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Radioaktives Wasser fliesst langsamer ins Meer
Aktualisiert um 18:48 Uhr
Technikern im havarierten AKW Fukushima I ist es heute gelungen, ein Leck zu lokalisieren, aus dem verseuchtes Wasser direkt ins Meer gelangt. Mit einem Gerinnungsmittel ist das Ausfliessen verlangsamt worden.
Kraftwerkbetreiber Tepco hat den ganzen Tag über weiterhin Tonnen von weniger stark verseuchtem Wasser ins Meer gepumpt. Die Massnahme sei leider unvermeidlich, sagte Regierungssprecher Yukio Edano auf einer Pressekonferenz. Nur so könne verhindert werden, dass sich das noch stärker kontaminierte Wasser ausbreite.
Zugleich erliess die Regierung heute erstmals eine Obergrenze für die radioaktive Belastung von Fisch. Zuvor waren Berichte aufgetaucht, dass sich bereits Radioaktivität in Fischen angereichert habe. Insbesondere Jod und Cäsium 137, die beide aus dem Atomkraftwerk ins Meer gelangten, seien in den Fischen nachweisbar.
Langzeitfolgen von Cäsium unklar
Zwar könne sich das Jod im Meerwasser verteilen und zerfalle auch schnell, anders verhalte es sich aber mit den Langzeitfolgen des Cäsiums, sagte Yoichi Enokida, Professor für Materialwissenschaft an der Nagoya Universität. Diese müssten noch untersucht werden. «Es ist extrem wichtig, so schnell wie möglich den Ausfluss von kontaminiertem Wasser zu stoppen», sagte Enokida.
Skepsis ist auch bei den Fischern zu spüren. «Selbst wenn die Regierung sagt, dass Fisch sicher ist, werden die Leute keine Meeresfrüchte aus Fukushima kaufen», sagte Ichiro Yamagata, ein Fischer der in Sichtweite des Kraftwerks lebt und nun nach Tokio geflüchtet ist. «Wir können dort wahrscheinlich für mehrere Jahre nicht mehr fischen.»
Zwar sind sich die Experten einig, dass sich die Radioaktivität in den Weiten des Pazifik schnell auflöst, gleichwohl würde es zu «umgehenden Verletzungen» führen, wenn man sich direkt dem verseuchten Wasser aussetzt, sagte Enokida. Die japanische Regierung bat inzwischen Russland um die Bereitstellung eines Schiffs, das speziell für die Entsorgung atomarer Abfälle gerüstet ist.
Grenzwerte millionenfach überschritten
Unterdessen wurde bekannt, dass der Anteil von radioaktivem Jod im Meerwasser unweit des Atomkraftwerks Fukushima I die gesetzlichen Grenzwerte um mehrere Millionen Mal übersteigt. Am vergangenen Wochenende habe der Wert 7,5 Millionen Mal über dem Maximalwert gelegen, teilte Kraftwerksbetreiber Tepco mit. Gestern sei der Grenzwert fünf millionenfach überschritten worden. Das radioaktive Material verteile sich jedoch zügig im Meerwasser und stelle keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt dar, hiess es in einer Stellungnahme des Unternehmens.
Einige Strahlenmessungen von Tepco waren in der vergangenen Woche in Zweifel gezogen worden. Die Atomsicherheitsbehörde ordnete daraufhin eine neue Untersuchung der Proben an.
Tepco-Vizepräsident Takashi Fujimoto teilte mit, allen Orten in der Evakuierungszone sei eine Entschädigungszahlung von jeweils 20 Millionen Yen (rund 167'000 Euro) angeboten worden. Eine Stadt habe das Angebot abgelehnt, weil sie nicht einverstanden gewesen sei.
(pbe/sda/dapd)
Erstellt: 05.04.2011, 18:48 Uhr
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html
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Teilzitat:
Jetzt hat Japan auf die Sorgen der Bevölkerung reagiert - und erstmals eine Obergrenze für die radioaktive Belastung von Fisch durch Jod 131 erlassen. Zuvor waren bereits Berichte aufgetaucht, nach denen sich Radioaktivität bereits in den Fischen vor der Küste Fukushimas angereichert hätte. Insbesondere Jod 131 und Cäsium 137 seien in den Fischen nachweisbar.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag verkündete Regierungssprecher Yukio Edano die neuen Grenzwerte.
Für Fisch und Meeresfrüchte gelten nun die gleichen
Jod-131-Grenzwerte wie für Gemüse: 2000 Becquerel pro Kilogramm. Die gleichen Werte gelten auch in Deutschland.
