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Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: So 3. Apr 2011, 14:16
von Urbi
Hoi @Alfred

Ich kann auch nicht erkennen , wo die jetzt den Beton reingepappt haben. Sieht nach ausserhalb der Reaktors aus.

Das Erdbeben hat demnach den Boden so aufgerissen, dass die Betonfundamente auch beschädigt wurden.

Und da fliesst nun der ganze Saft raus.

Gruss Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: So 3. Apr 2011, 14:47
von Christian Schlieren
@Alfred

Beton härtet sowieso auch unterwasser aus da er hydraulisch reagiert wie schnell weiss ich aber nicht da ich noch nie unterwasser Betoniert habe ;) problematisch ist es wen der Beton von oben ins Wasser gekippt wird da er sich dadurch entmischt und verdünnt und nicht mehr abbinden kann, wen man ihn durch ein Rohr auf den untergrund befördert klappt es, (aber der Beton braucht eine gewisse zeit zum Abbinden und wen er durch die Strömung verfrachtet wird funktioniert es nicht) aber Ob es spezielle unterwasser zusätze giebt weiss ich auch nicht genau, ich denke da müste es aber schon was geben bei der heutigen Technologie, es giebt auch zusätze die daführ sorgen das der Beton Wasserdicht wird.

Gruss

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: So 3. Apr 2011, 15:29
von Chicken3gg
kann da nicht ein ähnliches Verfahren eingesetzt werden wie bei der Ölplattform?
Da wurde ja auch Beton reingepumpt irgendwie

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: So 3. Apr 2011, 15:53
von Urbi
Chicken3gg hat geschrieben:Da wurde ja auch Beton reingepumpt irgendwie
Ja. Aber vor der Katastrophe

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Gefährliche Risse im Zement

"Es ist wahrscheinlich, dass das Ausströmen des Gases an die Oberfläche etwas mit dem Zement zu tun hatte", sagt der ehemalige Ölingenieur Robert MacKenzie, der heute bei der Investmentbank FBR Captial Market arbeitet. Eine MMS-Studie von 2007 kommt zu dem Ergebnis, dass bei 18 von 39 Bohrlochexplosionen der Zement eine Rolle spielte.
Spiegel.de

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 27,00.html

Gruss
Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Mo 4. Apr 2011, 02:09
von Urbi
Zitat:

Atomkonzerne in Japan
Korruption, die vom Himmel fällt

03.04.2011, 18:01

Christoph Neidhart, Tokio

Jahrelang hat Japan so getan, als gäbe es keine Alternative zur Atomkraft, dabei besitzt das Land viele natürliche Energiequellen. Doch die werden nicht genutzt - denn die Atomkonzerne schmieren Beamte mit hochbezahlten Beraterjobs.


Japan habe keine Alternative zur Kernenergie, heißt es.

Richtiger ist: die Regierung in Tokio hat erneuerbare Energien bisher vernachlässigt oder ignoriert, dafür pries sie die Kernkraft als grüne Energie.

Das Stromsparen und die Förderung alternativer Energien sind dabei ins Hintertreffen geraten: Während Japans Industrie weltweit die höchste Energie-Effizienz erreicht, verschwenden Japans Konsumenten Strom. Ihre Häuser, meist aus Fertigteilen gebaut, sind nicht isoliert, die dünnen Wände dämmen keine Wärme. Im Winter wird deshalb mit Klimaanlagen geheizt, im Sommer gekühlt. Erklärt wird die Billigbauweise mit den hohen Grundstückpreisen: Wer Land gekauft habe, könne nicht auch noch Geld für gutes Bauen ausgeben. In Japan werden zwar Isolierfenster hergestellt, aber fast nur für den Export.

Dabei hat Japan eine lange Geschichte des Energiesparens: Vor 200 Jahren galten in vielen Regionen Gesetze, die den Wohnraum der Menschen begrenzten - und damit auch den Verbrauch von Brennholz. Auch Bauvorschriften zielten aufs Energiesparen.

In den vergangenen Jahren dagegen animierten Stromkonzerne ihre Kunden dazu, immer mehr Elektrizität zu verbrauchen. Firmen wie Tepco wollten wachsen. Überall in Japan stehen Automaten mit heißen und gekühlten Getränken. Selbst in diesen Zeiten der Black-Outs rasseln in den Spielhallen die Pachinko-Automaten. Japan hätte durchaus Stromspar-Potential.

Das aber wurde nicht gefördert - genauso wenig wie alternativen Energiekonzepte, für die es in Japan durchaus Ansätze gibt. Lieber förderte die Regierung über Jahre hinweg die Mega-Kraftwerke. Das hing auch damit zusammen, dass die Energieproduktion in Japan genauso zentralisiert ist wie die Macht.

Im Denken der liberaldemokratischen Partei LDP, die bis 2009 ein Machtmonopol hatte, gab es keine dezentrale Energieproduktion in kleinen, alternativen Kraftwerken.

