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Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Rontaler
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Rontaler »

Federwolke hat geschrieben: Sa 18. Jan 2025, 13:42 Wenn extreme Kälte auf dem nordamerikanischen Festland etwas bewirkt, dann ganz sicher Langeweile in Europa. Die auf den Atlantik ausfliessende Kaltluft sorgt dort für stationäre Tiefs, wir auf der Vorderseite im permanenten Warmluftstrom, der das hohe Geopotenzial über unseren Köpfen mästet. Vielleicht sorgt ab und zu mal etwas gefrierender Regen oder - falls die bodennahe Kaltluftschicht mächtig genug - Schneefall in homöopatischen Dosen für etwas "Spannung" im Frontenfriedhof Westeuropa.
Ach herrje, das wollte ich als letztes hören. 🤒 Nun denn, dann suche ich mir mal eine temporäre Ferienwohnung auf der Rigi, um wenigstens über dem Nebel zu sein. 🥴

Ich bin gespannt auf deine Monatsprognose für den Februar, diese dürfte aber entsprechend ein weiterer Schlag in die Magengrube sein.
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Federwolke
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Federwolke »

So schlimm wie bisher wird es kaum mehr. Mit zunehmend steigender Sonne und überwiegend Wind aus den Sektoren Süd bis West hat der Nebel vermehrt seine Probleme. Ich jedenfalls wäre nicht traurig mit dieser Entwicklung.


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Rontaler
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Rontaler »

Federwolke hat geschrieben: Sa 18. Jan 2025, 17:13 Mit zunehmend steigender Sonne und überwiegend Wind aus den Sektoren Süd bis West hat der Nebel vermehrt seine Probleme.
Saharastaub-Orgien ante portas? Da war doch mal was (Februar 2021, März 2022, März-April 2024).

Wäre doch denkbar beim Kippen der Strömung auf Süd, dann wäre es nicht mehr der Nebel, sondern die Lufttrübung durch Sand.

Ist vielleicht etwas zu pessimistisch, aber ich traue dem neuen Wetter von heute nicht mehr wirklich. Gefühlt wechselt die Strömung von Bise über Südost nach Süd bis West - kurzer Frontdurchgang - und dann sofort wieder Bise und alles beginnt von vorne. Meiner Meinung nach müsste die Westströmung nachhaltig durchbrechen, um bei uns für "normales" Wetter zu sorgen, alles Andere ist neuartiges Antiwetter.

Aber ja, alles ist besser als Nebel und Hochnebel.
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Tinu (Männedorf)
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Federwolke hat geschrieben: Sa 18. Jan 2025, 13:42 Wenn extreme Kälte auf dem nordamerikanischen Festland etwas bewirkt, dann ganz sicher Langeweile in Europa. Die auf den Atlantik ausfliessende Kaltluft sorgt dort für stationäre Tiefs, wir auf der Vorderseite im permanenten Warmluftstrom, der das hohe Geopotenzial über unseren Köpfen mästet. Vielleicht sorgt ab und zu mal etwas gefrierender Regen oder - falls die bodennahe Kaltluftschicht mächtig genug - Schneefall in homöopatischen Dosen für etwas "Spannung" im Frontenfriedhof Westeuropa.
Naja, das ist jetzt vielleicht etwas gar pessimistisch :).

Wenn ich mir die ENS anschaue, kommt da durchaus Bewegung ins Wettergeschehen. Ein erster atlantischer Streifschuss zeichnet sich um den 24. Januar ab. Danach soll es in etwa im Zwei- bis Dreitagesrhythmus weitergehen mit atlantischen Angriffsversuchen. Natürlich liegen wir da zunächst auf der milden Vorderseite. Aber bereits der erste Versuch am 23./24.1. ist - zumindest im jetzigen Modellstand - völlig ausreichend um dem Hochnebel den Garaus zu machen.

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Federwolke
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Federwolke »

Zwischen "das war's noch nicht diesen Winter" und "völlig ausreichend um dem Hochnebel den Garaus zu machen" hat es aber nach meinem Verständnis noch ganz viel Platz ;)

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pharmazeut
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von pharmazeut »

Adelboden 1350m
Nowcast: Do 23.1.25 8h-9h

Schneefallgrenze 1900m*, Regen. ... das übliche West-Wind Geplänkel
Ab 8h Wolkendecke von NO ins Tal ziehend, übergang zu Geflöckel

Update 9.45h: dichter Schneefall mit Flocken in Briefmarkengrösse (... wie lange wohl...?) :schneemann:

*Gegenüber der Metoschweiz-Prognose haben wir damit schon mal 200m "gewonnen" (üblich: Prognose +400m)
Meteoschweiz
Wetterprognose für die Deutschschweiz, Nord- und Mittelbünden

Aktualisiert am Donnerstag, 23. Januar 2025, 04:34 Uhr
Heute Donnerstag

Stark bewölkt und aus Westen zeitweise Niederschlag, zu Beginn im östlichen Mittelland lokal noch gefrierender Regen möglich.
Schneefallgrenze von 1700 gegen 1200Meter sinkend.
Zuletzt geändert von pharmazeut am Do 23. Jan 2025, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Tinu (Männedorf)
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Also allzu voreilig sollten wir den Winter vielleicht nicht abschreiben. EZ bastelt schon seit einiger Zeit an einer recht ausgeprägten Kaltphase im ersten Februardrittel herum. Natürlich ist das alles noch recht unsicher. Aber wegen der Blockadesituation ist es zumindest plausibel. Es wäre zwar keine grosse Schneelage, aber mit der Nordostströmung würden zumindest recht kalte Luftmassen herangeführt.

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Die Weekly mean anomalies reagieren zumindest vom 3. bis 10.2. schon drauf. Dahinter soll allerdings wieder eine ausgeprägte Wärmeanomalie folgen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich das nicht länger hinziehen wird, sollte die Kälte sich mal installieren. Zumindest im Flachland droht dann ja wieder eine Inversion, die das Ganze konserviert.

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Federwolke
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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Federwolke »

Ja, vor 15-20 Jahren noch hätte man sich bei einer solchen Wetterlage Sorgen machen müssen (oder je nach Präferenz in Jubel ausbrechen von wegen Seegfrörni und so...). Heute könnte die Bezeichnung "Gebastel" für die Kurve des EZ Hauptlaufs treffender nicht sein. Frage mich, ob die Modelle gemerkt haben, dass der Januar in Osteuropa viel zu warm war und dort kein Schnee liegt:

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Jedenfalls läuft der Median der Ensembles bei den TMaxen brav auf der Linie des langjährigen Mittels und bei den TMin im leichten Frostbereich - dies bei einer Ostlage im Februar wohlverstanden!

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Und ich bin froh, dass noch drei Tage bis zur Monatsprognose verbleiben, vielleicht kommen die Modelle bis dahin ja noch zur Vernunft.
Zuletzt geändert von Federwolke am Mi 29. Jan 2025, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Auffällig finde ich, dass die Wetterlage in den Februar hinein nicht so recht zu wissen scheint, was sie nun will. Das sieht man auch gut an der Bodendruck-Anomalie. Das deutet auf einen diffusen Grenzbereich über Mitteleuropa hin. Es baut sich zwar immer wieder Hochdruck auf, wirklich betoniert wirds aber nicht, sondern eher "durchlässig". Höhentiefs dürften da durchaus eine Option sein und den Wetterdiensten die Prognosen erschweren. Im Sommer ginge das in Richtung Barosumpf, also Gewitterlage.

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Re: Mittelfrist / Langfrist Winter 2024/25

Beitrag von Rontaler »

Tinu (Männedorf) hat geschrieben: Do 30. Jan 2025, 09:02 Höhentiefs dürften da durchaus eine Option sein und den Wetterdiensten die Prognosen erschweren. Im Sommer ginge das in Richtung Barosumpf, also Gewitterlage.
Bis sich allerdings nur schon die Möglichkeit für Höhentiefs auftut müssen wir aber einmal mehr mindestens eine Woche hochnebelartige Bewölkung, Hochnebel und Nebel ertragen. Nach GFS 12Z sind erst ab ca. 10. Februar Möglichkeiten für nachlassender Hochdruckeinfluss vorhanden, EZ 12Z zeigt bis zum Ende des Laufs nichts Anderes als Hochdruckeinfluss, am 5. Februar ist das höchste Geopotential sogar direkt über uns:

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Den Winter im Flachland jetzt schon abschreiben wäre sicherlich falsch, aber die Nebel- und Hochnebeltage-Statistik dürfte damit an gewissen Orten im Schweizer Mittelland kumuliert 25-30 Tage seit Ende November 2024 erreichen, mit den einzelnen Nebeltagen Anfang November 2024 dazugezählt über 30 Tage. :roll:

Fazit: Ich bin einfach nur heilfroh, wenn dieser Winter überstanden ist. Ich habe das Gefühl jeder Winter wird zäher und zäher und mehr zur Geduldsprobe.
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