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FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Federwolke
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Beitrag von Federwolke »

Cedric hat geschrieben:... gilt es doch die Marke von 270m3/s für ein 100 jähriges Hochwasser zu überdenken...
Entschuldigt bitte, wenn ich zu diesem Thema bereits das x-te mal nerve. Aber sowas muss man beim Nachwuchs gleich im Keim ersticken, wenn es schon einige Profis mit Diplom und zig Jahren Berufserfahrung nicht gebacken kriegen: Ein 100-jähriges Hochwasser ist ein Hochwasser, das seit 100 Jahren besteht. Ein Hochwasser mit einer wahrscheinlichen Wiederkehrperiode von 100 Jahren ist ein 100-jährliches Hochwasser. Klitzekleiner, aber feiner Unterschied *klugscheissermodus aus*

Chicken3gg
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Beitrag von Chicken3gg »

Federwolke hat geschrieben:
Cedric hat geschrieben:... gilt es doch die Marke von 270m3/s für ein 100 jähriges Hochwasser zu überdenken...
Entschuldigt bitte, wenn ich zu diesem Thema bereits das x-te mal nerve. Aber sowas muss man beim Nachwuchs gleich im Keim ersticken, wenn es schon einige Profis mit Diplom und zig Jahren Berufserfahrung nicht gebacken kriegen: Ein 100-jähriges Hochwasser ist ein Hochwasser, das seit 100 Jahren besteht. Ein Hochwasser mit einer wahrscheinlichen Wiederkehrperiode von 100 Jahren ist ein 100-jährliches Hochwasser. Klitzekleiner, aber feiner Unterschied *klugscheissermodus aus*
Sorry, das verstehe ich jetzt nicht.

Ein HQ100 tritt im Schnitt - sagen wir auf 1000 Jahre betrachtet, 10x auf.
Ein 100jähriges Hochwasser gibt es demnach gar nicht? Man muss einfach so weit zurückblicken, bis es das letzte Mal mehr Wasser gab - also 1999 - somit wären die 273m3 von gestern ein 15jähriges Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren?


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Badnerland
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Badnerland »

@Cedric: genau hinschauen (ich markiere es dir fett ;) )
Federwolke hat geschrieben:
Cedric hat geschrieben:... gilt es doch die Marke von 270m3/s für ein 100 jähriges Hochwasser zu überdenken...
Entschuldigt bitte, wenn ich zu diesem Thema bereits das x-te mal nerve. Aber sowas muss man beim Nachwuchs gleich im Keim ersticken, wenn es schon einige Profis mit Diplom und zig Jahren Berufserfahrung nicht gebacken kriegen: Ein 100-jähriges Hochwasser ist ein Hochwasser, das seit 100 Jahren besteht. Ein Hochwasser mit einer wahrscheinlichen Wiederkehrperiode von 100 Jahren ist ein 100-jährliches Hochwasser. Klitzekleiner, aber feiner Unterschied *klugscheissermodus aus*
Grüße

p.s.: gleich kommt noch was um euch mal abzulenken :lol:
Zuletzt geändert von Badnerland am Mi 23. Jul 2014, 21:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Federwolke
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Federwolke »

Ist nur ein Sprachproblem: Als 100-jährigen bezeichnest du jemanden, der bereits 100 Jahre lebt. Bei Wiederkehrperioden spricht man von Jährlichkeit, also 100-jährliche Hochwasser. Ein 100-jähriges Hochwasser wäre ein Dauerzustand über 100 Jahre hinweg.

Danke Badnerland. Ja, vielleicht hilft es so ;)
Am besten gleich an alle Meteorologen, Hydrologen und Journalisten aushändigen (die mussten ja nie Deutsch lernen, könnte man meinen) und über dem Bett an die Decke pinnen. Vielleicht hört es dann irgendwann auf, dass die Leute mit Prognosen zu Tode erschreckt werden, dass nun ein zweijähriges Hochwasser bevorstehe: "Was, zwei Jahre lang Wasser im Keller???"
Zuletzt geändert von Federwolke am Mi 23. Jul 2014, 22:01, insgesamt 2-mal geändert.

Chicken3gg
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Chicken3gg »

Danke euch beiden, aber stimmt das, was ich oben geschrieben/interpretiert habe?
Dass das Hochwasser an der Töss mit Wiederkehrperiode von 100 Jahren ein 15 jähriges Hochwasser ist, also seit 1999 Bestand hat?

