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Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Do 9. Jul 2015, 01:32
von Sims
Cyrill hat geschrieben: Achtung! Giftige Zelle mit Zellsplit bei Besancon, ist in Richtung Belfort / Montbélliard unterwegs. Hagelkern. Zelle läuft entlang des Doubs! Rein theoretisch könnte es für einen Tornado reichen; die SRH- und Scherungswerte sind beim Pruntruterzipfel enorm hoch :shock:
Also, wer in der Nähe ist, Augen offen und Kameras bereit halten! Zelle ist erst ca. 30-40 Min. alt. Es könnte also noch rd. 20 -30 Min. vergehen!
Hallo zusammen

Just zum Zeitpunkt von Cyrills interessantem Post (danke!), waren wir in der Region Delemont unterwegs in Richtung Pruntrut...natürlich hielten wir die Nase in den Wind und die Augen offen! der Ausgang ist ja im Allgemeinen bekannt :(

Als wir in der Grenzregion angekommen sind, bot sich uns folgendes Bild:

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Die Sicht auf das Geschehen war ziemlich eingeschränkt. (Zugegeben, ich musste am Bild schrauben um die Strukturen etwas besser hervorzuheben)
Die Zelle zerfiel allmählich, als sie bei uns eintraf...der letzte knackige Naheinschlag und die Akustik danach, war Musik in den Ohren :up: :-D

Etwas später waren westlich in der Abendsonne diese interessanten Wolkenstrukturen und neue Entwicklungen auszumachen:

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Wir hielten euphorisch unser Kameras auf die vielversprechenden (Super?)-Zellen im Anfangsstadium:

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...um danach mit zerknirschtem Gesichtsausdruck die Fortsetzung auch aufzunehmen:

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Als Laie fällt es mir (noch) schwer Wolkenstrukturen, Superzellen von "normalen" Gewitter etc. zu unterscheiden.
Deshalb mal die Frage, könnten dies Superzellen (oder Ansätze davon) gewesen sein? Natürlich nicht im Reifestadium. Soviel ich weiss, wäre der rotierende Aufwindbereich ein Hinweis?
Zweitens, was war der Grund für das verhungern dieser Zellen, welche wie Pilze aus dem Boden stiessen...zu geringes Feuchteangebot? :help:

Es war gleichwohl ein gelungenes Chasing, nicht zuletzt wegen der nächtlichen Blitzshow den Voralpen entlang...ein Genuss!

PS: allen hier ein riesen Dankeschön (besonders den Profis unter euch :up: ) für die echt interessanten Beiträge und tollen Fotos im F/NCST. Einfach top.