Den Atomkonzernen kam zudem ein spezielles Verhältnis einiger japanischer Wirtschaftszweige zur Politik zugute: Hohe Beamte können damit rechnen, nach ihrer Pensionierung von Firmen, die sie zuvor überwacht haben, hochbezahlte Berater-Jobs zu erhalten. "Amakudari" heißt diese institutionelle Korruption, "vom Himmel gestiegen". Doch anders als die parastaatliche Kernenergie können die von der Privatwirtschaft entwickelten Alternativ-Energien kaum Amakudari-Jobs anbieten. Deshalb sind ihre Konzepte für Beamte unattraktiv. Bei Windenergie hinkt das windreiche Japan sogar den USA hinterher. Weltweit wird derzeit zwei Prozent des Stroms aus Wind gewonnen, in Japan nur 0,4 Prozent. Dabei war Mitsubishi einer der ersten Herstellern von Windturbinen.

Elektronik-Konzerne wie Sharp, Hitachi und Sanyo waren Sonnenenergie-Pioniere. 1980 hatten die Japaner auf ihren Wohnhäusern 2,8 Millionen Quadratmeter solarthermale Kollektoren installiert. 2005 war es nur noch ein Zehntel davon. Das Tokioter Institut für nachhaltige Energiepolitik spricht von einem "Politik-Desaster": Mit einer Deregulierung hat die Regierung einen Preiskampf angezettelt, der es Stromkonzernen erlaubte, die Sonnenkollektoren zu verdrängen. Japanische Hersteller verkauften ihre Kollektoren deshalb lange im Ausland, nicht im Inland. Das ändert sich erst jetzt.

In Japan gibt es mehr als 3000 Talsperren. Sie wurden zum Schutz gegen Überschwemmungen oder als Trinkwasser-Resererve gebaut. Dass sich die LDP mit diesen Bauaufträgen auch die Unterstützung der lokalen Bauindustrie sicherte, ist kein Geheimnis. Nur ein Bruchteil der Talsperren dient der Stromgewinnung. Dabei böten sie sich für Kleinkraftwerke geradezu an; sie sind ja schon gebaut.

Die wichtigste ungenutzte Energiequelle Japans ist die Erdwärme. In Japan gibt es mehr als 100 aktive Vulkane; und mehr als 10000 Onsen, wie heiße Quellen hier heißen. Die nie versiegende Wärme der Vulkane lässt sich auch zur Stromgewinnung nutzen: Ein Geothermie-Kraftwerk produziert Dampf, der Turbinen antreibt - genau wie in konventionellen Kraftwerken. Vorgeschlagen wurde der Ausbau der Geothermie schon nach der ersten Ölkrise 1973. Bis 1999 entstanden 19 solche Kraftwerke, dann war Schluss. Eine Begründung lautete, Strom aus Erdwärme-Kraftwerken sei doppelt so teuer wie jener aus Atomkraftwerken. Dabei hatte man die Kosten für die Entsorgung radioaktiver Abfälle nicht berücksichtigt - die geschätzt mehr als 100 Milliarden Euro, welche die Ruine Fukushima nun kosten wird, schon gar nicht.

Schuld am Untergang der Geothermie, dieser sauberen Energie, habe die Regierung, sagte Professor Hiroaki Niitsuma von der Tohoku-Universitäts vor zwei Jahren. Sie habe sich nie um Geothermie gekümmert. Dabei wären auch geothermische Kleinkraftwerke für einzelne Dörfer denkbar.

sueddeutsche.de

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Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Mo 4. Apr 2011, 22:46
von Urbi
Oben rein, unten raus

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Teilzitat
Japaner leiten verstrahltes Wasser ins Meer

Die Betreiberfirma des Atomkraftwerks Fukushima 1 hat am Montag damit begonnen, radioaktiv verstrahltes Wasser ins Meer abzuleiten. Insgesamt sollen nach Angaben von Tepco 11,5 Millionen Liter Wasser in den Pazifik geleitet werden. Die Radioaktivität der Flüssigkeit liege um das Hundertfache über dem gesetzlichen Grenzwert, das Wasser sei damit nur schwach verstrahlt. Das radioaktive Wasser in der Anlage hindert die Arbeiter daran, das Kühlsystem wieder in Gang zu bringen.

Tepco bekommt Leck an AKW nicht dicht –

Währenddessen fließt durch ein Leck am Reaktorblock 2 weiter unkontrolliert hochradioaktives Wasser ins Meer. Das Wasser hatte sich im Untergeschoss des Turbinengebäudes von Reaktor 2 sowie in einem tunnelförmigen Verbindungsrohr angesammelt. Am Wochenende war vergeblich versucht worden, einen 20 Zentimeter langen Riss in der Wand eines Kabelschachtes am Ende des Verbindungsrohrs mit Zement zu schließen.

