Hallo,
sucht mal in den Modellen ein Hoch mit 1020+x hPa, das zudem noch die Ausmaße annimmt, die man für einen guten, stabilen Sommer braucht.
Fakt ist, dass wir gemittelt über die letzten zweieinhalb bis drei Jahre in einer stark meriodional geprägten Strömungsphase liegen, die nur kurzzeitig von der Westdrift abgelöst worden ist. Das hat sich nicht geändert.
Meist stellt die Strömungskonstellation zum Wechsel der Hauptjahreszeiten um, doch das war bisher, wie in den Vorjahren, nicht signifikant zu beobachten. Warum also soll jetzt der ganz große Schwenk zu wochenlangem Hocheinfluss kommen? Ich sehe diese Tendenz über Dekadatenfrist hinaus nicht.
Es bleibt bei starker Meridionalneigung mit äußerst kleinräumigen Druckgebieten, die ihrerseits kaum signifikante Maxima aufweisen. Es deutet vieles darauf hin - ich schreibe gleich noch was - dass dadurch eine feucht-labile Großwetterlage über Wochen sich einstellt, die sommerliche Prägung annimmt, phasenweise aber von Gewitterfronten gestört wird. Gewitterfreunde dürfen sich freuen.
Ich denke, wir werden bis Ende Juni bzw. Anfang/Mitte Juli keine nachhaltige Hochdruckwetterlage erhalten, die "wochenlang" uns tolles Wetter beschert. Dazu schaut mir
a) die Wellenverteilung,
b) die Wellenzahl,
c) die Wellenlänge über der Nordhemisphäre,
d) die starke Meridionalneigung,
e) die Dominanz von kleinräumigen Druckkgebilden und
f) den Vorrat an nordhemisphärischer Höhenkaltluft,
dann schaut das alles andere als geeignet aus um, ein starkes Azorenhoch oder alternativ ein Kontinentalhoch zu generieren, das vom Jung suggeriertes wochenlanges Hochdruckwetter ermöglichen könnte. Hier mal nur zusammengefasst mit den
IST-Faktoren.
Betrachten wir die
W(A)HR-Faktoren, die Vorgeschichte des langen kalten Winters, des sehr kalten Mais und des alles in allem wechselhaften, feucht-labilen Start in den Juni, festigt sich meines Erachstens meine Einschätzung. Nimmt man noch den Mittelfristbereich der
SOLL-Faktoren hinzu, ergibt sich zumindest für mich bis weit in die erweiterte Mittelfrist hinein ein Bild, dass schöne Wetterphasen kurzatmig sind und von Gewitterstörungen verblasen werden dürften.
Man schaue sich nur mal unseren Samstagskeil an, der gerade mal mit Rücken und Vorderseite noch die Alpen einnimmt.

Achso, dann fällt mir noch ein. Kommen wir aus einer langanhaltenden Schlechtwetterphase, werden die Modell-Hochdruckgebiete meist stets nach hinten gerechnet, je näher der Zieltermin heranrückt. Daher ist es gut, wie vorhin schon beschrieben wurde, dass sich ein Hoch in Etappen aufbaut. Dazu braucht es halt ein paar Zutaten mehr, damit die Parameter für hohen Luftdruck gegeben sind.