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Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 16:31
von Chrigu Riggisberg
Interessante Diskussion oben bezüglich Modellgüte im Mittelfristbereich.
@ Stefan:
Die Westwetterlage ist nun doch sehr sicher geworden und sie dehnt sich eigentlich immer weiter in die erweiterte Mittelfrist aus. Sollte der langsame Geopotentialabbau über Skandinavien wie modelliert weiter anhalten, wird der Juli kaum ein würdiger Sommermonat werden. Gewiss, wir haben die nächsten 7 Tag als Trend im Sack, mehr nicht. Dennoch ist die Chance gegeben, gar groß, dass die zonale Drucksituation längere Zeit bestehen bleibt. Zwar schiebt gerade GFS am kommenden Wochenende einen kräftigeren Höhenrücken gegen die Alpen vor, aber das ist noch lange nicht im Sack.
Der Geopotentialabbau über Skandinavien zeigt momentan nur GFS an. Nach dem EZ würde die CH von Samstag bis übernächsten Mittwoch (=> UGKB....) auf der Vorderseite eines Troges vor Westeuropa verbleiben. Das würde uns dann alles andere als kühle Temperaturen bescheren. Vielmehr würde sich die negative Temperatur-Anomalie, welche sich in dieser Woche aufbauen kann, rasch wieder abbauen. Ich bin noch sehr skeptisch, dass dieser Sommer genau gleich weitergehen wird wie in dieser und der letzten Woche. Irgendwo in meinem Hinterkopf geistern zudem noch die "seasonal forecasts des UK met office" umher.
Gruss Chrigu
PS: Mir persönlich würde es sehr gefallen, wenn dieser Sommer genau so weitergehen würde.
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 17:26
von Stefan Hörmann
Original von Chrigu Riggisberg
Interessante Diskussion oben bezüglich Modellgüte im Mittelfristbereich.
@ Stefan:
Die Westwetterlage ist nun doch sehr sicher geworden und sie dehnt sich eigentlich immer weiter in die erweiterte Mittelfrist aus. Sollte der langsame Geopotentialabbau über Skandinavien wie modelliert weiter anhalten, wird der Juli kaum ein würdiger Sommermonat werden. Gewiss, wir haben die nächsten 7 Tag als Trend im Sack, mehr nicht. Dennoch ist die Chance gegeben, gar groß, dass die zonale Drucksituation längere Zeit bestehen bleibt. Zwar schiebt gerade GFS am kommenden Wochenende einen kräftigeren Höhenrücken gegen die Alpen vor, aber das ist noch lange nicht im Sack.
Der Geopotentialabbau über Skandinavien zeigt momentan nur GFS an. Nach dem EZ würde die CH von Samstag bis übernächsten Mittwoch (=> UGKB....) auf der Vorderseite eines Troges vor Westeuropa verbleiben. Das würde uns dann alles andere als kühle Temperaturen bescheren. Vielmehr würde sich die negative Temperatur-Anomalie, welche sich in dieser Woche aufbauen kann, rasch wieder abbauen. Ich bin noch sehr skeptisch, dass dieser Sommer genau gleich weitergehen wird wie in dieser und der letzten Woche. Irgendwo in meinem Hinterkopf geistern zudem noch die "seasonal forecasts des UK met office" umher.
Gruss Chrigu
PS: Mir persönlich würde es sehr gefallen, wenn dieser Sommer genau so weitergehen würde.
Hi,
ich schrieb ja, 7 Tage, mehr nicht!

Mir fällt das jetzt im 0z Lauf von ECMWF aber auch auf. Ich habe die letzten Tage in der Mittelfristprognose nicht genau verfolgt, doch meine ich erkennen zu können, dass die Amplitude des Troges Westeuropa sich gegenüber 12z gestern gesteigert hat. Du sprichst es an, längere Trogvorderseite bis nach Wochenmitte. Interessante Variante. Vielleicht rutschen wir dann ja wieder ins meridionale Muster zurück?

