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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:39
von zti
Hallo zäme,
was diese HQ50 oder HQ100 Wert sind zeigen sehr gut die Messwerte der Thur in Alt St. Johann.
Die Spitze von heute (+45 m3/s) wäre mindestens HQ100 und die 41.3 vom 2000 etwa ein HQ70. Nur, 40 wurden bereits wieder am 11. July 2014 erreicht. Das bedeuted 2 HQ70 in 11 Tage!!!! Oder mindestens 3 HQ70 in 15 Jahre (HQ5).
Und solche Beispiele findet man mehrfach (Aare in Bern, Lorze, .........).Wer sucht findet.
Ich habe keine Ahnung wie solche Berechnungen gemacht werden (Pearson III), bin kein Fachmann. Aber solche Kurve sind für die Katze, oder? Will mann vielleicht nicht die Wahreit sagen um teure Schutzbauten zu vermeiden? Ich lasse einfach meine Gedanken freilaufen aber warum man so konservativ ist verstehe ich wirklich nicht. :?:

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Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:42
von Dani (Niederurnen)
Hallo zusammen,

War heute Abend noch im Zürcher Oberland unterwegs. Auf einigen Feldern stehendes Wasser, kurz nach Ettenhausen (beim Ettenhuser Wald) mehrere kleine Erdrutsche aber nichts weiter dramatisches. Gut zu sehen war, wie je weiter ins Oberland ich kam, je mehr Felder standen unter Wasser.

Die ersten 4 Bilder zeigen den Aabach beim Turicum in Uster, ziemlich ordentlich für das sonst relativ ruhige Bächlein. Das letzte Bild stammt aus Erlosen, dort war die Strasse kurz nach dem Dorfausgang in Wetzikon einem See gewichen, Durchfahrt war nur noch auf der linken Seite möglich.

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Greifensee aktuell mit Zufluss von 30.5m3/s und Abfluss von 13.8m3/s, zum Hochwasseralarm fehlen noch 18cm. Pfäffikersee noch 8cm unter Hochwasseralarm. (Daten gemäss awel.zh.ch)

Gruss Dani

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:46
von Chicken3gg
Joa, Extremereignisse nehmen zu.
Mit der Gewässerkorrektion und Regulation werden die Werte natürlich eigentlich hinfällig.
Solche Regensummen wie heute ohne Regulation hätten wohl zu ziemlichen Hochwassern geführt.

Ich denke, seit mehreren Jahren mit Gewässerkorrektur, Entlastungsstollen und Auslaufbecken hat sich die ganze Sitation eigentlich merklich verbessert. Ein HQ50 richtet kaum noch Schaden an, früher wäre wohl ein halbes Dorf weggespült worden.

Vergleichbar sind somit ältere Daten und v.a Hochwassermarken aus dem Mittelland an Gebäuden (teilweise 5m oder mehr über vorstellbarem Hochwasser) undenkbar. Das wären HQ 1'000'000 oder mehr. Gar nicht möglich.

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:49
von Slep
Marco (Winterthur) hat geschrieben:
@Simon oder andere sagt dir diese Zahl 431m etwa?
In einem Wort: Nein! :unschuldig: Aber danke für die Bilder.

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:55
von Kaiko (Döttingen)
Gais (AR) nochmals 16mm innert 1 Stunde...
http://www.wetter-daten.ch/assekuranz/aar.html

Gruss Kaiko

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 20:58
von zti
Cedric hat geschrieben:Joa, Extremereignisse nehmen zu.
Mit der Gewässerkorrektion und Regulation werden die Werte natürlich eigentlich hinfällig.
Solche Regensummen wie heute ohne Regulation hätten wohl zu ziemlichen Hochwassern geführt.
Ich denke, seit mehreren Jahren mit Gewässerkorrektur, Entlastungsstollen und Auslaufbecken hat sich die ganze Sitation eigentlich merklich verbessert. Ein HQ50 richtet kaum noch Schaden an, früher wäre wohl ein halbes Dorf weggespült worden.
Vergleichbar sind somit ältere Daten und v.a Hochwassermarken aus dem Mittelland an Gebäuden (teilweise 5m oder mehr über vorstellbarem Hochwasser) undenkbar. Das wären HQ 1'000'000 oder mehr. Gar nicht möglich.
Natürlich, man darf aber auch nicht Ereignisse die nur einmal innerhalb der letzten 30-50 Jahren passiert sind als HQ50 oder gar HQ100 bezeichnen. Man sollte dringstens etwas an diese Berechnungen aendern!

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 21:03
von Chicken3gg
zti hat geschrieben:
Cedric hat geschrieben:Joa, Extremereignisse nehmen zu.
Mit der Gewässerkorrektion und Regulation werden die Werte natürlich eigentlich hinfällig.
Solche Regensummen wie heute ohne Regulation hätten wohl zu ziemlichen Hochwassern geführt.
Ich denke, seit mehreren Jahren mit Gewässerkorrektur, Entlastungsstollen und Auslaufbecken hat sich die ganze Sitation eigentlich merklich verbessert. Ein HQ50 richtet kaum noch Schaden an, früher wäre wohl ein halbes Dorf weggespült worden.
Vergleichbar sind somit ältere Daten und v.a Hochwassermarken aus dem Mittelland an Gebäuden (teilweise 5m oder mehr über vorstellbarem Hochwasser) undenkbar. Das wären HQ 1'000'000 oder mehr. Gar nicht möglich.
Natürlich, man darf aber auch nicht Ereignisse die nur einmal innerhalb der letzten 30-50 Jahren passiert sind als HQ50 oder gar HQ100 bezeichnen. Man sollte dringstens etwas an diese Berechnungen aendern!
Jep. Denn auch ein HQ1000 würde in Basel am Rhein (sagen wir mal 6'000m3/s kaum bis keine Schäden anrichten. 199 haben ein paar Sandsäcke bei glaub >5'000m3/s gereicht, um Schäden zu verhindern, mittlerweile wurde das Kleinbasler Ufer neu gestaltet, u.a. höher.

