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Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Alles zu (Un)wetter, übriges Europa und weltweit
URBI

Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von URBI »

Flughäfen in Hamburg und Berlin gesperrt

Die Vulkanasche-Wolke erreicht Deutschland: Die Flughäfen in Hamburg und Berlin müssen über Nacht gesperrt werden, weitere Airports könnten folgen. Nie zuvor hat es einen derartigen Vorfall im Luftverkehr gegeben - in ganz Europa wird es noch bis zum Wochenende Probleme geben.

+++ 19.46 Uhr +++ Der Gletschervulkan im Süden von Island stößt weiter mit unverminderter Stärke eine Wolke aus Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wie das Außenministerium in Reykjavik am Donnerstagabend mitteilte, schätzen heimische Experten das Risiko anhaltender Aktivitäten über die nächsten Tage als hoch ein.
Live-Ticker
Spiegel.de



Beeinflusst der Vulkan unser Wetter ? (Forum: Schweiz )





Teil-Zitat: Spiegel.de

Schon 1783 kam giftige Aschewolke aus Island

Die heutige Vulkanwolke weckt böse Erinnerungen. 1783 trieb aus Island eine riesige Aschewolke nach Europa. Die Wolke mit giftigen Gasen, die der Vulkan Laki ausgestoßen hatte, brachte Tod und Verderben. Auf Island starben 50.000 Menschen, ein Fünftel der Bevölkerung. Hunderttausende Nutztiere verendeten auf den Feldern. Giftiger Dunst hüllte auch den europäischen Kontinent monatelang ein. Menschen litten an Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel. Vielerorts verdarb die Ernte. Der Schleier blockierte das Sonnenlicht: Das Klima kühlte sich auf Jahre ab, die Welt-Durchschnittstemperatur sank um mehr als ein Grad.

Folgen für die Gesundheit

Die isländische Vulkanasche besteht aus feinen Partikeln, die durch feine Zerteilung von Magma entstehen. In Deutschland muss sich Experten zufolge niemand Sorgen machen, denn die Asche ist nur bei sehr hohen Konzentrationen gesundheitsgefährlich - auch nicht für Tiere, Pflanzen und Böden. Sie ist weder radioaktiv noch giftig, sondern besteht zum größten Teil aus Glas.

Mit leichten Erdbeben war der Vulkan im Dezember erwacht. Im März hatte er seine erste Aschesäule gen Himmel geschickt. Wie viel Gase und Asche der Eyjafjallajökull noch nachladen kann, weiß niemand.

Inwieweit er das Klima kurzfristig ändern wird, hängt davon ab, wie viel Schwefeldioxid (SO2) der Berg in hohe Luftschichten schleudert. SO2 verbindet sich mit Wasser letztlich zu Schwefelsäure. Die Säuretröpfchen legen sich als feiner Schleier um den Globus, kühlen die Erde wie ein Sonnenschirm. Erst nach Monaten oder gar Jahren sinken sie zu Boden.

Weltweite Abkühlung nach Eruption

Ab etwa 13 Kilometer Höhe - in der Stratosphäre - ist die Luft trocken. Dort werden Partikel nicht vom Regen ausgewaschen. Etwa alle zwei Jahre steigt die Rauchsäule eines Vulkans - wie jetzt - so weit hinauf. Aber erst wenn wenigstens drei Millionen Tonnen Gas in die Stratosphäre gelangen, wird das Klima messbar abgekühlt. In den vergangenen 120 Jahren gab es sieben derartige Eruptionen. Jüngst senkte der Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo 1991 die Welt-Durchschnittstemperatur in Bodennähe für zwei Jahre um ein halbes Grad, Wetterkapriolen waren die Folge.


Vulkanausbrüche: Unsichtbare Gefahr aus der Aschewolke

Solchen Ausbrüchen folgen meist malerische Sonnenuntergänge. Die Staubpartikel und Schwefeltröpfchen färben den Himmel rot: Das Licht der auf- und untergehenden Sonne, wird stärker abgelenkt, wenn mehr Staubteilchen in der Luft schweben - es verändert seine Farbe.

