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Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Stefan im Kandertal

Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Uwe: Im Wallis und Graubünden hast du vollkommen Recht. Aber siehe da. Gleiche Höhe Mittelland im Westen 17 Uhr 2 Grad wärmer als im Osten.

Warum? Weils bei Bise so ist. Eure Stärke sind SW Winde. Ist ja in Riggisberg sogar etwas wärmer als im Osten auf 550m. Kommt heute also neben von dir genanntem Effekt die schlichtweg wärmere Luftmasse im SW. Ansonsten wären ja alle Bergtäler im Norden äusserst mild. Wobei 22,9°C in Därstetten auf 750m im Simmental doch auch üppig sind.

Aber warum hat Näfels GL nur 0,5 Grad mehr als Winterthur? ;)

In Chur spielt der Alpeneffekt auch recht bescheiden. Also 0,5 Grad mehr als Zollikofen.

Wegen dem Wallis und Graubünden vergiss jedoch auch nie, die sind südlicher. Haben schneller eine warme Luftmasse über sich. Und die Bisekühlung kommt da auch auf keinen Fall mehr hin im Gegensatz zu Simmen- und Kandertal wo beständig ordentlicher NNO Wind weht. Unser Tal ist sehr offen gegen die Richtung. Das darf man nun keinesfalls mit den abgetrennten GR und VS Tälern vergleichen. Zudem liegt die Baumgrenze auch wegen der Sonnenscheinsumme höher. Es herrscht trockeneres Klima im Wallis, trockener Boden, heizt besser auf als der fast ständig feuchte Boden im Norden. Dazu gehört eigentlich auch mein Gebiet.

Was stimmt ist der grössere Tagesgang bei uns. Kommt aber einfach von den kälteren Nächten. Und genau wegen denen wachsen hier keine Exoten ;) und nicht weils tagsüber kalt wäre. Deine Hanglage führt zu eben auch nichts weiter als deutlich mildere Nächte im Sommerhalbjahr als im Tal. So ist hier im Endeffekt im Tagesmittel letztlich selten wärmer als in Sirnach und co. Da muss es schon ordentlich einen Wetterunterschied haben. Die Vegetation richtet sich dann eben auch dem Mittelwert. Die Bevölkerung aber eher nach den Nachmittagstemps :-D

Übrigens: Sieht ja gut aus, dass der Osten bald wärmer bekommt als der Rest. Aktuell sind die Unterschiede schon am abnehmen.
Zuletzt geändert von Stefan im Kandertal am Do 24. Jun 2010, 18:20, insgesamt 3-mal geändert.

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Tinu (Männedorf)
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Stefan Reichenbach hat geschrieben:Aber warum hat Näfels GL nur 0,5 Grad mehr als Winterthur? ;)
Ohne, dass ich mich gross in eure Diskussion einmischen will, aber die Anzahl Sonnenstunden dürfte da auch noch eine Rolle spielen. Obs im Falle von Näfels so ist, weiss ich jetzt nicht genau, aber tief ausgeschnittene Alpentäler sind oftmals auch Schattenlöcher und haben deshalb durchschnittlich weniger Besonnung, als viele Orte im weniger gebirgigen Mittelland. Das wird zwar auf der Alpennordseite temperaturmässig durch den Föhn etwas ausgeglichen, dürfte aber dennoch relevant sein.

Im Berner Oberland gibts dafür ja extreme Beispiele. Nimm mal das Lauterbrunnental: Die Stechelberger können die Sonne im Winter ja oftmals mit der Lupe suchen gehen. Aber auch hier im Osten gibts solche Orte.

Ich denke man muss wohl sämtliche Faktoren berücksichtigen, um Rückschlüsse darüber zu ziehen, weshalb gewisse Orte unter bestimmten Bedingungen aussergewöhnliche oder ungewöhnliche Verläufe bei der Temperatur haben. Aber das meiste dürfte durchaus erklärbar sein.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Do 24. Jun 2010, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Mladen (Kreuzlingen)
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Mladen (Kreuzlingen) »

Hoi zämme,

Der 06z - Lauf ist wohl der Hammer schlecht hin! Es soll nur noch heisser werden, ohne grossräumigen Niederschlag! NAtürlich ist dies nur eine Tendenz, aber wenn es so bleibt, und die Ensebles sind sich da auch nicht ganz uneinig wie eigentlich, dann prost. Ich freu mich auf jeden fall auf die Sonne, bloss soll der Niederschlag später nicht vom Himmer runter kommen, als ob wie ihn nie gehabt haben! achja, nun sind es schon 4 Tage ohne Regen. (Letzter Regen am 21.06.10). Und die Sonne scheint wieder einmal was sie kann.

