Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )
Verfasst: Do 15. Apr 2010, 21:01
Flughäfen in Hamburg und Berlin gesperrt
Die Vulkanasche-Wolke erreicht Deutschland: Die Flughäfen in Hamburg und Berlin müssen über Nacht gesperrt werden, weitere Airports könnten folgen. Nie zuvor hat es einen derartigen Vorfall im Luftverkehr gegeben - in ganz Europa wird es noch bis zum Wochenende Probleme geben.
+++ 19.46 Uhr +++ Der Gletschervulkan im Süden von Island stößt weiter mit unverminderter Stärke eine Wolke aus Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wie das Außenministerium in Reykjavik am Donnerstagabend mitteilte, schätzen heimische Experten das Risiko anhaltender Aktivitäten über die nächsten Tage als hoch ein.
Live-Ticker
Spiegel.de
Beeinflusst der Vulkan unser Wetter ? (Forum: Schweiz )
Teil-Zitat: Spiegel.de
Schon 1783 kam giftige Aschewolke aus Island
Die heutige Vulkanwolke weckt böse Erinnerungen. 1783 trieb aus Island eine riesige Aschewolke nach Europa. Die Wolke mit giftigen Gasen, die der Vulkan Laki ausgestoßen hatte, brachte Tod und Verderben. Auf Island starben 50.000 Menschen, ein Fünftel der Bevölkerung. Hunderttausende Nutztiere verendeten auf den Feldern. Giftiger Dunst hüllte auch den europäischen Kontinent monatelang ein. Menschen litten an Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel. Vielerorts verdarb die Ernte. Der Schleier blockierte das Sonnenlicht: Das Klima kühlte sich auf Jahre ab, die Welt-Durchschnittstemperatur sank um mehr als ein Grad.
Folgen für die Gesundheit
Die isländische Vulkanasche besteht aus feinen Partikeln, die durch feine Zerteilung von Magma entstehen. In Deutschland muss sich Experten zufolge niemand Sorgen machen, denn die Asche ist nur bei sehr hohen Konzentrationen gesundheitsgefährlich - auch nicht für Tiere, Pflanzen und Böden. Sie ist weder radioaktiv noch giftig, sondern besteht zum größten Teil aus Glas.
Mit leichten Erdbeben war der Vulkan im Dezember erwacht. Im März hatte er seine erste Aschesäule gen Himmel geschickt. Wie viel Gase und Asche der Eyjafjallajökull noch nachladen kann, weiß niemand.
Inwieweit er das Klima kurzfristig ändern wird, hängt davon ab, wie viel Schwefeldioxid (SO2) der Berg in hohe Luftschichten schleudert. SO2 verbindet sich mit Wasser letztlich zu Schwefelsäure. Die Säuretröpfchen legen sich als feiner Schleier um den Globus, kühlen die Erde wie ein Sonnenschirm. Erst nach Monaten oder gar Jahren sinken sie zu Boden.
Weltweite Abkühlung nach Eruption
Ab etwa 13 Kilometer Höhe - in der Stratosphäre - ist die Luft trocken. Dort werden Partikel nicht vom Regen ausgewaschen. Etwa alle zwei Jahre steigt die Rauchsäule eines Vulkans - wie jetzt - so weit hinauf. Aber erst wenn wenigstens drei Millionen Tonnen Gas in die Stratosphäre gelangen, wird das Klima messbar abgekühlt. In den vergangenen 120 Jahren gab es sieben derartige Eruptionen. Jüngst senkte der Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo 1991 die Welt-Durchschnittstemperatur in Bodennähe für zwei Jahre um ein halbes Grad, Wetterkapriolen waren die Folge.
Vulkanausbrüche: Unsichtbare Gefahr aus der Aschewolke
Solchen Ausbrüchen folgen meist malerische Sonnenuntergänge. Die Staubpartikel und Schwefeltröpfchen färben den Himmel rot: Das Licht der auf- und untergehenden Sonne, wird stärker abgelenkt, wenn mehr Staubteilchen in der Luft schweben - es verändert seine Farbe.
Caspar David Friedrich hat auf seinem Gemälde "Schiffe im Hafen von Greifswald" die Folgen einer der gewaltigsten Eruptionen der vergangenen Jahrtausende dokumentiert. Nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora hing abends oft ein tieforangefarbener Wolkenschleier über der Landschaft. Bald zeigten sich allerdings die dramatischen Auswirkungen der Eruption: Die Welt kühlte sich ab, das Jahr 1816 wurde als "Jahr ohne Sommer" bekannt, Europa erlebte einen außergewöhnlich kalten und regenreichen Sommer mit Missernten, hohen Getreidepreisen und Hungersnöten. Am 28. Juni 1816 notierte Goethe in seinem Tagebuch: "Erster schöner Tag".