Grüsse
sims

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Do 9. Jul 2015, 15:52
von Federwolke
Severestorms hat geschrieben:Heute hat es den ganzen Tag über herrlich frisch, zum Teil gar stürmisch geblasen (Joggen war traumhaft, aber das Mittagessen auf der Dachterrasse hat es mir doch tatsächlich von der Gabel gewindet :lol: ). Das war doch noch der Joran, oder?
Kommt auf den Standort an. Joran ist ja der Fallwind am Jurasüdfuss. Anderswo war es ein stinknormaler Nordwestwind ;)
Severestorms hat geschrieben:Und noch zu gestern:
Als es im Mittelland durchzündete war ich wohl etwas zu euphorisch. Dynamische Hebung (z.B. aufgrund von Divergenz im Right Entrance Bereich des Höhenjets) muss ja nicht zwingend die Ursache gewesen sein. Deine Erklärung der Konvergenz ist natürlich plausibler.
Als erstes möchte ich vorausschicken, dass meine Interpretationen keineswegs das Recht auf alleinige Gültigkeit haben. Ich habe nur die Schlüsse aus den Bodendaten kombiniert mit meiner Beobachtung hier in Bern gezogen: Eine sich rasch dem ganzen Jurasüdfuss entlang bildende Linie von Quellwolken, die schnell über das Mittelland nach Südosten zog und über Bern bzw. über dem angrenzenden Hügelland plötzlich zündete. Dies geschah entlang einer Bodenkonvergenz, entstanden aus dem Gewitteroutflow-Joran aus Nordwest und dem vorderseitig herrschenden Südwestwind. Ich erachte diese Konvergenz im westlichen und zentralen Mittelland als den entscheidenden Trigger, wobei erst das Aufsteigen an der Rampe gegen die Voralpen hin die Hebung genügend verstärkte, um den Deckel zu überwinden. Sicher mussten in der mittleren und höheren Troposphäre noch weitere Bedingungen vorhanden gewesen sein, damit sich die Linie so rasant entwickeln konnte. Aber das ist Modell-Theorie, die von blossem Auge nicht sichtbar ist.
Severestorms hat geschrieben:Aber was ich noch nicht verstehe: Weshalb hat es, wenn eine Komponente der Konvergenz der Joran ist, gleichzeitig am Gantrisch und am Bodensee gezündet? Das hätte nach meinem Verständnis nach doch zuerst im Westen und erst später im Osten zünden sollen. Oder steh' ich auf dem Schlauch?
Das Radarbild von 23:15 MESZ zeigt, dass es sich zum Zeitpunkt der Entstehung um zwei versetzte Linien (streng genommen sogar drei) handelt:

Bild

1.) Entlang der westlichen Voralpen und leicht versetzt an der Nordrampe des Napfberglandes. Das ist die von mir beschriebene und fotografierte Linie, die erst bei orographischer Unterstützung gehoben wurde. Den flachen Teil des Mittellands (Jurasüdfuss, Seeland) hat sie inaktiv übersprungen, nur die Zelle über dem Oberaargau tanzt aus der Reihe. Meine Vermutung: Zu wenig Nahrung in der trockenen Luft des tieferen Mittellands.

2.) Deutlich nach Norden versetzt die Linie vom Zürcher Unterland über den Untersee bis in den Linzgau. Auch hier muss eine Bodenkonvergenz NW/SW vorhanden gewesen sein. Da hier der NW-Wind über den Schwarzwald statt über den Jura kam, ist die Gewitterlinie genau so versetzt wie die Gebirge. Dass es hier über dem flachen Land zündete lässt sich damit erklären, dass der Bodentaupunkt im Osten noch wesentlich höher war als im westlichen Mittelland.

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Do 9. Jul 2015, 17:48
von Severestorms
@Michael:
Michael (Untersee) hat geschrieben:
Marco (Hemishofen) hat geschrieben: Was war denn eigentlich genau das Problem, dass einzig die Alpinisten bislang ihren Gewittercluster gekriegt haben :?: Keine Mittelland-Zelle, keine Voralpenschiene, noch kein Joran, nix nix nix ausser Hitzköpfe im Forum :neinei:

Mein einziger Negativ-Punkt auf der Checkliste der heutigen Lage war das fehlende upper level forcing, aber das allein kann doch nicht der Grund gewesen sein, dass im MiLa grad überhaupt gar nichts passiert ist?
Das habe ich mich auch gefragt. Die Gewitter am späteren Abend waren zwar noch ganz nett, aber das Potenzial wurde bei weitem nicht ausgeschöpft. Ich vermute, dass das starke Abtrocknen der Grundschicht im Laufe des Nachmittags eine wichtige Rolle gespielt hat. Normalerweise ist bei einem massiven Warmlufteinschub, wie es gestern der Fall war, eine ausgeprägte Inversionsnase vorhanden. Diese war aber bereits im 12z-Sounding praktisch weg und lag zudem relativ tief (knapp oberhalb 900 hPa). Dies führte früh zu einer kompletten Durchmischung der Grenzschicht, einem raschen Abbau der Inversion und daraus folgend einem raschen Anstieg der Grenzschichthöhe. Dadurch konnte die darüberliegende trockene Luftmasse effizient eingemischt werden. Ein Indiz dafür war neben dem Absinken der Taupunkte in der Westschweiz auch der rasche Temperaturanstieg. In Stuttgart beispielsweise lag die Inversionsnase um 12z deutlich höher (800 hPa) und war noch deutlich sichtbar. Die Inversion spielt m. E. eine wichtige Rolle beim Heruntermischen von trockener und warmer Luft, denn sie reduziert den sensiblen und latenten Wärmefluss bei starker Scherung signifikant. Zusätzlich könnten die ausgetrockneten Böden eine Rolle gespielt haben, da die Verdunstung von Bodenfeuchte ebenfalls für die Ausbildung der Grenzschichtinversion von Bedeutung ist.