Versuche, das Leck mit einem chemischen Bindemittel abzudichten, das zusätzlich mit Sägemehl und geschredderten Zeitungen angereichert wurde, scheiterten ebenfalls. Daraufhin gaben die Arbeiter am Montag ein weißes Färbemittel in das Verbindungsrohr, um über die Färbung den Verlauf des Wassers aufzuspüren. Doch auch nach Stunden wurde an dem Riss kein gefärbtes Wasser festgestellt. Somit bleibt unklar, auf welchem Weg das radioaktive Wasser ins Meer gelangt.

Die Belastung des Wassers mit radioaktivem Jod-131 liegt laut Tepco um das 10000-Fache über der gesetzlichen Höchstgrenze. Die Regierung forderte den Konzern auf, schnell zu handeln: "Wenn die gegenwärtige Lage über lange Zeit anhält, wird es riesige Auswirkungen auf den Ozean haben", sagte Regierungssprecher Yukio Edano.

http://www.sueddeutsche.de/politik/atom ... -1.1081175


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Teilzitat:


Wasser, immer wieder geht es in Fukushima ums Wasser. Erst wurde das Nass dringend herbeigesehnt, um das Horrorszenario einer Kernschmelze im AKW Fukushima I zu verhindern. Doch was einst die Rettung bringen sollte, entwickelt sich nun zu einem der größten Probleme für den Betreiber Tepco.

Denn die enormen Wassermengen, die Tepco-Arbeiter von oben in die Reaktorblöcke hineinschütten, kommen dort mit radioaktivem Material in Kontakt. So verwandeln sie sich in eine teilweise hochradioaktive Brühe, die eigentlich kontrolliert abgepumpt und entsorgt werden müsste. Eigentlich. Inzwischen sind die Wassermengen zu groß, das Volumen der zur Verfügung stehenden Auffangbecken zu klein.

Hinzu kommt: Ausgerechnet dort, wo sich das Wasser am meisten sammelt, in den Turbinenhallen, verhindert es die Wiederinbetriebnahme der Kühlsysteme. Nur wenn diese funktionieren, kann es gelingen, die erhitzten Brennelemente zu stabilisieren.

Jetzt hat Tepco keine andere Wahl mehr. Nicht nur, dass Wasser durch Risse und Lecks in Wänden und Schächten ungehindert ins Meer fließt. Angesichts der angestauten Mengen öffnet der Konzern jetzt selbst die Schleusen. Bereits am Montagabend (Ortszeit) soll Tepco nach Angaben der japanischen Agentur Kyodo damit begonnen haben, insgesamt 11.500 Tonnen der radioaktiven Brühe kontrolliert in den Ozean abzuleiten. Nun drängen sich die ersten Fragen auf. Wie schwer ist das Wasser belastet? Und was bedeutet das möglicherweise für die Umwelt?


Auf der Anlage Fukushima I gibt es inzwischen verschiedene Quellen, aus denen das Wasser sickert. Nur wissen die Arbeiter nicht, wo genau sie zu finden sind. Ein milchig-weißer Farbstoff - Tepco zufolge handelt es sich um kiloweise Badesalz - soll helfen, die Wege der Wasseradern aufzuspüren und weitere Lecks zu finden. Eines davon, ein zwanzig Zentimeter langer Riss in einem Kabelschacht des Turbinengebäudes von Reaktorblock 2, versuchen die Techniker derzeit verzweifelt zu stopfen. Bisher ohne Erfolg.

Dennoch macht die jetzt anberaumte Notmaßnahme Sinn. Vor allem, weil zunächst weniger radioaktiv belastetes Wasser in den Ozean gepumpt wird. Dadurch schafft man Platz für jene Brühe, die so stark strahlt, dass man sich nicht lange in ihrer Nähe aufhalten könnte, ohne gesundheitliche Schäden zu erleiden. 1000 Millisievert pro Stunde wurden etwa im Wasser in den Schächten unter Reaktor 2 gemessen. Wer sich sechs Stunden dieser Strahlung aussetzt, ist fast sicher dem Tod geweiht.

Unterschiedliche Strahlungsintensitäten

Die 11.500 Tonnen, die Tepco nun derzeit in den Pazifik pumpt, stammen zum einen aus Auffangbecken, zum anderen wurden sie aus den Sickergruben im Keller der Reaktorblöcke 5 und 6 gepumpt. Wie die japanische Zeitung "Sankei Shimbun" meldet, beträgt die Kontamination durch Jod 131 in dem Wasser aus dem Auffangbecken 6,3 Becquerel pro Kubikzentimeter. Im Wasser aus den Sickergruben 5 und 6 sind es demnach 16 und 20 Becquerel pro Kubikzentimeter.

Es ist kaum möglich, diese Angaben zu überprüfen. Aber ein Vergleich macht deutlich, dass die Kontamination des kontrolliert ins Meer gepumpten Wassers tatsächlich geringer sein dürfte, als jenes aus anderen Quellen auf dem AKW-Gelände: 1.200.000 Becquerel pro Kubikzentimeter betrug laut Tepco die Kontamination durch Jod 131 in dem Wasser, mit dem drei Arbeiter in Berührung gekommen waren und sich dabei Verbrennungen zugezogen hatten.

Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit und Gesundheit beträgt der Grenzwert in Japan für Jod 131 im Trinkwasser pro Liter 300 Becquerel. Das sind 0,3 Becquerel pro Kubikzentimeter. Wer einen Liter Wasser trinkt, das mit 300 Becquerel Jod 131 kontaminiert ist, bekommt eine Strahlendosis von 0,0066 Millisievert ab.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 53,00.html


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Sämtliche Informationen weiterhin ohne Gewähr.


-Das hochradioaktive Wasser fliesst leider durch einen Riss in das Meer

-Sie pumpen das Wasser kontrolliert in das Meer

Und im Wasser ist nur Jod-131 ?

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Fotos
http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp ... photos.htm

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Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Di 5. Apr 2011, 15:04
von Urbi
-

Wie weit ist weit genug?


Seit Beginn der atomaren Katastrophe in Fukushima wird über die Evakuierungszone gestritten. Offiziell hat sie einen Radius von 20 Kilometern, im Umkreis von 30 Kilometern sollten die Menschen entweder in ihren Häusern bleiben oder die Gegend freiwillig verlassen - so die Empfehlung der japanischen Regierung. Greenpeace plädiert für eine Ausweitung auf 40 Kilometer. Und die amerikanische Atomaufsicht, die zunächst eine Evakuierung eines Gebiets von 80 Kilometern gefordert hatte, sagt mittlerweile laut der japanischen Zeitung "Asahi": 20 Kilometer seien eine sichere Entfernung.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,754440,00.html


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Japan: AKW Fukushima —Flüssigglas soll Atom-Leck abdichten

Japan: AKW Fukushima
Flüssigglas soll Atom-Leck abdichten
05.04.2011, 13:53

Bringt selbstreinigendes Flüssigglas die Rettung? Nachdem bereits mehrere Versuche gescheitert sind, setzen die Techniker in Japan Nanotechnologie ein, um den Ausfluss radioaktiven Wassers zu stoppen. Das Mittel soll laut Tepco bereits erste Wirkung zeigen.

Die Bemühungen des japanischen Atombetreibers Tepco, ein Leck am zerstörten Kraftwerk Fukushima zu schließen, sollen erstmals Wirkung zeigen: Die Menge an austretendem Strahlenwasser habe sich "ein wenig" verringert, berichtet die Nachrichtenagentur Jiji Press. Sie beruft sich dabei auf Angaben des Energiekonzerns.

Arbeiter hatten nach mehreren gescheiterten Versuchen, das Leck zu dichten, 1500 Liter Flüssigglas in den betreffenden Kabelschacht gefüllt. Die Technik soll dafür sorgen, dass das unkontrolliert ins Meer strömende Wasser gestoppt wird. Es ist stark radioaktiv verseucht.

Flüssigglas wurde in der Türkei erfunden. Das Patent auf die Anwendung hält Nanopool, eine deutsche Firma in Familienbesitz. Als die Forscher die Nano-Kaltverglasung entwickelten, wurde die Beschichtung als Wundermaterial für den Haushalt angepriesen, da sie praktisch alles abperlen lasse - inklusive Bakterien und Pilze.

Die Mitteilung des Betreibers Tepco lässt hoffen, dass dies ein erster Schritt ist, um den Fluss von stark radioaktiven Wasser aus dem Reaktor 2 zu stoppen. Allerdings hatte der Vizechef der Atomsicherheitsbehörde, Hidehiko Nishiyama noch am Vormittag gesagt, dass man nicht nachverfolgen könne, wie das stark radioaktiv verseuchte Wasser aus dem zweiten Reaktorblock gelange.

Gleichzeitig leiten die Techniker Tausende Tonnen schwach radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer, um Platz für stark verstrahltes Löschwasser in dem Kraftwerk zu schaffen. Denn nach wie vor gelingt es den Technikern nicht, die nach dem Erdbeben ausgefallenen Kühlpumpen im AKW wieder in Gang zu setzen. Solange sie außer Betrieb bleiben, muss das Kraftwerk von außen mit Wasser gekühlt werden. Dadurch wird immer mehr Wasser verstrahlt, muss herausgepumpt und sicher gelagert oder ins Meer abgelassen werden.

Seit dem Unglück am 11. März, in dessen Folge es zumindest teilweise zu einer Kernschmelze kam, sind 60.000 Tonnen dieses Wassers angefallen. Bis Freitag sollen mehr als 11.000 Tonnen ins Meer gepumpt werden. Im Pazifik wurde in AKW-Nähe radioaktives Jod gemessen, das 4800 Mal über dem zulässigen Grenzwert lag. Südlich von Fukushima wiesen Medienberichten zufolge Jungfische erhöhte Cäsium-Werte auf. Einen ersten Höhepunkt erreichten die Jodwerte an der Schleuse zum Reaktor 2 am Samstag, als sie 7,5 Millionen Mal den zulässigen Grenzwert überstiegen.

