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Eurokrise/Wirtschaft/Börse

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
flowi
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Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von flowi »


flowi
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Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von flowi »

Weil viele Griechen aus purer Not mit Holz heizen und die Luftverschmutzung am vergangenen Wochenende in fast allen Städten des Landes bedrohliche Ausmaße angenommen hat, Deshalb tritt ab sofort eine neue Verordnung in Kraft:

Sobald erhöhte Werte von Staubpartikeln in der Luft gemessen werden, soll der Strom für Arbeitslose und notleidende Familien am betreffenden und dem darauffolgenden Tag kostenlos sein.

Immer weniger Griechen können sich Autos leisten.

Vor dem Jahreswechsel bildeten sich am Montag lange Schlangen in den Steuerämtern, weil Griechen die Nummernschilder ihrer Autos zurückgeben wollten, wie das griechische Fernsehen zeigte. Für viele sind die Kfz-Steuern zu hoch. «Wir haben bislang (2013) etwa 70 000 Rückgaben», sagte der für die Einnahmen zuständige Generalsekretär des Finanzministeriums, Charis Theocharis.

Wegen der harten Sparmaßnahmen des Euro-Krisenlandes sind die Einkommen der Griechen nach Schätzungen der Gewerkschaftsverbände (GSEE-ADEDY) seit 2009 durchschnittlich um fast 40 Prozent gefallen. Nach Schätzungen des Autohandels wurden seit 2009 mehr als eine Million Fahrzeuge abgemeldet. Griechenlands Automarkt liegt am Boden. Von Januar bis Ende November sanken die Neuzulassungen nach Zahlen des Branchenverbandes ACEA um 40 Prozent auf nur noch rund 55 000 Fahrzeuge. Dies war der stärkste Rückgang in der Europäischen Union.

http://www.suedkurier.de/nachrichten/po ... 07,6563738

... schließlich haben "die Griechen" ja über Ihre Verhältnisse gelebt.
Zynismus off.


Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Das Einzige was wir noch verteidigen ist unser Wohlstand.
Auch daran werden wir scheitern.

Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Durchaus lesenwert und passend:
Es wird ungemütlich in der Komfortzone: Je stärker sich die Mittelschicht vom Absturz bedroht fühlt, desto mehr sucht sie Hilfe bei konservativen Werten.
http://www.bernerzeitung.ch/leben/gesel ... y/23933830

Mal ehrlich...wie lange gab es diese ominöse Mittelschicht wirklich? 1955-2001?
Die interessante Farge ist doch: Was war vorher?

Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Geht zwar nicht um den Euro, passt aber perfekt in das grosse Gesamtbild welches die Gesellschaft abgibt. So geschehen in Deutschland:
Erwachsene Kinder müssen auch dann für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen, wenn diese vor Jahrzehnten den Kontakt abgebrochen haben. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden.
http://www.welt.de/finanzen/article1247 ... qus_thread

Hihihi...ja, arbeiten und sparen...am Besten einfach vergessen...
Bürger = Bürge
Wer seine Lebensenergie noch dafür aufgeben will...bitteschön.

Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Griechenland kann seine Bürger nicht mehr versorgen.
Hier ein Beitrag für alle, welche sehen wollen wie es sich anfühlt wenn ein Saat stirbt.
http://derstandard.at/1392686233780/Gri ... aeler-lahm
Im fünften Jahr der drakonischen Sparmaßnahmen werden nun aber die Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung der griechischen Bevölkerung sichtbar. HIV-Infektionen, Totgeburten, Tuberkulosiserkrankungen, Ernährungsmängel, Selbstmorde: Alle Zahlen sind steil nach oben gegangen, stellte die britische Medizinfachschrift The Lancet fest.
Achtung: Die Lebenserwartung ist ein wichtiger Marker für die Kreditwürdigkeit. Teufelskreis.

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Alfred
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Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Alfred »

Sali @Schnittlauch

Wie ist das, hast du irgend etwas mitbekommen, ob Griechenland
auch an den EU-Progrmmen, an denen es beteiligt ist, auch so spart
wie bei der eigenen Bevölkerung?