Blutregen aus der Hexenküche
Grüsse
Urbi
Die Vulkanasche-Wolke erreicht Deutschland: Die Flughäfen in Hamburg und Berlin müssen über Nacht gesperrt werden, weitere Airports könnten folgen. Nie zuvor hat es einen derartigen Vorfall im Luftverkehr gegeben - in ganz Europa wird es noch bis zum Wochenende Probleme geben.
+++ 19.46 Uhr +++ Der Gletschervulkan im Süden von Island stößt weiter mit unverminderter Stärke eine Wolke aus Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wie das Außenministerium in Reykjavik am Donnerstagabend mitteilte, schätzen heimische Experten das Risiko anhaltender Aktivitäten über die nächsten Tage als hoch ein.
Live-Ticker
Spiegel.de
Beeinflusst der Vulkan unser Wetter ? (Forum: Schweiz )
Teil-Zitat: Spiegel.de
Schon 1783 kam giftige Aschewolke aus Island
Die heutige Vulkanwolke weckt böse Erinnerungen. 1783 trieb aus Island eine riesige Aschewolke nach Europa. Die Wolke mit giftigen Gasen, die der Vulkan Laki ausgestoßen hatte, brachte Tod und Verderben. Auf Island starben 50.000 Menschen, ein Fünftel der Bevölkerung. Hunderttausende Nutztiere verendeten auf den Feldern. Giftiger Dunst hüllte auch den europäischen Kontinent monatelang ein. Menschen litten an Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel. Vielerorts verdarb die Ernte. Der Schleier blockierte das Sonnenlicht: Das Klima kühlte sich auf Jahre ab, die Welt-Durchschnittstemperatur sank um mehr als ein Grad.
Folgen für die Gesundheit
Die isländische Vulkanasche besteht aus feinen Partikeln, die durch feine Zerteilung von Magma entstehen. In Deutschland muss sich Experten zufolge niemand Sorgen machen, denn die Asche ist nur bei sehr hohen Konzentrationen gesundheitsgefährlich - auch nicht für Tiere, Pflanzen und Böden. Sie ist weder radioaktiv noch giftig, sondern besteht zum größten Teil aus Glas.
Mit leichten Erdbeben war der Vulkan im Dezember erwacht. Im März hatte er seine erste Aschesäule gen Himmel geschickt. Wie viel Gase und Asche der Eyjafjallajökull noch nachladen kann, weiß niemand.
Inwieweit er das Klima kurzfristig ändern wird, hängt davon ab, wie viel Schwefeldioxid (SO2) der Berg in hohe Luftschichten schleudert. SO2 verbindet sich mit Wasser letztlich zu Schwefelsäure. Die Säuretröpfchen legen sich als feiner Schleier um den Globus, kühlen die Erde wie ein Sonnenschirm. Erst nach Monaten oder gar Jahren sinken sie zu Boden.
Weltweite Abkühlung nach Eruption
Ab etwa 13 Kilometer Höhe - in der Stratosphäre - ist die Luft trocken. Dort werden Partikel nicht vom Regen ausgewaschen. Etwa alle zwei Jahre steigt die Rauchsäule eines Vulkans - wie jetzt - so weit hinauf. Aber erst wenn wenigstens drei Millionen Tonnen Gas in die Stratosphäre gelangen, wird das Klima messbar abgekühlt. In den vergangenen 120 Jahren gab es sieben derartige Eruptionen. Jüngst senkte der Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo 1991 die Welt-Durchschnittstemperatur in Bodennähe für zwei Jahre um ein halbes Grad, Wetterkapriolen waren die Folge.
Vulkanausbrüche: Unsichtbare Gefahr aus der Aschewolke
Solchen Ausbrüchen folgen meist malerische Sonnenuntergänge. Die Staubpartikel und Schwefeltröpfchen färben den Himmel rot: Das Licht der auf- und untergehenden Sonne, wird stärker abgelenkt, wenn mehr Staubteilchen in der Luft schweben - es verändert seine Farbe.
Caspar David Friedrich hat auf seinem Gemälde "Schiffe im Hafen von Greifswald" die Folgen einer der gewaltigsten Eruptionen der vergangenen Jahrtausende dokumentiert. Nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora hing abends oft ein tieforangefarbener Wolkenschleier über der Landschaft. Bald zeigten sich allerdings die dramatischen Auswirkungen der Eruption: Die Welt kühlte sich ab, das Jahr 1816 wurde als "Jahr ohne Sommer" bekannt, Europa erlebte einen außergewöhnlich kalten und regenreichen Sommer mit Missernten, hohen Getreidepreisen und Hungersnöten. Am 28. Juni 1816 notierte Goethe in seinem Tagebuch: "Erster schöner Tag".
Blutregen aus der Hexenküche
Grüsse
Urbi