Hohe Mengen von Cäsium 137
Die Belastung mit Jod-131 in Meerwasser nahe der Anlage übertraf den zulässigen Grenzwert um das 1250-Fache
Die radioaktive Verstrahlung der Küstengewässer vor dem Atomkraftwerk Fukushima hat heute einen neuen Höchstwert erreicht. Die Belastung mit Jod-131 in Meerwasser nahe der Anlage übertraf den zulässigen Grenzwert um das 1250-Fache, wie die Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) mitteilte.
Zuvor wiesen die 330 Meter südlich der Anlage entnommenen Proben lediglich eine 100 Mal so hohe Strahlenbelastung aus. Der AKW-Betreiber Tepco räumte ein, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit radioaktives Wasser aus den Atomkraftwerk ins Meer geflossen ist.
In den Reaktorblöcken 1 bis 4 war zuvor radioaktives Wasser mit teilweise 10'000fach erhöhter Strahlung ausgetreten, das entweder aus dem Reaktorkern oder aus dem Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe stammt.
Hohe Mengen von Cäsium 137
Das verstrahlte Wasser in Block 1 des Atomkraftwerks Fukushima enthält hohe Mengen von Cäsium 137, wie es auch nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor nahezu 25 Jahren in grossen Mengen in die Umwelt gelangt ist.
Die japanische Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) veröffentlichte eine Analyse dieses Wassers, wobei acht radioaktive Substanzen festgestellt wurden. An der Spitze der Aktivität steht Cäsium 137 mit 1,8 Millionen Becquerel.
Die Einsatzkräfte versuchen mit Hochdruck, das ausgelaufene Wasser zu entfernen, um die Arbeiten zur Verkabelung der Kühlsysteme fortsetzen zu können.
Süsswasser statt Meerwasser
Die Reaktorblöcke 1 bis 3 wurden wieder mit Wasser von aussen gekühlt, um die drohende Überhitzung zu stoppen. Wegen der hohen Strahlenbelastung geschah dies nach einem Bericht des Fernsehsenders NHK aus grösserer Entfernung als bisher.
Dabei wurde nun nicht mehr Meerwasser, sondern Süsswasser eingesetzt. Mehrere Experten, vor allem in den USA, haben sich besorgt über eine durch Meerwasser verursachte Verkrustung der Kernbrennstäbe mit Salz geäussert.
Nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind noch viele Vorarbeiten nötig, bevor Ingenieure die vermuteten Lecks in den Reaktoren untersuchen und eventuell abdichten können.
Der IAEA-Sicherheitssprecher Denis Flory erklärte, zunächst müssten die Reaktoren weiter gekühlt werden, um überhaupt erst eine Umgebung zu schaffen, in der Menschen innerhalb des Reaktors arbeiten und den Schaden beurteilen könnten.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die ... ier_id=885

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Aus der Ruine dringt offenbar stark radioaktiv belastetes Wasser. Es hieß, es könnte ein wichtiger Reaktormantel beschädigt sein. An vier Reaktorblöcken wurden inzwischen Pfützen von radioaktiv belastetem Wasser entdeckt. Kyodo berichtete, das Wasser könnte aus dem Reaktorkern oder den Abklingbecken für die abgebrannten Kernstäbe gesickert sein. Bereits am Donnerstag waren zwei Arbeiter im Block 3 in radioaktiv belastetem Wasser gestanden und verletzt worden, von Verbrennungen ist die Rede.
Das Wasser bei Reaktor 1 und 3 würde bis zu 40 Zentimeter beziehungsweise 1,5 Meter hoch stehen. In den Reaktorblöcken 2 und 4 werden die Pegel mit einem Meter beziehungsweise bis zu 80 Zentimeter angegeben.
Greenpeace-Atom-Experte Christoph Lieven sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Die Lage wird leider immer dramatischer." Die Kernschmelze finde sicherlich schon statt.
Die Umweltschutzorganisation drängt indes darauf, den Reaktorkatastrophe sofort in die höchste internationale Alarmkategorie einzustufen. Wegen der großen Menge freiwerdender Radioaktivität müsse die Internationale Atomenergiebehörde IAEA das Unglück nun als schlimmstmögliches Szenario der Stufe 7 auf ihrer Störfallskala ("katastrophaler Unfall") werten, erklärte Greenpeace. Aus der Atomanlage seien schon jetzt entsprechend große Mengen an Radioaktivität entwichen, teilte Greenpeace mit. Die japanischen Behörden sprechen bisher nur von Stufe 5.
http://www.sueddeutsche.de/politik/atom ... -1.1077568
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Nicht zu vergessen, dass tonnenweise Wasser über die frei liegenden Brennstäbe in den Abklingbecken gespritzt wurde. Das fliesst halt auch irgend wo hin.
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Nach Angaben von Tepco kann jeder Beschäftigte selbst entscheiden, ob er unter den jetzigen Bedingungen in dem AKW weiter arbeiten wolle. Kyodo zitierte aber einen Experten mit den Worten, dass es diese Wahlfreiheit kaum für Beschäftigte von Drittfirmen gebe, die von Tepco mit der Arbeit in der Anlage beauftragt wurden. Auch die am Donnerstag in Block 3 verstrahlten Arbeiter waren bei einer Drittfirma beschäftigt.
Im Meer nahe Fukushima wurde eine um das 1250fache erhöhte Radioaktivität gemessen, sagte Sprecher Nishiyama. Grund sei vermutlich sowohl in die Luft abgegebene Radioaktivität als auch der Austritt von kontaminiertem Wasser.
Würde ein Mensch einen halben Liter Wasser mit einer solchen Jodkonzentration trinken, dann hätte er auf einen Schlag die Menge an radioaktivem Jod zu sich genommen, die er in einem Jahr aufnehmen könne. Eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit bestehe aber nicht, sagte der Sprecher.
Die Probe wurde laut der Atomsicherheitsbehörde vom AKW-Betreiber Tepco einige hundert Meter von der Anlage entfernt im Pazifik entnommen. Die Konzentration sei "relativ hoch", sagte der Sprecher, die Auswirkungen auf die Umwelt seien aber vergleichsweise gering.
Das Material werde sich im Meerwasser verteilen. Um von Algen oder Meerestieren aufgenommen zu werden, müsste die Konzentration deutlich höher sein.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753292,00.html
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Verrückt dieses Geschwätz. Als wären diese Lebewesen nicht ein Bestandteil des sie umgebenden Wassers.
Urbi