Die japanische Regierung erwog derweil nach eigenen Angaben nach Frankreich und den USA auch Russland um Hilfe zu bitten. Konkret geht es um eine schwimmende Dekontaminierungsfabrik, die sonst zur Verschrottung russische U-Boote eingesetzt wird. Dort werden radioaktiv verseuchte Flüssigkeiten mit Chemikalien behandelt und in Zementform gelagert.

Tepco kündigte zudem an, riesige Tanks zur Aufnahme verstrahlten Meerwassers zu bauen. Das Unternehmen sieht sich riesigen Schadenersatzforderungen ausgesetzt. Vor Zahlungen müsse erst das Ausmaß der Schäden geschätzt werden, teilte das Unternehmen mit.

Dennoch begann die Firma damit, betroffenen Städten Geld anzubieten. Eine der ausgewählten zehn Städte habe die Zahlung von umgerechnet knapp 240.000 Dollar abgelehnt, teilte ein Tepco-Sprecher mit. Wegen der Unsicherheit stürzten Tepco-Aktien auf ein Rekordtief von 363 Yen. Seit dem Beben büsste die Aktie bereits mehr als 80 Prozent ihres Wertes ein.
Südkorea sorgt sich vor radioaktivem Wasser

Südkorea zeigt sich derweil besorgt über die Ableitungsmaßnahmen ins Meer: Man habe eine entsprechende Anfrage über seine Botschaft in Tokio an die japanische Regierung gerichtet, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul. Südkorea benötigt demnach genaue Daten, um die möglichen Gefahren für die Gesundheit der Menschen und die Umwelt abschätzen zu können.

Aufgrund der Nähe zwischen beiden Ländern sei die Maßnahme ein "dringendes Problem" für Südkorea, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap Regierungsbeamte in Seoul. Das Land sei nicht im Voraus über die Einleitung des verseuchten Wassers ins Meer informiert worden.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/japan ... -1.1081421

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Nimmt mich ja mal wunder, wie viel Trillionen * Trillionen Nanopartikel es bräuchte um die Risse zu stopfen.
Die würden doch einfach durch die Risse flutschen. Oder finden die zueinander und verpappen sich? Aber gleich bei den Rissen?

Vielleicht ist es aber auch Wasserglas. Das wäre plausibler (?).


Nachtrag:
Es scheint, sie haben es gemerkt wegen den Nanopartikel..
http://www.sueddeutsche.de/wissen/japan ... -1.1081421

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urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Di 5. Apr 2011, 19:22
von Urbi
Zitat:

Radioaktives Wasser fliesst langsamer ins Meer

Aktualisiert um 18:48 Uhr

Technikern im havarierten AKW Fukushima I ist es heute gelungen, ein Leck zu lokalisieren, aus dem verseuchtes Wasser direkt ins Meer gelangt. Mit einem Gerinnungsmittel ist das Ausfliessen verlangsamt worden.


Kraftwerkbetreiber Tepco hat den ganzen Tag über weiterhin Tonnen von weniger stark verseuchtem Wasser ins Meer gepumpt. Die Massnahme sei leider unvermeidlich, sagte Regierungssprecher Yukio Edano auf einer Pressekonferenz. Nur so könne verhindert werden, dass sich das noch stärker kontaminierte Wasser ausbreite.

Zugleich erliess die Regierung heute erstmals eine Obergrenze für die radioaktive Belastung von Fisch. Zuvor waren Berichte aufgetaucht, dass sich bereits Radioaktivität in Fischen angereichert habe. Insbesondere Jod und Cäsium 137, die beide aus dem Atomkraftwerk ins Meer gelangten, seien in den Fischen nachweisbar.

Langzeitfolgen von Cäsium unklar

Zwar könne sich das Jod im Meerwasser verteilen und zerfalle auch schnell, anders verhalte es sich aber mit den Langzeitfolgen des Cäsiums, sagte Yoichi Enokida, Professor für Materialwissenschaft an der Nagoya Universität. Diese müssten noch untersucht werden. «Es ist extrem wichtig, so schnell wie möglich den Ausfluss von kontaminiertem Wasser zu stoppen», sagte Enokida.

Skepsis ist auch bei den Fischern zu spüren. «Selbst wenn die Regierung sagt, dass Fisch sicher ist, werden die Leute keine Meeresfrüchte aus Fukushima kaufen», sagte Ichiro Yamagata, ein Fischer der in Sichtweite des Kraftwerks lebt und nun nach Tokio geflüchtet ist. «Wir können dort wahrscheinlich für mehrere Jahre nicht mehr fischen.»