So wie heut ist's ideal. Leider soll so ein Wetter für viele nur für den Herbst und Winter reserviert sein. Ja blos nicht. So ist es gut.
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Di 3. Jul 2007, 07:13
von Uwe/Eschlikon
Guten Morgen
@Stefan/Tinu
Auf 7 Tage (oder evtl. auch 10) stimmt das natürlich...ich habe das etwas falsch interpretiert (oder frei weiter gesponnen).
Aber was ab nächstem WE kommt, ENS hin oder her, ist noch gar nicht sicher. Von dem her würde ich das 1.Juli-Drittel noch nicht als zu kühl abhaken...unbeständig ja.
@Fabienne:
Naja, Wien ist nur unwesentlich wärmer als Basel oder Genf (im Winter sogar kälter), und vom Tessin reden wir erst gar nicht
Uwe
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Di 3. Jul 2007, 11:42
von Alfred
Sali zäme
Stehen wir nicht auf
Messers Schneide?
WV-062-loop 03072007 0700Z bis 0900Z ( (!) 975 KB).
Gruss, Alfred
[hr]
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Di 3. Jul 2007, 21:16
von Stefan Hörmann
Original von Uwe/Eschlikon
Guten Morgen
@Stefan/Tinu
Auf 7 Tage (oder evtl. auch 10) stimmt das natürlich...ich habe das etwas falsch interpretiert (oder frei weiter gesponnen).
Aber was ab nächstem WE kommt, ENS hin oder her, ist noch gar nicht sicher. Von dem her würde ich das 1.Juli-Drittel noch nicht als zu kühl abhaken...unbeständig ja.
@Fabienne:
Naja, Wien ist nur unwesentlich wärmer als Basel oder Genf (im Winter sogar kälter), und vom Tessin reden wir erst gar nicht
Uwe
Hallo,
ich muss mich mal kurz selbst zitieren.
Ich pers. hätte nichts gegen eine (zu) kühle erste Julidekade einzuwenden
Wie Du siehst, das war keine Prognose von mir.

Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Di 3. Jul 2007, 21:22
von Stefan Hörmann
Original von Alfred
Sali zäme
Stehen wir nicht auf
Messers Schneide?
WV-062-loop 03072007 0700Z bis 0900Z ( (!) 975 KB).
Gruss, Alfred
[hr]
Hallo Alfred,
selbst der Keil am Wochenende ist mir noch nicht so geheuer, vor allem was den Bergwind angeht. Die Frontalzone bleibt ziemlich nah an den Alpen dran und so super stabil... Nein, ich möchte das Wochenende noch nicht so laut loben und von Rundumsorglos-Bergwetter sprechen. Danach...wie Du sagst, eine Situation auf Messers Schneide. Wo bleiben wir liegen? Beständige Keilvorderseite oder rücks der Trogachse? Ui ui

Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Mi 4. Jul 2007, 07:03
von Uwe/Eschlikon
Immerhin hat GFS mit dem heutigen 00-Lauf das Eintreffen der nächsten Front um etwa 24 Std. nach hinten geschoben; statt Sonntagabend jetzt am Montagnachmittag/abend.
Die Unsicherheiten sind also da.
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Mi 4. Jul 2007, 10:21
von Tinu (Männedorf)
Die Siebenschläferregel in leichter Abwandlung:
"Ist der Höhenjet Anfang Juli mal über dem Kontinent, bleibt das Wetter transient...

"
Jet heute:

Am Wochenende rutscht er nach Südwesten => Wir kommen auf die Vorderseite, d.h. Warmlufteinschub aus SW.

