Re: Mögliche Orkantiefentwicklung ab Donnerstag 17. Februar 2022
Verfasst: Sa 19. Feb 2022, 21:58
von Federwolke
Off Topic Nur gut, sind unsere Gebührenmeteorologen nicht auch noch Nachrichtensprecher, sonst hätten wir eine EU-Kommissarin namens "von der Lüen", Stau vor der Autobahnausfahrt "Wüermannshaus" und das CERN würde sich "Mürin" befinden... Das Land namens "Lüübien" ist ja zum Glück etwas aus den Schlagzeilen geraten https://de.forvo.com/word/zeynep/
Re: Mögliche Orkantiefentwicklung ab Donnerstag 17. Februar 2022
Verfasst: So 20. Feb 2022, 09:41
von Vortex2
Guete Morge Zäme
In der Nacht von heute Sonntag auf Montag wird erneut eine stürmische Front über Europa ziehen. Am intensivsten dürfte es Schottland und Nordirland treffen. Nordfrankreich, die Benelux Staaten und Deutschland dürften ebenfalls wieder einiges abbekommen. Estofex hat sogar einen Level 3:
A level 3 was issued across western and south-western Scotland, northeastern England, and northern parts of the island of Ireland mainly for severe wind gusts.
A level 2 was issued across large parts of England, Wales, the island of Ireland, the Benelux, and across far northern France and western parts of Germany for severe wind gusts and to a lesser extent for tornadoes.
Quelle: estofex.org
Wenn die Front am Montag Morgen zwischen 6 und 8 Uhr in der Schweiz eintrifft, dürfte sie bereits an Intensität verloren haben. Trotzdem wird es auch bei uns noch einige kräftige Böen geben:
An meiner Station in Hittnau Böen bis maximal 50 km/h, an exponierten Stellen wahrscheinlich 10 bis 20 km/h mehr. Temperatur sank innerhalb einer Stunde von 7.6ºC auf 1.8ºC. Sogar einige dicke Schneeflocken mischen sich nun in den Regen.
Auf der Blitzortung sehe ich ein paar Einschläge zwischen Girenbad und Bachtel. Mitbekommen habe ich davon aber nichts.
Edit: Ich sehe gerade, dass Estofex offenbar nicht mit einem harmlosen Frontdurchgang gerechnet hat:
A level 2 was issued across south-eastern Germany, Czechia, northern Austria, northern Switzerland for severe wind gusts and to a lesser extent tornadoes.
A level 1 was issued for eastern France, Alps, Italy, Adriatic, and Balkans for severe wind gusts and isolated tornadoes.
...
Main convective activity is expected to develop along the surface cold front that will cross the Alps in the morning. Ahead of the cold front, a moist maritime air mass will destabilize in response to frontal lift and further stretching close to the mid-level PV intrusion. Latest models indicate a neutraly stratified, saturated air mass with marginal CAPE, and an equilibrium level of convection lifted by the frontal circulation can reach close to -20 C equilibrium level temperature. Additionally, the development of a deeper cold pool is expected, partly due to high amounts of snow and graupel within the precipitation and associated melting. Current thinking is that across southern Germany, a well-developed convective line moves south.
Vertical wind shear ahead of this line will be impressive with about 25 m/s in the lowest kilometer, meaning that winds at 1 km will be reaching up to 35 m/s. Mesovortices as well as downdrafts will support downward mixing of this high momentum and widespread severe wind gusts are forecast with some extreme wind gusts possible. A tornado is not ruled out in this high-shear, low-CAPE environment.
Gutemorge allerseits
Am Bodensee ungewohnt heftiger Durchgang mit Wetterleuchten. Die Fähre Wallhausen-Überlingen hatte vorübergehend den Betrieb eingestellt, mal was Neues denn der Käptn schreckt sonst auch vor nichts zurück...
Zwischendurch habe ich Musse und freie Zeit um interessante Wetterereignisse zu dokumentieren. So fuhr ich gestern morgen in der Früh nach Lachen um die Kaltfront zu fotografieren und filmen. Es war schwierig zu schätzen aber ich denke die Kaltfront zog mit etwa 80 km/h über Lachen hinweg (siehe das Video). Um 7:15 bis 7:30 Uhr war das Tageslicht noch nicht optimal. Die Bilder sind darum etwas verpixelt.
Um 7:15 Uhr, die Front zieht auf
2 Minuten später, der Sturm über dem Zürichsee.
7:23 Uhr, die intensivsten Niederschläge sind vorüber. Das gegenüberliegende Ufer ist wieder sichtbar.
Für die Videoaufnahmen und Bilder während des Sturm habe ich mich im Eingangsbereich eines Hotels am Hafen untergestellt. Das hatte den Vorteil, dass ich die Geräuschkulisse der Umgebung auf dem Video habe. Der Wind am Mikrofon hält sich in Grenzen.
Und jetzt noch etwas für die Fans von Winter und Schnee. Ich wollte gestern Nachmittag einmal wieder richtiges Winterwetter fühlen. Dazu muss man diesen Winter auf über 1000 müM gehen. Ich wählte das Brunni, ein kleines nettes Schigebiet am nordöstlichen Fuss der Mythen gelegen.
Das Dorf Brunni
Dort gibt es allenfalls etwas intensivere Schneeschauer wenn welche daherkommen. Ich spazierte am Rande einer Schipiste etwas den Berg hoch. Begleitet wurde ich von einem mässigen Graupelschauer. Dazwischen zogen moderate Böen über die Piste und das Dorf Brunni, die mit dem Schnee spielten. Das könnt ihr im Video anschauen. Um halb Fünf kam ein relativ intensiver Schneeschauer. In flüssiger Form wäre die Intensität des Schauers auf dem Niederschlagsradar im dunkelgrünen Bereich. Hier ein paar Bilder davon.