Zwar sind sich die Experten einig, dass sich die Radioaktivität in den Weiten des Pazifik schnell auflöst, gleichwohl würde es zu «umgehenden Verletzungen» führen, wenn man sich direkt dem verseuchten Wasser aussetzt, sagte Enokida. Die japanische Regierung bat inzwischen Russland um die Bereitstellung eines Schiffs, das speziell für die Entsorgung atomarer Abfälle gerüstet ist.

Grenzwerte millionenfach überschritten

Unterdessen wurde bekannt, dass der Anteil von radioaktivem Jod im Meerwasser unweit des Atomkraftwerks Fukushima I die gesetzlichen Grenzwerte um mehrere Millionen Mal übersteigt. Am vergangenen Wochenende habe der Wert 7,5 Millionen Mal über dem Maximalwert gelegen, teilte Kraftwerksbetreiber Tepco mit. Gestern sei der Grenzwert fünf millionenfach überschritten worden. Das radioaktive Material verteile sich jedoch zügig im Meerwasser und stelle keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt dar, hiess es in einer Stellungnahme des Unternehmens.

Einige Strahlenmessungen von Tepco waren in der vergangenen Woche in Zweifel gezogen worden. Die Atomsicherheitsbehörde ordnete daraufhin eine neue Untersuchung der Proben an.

Tepco-Vizepräsident Takashi Fujimoto teilte mit, allen Orten in der Evakuierungszone sei eine Entschädigungszahlung von jeweils 20 Millionen Yen (rund 167'000 Euro) angeboten worden. Eine Stadt habe das Angebot abgelehnt, weil sie nicht einverstanden gewesen sei.

(pbe/sda/dapd)
Erstellt: 05.04.2011, 18:48 Uhr

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html

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Teilzitat:

Jetzt hat Japan auf die Sorgen der Bevölkerung reagiert - und erstmals eine Obergrenze für die radioaktive Belastung von Fisch durch Jod 131 erlassen. Zuvor waren bereits Berichte aufgetaucht, nach denen sich Radioaktivität bereits in den Fischen vor der Küste Fukushimas angereichert hätte. Insbesondere Jod 131 und Cäsium 137 seien in den Fischen nachweisbar.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag verkündete Regierungssprecher Yukio Edano die neuen Grenzwerte.

Für Fisch und Meeresfrüchte gelten nun die gleichen Jod-131-Grenzwerte wie für Gemüse: 2000 Becquerel pro Kilogramm. Die gleichen Werte gelten auch in Deutschland.

Allerdings gibt es auch Skeptiker. Yoichi Enokida, Professor für Materialwissenschaft an der Nagoya Universität warnt davor, die Langzeitfolgen zu vernachlässigen. Zwar könne sich das Jod im Meerwasser verteilen und zerfalle auch schnell, anders verhalte es sich aber mit dem Radionuklid Cäsium 137. Das radioaktive Element hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Aus Tschernobyl kennt man die Folgen: In Deutschland werden mit Cäsium belastete Lebensmittel wie Pilze und Wildschweinfleisch noch heute in Teilen aus dem Verkehr gezogen, weil sie die zugelassenen Grenzwerte überschreiten. Die Langzeitfolgen müssten deshalb noch untersucht werden, sagt Enokida. "Es ist extrem wichtig, so schnell wie möglich den Ausfluss von kontaminiertem Wasser zu stoppen."

Auf solche Untersuchungen werden die Fischer an der Ostküste Japans aber vermutlich nicht warten können. Insgesamt exportiert das Land jährlich Fischwaren im Wert von 2,4 Milliarden Dollar in die ganze Welt. Und auch im eigenen Land ist die Nachfrage nach Sushi & Co. riesig. Die Sorgen über radioaktiv belasteten Fisch könnte bald auch in Japan zu enormen Umsatzeinbußen im Fischhandel führen.



http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 14,00.html

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Erstmals wurde am Montag erhöhte Radioaktivität in Fischen nachgewiesen. Proben von Sandaalen, die 80 Kilometer von Fukushima entfernt gefangen wurden, wiesen 4080 Becquerel Jod-131 pro Kilogramm auf, eine weitere Probe ergab erhöhte Cäsiumwerte. Bisher gab es in Japan keine Grenzwerte für Meerestiere, nun setzte die Regierung die Obergrenze wie schon bei Gemüse auf 2000 Becquerel Jod-131 pro Kilo fest.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/fukus ... -1.1081717

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.. eine weitere Probe ergab erhöhte Cäsiumwerte ...

Wie hoch die Belastung mit Cäsium-137 ist, wird weshalb nicht mitgeteilt ?

