Ich war in der Gegend Hüttwilen/Horben und habe mich dort etwas umgehört. Leider gab es keine Augenzeugen. Jedoch waren die Leute überzeugt, dass es sich um „Windhosen“ gehandelt hat.
Der umgedrehte Apfelbaum war leider bereits versägt. In der Zeitung war jedoch ein Bild davon. Es handelte jedoch um einen freistehenden Baum dessen Stamm innen bereits faul war. Forstexperte Martin Hubrig stufte es trotzdem als F1/T3-Ereignis ein, da der Baum nachdem er kopfüber zu liegen kam, noch einige Meter verdriftet wurde, wie auf dem Bild zu sehen ist. Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich das Bild leider nicht ins Forum stellen.
In Hüttwilen gab es geringe Gebäudeschäden. Dächer wurden teilweise abdeckt. So haben sich die Dachplatten einer Scheune gelöst und wurden über diese hinweggeweht und auch Ziegel haben sich bei mehreren Gebäuden gelöst. Ausserdem soll ein Schwimmbad, das für die Kinder in den Garten gestellt wurde, aus der Verankerung gerissen, über das Haus geweht und ist dann 50 m weiter in einer Hecke gelandet sein. Leider weiss ich nicht genau, was ich mir unter einem „Schwimmbad“ vorzustellen habe. Wahrscheinlich handelte es sich um so ein Plastikbad mit ca. 2 m Durchmesser, wie es recht häufig in den Gärten zu sehen ist. Die Schäden traten in einem schmalen Streifen auf. Die Nachbarhäuser blieben unversehrt.
Ein Bauer erzählte mir zudem, dass es an diesem Abend auch gehagelt hat. Er meinte, dass es nur ein und nicht mehrere Tornados gewesen seien, da alle Schäden ziemlich genau in einer Linie auftraten. Das ist auch meine Meinung.
Ich habe dann noch mit Herrn Wägeli telefoniert. Er sagte mir, dass der Strom etwa um 22 Uhr ausgefallen sei. Zu diesem Zeitpunkt sei es bei ihm in Nussbaumen (ca. 4 km entfernt) fast windstill gewesen, weswegen er recht verwundert war. Es habe zwar bei ihnen etwas gewittert, aber Richtung Frauenfeld sei es wesentlich stärker gewesen, dort habe es sehr häufig geblitzt. Der Ast welcher auf der Stromleitung lag war etwa 1,5 m lang. Die nächsten Bäume und Büsche waren ca. 30 bis 40 m entfernt und etwa so hoch wie die Stromleitung. Er habe zudem von Leuten aus Hüttwilen gehört, dass es bei ihnen für kurze Zeit sehr stark gestürmt hat, während andere nichts davon mitbekommen haben.
Ich war im auch Nachbardorf Horben und habe mich dort umgehört. Dort haben die Leute zwar bemerkt, dass es gewittert hat. Es sei jedoch sehr ruhig gewesen.
Die Schäden traten in etwa auf dieser Linie auf:
Fazit: Auf jeden Fall handelt es sich um ein sehr lokales Ereignis. Da die Schäden auf einer Länge von einem Kilometer und etwa in einer Linie auftraten, denke ich, dass es ein schwacher Tornado (F1/T3) war.