Allerdings stellt sich mir die Frage, warum das Heruntermischen der trockenen Luft vor allem in der Westschweiz auftrat und nicht, wie dies öfter der Fall ist, im franz. Rhonetal und nördlich davon. Die Taupunkte blieben dort relativ stabil und es bildeten sich ja auch einige Superzellen aus, welche bis in der franz. Jura hineinzogen. Ev. wurde der LLJ aufgrund der Windrichtung zwischen Alpen und Jura optimal kanalisiert, wodurch die Scherung zusätzlich verstärkt wurde. Durch die zusätzliche Scherung konnte die Grenzschichtinversion rascher abgebaut werden. Möglicherweise spielten auch Lee- und Reibungseffekte des Juras eine Rolle. Dies deutet beispielsweise der Temperaturanstieg in Delémont an, der vermutlich auch mit einem Einschub von trockener Luft in der Region Ajoie/Basel verbunden war. Dies würde erklären, warum dort nicht mehr ausreichend CAPE für die von Frankreich kommenden Superzellen vorhanden war.
Sehr informativer Beitrag Michael - danke für deinen Erklärungsversuch! Kann leider nicht viel dazu beitragen, da ich mich mit latenten Wärmeströmen in der Atmosphäre nicht so gut auskenne. Tönt aber plausibel. Jedenfalls finde ich deine Bemerkung bezüglich des Low Level Jets interessant. Das zeigt einmal mehr, dass der Jura und die Alpen zu den Hauptfaktoren zählen, weshalb sich unser Wetter so abwechslungsreich und komplex gestaltet. Die Windscherung spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn sie wird aufgrund unserer speziellen Topographie so gut wie bei jeder Wetterlage bodennah modifiziert. Diese Modifizierung kann eine Unwetterlage verschärfen (z.B. Stichwort „Veering“) oder dazu beitragen, dass eine Superzelle überhaupt einen Tornado produziert (z.B. Stichwort „Helicity“). Sie kann aber auch dafür verantwortlich sein, dass eine Lage entschärft wird oder gar „floppt“ (siehe dein Erklärungsansatz bzgl. Durchmischung). Hinzu kommen all die unzähligen Möglichkeiten wegen Luv-/Lee-Effekten, Konvergenzen, Divergenzen und Inflow-/Outflowmodifikationen. Ich finde das absolut spannend. Die Wetter-, insbesondere aber die Schwergewitter- und Tornadovorhersage hierzulande ist mit Bestimmtheit schwieriger als z.B. drüben im Mittleren Westen der USA.

PS: Ich denke übrigens auch, dass die durch das hügelige Voralpenland bzw. den Jura hervorgerufene Modifikationen des Low Level Jets ein entscheidender Faktor sind, weshalb Tornados in der Schweiz oft kurzlebig bleiben, selbst wenn sie stärker sind (meine bescheidene Theorie). Mehr dazu an anderer Stelle. :)