Gruess, Mladen

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Uwe/Eschlikon
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hallo Tinu/Stefan

Stimmt, die Sonneneinstrahlung hat durchaus seinen Einfluss, wie der Querschnitt der Täler auch. Ost-West verlaufenden Täler sind im Winter oftmals kalt, weil durch den tiefen Sonnenstand die Einstrahlung den Boden manchmal gar nicht erreicht - im Gegensatz zu Nord-Süd verlaufende Täler.
Andere Täler profitieren wieder durch Seen: Walensee, Thunersee, Brienzersee und Urnersee mildern im Winter enorm, vor allem bei den wirklich kalten Nächten.

Das Prinzip der Massenerhebung ist aber auch isoliert in den Nordalpen gut zu erkennen: Je tiefer man in die Alpen geht, von Norden her, desto höher steigt die Wald- und Schneegrenze. Und im Süden der Alpen ist der Effekt der gleiche: von Süd nach Nord steigt in den Alpen die Waldgrenze und die Schneegrenze an, wenn auch nicht so markant. Es beweist, dass nicht die südlichere Lage mit wärmerer Luft allein für die Erwärmung inneralpin verantwortlich ist ;)

Grüsse, Uwe

Stefan im Kandertal

Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Uwe:

Ja im Wallis spielt auch die trockene Umgebung im Rhonetal eine Rolle. Im Tessin ist so feucht, dass die Verdunstung Wärmeenergie verbraucht. Da nützt warme Luftmasse wenig. Im Sommer 2003 haben wir enorm hohe Temperaturen aus den vorherrschenden Luftmassen rausgeholt, die solche Werte sonst nicht bringen. Wegen der Trockenheit.

Das mit der Sonne wäre hier gut in Kandergrund zu erleben. Auch im Sommer schattig. Reichenbach dürfte fast am meisten Sonne haben im Sommer weil am Morgen kein Berg mehr im Weg steht. Im Winter aber muss man sich auch hier bei der Erwärmung am Morgen sehr in Geduld üben ;). Und sicher lässt auch der Sonnenuntergang um etwa 19:20 Uhr im Sommer keine Exoten zu :-D

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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Zumi (AI) »

@ Stefan und Uwe
wir wohnen ja direkt auf einem Grat, in der aufsteigenden Luft aus dem Tal und dank der langen Sonneneinstrahlung können wir zur Zeit trotz der Höhenlage am Abend noch sehr lange bei angenehmen Temperaturen draussen sitzen. Solche Wetterlagen sind aber eher selten, meistens ist eben doch etwas Wind im Spiel, so dass die nächtlichen Tiefstwerte übers Jahr gesehen relativ normal ausfallen für die Höhe.


(Bei Tauwetter im Winter gehts aber dem Schnee wegen der fehlenden nächtlichen Abkühlung deutlich schneller an den Kragen als im Tal , d.h. dann: unten weiss oben grün...) ;)

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Slep
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Slep »

Es scheint, dass es doch ein wenig Wetteraction gibt.
Erste Schauerzelle über dem Schwarzwald kurz vor 16Uhr:
Bild


Und schöne Quellungen über Glarnerland:
Bild


Übrigens es gibt Gewitteraktivität verbreitet in Mitteldeutschland und Nordbayern.
You don`t have to be a total nutter of a weather freak to be on this forum - but it helps.


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Joachim
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Joachim »

Tschou zäme

mit leicht zyklonaler Krümmung auf 500hPa und leichter Abkühlung auf <-15°

Bild

heute grössere Quellwolken:
Bild

aber bis jetzt in der CH noch ruhig und trocken, nur ganz im SW (GE) erste Blitze.
Abends und erfahrungsgemäss nachts auf der Alpensüdseite wohl mehr Aktivität, die sich aber mit nördlichen Winden rasch nach Norditalien verlagert.

Greez

Joachim

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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

Um 17.30 Uhr bereits mehrere Schauer/Gewitter: Schwarzwald, Vogesen, südwestlich von La Dole, Braunwald, Verzascatal, Bernina, Brusio, Ischgl-Galtür-Sent, Elm, Lenk, Saanen und soeben in Reichenbach! Elektrisch ist es momentan nur ausserhalb der Schweiz.

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Michi, Uster, 455 m
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Re: Outdoor-Woche, 22. bis 27. Juni 2010

Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

Der Puschlaverschauer sieht man schön auf der Piz-Corvatschkamera:

Bild

Und für alle Segelflieger/Paraglider, die Basis liegt hier auf etwa 4000 m.ü.M.
Zuletzt geändert von Michi, Uster, 455 m am Fr 25. Jun 2010, 18:00, insgesamt 2-mal geändert.

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