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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 11:38
von Manuela
@ Elunzo
Chapeau- dein Eintrag ist provozierend, ehrlich, realistisch aber auch mit der nötigen Prise Humor gewürzt- Glückwunsch!

@ Michael
Merci für die Unterstützung. Ich bin ja nicht generell GEGEN öffentliche Verkehrsmittel. Aber für mich persönlich überwiegen die Nachteile ganz klar. Ich habe zudem den Vorteil, dass ich meinen Arbeitsweg voll und ganz als Steuerabzug angeben kann.
Bleibt noch das Problem der Luftverschmutzung... in jedem Auto hockt (in der Regel) nur einer- vielleicht gäbe es eine Möglichkeit, mindestens zu Zweit zur Arbeit zu fahren. Der Verkehr würde reduziert, man könnte sich mit Fahren abwechseln und so Kosten für's Benzin teilen... Aber leider fangen da die Probleme schon wieder an. Viel zu unterschiedliche Arbeitszeiten und wer arbeitet schon am gleichen Ort wie sein Nachbar?
Vielleicht sollte man vermehrt "Homeworking" betreiben, was wiederum aber nur für wenige Berufsgruppen machbar wäre...
Die Problematik bleibt auf alle Fälle spannend und aktuell- bin gespannt auf weitere Meinungen!

Gruss, Manu

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 12:21
von c2j2
@elunzo:
Was mich als nicht-Naturwissenschaftler sowieso Wunder nimmt, ist inwiefern es überhaupt für die Klimaentwicklung und andere ökologische Probleme von Belang ist, ob das Erdöl innert der nächsten 30 bis 40 Jahre oder 60 bis 80 Jahre verheizt wird?
Da es auch wieder von der Natur abgebaut wird (je nach Stoff mit verschiedener Geschwindigkeit), ist das schon relevant.

@Andreas:
richtiger als die Statements von denen, die meinen mit etwas mehr ÖV oder einer Solarzelle auf dem Dach und einem Pelletofen im schicken Häuschen würden die globalen Probleme gelöst


Nein, aber weniger verschlechtert. Hey, ich habe 3 Kinder, die sollen auch draußen spielen können (und deren eventuelle Enkel...) Wenn jeder so denkt, dann Adé...

@Manuela:
Ich habe zudem den Vorteil, dass ich meinen Arbeitsweg voll und ganz als Steuerabzug angeben kann.


Das geht in Deutschland zum Glück genauso mit dem ÖPNV oder Fahrrad, Arbeitsweg ist Arbeitsweg, egal womit - gleicher Abzug! ;-)

Christian

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 13:08
von Mike (Thun)
Hallo zusammen,

die Diskussion wird ja immer spannender ;-) Ich fahre jeden Tag mit Zug und Bus zur Arbeit (Thun-Bern) und bin, obschon es manchmal zu Verspätungen kommt, zufrieden:
- kein morgendlicher und abendlicher Stau-Stress
- keine mühsame Parkplatzsuche
- Vorbereitungen, Telefone etc kann man im Zug besser erledigen als im Auto
- Arbeitszeiten passe ich so an, dass ich nicht zu den Stosszeiten unterwegs sein muss
- GA ist billiger als Treibstoff
- Im Zug hat es keine ÖV-Hasser ;-)

Daneben habe ich immer noch ein Auto, wenn ich geschäftlich oder an Wochenenden irgendwohin muss, wo man mit dem ÖV Stunden bräuchte. Allerdings habe ich aus finanziellen und umweltgründen meine Fahrten auf ein Minimum beschränkt. Mein VW Bus (Diesel) ist ökologisch gesehen die reinste Dreckschleuder, aber ich hänge so sehr an ihm, dass ich ihn fahren werde, bis er auseinanderfällt :-D Aber eben mit Mass!
Michael: ich hoffe dass der bund und der kanton endlich gelder bereitstellen werden, um den agglomerationsverkehr flüssiger zu machen (stadttunnel, seetunnel, 4-spurige a1 etc)


Du bist dir aber bewusst, dass Angebot Nachfrage schafft? Ein Ausbau bringt wenig, denn je mehr Strassen zur Verfügung stehen, desto mehr Verkehr wird es haben. Oder weshalb wurde die Avanti-Initiative abgelehnt? Und da wir schon bei der Hochwasser Thematik sind: je mehr versiegelte Flächen es gibt, desto schneller reagieren die Abflussregimes .ZB ist momentan in den seenahen Quartieren in Thun die Strassenentwässerung das Hauptproblem. Das Meteorwasser fliesst nicht mehr in, sondern rückwärts aus den Abflüssen!
Also pflastern wir alle unsere Böden mit 8-spurigen Autobahnen zu, nehmen Verkehrszunahmen und steigende CO2 Emissionen in Kauf und hoffen auf bessere Zeiten :-( Das ist doch keine Lösung!
Die Lösung beginnt dort, wo wir über unsere eigene Bequemlichkeit nachdenken und lernen auf gewisse Dinge zu verzichten.
Ich bin für die Einführung eines Roadpricing in den Agglomerationen. In London funktioniert das System und wird von der Bevölkerung mittlerweile akzeptiert. Auch sonst sind uns die Engländer klimapolitisch weit voraus. Wir sollten ein bisschen mehr über die Berge in die Welt schauen: die Schweiz ist nicht mehr das Mass aller Dinge...Selbst die Kalifornier haben bemerkt, dass ihr Lebensstil Folgen hat (aktuell Zusammenbruch der Stromversorgung wegen Überlastung durch Klimaanlagen)