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Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, strömten bislang rund 3430 Tonnen leicht belastetes Wasser in den Pazifik. Insgesamt sollen 11,5 Millionen Liter (11.500 Tonnen) abgelassen werden. Auch Regierungssprecher Yukio Edano stellte klar: "Wir haben keine andere Wahl, als dieses kontaminierte Wasser als Sicherheitsmaßnahme in den Ozean zu leiten." Nur auf diese könne verhindert werden, dass sich noch stärker kontaminiertes Wasser ausbreite: "Wir verklappen radioaktives Wasser, und das tut uns sehr leid", sagte Edano. Die Helfer stehen vor einem Dilemma: Sie leiten Wasser zum Kühlen der Reaktoren in die Kraftwerksgebäude, wissen dann aber nicht, wohin damit. Die Behörden gehen davon aus, dass sich inzwischen 60.000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser im Keller der Reaktorgebäude sowie in unterirdischen Kanälen angesammelt hat. Das Wasser behindert das weitere Vorgehen der Arbeiter.

http://mobil.tagesschau.de/;id=fukushim ... -nimex.xml

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Ohne das Wasser aus dem Riss

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Um das Wasser endgültig zu stoppen, sollten noch einmal 1500 Liter des Abdichtmittels in den Schacht gekippt werden, meldete der Fernsehsender NHK.

http://wap.n24.de/op/n24/de/ct//home/67 ... Fukushima/

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Dank des Einsatzes von Flüssigglas dringe kein Wasser mehr aus der Leitung des Reaktors 2, teilte die Betreiberfirma Tepco am Mittwoch mit. «Die Arbeiter haben um 5.38 Uhr bestätigt, dass kein Wasser aus dem Graben mehr ausläuft», erklärte Tepco in Tokio. Die Einsatzkräfte vor Ort hatten zunächst versucht, den 20 Zentimeter langen Riss in der Leitung des Reaktors 2 mit Beton zu verschliessen. Dieser Versuch scheiterte ebenso wie der Einsatz einer Mischung aus Kunstharz, Zeitungspapier und Sägespäne. Zum Erfolg führte laut Tepco schliesslich der Einsatz eines als Flüssigglas bekannten Silicats.

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html
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«Die Arbeiter haben um 5 Uhr 38 bestätigt, dass kein Wasser aus dem Graben mehr ausläuft», erklärte Tepco in Tokio. Die Abdichtung des Lecks sei gelungen durch die Zufuhr von 1500 Litern Natriumsilicaten, sogenanntem «Wasserglas».

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 43273.html
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urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 07:28
von Urbi
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Hysplit Trajektorien

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Alle KMZ in Google Earth laden. Die Zeitleiste oben benützen. ( Zwei Schieber für Start/Ende )Bei Klick auf einen der "Ballone" wird Position und Höhe angezeigt.


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Immer wieder zu lesen.


Keine unmittelbare Gefahr

Derweil beteuern Betreiber und Regierung, dass sich die Radioaktivität im Meerwasser schnell verdünnen würde und keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt darstelle. Tepco hat es für die Bevölkerung ausgerechnet. Selbst wenn sich ein Mensch dort täglich von Fisch ernähren würde: die radioaktive Belastung würde für ihn lediglich um 0,6 Millisievert pro Jahr ansteigen.Dabei sind Japaner im Durchschnitt einer natürlichen Strahlenbelastung von 2,4 Millisievert ausgesetzt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 14,00.html


Wann besteht eine mittelbare Gefahr für die Umwelt ?

Und welchen Fisch ? Wieviel Fisch ? Muscheln ?

Bild

Fotos. Fukushima: Radioaktivität verbreitet sich im Meer
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Im Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk ist jeder Fischfang verboten. Die Regierung setzte neue Grenzwerte für die zulässige Strahlenbelastung bei Fischen und Meeresfrüchten fest. Eine Fischerkooperative der Präfektur Fukushima äusserte sich erbost darüber, dass Tepco absichtlich radioaktives Wasser in den Pazifik leitet. Auch Südkorea äusserte sich besorgt über die Einleitung des verseuchten Wassers ins Meer und bat Japans Aussenministerium um genauere Angaben. Das Ministerium musste jedoch zunächst selbst Angaben zu den Strahlenwerten einholen, wie ein Sprecher sagte.

Verbot für Nahrungsmittel aus Japan

Als erstes Land verhängte Indien am Dienstag ein Importverbot für Lebensmittel aus ganz Japan. Das Verbot trete sofort in Kraft, erklärte die indische Regierung in Neu Delhi. Es gelte zunächst für drei Monate oder bis es «glaubwürdige Informationen» gebe, «dass die Strahlengefahr auf akzeptable Grenzen gesunken» sei. Bislang hatten mehrere Länder wie China, die USA und Singapur Einfuhrverbote für Lebensmittel aus bestimmten japanischen Gebieten erlassen, nicht aber für Produkte aus dem ganzen Land.

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html

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Viele Fischer sind sauer. Den Verantwortlichen beim Atombetreiber Tepco würde er am liebsten "Wasser ins Gesicht kippen", zitierte die japanische Zeitung Yomiuri Shimbun einen 64 Jahre alten Fischer aus der benachbarten Provinz Ibaraki. "Die sollen gefälligst die ganzen Fische, die wir nicht verkaufen können, selbst aufkaufen. Ich bin nur noch wütend."