Werte, die 5-10x höher sind als ein solches HQ10 würden nach aktuellem Wissen wohl HQ1 Mio oder mehr überschreiten, also total unrealitisch. Bei +5m wäre ein grosser Teil des Kleinbasels überflutet, das Rathaus im Grossbasel aber wahrscheinlich noch gar nicht betroffen....

Also früher und heute => andere Situation, nicht mehr vergleichbar.

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 21:08
von Christian Schlieren
@Kaiko

Und es ist noch nicht ausgestanden :!: Ich bin gespannt wie weit sich das Stark NS Gebiet noch den Voralpen Entlangschleicht.
Könnte an Einzelnen Bächen zu Tageshöchstständen führen.

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Quelle http://www.metradar.ch/2009/pc/index.php


Grüsse

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 21:10
von Dani (Niederurnen)
Die HQ Bezeichnungen orientieren sich meines Wissens eh nur nach dem statistischen Auftreten der entsprechenden Abflussmengen. Jetzt sei die Frage von wann die Statistik stammt die ausweist dass solche Ereignisse statistisch nur in solchen Zeiträumen auftreten.

Somit müsste man eher die Schadensträchtigkeit der entsprechenden Abflussmengen anpassen, diese ist je nach Gebiet nun sicher reduziert durch diverse bauliche Massnahmen.

Sei auch die Frage inwiefern die Zunahme der Abflussmengen mit der Bebauung zusammenhängt, da wurde ja in den letzten Jahren einiges zubetoniert was früher Grünfläche war die Wasser zurückgehalten hat. Heute geht das über die Beton oder Asphaltflächen direkt in den Abfluss.

Gruss Dani

Re: FCST/NCST: Gewitter/Starkregen 20. bis 22. Juli

Verfasst: Di 22. Jul 2014, 21:11
von Thomas Jordi (ZH)
Cedric hat geschrieben:Joa, Extremereignisse nehmen zu.
Beleg? Du behauptest hier etwas, was zwar viel gesagt wird, aber mit sehr wenigen Fakten untermauert wird. Bitte Quellen angeben, die Forschungswelt wartet darauf. Bis jetzt wird das meist als Hypothese und Annahme formuliert.
Cedric hat geschrieben:Mit der Gewässerkorrektion und Regulation werden die Werte natürlich eigentlich hinfällig.
alte mit neuen Pegel zu vergleichen ist in der Tat schwierig.
Cedric hat geschrieben:Solche Regensummen wie heute ohne Regulation hätten wohl zu ziemlichen Hochwassern geführt.
Oder eben gerade nicht, dank zahlreichen Auen, nicht begradigten Flüssen und nicht versiegelten Flächen. Die Hochwasserspitzen sind heute zwar oft kürzer, aber eben höher.
Cedric hat geschrieben:Ich denke, seit mehreren Jahren mit Gewässerkorrektur, Entlastungsstollen und Auslaufbecken hat sich die ganze Sitation eigentlich merklich verbessert. Ein HQ50 richtet kaum noch Schaden an, früher wäre wohl ein halbes Dorf weggespült worden.
Quatsch. Früher hat man nicht an gefährdete Orte gebaut. Was heute überschwemmt wird, oder wo es immer wieder die Keller flutet, sind meistens Pfuschplaner am Werk oder die Gier (sprich Bauland) treibt ihr Unwesen. Dörfer und Städte wären wohl nicht so alt, wenn bereits ein HQ50 dieselben wegspülen würde. Man hat ja auch aus Fehlern gelernt, nicht umsonst verschafft man Flüssen wieder vermehrt Auslauf. Schau dich mal um, wenn Neubausiedlungen gebaut werden. Wo und wie. Man kann teils schon am Flurnamen feststellen, ob die Keller mal unter Wasser stehen werden oder nicht.
Cedric hat geschrieben:Vergleichbar sind somit ältere Daten und v.a Hochwassermarken aus dem Mittelland an Gebäuden (teilweise 5m oder mehr über vorstellbarem Hochwasser) undenkbar. Das wären HQ 1'000'000 oder mehr. Gar nicht möglich.
Du kannst ja nicht nur den Pegel vergleichen, sondern musst auch den Flussquerschnitt kennen. Sonst hast ja keine Pegel/Abflussbeziehung. Die Flüsse flossen vor 700 Jahren nicht immer am selben Ort, hatten teils andere Untiefen und Engstellen etc. Zumal die Aare mit der Juragewässerkorrektion, der Kanderdurchstich, die Linthkorrektur ja schon etwas gebracht haben.