@Fabienne: Danke für deine ausführliche Antwort!
Federwolke hat geschrieben:
Severestorms hat geschrieben:Heute hat es den ganzen Tag über herrlich frisch, zum Teil gar stürmisch geblasen (Joggen war traumhaft, aber das Mittagessen auf der Dachterrasse hat es mir doch tatsächlich von der Gabel gewindet [emoji38] ). Das war doch noch der Joran, oder?
Kommt auf den Standort an. Joran ist ja der Fallwind am Jurasüdfuss. Anderswo war es ein stinknormaler Nordwestwind ;)
Ok, Lenzburg gehört vermutlich nicht mehr zum Jurasüdfuss. Demnach klar. :)
Federwolke hat geschrieben:
Severestorms hat geschrieben:Und noch zu gestern:
Als es im Mittelland durchzündete war ich wohl etwas zu euphorisch. Dynamische Hebung (z.B. aufgrund von Divergenz im Right Entrance Bereich des Höhenjets) muss ja nicht zwingend die Ursache gewesen sein. Deine Erklärung der Konvergenz ist natürlich plausibler.
Als erstes möchte ich vorausschicken, dass meine Interpretationen keineswegs das Recht auf alleinige Gültigkeit haben. Ich habe nur die Schlüsse aus den Bodendaten kombiniert mit meiner Beobachtung hier in Bern gezogen: Eine sich rasch dem ganzen Jurasüdfuss entlang bildende Linie von Quellwolken, die schnell über das Mittelland nach Südosten zog und über Bern bzw. über dem angrenzenden Hügelland plötzlich zündete. Dies geschah entlang einer Bodenkonvergenz, entstanden aus dem Gewitteroutflow-Joran aus Nordwest und dem vorderseitig herrschenden Südwestwind. Ich erachte diese Konvergenz im westlichen und zentralen Mittelland als den entscheidenden Trigger, wobei erst das Aufsteigen an der Rampe gegen die Voralpen hin die Hebung genügend verstärkte, um den Deckel zu überwinden. Sicher mussten in der mittleren und höheren Troposphäre noch weitere Bedingungen vorhanden gewesen sein, damit sich die Linie so rasant entwickeln konnte. Aber das ist Modell-Theorie, die von blossem Auge nicht sichtbar ist.
Macht jedenfalls Sinn.
Federwolke hat geschrieben:
Severestorms hat geschrieben:Aber was ich noch nicht verstehe: Weshalb hat es, wenn eine Komponente der Konvergenz der Joran ist, gleichzeitig am Gantrisch und am Bodensee gezündet? Das hätte nach meinem Verständnis nach doch zuerst im Westen und erst später im Osten zünden sollen. Oder steh' ich auf dem Schlauch?
Das Radarbild von 23:15 MESZ zeigt, dass es sich zum Zeitpunkt der Entstehung um zwei versetzte Linien (streng genommen sogar drei) handelt:

Bild

1.) Entlang der westlichen Voralpen und leicht versetzt an der Nordrampe des Napfberglandes. Das ist die von mir beschriebene und fotografierte Linie, die erst bei orographischer Unterstützung gehoben wurde. Den flachen Teil des Mittellands (Jurasüdfuss, Seeland) hat sie inaktiv übersprungen, nur die Zelle über dem Oberaargau tanzt aus der Reihe. Meine Vermutung: Zu wenig Nahrung in der trockenen Luft des tieferen Mittellands.

2.) Deutlich nach Norden versetzt die Linie vom Zürcher Unterland über den Untersee bis in den Linzgau. Auch hier muss eine Bodenkonvergenz NW/SW vorhanden gewesen sein. Da hier der NW-Wind über den Schwarzwald statt über den Jura kam, ist die Gewitterlinie genau so versetzt wie die Gebirge. Dass es hier über dem flachen Land zündete lässt sich damit erklären, dass der Bodentaupunkt im Osten noch wesentlich höher war als im westlichen Mittelland.
Macht auch Sinn. Allerdings finde ich es schon recht interessant, dass die Zündungen beider Linien quasi gleichzeitig stattfanden, obwohl deren Ursachen gemäss Theorie unterschiedlich waren (Orographie vs höhere Taupunkte). Vielleicht hat da halt doch noch eine kleine Höhendivergenz mitgeholfen? Wie zum Beispiel hier angedeutet für 18Z, also 3 Stunden vorher:

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@Andreas: Super Blitzfotos!
@Sims: Geniale Bilder! Ja, das waren von der Optik her eindeutig rotierende Aufwinde, die du fotografieren konntest. Hätten sich die Zellen weiterentwickeln können, wären daraus Superzellen entstanden. Zum Grund, weshalb die Zellen in der Westschweiz verhungerten, siehe Beiträge von Michael, Fabienne und andere… es war bodennah einfach zu trocken.

Gruss,
Chris

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Do 9. Jul 2015, 18:24
von Domi S.
Hi!

Da zündete die Konvergenz doch noch ganz ordentlich in der Schweiz! Wirklich tolle Blitzbilder von euch! Echt klasse. :)

Nun noch ein paar Impressionen von mir zu diesem für mich sehr verkorksten Tag. Er war auf jeden Fall einer der schlimmsten Gewitterflops für mich persönlich.
Breits nach meinem Feierabend um 16 Uhr positionierte ich mich um Weil am Rhein herum. Da ich nicht noch einmal extra nach Hause fahren wollte... Ich wartete bis 22 Uhr, bis ich schließlich wirklich die Schnauze voll hatte. 3 (vermutlich zumindest kurzzeitige) Superzellen, die sich jedes mal fast an der selben Stelle auf dem Weg zu mir auflösten. Kann mich nicht erinnern, sowas mal erlebt zu haben. Das zerrte doch schon ziemlich an meinen Nerven.
Später blieb mir nur das Beobachten der weit entfernten Vogesenzellen.

Hier lag bereits der Eisschirm des ersten abgestorbenen Gewitters über mir, während bereits die nächste Zelle in Richtung "Todeszone" aufbrach:

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Hier schwächte sie sich bereits ab:

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Richtung Vogesen sahs stets besser(vorallem fotogener) aus...

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Hier lag bereits der Eisschirm des toten Gewitters Nummero 3 über mir:

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Dann kam sogar mal Niederschlag aus dem toten Gewitter bei mir an. :shock:
Es fielen knapp 3 Regentropfen pro Quadratmeter. (Selbst ermittelt auf dem Autodach).

Später konnte ich aus der Entfernung diese vermutlichte Lp- Superzelle beobachten...

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Bei der nächsten Zelle konnte man eine Wallcloud erahnen ...

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Die Bilder sind zum Teil qualitechnisch recht schlecht, weil ich zumindest etwas Struktur aus den weit hergezoomten Aufnahmen kratzen wollte... :-?


Dank dir @Sims konnte ich wenigstens nun sehen, was auf mich zu gekommen wäre. Da sind wohl ein paar Zellen dabei, die ich aus der Ferne sehen konnte.

Selten so einen enttäuschenden Tag erlebt.

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Do 9. Jul 2015, 22:12
von Dävu
Für mich persönlich würde ich den Tag eher als Flop verbuchen.

Ich ging bereits am frühen Nachmittag von der Arbeit, einerseits um für's Chasen parat zu sein, andererseits weil es im Büro zum verrecken heiss und klebrig war.