Caspar David Friedrich hat auf seinem Gemälde "Schiffe im Hafen von Greifswald" die Folgen einer der gewaltigsten Eruptionen der vergangenen Jahrtausende dokumentiert. Nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora hing abends oft ein tieforangefarbener Wolkenschleier über der Landschaft. Bald zeigten sich allerdings die dramatischen Auswirkungen der Eruption: Die Welt kühlte sich ab, das Jahr 1816 wurde als "Jahr ohne Sommer" bekannt, Europa erlebte einen außergewöhnlich kalten und regenreichen Sommer mit Missernten, hohen Getreidepreisen und Hungersnöten. Am 28. Juni 1816 notierte Goethe in seinem Tagebuch: "Erster schöner Tag".


Blutregen aus der Hexenküche



Grüsse
Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Do 15. Apr 2010, 22:38, insgesamt 4-mal geändert.

URBI

Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von URBI »

Wohin treibt die Asche?
Voraussage per 21:00 UTC Modell GFS 12:00 UTC

Bild
Wie hoch die Asche im Moment hochschiesset weiss ich nicht.

Grüsse
Urbi


URBI

Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von URBI »

Bild


Feinstaubprognose (PM10) nach Vulkanausbruch in Island
Animationen in ca. 5 km Höhe. Kontinuierliche Emissionen vom 14.04.2010 06 UTC

Bild
+   uni-koeln.de RIU

Grüsse
Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Fr 16. Apr 2010, 01:54, insgesamt 2-mal geändert.

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Cyrill
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Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von Cyrill »

URBI hat geschrieben:
Solchen Ausbrüchen folgen meist malerische Sonnenuntergänge. Die Staubpartikel und Schwefeltröpfchen färben den Himmel rot: Das Licht der auf- und untergehenden Sonne, wird stärker abgelenkt, wenn mehr Staubteilchen in der Luft schweben - es verändert seine Farbe.
Caspar David Friedrich hat auf seinem Gemälde "Schiffe im Hafen von Greifswald" die Folgen einer der gewaltigsten Eruptionen der vergangenen Jahrtausende dokumentiert.
Grüsse
Urbi
Hoi Urbi
Was viele nicht wissen: Das sehr berühmte Bild von Eduard Munch "Der Schrei" wurde ebenfalls während einer Zeit (in Norwegen) gemalt, während blutrote Sonnenuntergänge den Himmel färbten; verursacht durch Vulkanstaub des Krakatau (Ausbruch 1883).
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schrei
http://de.wikipedia.org/wiki/Krakatau

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Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von nordspot »

Hi
Gut dass jetzt die 2 threads zusammen sind, wäre aber die Platzierung im Allgemein Ausland nicht eher angebracht, wie auch Willi vorschlug? Die Staubwolke kommt immer näher :help: (siehe Urbis excellente Animation) Bald in "Schweiz und Umgebung"? :unschuldig: Hier etwas was mich wunder nimmt: http://www.flightstats.com/go/Airport/a ... rtCode=LHR Flugplan ab Heathrow, es mischen sich immer mehr Flüge mit "scheduled" unter die "cancelled" Flüge (verfällt). Dacht eigentlich dass alle Flüge am Boden bleiben bis morgen Nachmittag frühestens :?:

leicht verwirrte Grüsse

Ralph


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Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von 221057Gino »

Hallo zusammen

@Urbi ( Hoi )

Sorry Urbi ...

Sat 24 Loop ( Lesbar ... Vergrössert )
Oben links bei Island in rot geschrieben

Bild

Bild
=
Windströmung in 9200 m Höhe ( Jet Stream at 300 hPa )
GFS NCEP NOAA Grib Dateien

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Zuletzt geändert von 221057Gino am Fr 16. Apr 2010, 06:35, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

Einwenig Ichbezogen ;) , die Ankunft der Luftmassen aus der Islandregion, über Zürich (Datum in der wechselnenden Titelleiste; Höhe
in der LEGENDE; Farbcode, auch wechselnd). Animation, je 5 sek.)

Bild

Gruss, Alfred


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Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von Alfred »

Hoi! Hoi!

Die Basler dürften wohl zu den Ersten gehören, welche auch unten vom Vulkan etwas abbekommen. Sa. 18 UTC
:unschuldig: M1:1 :unschuldig:

Bild
Alfred

URBI

Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von URBI »

.

