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Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Do 14. Okt 2010, 18:20
von Seebueb
Hallo,

ja, heute war's schon wirklich spannend mit dem Nebel: Da wir etwas an der Sonne wandern wollten, trug uns die Iltios-Bahn und die Gondel auf den Chäserruck (2262 m.ü.M., Churfirsten, Ostschweiz.) Da konnten wir in der Zeit von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr beobachten, wie das Nebelmeer von Norden her in die Höhe gedrückt wurde und über die Kreten lief. Anfangs war die Obergrenze auf etwa 1500 Metern, um 15.00 Uhr schon auf 1800 Metern. Der Gipfel des Gonzen (1800 m) war um zwölf Uhr noch zu sehen, um 15.00 Uhr zeugte nur noch eine Ausbuchtung von dessen Existenz.

Zu Hause am Bodensee angekommen, zeigten sich Auflösungstendenzen und die Sonne gab noch ein kurzes Intermezo. Diese Verfrachtung des Nebels in die Alpentäler und die Auflösung von Norden her wurde mir dann vom Sat.-Bild bestätigt. Eindrücklich!

Gruss Seebueb

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Do 14. Okt 2010, 18:21
von Seebueb
Hallo,

ja, heute war's schon wirklich spannend mit dem Nebel: Da wir etwas an der Sonne wandern wollten, trug uns die Iltios-Bahn und die Gondel auf den Chäserruck (2262 m.ü.M., Churfirsten, Ostschweiz.) Da konnten wir in der Zeit von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr beobachten, wie das Nebelmeer von Norden her in die Höhe gedrückt wurde und über die Kreten lief. Anfangs war die Obergrenze auf etwa 1500 Metern, um 15.00 Uhr schon auf 1800 Metern. Der Gipfel des Gonzen (1800 m) war um zwölf Uhr noch zu sehen, um 15.00 Uhr zeugte nur noch eine Ausbuchtung von dessen Existenz.

Zu Hause am Bodensee angekommen, zeigten sich Auflösungstendenzen und die Sonne gab noch ein kurzes Intermezo. Diese Verfrachtung des Nebels in die Alpentäler und die Auflösung von Norden her wurde mir dann vom Sat.-Bild bestätigt. Eindrücklich!

Gruss Seebueb

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Fr 15. Okt 2010, 23:14
von Silas
@Marco

Danke für deine fundierte Beobachtung. Das ist mir so noch nie aufgefallen - zumindest bis heute.
Bereits heute Vormittag fuhren wir von Bern Richtung Münsingen sozusagen in ein "Hochnebelloch" hinein. Es sah recht imposant aus, v.a. hatte man den Eindruck, der Stratus sinke am Rand!

Bild

Bild

Ob das heute wirklich das Napflee oder doch der allgemein gegen Westen hin dünnere und lockerere Hochnebel war, sei einmal dahingestellt.

Gruss Silas

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 08:01
von Willi
Zur Hochnebelstruktur im Mittelland am 13./14. Oktober (Beiträge Marco/Alfred) hat auch Ralph Rickli in seinem Mailblog einen sehenswerten Beitrag erstellt.
Gruss Willi

http://www.donneralarm.ch/forum_uploads ... v/20101016

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 08:03
von Marco (Hemishofen)
Hoi Silas
Es sah recht imposant aus, v.a. hatte man den Eindruck, der Stratus sinke am Rand!
interessante Beobachtung, schön dokumentiert mit den Fotos. Habe genau dasselbe Phänomen auch
gesehen am Donnerstagabend, als sich bei uns im TG der Hochnebel auflöste. Über den Ausläufern
des Hörnliberglandes ein recht massiver "Hochnebel-Dom" der scheinbar topographisch induziert sich
dort stationär hielt, bzw. immer wieder neubildete. Gegen ZH-Unterland klarer Himmel, gegen die
Voralpen hin Dunst-/Stratussuppe. Die Kante eines Hochnebelfeldes genauso beschaffen, wie du das
beschrieben hast: entweder sinkt der Stratus am Rand, oder die Hochnebel-freie Luft steigt entlang
der Kante auf ... ich konnte nicht sagen, was von beidem eher zutraf. ...oder im Stratus selber gibt
es Vertikalbewegungen, welche zu dieser Wolkenform führen :?:

NACHTRAG zu meinem letzten Post wegen dem "Napf Subsidenz-Loch":

Danke Willi für den Hinweis auf Ralph's email, und natürlich danke an Ralph für den Hinweis auf die
sehr hoch aufgelösten Satellitenbildern. Die hatte ich bei meiner Analyse noch nicht angeschaut, das
hätte ich aber tun sollen :!: Dann hätte ich wahrscheinlich den dünnen Schlitz in den Pilatus Kamerabildern
nicht als das Napf-Loch interpretiert -> auf den ENVISATund vor allem auf den TERRA Bildern sieht man,
dass diese dünne Linie auch vorhanden ist, aber näher am Pilatus liegt und mit dem Napf als solches
wahrscheinlich nichts zu tun hat. Ich muss meine Meinung ändern und den Erklärungsansatz revidieren.
Zumindest das, was die Pilatuskamera zeigt, hat vermutlich nichts mit den Napf-induzierten Strukturen
auf dem Satellitenbild zu tun, sorry @ all für den Saich.

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 10:32
von Zumi (AI)
Herzlichen Dank für die schönen Beiträge. Nach sage und schreibe einer Woche im Nebel :-X :-X gehts jetzt direkt in den ersten Schnee!

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 13:54
von Michi, Uster, 455 m
Der Hochnebel stieg gestern Nachmittag auf 2100 m, am Abend gar noch höher. Das nachfolgende Bild habe ich auf Gotschna/Parsenn gemacht, man sieht das Nebelmeer über dem Prättigau, im Hintergrund grad noch ein paar Churfirsten-Gipfel rausragen:
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Blick zum Silvrettaggletscher:
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Gut zu sehen hier im Landwassertal wie sich die Obergrenze hocharbeitet, indem zuerst Dunstschichten über dem Hochnebel sich bilden:
Bild

Re: Marcos Bugwelle!

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 20:11
von Alfred
Sali @Marco

Bei mir sind auch die umliegenden Hügel der Napf :unschuldig: !

Erstes Bild; Polumlaufender Satellit, Blickrichtung von Westen (siehe oben rechts).
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Zweites; Ohne Gewölck, dafür die Berge 3x Höhenverstärkung.
Bild

Drittes; Mit Gewölck & Berge (3xHöhenverstärkt).
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Also eindeutig die halbrunde Hügelkette, welche für die Welle verantwortlich ist.

Gruss, Alfred

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: Sa 16. Okt 2010, 23:31
von Marco (Hemishofen)
Hoi Alfred,

heja, super gemacht dieser overlay, vielen Dank :up: Ich nehme an es sind die ENVISAT Daten, die du in google earth eingepflanzt hast, oder
(bitte immer eine kleine Quellenangabe machen zwecks Reproduktivität) ?

Jetzt kann ich meine Skizze definitiv neu machen: das sieht nicht so aus, wie ich mir es nach ersten unscharfen Blicken aus Distanz vorgestellt habe.
Man kommt sicher nicht um ein 3D-Schema des Windfeldes vorbei, um diese Struktur konzeptionell zu erklären, mit simplen Querschnitten ist es
bei Weitem nicht getan.

Wenn dieses Loch tatsächlich erst stromabwärts des Napfs liegt, dann riecht die Sache eher nach Leewellen- oder hydraulic jump-Phänomenen ...?

Ich muss wieder einmal die sandigen Uferpartien des Rheins aufsuchen und diese Strömung in den kleinen zufilessenden Rinnsalen "nachbauen".
Früher als Kind konnte ich stundenlang mit Papa kleine Bächli bauen und umleiten und Hindernisse einbauen - das ist das optimale "Labor" für
shallow water-Versuche analog zu den Dingen, die in der Atmosphäre passieren ;)

Re: Hochnebel 8.10.2010 bis....

Verfasst: So 17. Okt 2010, 00:29
von Alfred
Sali @Marco

Es war AQUA, ich bin halt kein Wissenschaftler (w.g. Reproduktivität) :) und musste selber
noch nachschauen.
das ist das optimale "Labor" für
shallow water-Versuche analog zu den Dingen, die in der Atmosphäre passieren
Da bin ich aber schon noch :-D , denn ich mach mir auch so ein ähnliches Bild davon.

Grüess, Alfred

Nachtrag: Es fing aber schon beim eigentlichen Napf an.
Bild