Hallo Dominik, sorry, vielleicht ist dies verständlicher (?):
Die beiden wichtigsten Magnituden sind: Ml (Lokalmagnitude) und Ms (Oberflächenwellenmagnitude). Die Lokalmagnitude ist nur anwendbar auf Nahbeben mit Epizentralentfernungen 1000Km (Epizentrum= Punkt über dem Hypozentrum, direkt an der Erdoberfläche; Hypozentrum= Entstehungs-"Punkt" des Erdbebens--> Epi über, Hypo unter). Das Problem ist, dass ein Beben mit zunehmender Entfernung Energie verliert, und dass man bei grossen Entfernungen die Ursprungsenergie auf das Hypozentrum zurückrechnen muss...das versteht man unter geometrischer Dämpfung.
Die Lokalmagnitude berechnet sich aus: Ml=Log (A/Ao). Log ist der dekadische Logarithmus, wir berechnen also einen Exponenten zur Basis 10. A ist die maximale Amplitude, Ao irgendeine Reduktionsformel (aber das ist im Moment egal), wichtig ist das Verhältnis A/Ao, das ist nämlich eine Zahl.
Wir gehen von folgendem aus: Zwei Magnituden: Magnitude A=1 und Magnitude B=2, beides Lokalmagnituden. Nun setzten wir in unsere Formel ein:
1=Log(A1/Ao) und 2=Log(A2/Ao). Jetzt logarithmieren wir den ganzen Salat (ales mit der Basis 10 schreiben) und erhalten: 10=(A1/Ao) und 100=(A2/Ao). Das Beben mit der Magnitude 2 ist also um den Faktor 10 stärker als das Beben mit der Stärke 1(sieht man an der Maximalamplitude--> Verhältnis betrachten). Dieses Spielchen kann man mit beliebigen direkt aufeinandefolgenden Magnituden betreiben, es ist immer der Faktor 10, um welchen sich 2 aufeinanderfolgende Magnituden unterscheiden (dekadischer Logarithmus= 10er Logarithmus).
Wenn wir jetzt die freigesetzte seismische Energie berechnen wollen, so tun wir dies mit der Formel Log E=1.5Ms + 4.8. Dies ist eine empirische Formel. Die Magnitude ist die Oberflächenwellenmagnitude. Jetzt setzten wir mal die Oberflächenwellenmagnituden Ms1=4 und Ms2=5 ein, wir erhalten
LogE1=10.8, also 6.3*10exp10 Joule und LogE2=12.3, also 1.99*10exp12 Joule. Es gilt jetzt: E2/30 =E1. Eine Magnitudenstufe entspricht also der Verdreissigfachung der freigesetzten seismischen Energie. (Das kann man für beliebige Magnituden (n+1)/n, das Verhältnis bleibt immer 30).
Fazit: Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 10-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung). Eine Stufe der Magnitude entspricht einer 30-fachen Verstärkung oder Abschwächung (je nach Richtung) der freigesetzten seismischen Energie
Was will ich damit sagen?

1.Ein kleiner Schritt auf der Richterskala kann grosse Auswirkungen haben.
2.Man muss immer wissen, um welche Magnitude es sich handelt.
Ich hoffe, das war ein wenig verständlicher. Die ganze Sache sieht komplizierter aus, als sie eigentlich ist

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mf Gruss
P.S.: hoffe, habe keinen Rechnungsfehler gemacht

- Editiert von cyba am 01.07.2004, 23:22 -