Tüet nid z wüescht!
 
 Beim meisten was ihr da hin und her schiebt kann man sagen, dass beides stimmt.
Es gibt gröbere Abflussspitzen, es gibt sehr viel mehr versiegelte Flächen, Strassen und maschinelle Landwirtschaft die Böden verdichtet. Es ist wärmer, es gibt mehr Starkregen, und es gibt im Oberland sehr viel weniger Rückhalteflächen mit Firnschnee, Gletschern oder Permafrostboden. Darum kommen vom Oberland her grössere Abflusspitzen als historisch üblich wäre. Daher macht der Stollen Sinn.
Allerdings haben wir auch mehr Wald als die letzten 150 Jahre.
Noch zur Matte in Bern:
Historisch ist das ja das Mühle- und Fischerquartier, zum arbeiten, nicht zum wohnen.
Historisch gibt in diesen Häusern gar keine Keller, weil die regelmässig vollaufen würden.
Und historisch gabs das Kraftwerk des ewb nicht, das den Aarepegel höher staut.
Und historisch gabs die ganze aarenahe zusätzliche Häuserzeile am Wasser nicht. Die ist neu gebaut, mitten ins Überschwemmungsgebiet.
Und zu Thun:
Seit dem neuen Reglement darf proaktiv geregelt werden, und das passiert jetzt auch um Welten besser als je zuvor.
Der Thunsersee ist heute trotz Stollen auf 100 m3/s immerhin um 27 cm gestiegen, das ist recht beängstigend.
Das AWA darf ohne Thunerseehochwasser soviel Wasser nach Bern schicken, dass Bern nicht überschwemmt wird, was heute vorbildlich funktioniert hat. Und es darf bei über 558.10 m Seespiegel soviel Wasser nach Bern schicken, dass Bern überschwemmt wird. Bloss gabs diesen Fall seit dem Stollen in Betrieb nie. Das möchte ich mal erleben.
 
 Gute Nacht!
Goldi













