PS: Die Front morgen? Die Frage ist, welche (Teil-)Front Du meinst.
Das ganze scheint schubweise, ziemlich verstückelt reinzukommen.
Immer mal wieder ein Häppchen, das durchzieht. Das ist auf jeden
Fall schon mal weniger gut, als wenn alles scharf und gebündelt
reinläuft. Vielleicht ist das Timing der Schübe irgendwie günstig
für Gewitter (mal zwischendurch einige Stunden Sonne, Erwärmung usw.)
Weiss auch nicht genau, wann was kommt, habe die Sachen aber auch
zu wenig genau angeschaut)
Also kann man sich nur bedinngt auf die Niderschlagsmodelle Verlassen.
Aber ich denke die Niderschlags Modelle sind doch eine gute Grundlage um den Niderschlag zu Prognostizieren.
Ich Freu mich mal auf morgen abend. Auch wens mit den Gewittern nicht klappen würde wärs nur halb so schlimm. den wir haben ja erst April. Also haben wir ja Praktisch die ganze Gewittersaison noch vor uns
Obwohl momentan ists ja auch noch spannend. den es bilden sich doch recht Ktäftige Schauerzellen und Niderschlagsgebiete.
Hallo,
aktuell sind einige Gewitter über dem Zentralmassiv aktiv,werden sich aber im Laufe des Abend abschwächen.
Für Morgen sieht es,wie weiter richtung Westen(Westschweiz),immer besser aus für einzelne Gewitter.Im Osten ist das Timing des Frontdurchgangs(Montagmorgen)leider schlecht.
In der kommenden Woche drehen gemäss den meisten Globalmodellen die Höhenströmung auf SW.Damit dürfte deutlich wärmere und zwischendurch auch feuchte(höhere Thetas)Luftmassen zu den Alpen geführt werden.