Gruss Mike

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Sa 27. Aug 2005, 13:23
von Andreas -Winterthur-
Hallo

Zum Thema ein interessanter Artikel in der Ausgabe des heutigen Magazins (Samstags Beilage des Tages Anzeiger, der BaZ und der BZ)

Zu nass, zu trocken - Das Wetter spielt verrückt

Das Klima spinnt
James E. Hansen, Direktor eines Nasa-Forschungsinstituts in New York, sagte schon 1981
voraus, dass die Temperatur auf der Erde unaufhaltsam ansteigen werde.
Inzwischen ist seine Prognose noch düsterer: Bis 2050 ist der Prozess nicht mehr zu stoppen,
retten kann die Menschheit auf lange Sicht nur eine neue Energiequelle.
Text Rico Czerwinski Illustrationen Lorenz Meier

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: So 28. Aug 2005, 20:38
von Manuela
@ Christian

Ich kann für's Autofahren fast 10 000.- den Steuern abziehen (1 Weg= 35km, pro Arbeitstag 70km, das ganze multipliziert mit 210= 14 700km multipliziert mit Fr. 0.65= Fr. 9555.-). Für das Zugbillet könnte ich nur die Hälfte abziehen...
Aber eben, trotz allem wäre es natürlich besser, den öffentlichen Verkehr zu nützen.

Gruss, Manu

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: So 28. Aug 2005, 21:51
von c2j2
@Manuela:

Noch besser wäre es, in der Nähe der Arbeitsstelle zu wohnen - aber das ist ja oft leider nicht möglich oder sinnvoll.

Ja, ich weiß - der Kampf der Ökonomie gegen die Ökologie. Never ending Story. Meist fängt's mit "Eigentlich sollte man..." an, und endet oft mit "...unbequem.". Klar ist es unbequem, aber wie unbequem und teuer wird es denn werden, wenn sich das Klima wirklich gravierend ändert?

Aber das muß jeder für sich entscheiden, und letztlich vor den anderen verantworten (insbesondere dem - wenn vorhandenen - eigenen Nachwuchs). Insofern hoffe ich nur auf einen Spritpreis von 3 Euro oder mehr, vielleicht kommt dann irgendwann die Ökologie an die Ökonomie-Grenze. (Und wenn ich den Ölpreis so sehe, steuern wir genau in die Richtung!). Wäre nur schön, wenn die Amis dann auch solche Preise hätten .

Problem nur: wenn es kein Öl mehr gibt, fehlen auch für alternative Energieformen wichtige Details: Schmierstoffe, Kunststoffe, ... Nun ja, es wird dann hoffentlich andere Möglichkeiten geben, diese herzustellen.

Christian

PS: Ja, auch meine Familienkutsche braucht 12 l/100km... und ich finde es trotzdem sinnvoll, wenn der Preis höher wäre!
PPS: Heute hat die Sonne trotz diesigen Wetters meinen Solar-Pufferspeicher von 63 auf 80 Grad erwärmt - schönes Gefühl! :)

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: So 28. Aug 2005, 22:23
von c2j2
Nun, das Autofahren wird in Zukunft

a) teurer werden
- höhere Spritpreise
- höhere Parkgebühren
- Autobahn-Maut (Deutschland wird bald folgen)
- Landstraßen-Maut (auch das wird kommen)
- Stadt-Maut (siehe London, ...)

b) unbequemer werden
- Kampf um Parkplätze/Aufwand für Parkplatzsuche
- immer mehr Stau, oder "zäher bis stockender Verkehr"
- immer mehr Aggressionen deshalb

was vielleicht dazu führt, daß wieder (bzw. noch) mehr Leute vom Land in die Städte ziehen, um den Pendel-Kosten zu entkommen, die der Staat irgendwann nicht mehr mittragen kann oder wird (hier in D war die ganze Pendlerpauschale mal auf der Kippe, konnte dann aber nicht durchgesetzt werden - die letztendliche Lösung, alles gleich zu behandeln, ist aber immerhin besser als die vorherige Ungerechtigkeit. Komisch, seitdem fahre ich Bus und Fahrrad, vorher immer Auto - in der Steuererklärung ;-)).

Oder - was ich besser fände - mehr Leute akzeptieren den ÖPNV, so daß dieser besser ausgebaut werden kann.