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Silas
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Silas »

Off Topic
Liebe Forumsgemeinde, geschätzte Aktivposter
Weniger ist mehr!
Es handelt sich hier um ein Forum und um keinen Chattbereich! Lieber einmal genau lesen, reflektieren und (wenn überhaupt) erst dann seinen Senf dazu geben. Es gibt Leute, die haben in diesem Thread an die 20 Posts getätigt. Dafür gibt's im Zeitalter der Hightech-Kommunikation auch andere Möglichkeiten, wie ihr alle seht, sprengt dies den Rahmen dieses Threads.
Besten Dank für euer Verständnis.
Gruss Silas
Zuletzt geändert von Silas am Mi 23. Jul 2014, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
Wetterstation Oberthal 850 m.ü.M.: http://silas.emmewetter.ch

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Badnerland
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Badnerland »

Ich hatte gestern Abend das Vergnügen eine Schauerzelle für ein paar Minuten zu beobachten. Klingt nicht so spektakulär, oder? :-D
Handelt sich um die kleine, "vorlaufende" Zelle südöstlich vom Kaiserstuhl:
Bild

Standort war wieder der Batzenberg, dieses mal allerdings am nördlichen Zipfel. Die Zelle zog zwischen Batzenberg und Tuniberg in Richtung Südwesten und wurde dann von den nachfolgenden Zellen (auch Gewitter) kurz darauf geschluckt. Um mich kurz zu fassen, da die Bilder für sich sprechen: Rotation vorhanden (keine Starke Strömung, aber adequate Richtungsscherung), würde vorsichtig von einer extrem tiefbasigen Schauerzelle sprechen. Nachdem es den ganzen Tag geregnet hatte und bedeckt war (21°C und TP 20°C...), hatte ich nichts wildes erwartet. Gefühlt war das natürlich eine Wallcloud, wenn nicht sogar schwacher Wedgetornado. ;)
Als ich meinen Spotterplatz erreichte, regnete es noch leicht und die Sicht war so lala:
Bild

Kurz darauf hörte es für rund fünf Minuten auf zu regnen. Die nachfolgenden Bilder entstanden zwischen 20.15 und 20.20 Uhr. Sind alles Panos, aus 2 (quer) bis 6 (hochkant) Bildern (18mm)...
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Das Kondensationsniveau lag so niedrig, dass mir sogar die Sicht auf den gegenüber liegenden Tuniberg versperrt wurde.
Bild

Leider fing es dann an zu schütten und mein Versuch, mich nochmals südlich vor die Zelle zu setzen, schlug fehl. Leider verpasste ich so auch die zweite nachfolgende Zelle. War aber trotzdem ein gelungenes Minichasing.

Grüsse
Zuletzt geändert von Badnerland am Mi 23. Jul 2014, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Slep
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Beitrag von Slep »

slep hat geschrieben:Ich habe neulich die Töss bei der Bahnbrücke in Winterthur Töss (Nicht weit von wo Markus W. fotographiert hat) das Hochwasser beobachtet. Ich wohnte 9 Jahre dort, und habe die Töss nur 2 oder 3 Mal höher gesehen. Ein Gehweg in der Nähe ist überflutet, und, als ich da war bis etwa 18Uhr, steig sie langsam noch.
Vielleicht können wir diese Diskussion unter Wissenwertes verschieben. Nur ein Vorschlag ;)

Ich habe jetzt die genauen Daten wo die Töss höher war als gestern. Am höchsten an 8./9. August 2007; und letztes Jahr am 1.Juni. Ehrlich gesagt, ob ein Rückstau eine Rolle spielte bei Neftenbach, oder ob es sich um einem HQ100 oder 50 oder 15 oder 10, ist mir absolut Wurst!
Gruss, Simon.
You don`t have to be a total nutter of a weather freak to be on this forum - but it helps.

Christian Schlieren
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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20.-22.07.2014

Beitrag von Christian Schlieren »

Hoi zäme

Hier noch mein Video aus dem Berner Oberland.

https://www.youtube.com/watch?v=DuJng0D ... e=youtu.be

Grüsse
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Beitrag von Kaiko (Döttingen) »

grafur Rifferswil hat geschrieben:Fürs Archiv hier noch eine Radar Summenkarte über 48 Stunden (MON 07z bis WED 07z):
Bild
Quelle: MeteoGroup
Gruss Urs
Danke Urs für die übersichtliche Radarsummenkarte.

Anbei noch die Bodenmesswerte >80mm (Zeitraum 36 Stunden), welche gut mit der Radarsummenkarte zusammenpassen.
http://www.kaikowetter.ch/Statistik/201 ... _2014.html

Interessant erscheinen mir die hohen Summen im Zürcher Oberland mit >100mm.
Normalerweise würde man bei Staubewölkung, die Feuchtepakete kamen ja von Nord bis Nordost, auf der Toggenburgerseite die höchsten Summen erwarten. (Fall b, c, oder d in der unteren Abbildung)

Eine Konvergenz Fall e war glaube ich auch nicht vorhanden, da müsste man die Bodenwinde noch genauer untersuchen.

In diesem Fall hatten zum Beispiel die Wetterstationen in der Region Pfäffikersee Windrichtung Südwest bis Nordwest am Boden.
Dies deutet auf den Fall g in der unteren Abbildung hin.
Das bedeutet, dass hier schwach ausgeprägte Leewellen im Spiel waren.

Bild
Bildquelle: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/9545/1/Wastl_Clemens.pdf

Gruss Kaiko
Mitbetreiber des Sturmarchivs Schweiz und Wetterforscher aus Leidenschaft: http://www.sturmarchiv.ch/

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