Und wenig später haben wir ihn wieder an "gewohnter" Stelle:
Ich bin gespannt, ob sich die alte Regel heuer bewahrheiten wird. Momentan sieht es jedenfalls danach aus.
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Do 5. Jul 2007, 12:11
von Chrigu Riggisberg
@ Stefan Hörmann: Bezüglich der Prognosegüte von EZ und GFS:
Es scheint sich in der kommenden Woche bereits ab Montag Abend eine neue Westwind-Grosswetterlage einzustellen (nach GFS und EZ). Das konnte vor 2 Tagen noch nicht so angenommen werden. Nach dem EZ sollte die CH für etwas längere Zeit auf der Vorderseite des Troges über dem Atlantik zu liegen kommen (vgl. mein post ganz oben auf dieser Threadseite). Wenigstens in dem Fall hat sich das EZ nun eher der GFS-Variante angepasst.
Grundsätzlich sagt man ja, dass das europäische Modell besser mit den zonalen Wetterlagen zurecht kommt, das amerikanische eher mit den meridionalen Wetterlagen. Aus meiner Sicht muss man da aber noch zwischen Sommer und Winter unterscheiden. Wie sieht du das?
Gruss Chrigu
Westlagensetup weiterhin sehr gut in der Mittelfrist
Verfasst: Do 5. Jul 2007, 22:52
von Stefan Hörmann
Original von Chrigu Riggisberg
@ Stefan Hörmann: Bezüglich der Prognosegüte von EZ und GFS:
Es scheint sich in der kommenden Woche bereits ab Montag Abend eine neue Westwind-Grosswetterlage einzustellen (nach GFS und EZ). Das konnte vor 2 Tagen noch nicht so angenommen werden. Nach dem EZ sollte die CH für etwas längere Zeit auf der Vorderseite des Troges über dem Atlantik zu liegen kommen (vgl. mein post ganz oben auf dieser Threadseite). Wenigstens in dem Fall hat sich das EZ nun eher der GFS-Variante angepasst.
Wieso denkst Du hat sich ECMWF dem GFS angepasst. Kannst Du das belegen?
Grundsätzlich sagt man ja, dass das europäische Modell besser mit den zonalen Wetterlagen zurecht kommt, das amerikanische eher mit den meridionalen Wetterlagen. Aus meiner Sicht muss man da aber noch zwischen Sommer und Winter unterscheiden. Wie sieht du das?
Gruss Chrigu
Grundsätzlich kann man das pauschal nicht sagen. Es wird zwar immer wieder an verschiedenen Stellen behauptet, ECMWF sei ein Wintermodell, GFS eher ein Sommermodell, doch damit gehe ich nicht ganz konform. In der Mittelfristprognose (ab ca. +144h) haben alle Modelle von Haus aus immer eine größere Unsicherheit in der Wellenlänge und Amplitude. ECMWF macht meistens weniger Welle/Amplitude, ist damit zonaler, GFS geht häufig viel stärker in die meridionale Richtung. Als Beispiel können wir dazu den Montag/Dienstag nehmen, als nach GFS der Wochenendkeil viel antizyklonaler werden sollte. Jetzt ist es ein schwaches Keilchen das die Tür für Hochdruck nur nen Spalt weit offen hält. ECMWF bleib bei "etwas" zonalerer Situation und wie wir sehen, GFS hat sich eher ECMWF genährt. Vorsicht, Momentaufnahme.
Also, das hängt aber sehr stark auch von der Großwetterlage ab. Ein Vergleich dahingehend kann nur stattfinden, wenn man die 0 und 12z-Läufe übereinander legt und dann sich die Resultate anschaut. 6 und 18z sind in meinen Augen Kurz- und Kürzestfristprodukt die man als "Trendsetter" für die Mittelfrist weglassen muss. Sie bringen nur Rauschen hinein.
Bei der jetzigen Westlage mit deutlichem Hang hin zur gemischten Situation darf man gespannt sein ob der Weg zurück in das angedeutete meridonale Muster über Mitteleuropa in den nächsten Laufen gehalten wird oder ob zonale Lage bleibt.
Ich lege mich aber nicht fest was nun wann besser oder schlechter, meridonaler oder zonaler ist. Dazu brauchst gescheite Analysen und fundierte Aufarbeitungen. Damit kann ich nicht dienen und gebe nur meine Erfahrung aus den letzten Jahren wieder die nicht 100%ig richtig sein muss. Die Lage ist jetzt auch so interessant und genug mit höher Störfrequenz behaftet, dass man sich schnell zu weit aus dem Fenster lehnt und mehr und mehr beginnt mit Abschätzen herum zu tricksen. Schätzen hat wenig mit Meteorologie zu tun