Um die Gefahr neuer Lecks einzudämmen, erwägt der Betreiber, die Abwasserzugänge mit Stahlplatten zu versperren. Eine weitere Maßnahme ist das Spannen von Barrieren im Meer, wie sie sonst für Öllecks benutzt werden.


http://www.sueddeutsche.de/panorama/erf ... -1.1081799

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Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 12:42
von Urbi
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Plutonium Das elementare Böse

Plutonium hat unter den Grundstoffen der Chemie mit Abstand den schlechtesten Ruf. Die Vorgänge in Fukushima haben daran bestimmt nichts geändert. Aber was weiß man überhaupt über dieses Element?

http://www.faz.net/s/Rub163D8A690801495 ... ntent.html

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Greenpeace im Interview
„Fukushimas Küste wird massiv kontaminiert“

Ex und hopp? Der Chemiker Manfred Santen von Greenpeace Deutschland spricht im FAZ.NET-Interview über den Plan der japanischen Regierung und der Betreiberfirma Tepco, radioaktiv belastetes Reaktorwasser bewusst ins Meer einzuleiten.

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Wissenschaftler wollen radioaktives Wasser in Glas umwandeln

Im Kampf gegen den drohenden Super-GAU schafft sich Japan ein Problem ums andere. 11 Tonnen radioaktiv belastetes Wasser hat die Betreiberfirma Tepco ins Meer geleitet. Mit dieser Aktion will sie auf dem Gelände Platz für noch stärker kontaminiertes Wasser schaffen. Denn beim Versuch, das AKW von Fukushima zu kühlen, fällt immer mehr verstrahltes Wasser an. Das herbeigeschaffte Tankfloss, das bis zu 10 Millionen Liter radioaktives Wasser aufnehmen kann, vermag nur einen kleinen Teil davon zu fassen. Doch Experten sind sich einig: Noch mehr verstrahltes Wasser darf keinesfalls ins Meer gelangen. Gemäss der «Los Angeles Times» müsste die Flüssigkeit jahrelang gelagert und fortlaufend behandelt werden, was die japanische Regierung Milliarden kosten würde.

Die USA haben im US-Bundesstaat Washington, in Hanford, eine Anlage, in der das Energieministerium hochkontaminierte Abfallprodukte von Nuklearwaffen aufbereitet. Acht Reaktoren legt die Regierung dort still, 255 Millionen Liter radioaktiver Schlamm muss in Untergrund-Tanks eingelagert werden. 100 bis 130 Milliarden Dollar werde dies laut «Los Angeles Times» kosten. Fukushima sprenge diese Dimension aber bei weitem, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf die Aussagen von Victor Gilinsky, einem ehemaligen Mitglied der Atomregulierungsbehörde.

Wasser soll in Becken verdunsten

Amerikanische und japanische Experten sehen deshalb die Lösung darin, das Wasservolumen zu reduzieren. Die radioaktiven Elemente sollen verdichtet und in einen trockenen Zustand gebracht werden. So ist dies in Hanford vorgesehen. Das Material soll dort in Glas umgewandelt werden.

Die Wissenschaftler sind sich aber uneinig, wie dies in Japan geschehen soll. Edward Morse, Professor für Nuklearenergie an der Universität Berkeley, plädiert dafür, das Wasser in grossen Auffangbecken zu lagern und so weit als möglich verdunsten zu lassen. Selbst bei einem offenen Becken würde es aber laut Morse bis zu zehn Jahre dauern, bis die Radioaktivität so weit abgeklungen wäre, dass das Material behandelt werden könnte.

Auch Nuklearexperte Youichi Enokida von der Universität in Nagoya spricht sich für einen solchen Pool aus. Die meisten japanischen Experten wollen aber kein offenes, sondern ein versiegeltes Becken. Sie befürchten, dass sich bei einem offenen Becken radioaktives Jod verflüchtigen könnte.

Aufräumarbeiten dauern bis zu 30 Jahre

So oder so rechnen die Wissenschaftler, dass die Arbeiten noch Jahrzehnte dauern werden. Bis die AKW-Anlage in Fukushima stabilisiert sei, dauere es noch ein halbes Jahr, sagt Morse. Danach müsste das Gelände zwei Jahre lang saniert werden, bis zu 30 weitere Jahre würden die vollumfänglichen Aufräumarbeiten dauern. Darüber hinaus ist noch immer nicht klar, welchen Effekt das radioaktive Wasser hat, das Tepco ins Meer leitete. Die Strömung des Ozeans würde die Konzentration der Radionuklide extrem schnell verdünnen, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf das japanische Wissenschaftsministerium. Doch dieses wisse zurzeit nicht, wie hoch die Konzentration der Radionuklide sei.

(miw)
Erstellt: 07.04.2011, 16:31 Uhr

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html


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