Allerdings gibt es auch Skeptiker. Yoichi Enokida, Professor für Materialwissenschaft an der Nagoya Universität warnt davor, die Langzeitfolgen zu vernachlässigen. Zwar könne sich das Jod im Meerwasser verteilen und zerfalle auch schnell, anders verhalte es sich aber mit dem Radionuklid
Cäsium 137. Das radioaktive Element hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Aus Tschernobyl kennt man die Folgen: In Deutschland werden mit Cäsium belastete Lebensmittel wie Pilze und Wildschweinfleisch noch heute in Teilen aus dem Verkehr gezogen, weil sie die zugelassenen Grenzwerte überschreiten. Die Langzeitfolgen müssten deshalb noch untersucht werden, sagt Enokida. "Es ist extrem wichtig, so schnell wie möglich den Ausfluss von kontaminiertem Wasser zu stoppen."
Auf solche Untersuchungen werden die Fischer an der Ostküste Japans aber vermutlich nicht warten können. Insgesamt exportiert das Land jährlich Fischwaren im Wert von 2,4 Milliarden Dollar in die ganze Welt. Und auch im eigenen Land ist die Nachfrage nach Sushi & Co. riesig. Die Sorgen über radioaktiv belasteten Fisch könnte bald auch in Japan zu enormen Umsatzeinbußen im Fischhandel führen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 14,00.html
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Erstmals wurde am Montag erhöhte Radioaktivität in Fischen nachgewiesen. Proben von Sandaalen, die
80 Kilometer von Fukushima entfernt gefangen wurden, wiesen
4080 Becquerel Jod-131 pro Kilogramm auf, eine weitere Probe ergab erhöhte Cäsiumwerte. Bisher gab es in Japan keine Grenzwerte für Meerestiere, nun setzte die Regierung die Obergrenze wie schon bei Gemüse auf 2000 Becquerel Jod-131 pro Kilo fest.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/fukus ... -1.1081717
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.. eine weitere Probe ergab erhöhte Cäsiumwerte ...
Wie hoch die Belastung mit Cäsium-137 ist, wird weshalb nicht mitgeteilt ?
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Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, strömten bislang rund 3430 Tonnen leicht belastetes Wasser in den Pazifik. Insgesamt sollen 11,5 Millionen Liter (11.500 Tonnen) abgelassen werden. Auch Regierungssprecher Yukio Edano stellte klar: "Wir haben keine andere Wahl, als dieses kontaminierte Wasser als Sicherheitsmaßnahme in den Ozean zu leiten." Nur auf diese könne verhindert werden, dass sich noch stärker kontaminiertes Wasser ausbreite: "Wir verklappen radioaktives Wasser, und das tut uns sehr leid", sagte Edano. Die Helfer stehen vor einem Dilemma: Sie leiten Wasser zum Kühlen der Reaktoren in die Kraftwerksgebäude, wissen dann aber nicht, wohin damit. Die Behörden gehen davon aus, dass sich inzwischen 60.000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser im Keller der Reaktorgebäude sowie in unterirdischen Kanälen angesammelt hat. Das Wasser behindert das weitere Vorgehen der Arbeiter.
http://mobil.tagesschau.de/;id=fukushim ... -nimex.xml
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Ohne das Wasser aus dem Riss
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Um das Wasser endgültig zu stoppen, sollten noch einmal 1500 Liter des Abdichtmittels in den Schacht gekippt werden, meldete der Fernsehsender NHK.
http://wap.n24.de/op/n24/de/ct//home/67 ... Fukushima/
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Dank des Einsatzes von Flüssigglas dringe kein Wasser mehr aus der Leitung des Reaktors 2, teilte die Betreiberfirma Tepco am Mittwoch mit. «Die Arbeiter haben um 5.38 Uhr bestätigt, dass kein Wasser aus dem Graben mehr ausläuft», erklärte Tepco in Tokio. Die Einsatzkräfte vor Ort hatten zunächst versucht, den 20 Zentimeter langen Riss in der Leitung des Reaktors 2 mit Beton zu verschliessen. Dieser Versuch scheiterte ebenso wie der Einsatz einer Mischung aus Kunstharz, Zeitungspapier und Sägespäne. Zum Erfolg führte laut Tepco schliesslich der Einsatz eines als Flüssigglas bekannten Silicats.
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html
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«Die Arbeiter haben um 5 Uhr 38 bestätigt, dass kein Wasser aus dem Graben mehr ausläuft», erklärte Tepco in Tokio. Die Abdichtung des Lecks sei gelungen durch die Zufuhr von 1500 Litern Natriumsilicaten, sogenanntem «Wasserglas».
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 43273.html
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urbi