Gruss, Alfred


Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Die eigene Bevölkerung ist für den Staat nur "peripher" interessant um die Bevölkerung auf der "Aktivenseite" gegen aussen aufzuführen.
Deshalb sind u.A. die Lebenserwartung aber auch die in *Theorie* vorhandene "durchschnittliche Bildung" als Parameter sehr wichtig.

Salopp gesagt: "Wieviel kann dieser Esel während seiner Lebensdauer voraussichtlich schleppen (Aktiv) und wieviel frisst er (Passiv)?". Damit kann man kalkulieren.
Noch besser: Wenn er sehr wenig frisst, sehr viel schleppt und ein ruhiges Gemüt (oder gar keines, wie eine Maschine) hat. Da schaut dann mehr "Umverteilung" für den Eigentümer heraus.
Vielleicht würde Ritalin auch Eseln helfen, wer weiss.

Schrumpfende Militärausgaben sind ein Alarmzeichen da Eigentumsrechte nicht mehr durchgesetzt werden können.

Der Staat als Machtderivat vertritt vornehmlich den "Eigentümer". In vielen Ländern dürften damit die Eigentümer, die ihre Rechte durchsetzen wollen, nicht im eigenen Land sitzen. An ihren Taten (gegenüber der Bevölkerung) soll man sie messen...

Das Geld, das Griechenland in EU-Programme pumpt, hat vermutlich sowieso nie "Griechenland" *gehört* (da keine Leistung erbracht), Griechenland dürfte hier in seiner Funktion eher als einfacher Durchlauferhitzer oder Proxy zu bewerten sein.

flowi
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Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von flowi »

Alfred hat geschrieben:Sali @Schnittlauch
Wie ist das, hast du irgend etwas mitbekommen, ob Griechenland
auch an den EU-Progrmmen, an denen es beteiligt ist, auch so spart
wie bei der eigenen Bevölkerung?
Gruss, Alfred
Alfred, der EU-Wahnsinn übersteigt wahrscheinlich das durchschnittliche Schweizer Vorstellungsvermögen ;)

"Bislang hatte Griechenland Probleme mit der sogenannten Absorption:
Weniger als die Hälfte der bewilligten EU-Subventionen wurde auch tatsächlich abgerufen. Das lag zum Teil daran, dass die Regierung den geforderten Eigenanteil nicht aufbringen konnte, oft blieben die Anträge aber auch in der Bürokratie stecken.
Deshalb schickte die EU-Kommission 2011 sogar eine Expertengruppe um den Deutschen Horst Reichenbach ins Land, die bei einer besseren Nutzung der Mittel helfen soll."
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 81855.html

Und wie läuft das wohl bei den deutschen Experten zu Hause ab ?
Ich behaupte einmal (aus eigener Erfahrung auf kommunaler Ebene), dass der auf allen Ebenen erforderliche Aufwand für Bewerbung, Abruf und Prüfung der Fördermittel mitunter am Ende höher ausfällt, als der Gegenwert der jeweiligen EU-Mittel, die ja auch zu einem wesentlichen Teil vom deutschen Steuerzahler finanziert werden :!:

Grüße
Flower
Zuletzt geändert von flowi am Fr 28. Feb 2014, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.

Schnittlauch

Re: EURO Austritt von Griechenland

Beitrag von Schnittlauch »

Die Situation verschäft sich zunehmend. Die Sparer werden nun geschoren.

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... r-ein.html
"Im Hintergrund hat der Internationale Währungsfonds (IWF) längst Pläne für eine Vermögensabgabe von zehn Prozent geschmiedet und auch andere Institutionen wie die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank haben ihre Ideen in der Schublade liegen", sagt Franke.
Vermögensabgabe = Machtentzug = Gestohlene Lebenszeit

Beim nächten Ton ist es 11:59:58
Zuletzt geändert von Schnittlauch am Do 17. Jul 2014, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.

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