Zuhause konnte ich dann die Entwicklungen auf dem Donnerradar gut mitverfolgen, so schnell wie sie entstanden und sich wieder auflösten. Irgendwann wurde ich nachlässig und machte es mir im Liegestuhl bequem. Als ich dann nach einer Weile wieder das Radar bemühte, waren die Vogesenzellen (in einer Linie Nord-Süd) voll am kacheln und schienen auch im Rheingraben nicht zu vertrocknen (die erste und nördlichste Zelle schaffte es jedenfalls). Da die Zeit knapp war, fuhr ich schnurstracks nach Kleinkems, wo ich mich in den Reben platzierte. Die Stimmung war nicht schlecht, ich konnte zwei der vielen Vogesenzellen sehen. Jedoch waren kaum und wenn dann nur schwache Blitze zu sehen. So entschied ich mich, weiter nach Norden zu fahren. Auf dem Batzenberg machte ich dann wieder Halt. Während dem Aufstellen gingen drei CGs in angenehmer Distanz nieder, wobei der letzte traumhaft schön war (schätzungsweise 4-5 Einschlagsstellen). 10 Minuten später sollte ich wissen warum. Es war der Schlussblitz gewesen, ich habe keinen einzigen mehr abbekommen! So eine Frechheit!

Demotiviert und müde von der Hitze fuhr ich in die Schweiz zurück. Kurz vor Basel konnte ich es gen Süden flackern sehen. Kurz vor Aarau machte ich dann noch einen Stop, um den Abend noch einigermassen "versöhnlich" abzuschliessen. War halt alles etwas weit weg, ich war sehr müde und hatte keine Musse mehr, dem Zeugs weiter entgegen zu fahren.

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In Kleinkems: Ich hoffte noch auf den Turm rechts im Bild, der sich da hochschraubte. Wurde aber nichts draus.

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Batzenberg: Anhand der 25-sekündigen Belichtung ist gut zu erkennen, wie schnell die Zellen unterwegs waren.

Abschluss bei Aarau (und die erhoffte Dusche und Abkühlung blieb aus...):
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Gruss, Dävu

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Fr 10. Jul 2015, 07:45
von Willi
Für mich persönlich würde ich den Tag eher als Flop verbuchen.
Bei DEN tollen Blitzbildern?
Gruss Willi

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Fr 10. Jul 2015, 09:07
von Dävu
@Willi

Die paar Blitzbildli mögen ja nett aussehen, doch machen sie für mich den Tag nicht aus. Die 200+ Kilometer in den Rheingraben und zurück hätte ich mir sparen können. Und die Blitze am Schluss waren auch eher weit weg. Vom Feeling her also nichts Besonderes.

Gruss, Dävu

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Fr 10. Jul 2015, 10:02
von Microwave
Schön, interessierte sich auch noch jemand für die gefährlichen Gewitter in Frankreich. ;)
Da deren Radarbildli um 19:30, wie bereits erwähnt, mich sprichwörtlich im Dreieck springen liessen, wüsste ich
mal gerne noch, ob irgendwelche Hagelschäden aus dem Niemandsland beim Raum Luxiol, Baume les Dames, südlich Vesoul,
Kreuzung A36/U50 bekannt sind, wo die heftigste der (Super)zellen vorbeischrammte.
Entsprechend dem Radarbild (Durchgehend Rosa Radarstufe bis 12 km Höhe, später mit Unterbrechungen bis zu 14 km, Gesamthöhe 18 km)
musste meiner Meinung nach von Grosshagel-Schlag in ebendieser Umgebung ausgegangen werden.

Grüsse - Microwave

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Fr 10. Jul 2015, 15:22
von Severestorms
Severestorms hat geschrieben: Ps: Wenigstens hats für ein oder zwei halbwegs passable Fotos gereicht.. werden nachgereicht...
Naja, doch nicht so das Gelbe vom Ei..

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Gruss,
Chris

Re: NCST: Starkgewitter 07.07.2015

Verfasst: Fr 10. Jul 2015, 16:21
von Cyrill
Microwave hat geschrieben:Schön, interessierte sich auch noch jemand für die gefährlichen Gewitter in Frankreich. ;)

Grüsse - Microwave
Hoi Jonas

Hagel bei Cuisery, Loisy: http://www.lejsl.com/edition-bresse/201 ... sery-loisy

War die erste Zelle; habe noch ein Sat-Bildli davon:
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Dann die Zellen entlang des Doubs:
http://www.keraunos.org/actualites/chas ... ouest.html

Gruss Cyrill