Man kann sogar erfahrungsgemäß kleine Bäume, Baulatten und Estrichmatten auf einem Fahrradanhänger (made in Altenrhein, glaube ich!) transportieren. Man muß halt gewillt sein, den inneren Schweinehund zu bekämpfen, und sich fahrradmäßig "aufzurüsten" - gut, den Anhänger haben wir wegen der Kinder ohnehin. Natürlich sind Holzlatten länger als 210 cm wesentlich schwieriger zu transportieren, und ich möchte keine großen Massen transportieren müssen - immerhin sind es 60 m Höhenunterschied vom Baumarkt bis zu uns hier, aber ich kann ja auf "Sonnenkosten" duschen ;-) Und dafür konnte ich am Stau (wegen "Rock am See") vorbeifahren und die aus dem gleichen Grund eingerichtete Umleitung ignorieren - hier habe ich dann meine kleine Rache ;-).

Naja, bei Regen bin ich auch mit dem Auto unterwegs, oder ich verschiebe den Einkauf einfach.

So gesehen bin ich einfach nur gespannt auf die Zukunft - wir leben in einer sehr interessanten Zeit.

Christian

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: So 28. Aug 2005, 22:45
von Joere BEO/920m.üM
Gefahrenkarten Kanton Bern

Hoi zäme,

lt. GVB kann man Gefahrenkarten, sofern schon erstellt, bei der Gemeinde anfordern.
Meine Frage: Kann man Gefahrenkarten auch im Internet abrufen?
Merci und viele Grüsse
Joere

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Mo 29. Aug 2005, 09:20
von Manuela
@ Christian
Leider ist es für mich nicht möglich, in die Nähe meines Arbeitsortes zu ziehen- mein Freund arbeitet genau in der entgegengesetzten Richtung (ich hätte zwar einen kürzeren Arbeitsweg, er dafür einen umso längeren...) Und da mein Auto weniger Benzin braucht als seines, bleiben wir halt da wo wir sind ;-)

Ich befürchte aber (wie du sagst), dass Benzin stets teurer wird. Und ich bin mir auch bewusst, dass ich ohne Auto ne Menge Geld sparen könnte. Bis vor einem Jahr bin ich mit den OeV zur Arbeit gefahren, das Auto habe ich mir erst gekauft, als ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber anfing.

Ansetzen müsste man im "täglichen Leben"- beispielsweise einkaufen gehen zu Fuss oder mit dem Fahrrad (ist erst noch Gratis- Fitness). Aber eben, Bequemlichkeit lässt grüssen.

Gehe jetzt einkaufen- zu Fuss!
Gruss, Manu

Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Verfasst: Mo 29. Aug 2005, 10:50
von Reto.
So gebe ich auch noch meine Lebenssituation bekannt.
Ich habe vor gut 1 Jahr den Antrag zum Mobility ausgefühlt und bin nun Mobilitymitglied. Ich machte dies mit der Absicht kein eigens Auto mehr zu gebrauchen. Ich bin näher zu meinem Arbeitsort gezogen und was ist die Situation heute? Da es so nah ist bin ich mit dem Auto in 5 Minuten im Büro mit den ÖV in 22 Minuten (Türe-Türe) So bin ich eigentlich immer mit meinem Auto unterwegs. So lange dieses Auto bei mir in der Garage steht nehme ich es einfach, zum Teil machte ich mir wieder Gedanken darüber....
Ich benötigte das Mobility Angebot herzlich wenig, mal für einen Transporter oder als ich mein Auto überbrücken musste holte ich mir ein solches Fahrzeug am Bahnhof ;-)

Ich habe mich vor ein paar Wochen durchgerungen mich zu zwingen und aus diesem Grund bin ich nur noch bis am Mittwoch Autobesitzer. So bleibt mir ab Donnerstag nichts mehr anderes übrig mit dem ÖV oder Velo zur Arbeit zu gehen.
Ich mache dies nicht aus dem Finanziellen sondern aus dem Ökologischen Gedanken. Ich habe danach immer noch ein Auto von Mobility aber dort muss ich mir dies bewusst reservieren und auch bezahlen. So sind keine schleichenden Kosten vorhanden.

Ich kann also ab Donnerstag sagen, dass ich meinen Beitrag zur Ökologie leiste, obwohl jemand anders mit dem Auto umherfahrt :(

@Christian
Meine Eltern besitzen ein Einfamilienhaus und dort sind wir seit Monaten mit den Gedanken am spielen auch so einen Sonnen-Wasserkocher auf das Dach zu stellen. Ich werde mich nun mehr hinter dieses Thema klemmen, wenn Du gute Internetquellen hast, sende mir diese doch zu.

Weitere Informationen zu Mobility

@Thunersee HIER findest du ein paar Infos rund um das GIS, und Thun sollte seit 2000 eine Gefahrenkarte haben..


Gruss Reto