+ Wo es am meisten belastet.
Luftqualität
Animation 3 Bilder
bis 18.04

Surface



Verteilung
Bild
Bis 17.04.
http://www.yr.no/nyheter/1.7081946


Spiegel.de
Vulkanausbruch verliert an Wucht

Am Donnerstag stößt der isländische Vulkan im Vergleich zum Vortag weniger gefährliche Stoffe in die Atmosphäre und hat an Kraft verloren. Das ergab ein nächtlicher Überwachungsflug der Küstenwacht mit Messungen über dem Vulkangebiet im südlichen Island.

Wie die Geophysikerin Sigurlaug Hjaltadóttir vom Meteorologischen Institut Reykjavik im Rundfunk angab, gelangt die Rauchwolke aus dem Gletscher nur noch in eine Höhe von sechs Kilometern - am Vortag waren es elf. Die Wolke habe jetzt auch eine veränderte und "reinere" Zusammensetzung, sie bestehe fast nur noch aus Wasser sowie Steinpartikeln. Die neuen Entwicklungen bedeuteten aber nicht, dass sich ein Ende des Ausbruchs abzeichne.

Entstanden war die Aschewolke nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull. Experten zufolge kann die Vulkanasche, die sich in einer Höhe von sechs Kilometern befindet, die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen und die Sicht der Piloten beeinträchtigen. Angesichts solcher Risiken müssen die Maschinen am Boden bleiben.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 09,00.html




Grüsse
Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Fr 16. Apr 2010, 14:18, insgesamt 3-mal geändert.

URBI

Re: Vulkanausbruch in Island ( Eyjafjallajökull )

Beitrag von URBI »

Tages Anzeiger
Um Mitternacht erreicht die Aschewolke die Schweiz


Die Vulkanpartikel, die den Flugverkehr in halb Europa lahmlegen, ziehen voraussichtlich über die Benelux-Staaten in den Jura. Ein Meteorologe sagt, wie das zu spüren ist.
topelement Reisende brauchen viel Geduld. Flughafen Frankfurt am Freitagmittag. Mehr Bilder (34)
Die Asche des isländischen Vulkans könnte die Schweiz in der Nacht auf Samstag erreichen. Nach Modellrechnungen von Meteo Schweiz zieht die riesige Wolke über die Benelux-Staaten und Mitteldeutschland und erreicht gegen Mitternacht den Jura.

Man werde das in der Schweiz vor allem daran sehen, dass sich die Sonne heute Abend als feuerroter Ball am Himmel zeigen werde, sagte Felix Schacher, Dienst-Meteorologe bei Meteo Schweiz, gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnetz. Dies sei bei einer hohen Staubkonzentration in der Luft eine normale Erscheinung.

Leicht brennende Atemwege

Gesundheitlich dürften die Vulkanpartikel in der Luft kaum Auswirkungen haben, so Schacher. «Die aktuellen Messungen aus Grossbritannien zeigen, dass die Wolke kaum giftige Stoffe enthält.» Die Konzentration an Radioaktivität in den Gesteinsteilchen sei geringer als an einem normalen Tag in den Alpen. Trotzdem könnten manche Menschen den Staub spüren: «Wir gehen davon aus, dass sich das ähnlich auswirkt wie eine hohe Feinstaubkonzentration im Sommer.» Das bedeutet beissende oder gerötete Augen sowie leicht brennende Atemwege.

Auch um Gartenmöbel oder Autos muss man sich laut Schacher keine Sorgen machen. Bis sie in der Schweiz ankomme, habe die Wolke schon viele Kilometer hinter sich gebracht – in der Luft befänden sich nur noch die leichtesten und feinsten Partikel. Diese vermögen keine Oberflächen zu zerkratzen. «Allerdings ist es möglich, dass sich der Staub ablegt und die Oberflächen leicht klebrig werden.»

Meteorologen in Nordeuropa haben inzwischen festgestellt, dass nur der erste Ausstoss des Vulkans sich südlich über Europa bewegt. Die restlichen Wolken ziehen voraussichtlich von Island her nach Norden ab. Darum rechnen die Flugsicherheitsbehörden nach bisherigen Erkenntnissen damit, dass die meisten Flughäfen am Samstag wieder öffnen können.

(oku/sda)
Erstellt: 16.04.2010, 11:24 Uhr
Aktualisiert um 12:08 Uhr

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