Teilzitate:
Fukushima - Um 17.21 Uhr Ortszeit bebte die Erde erneut. Ein schweres Nachbeben der Stärke 6,1 hat am Donnerstag die Krisenregion im Nordosten Japans erschüttert. Das Zentrum lag etwa 150 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Sendai, berichtete die US-Erdbebenwarte.
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Auch die Arbeiten am zerstörten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi geraten immer wieder ins Stocken: Am Donnerstag wurden einige Helfer aus dem Problemreaktor 3 abgezogen. Die Betreiberfirma Tepco habe Arbeiter im Erdgeschoss und Untergeschoss des Reaktors angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Zuvor hatten drei Arbeiter in dem Reaktor eine
gefährlich hohe Strahlendosis abbekommen. Zwei der Männer seien mit Verletzungen an den Beinen in eine Spezialklinik gebracht worden, sagte Hidehiko Nishiyama von der japanischen Atomsicherheitsbehörde (NISA). Die Männer wollten Kabel reparieren, um das Kühlsystem wieder zum Laufen zu bringen.
Regierungssprecher Yukio Edano berichtete auf einer Pressekonferenz, die drei Arbeiter hätten in radioaktiv belastetem Wasser gestanden.
Die Strahlenbelastung in der Luft werde ständig gemessen, so Edano. Dass die Arbeiter in
das belastete Wasser getreten seien, sei allerdings eine "unvorhersehbare Situation" gewesen. "Wir werden die anderen Arbeiter aufklären, damit sie nicht den gleichen Fehler machen", versprach er.
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Die japanische Regierung erwägt, die Bauern in der Gegend um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima zu entschädigen. "Natürlich denken wir jetzt über eine Entschädigung nach", sagte Regierungssprecher Edano. Das betreffe Erzeuger in den Präfekturen, für die der Lieferstopp für bestimmtes Gemüse gelte.
Die Regierung überlege beispielsweise, landwirtschaftliche Produkte aus der Gegend um das AKW aufzukaufen.
Für die rund eine viertel Million Obdachlosen im Nordosten des Landes verbessert sich die Lage langsam. Hilfslieferungen kamen in Gang, die Stromversorgung war teilweise wieder gesichert. "Die Dinge laufen viel besser", sagte der 57-jährige Tsotumo Hirayama, der mit seiner Familie in einer Notunterkunft in Ofunato Unterschlupf gefunden hat. "An den ersten Tagen gab es nur Reisbällchen und Wasser.
Jetzt gibt es jede Menge Lebensmittel."
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,752906,00.html
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Zwei verstrahlte Arbeiter aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima haben anscheinend keine schweren Gesundheitsschäden davongetragen. Die Männer leiden nicht an Übelkeit oder Schmerzen. Die Versuche, die Krisenreaktoren zu kühlen, kommen nicht voran.
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Tokio - Die Lage der bei den Aufräumarbeiten in der Atom-Ruine von Fukushima radioaktiv verstrahlten Männer ist stabil. Schwere Gesundheitsschäden trugen die Arbeiter anscheinend nicht davon: Sie litten nicht an Übelkeit oder Schmerzen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf AKW-Betreiber Tepco. Dies wären Symptome, die auf eine Strahlenerkrankung hinweisen würden.
Am Freitag sollen sie vom Krankenhaus in Fukushima in das nationale Institut für Strahlenforschung in der Stadt Chiba, südlich von Tokio, verlegt werden, wie Kyodo berichtet. Hier sollen sie voraussichtlich vier Tage beobachtet werden. Insgesamt haben laut Kyodo jetzt 17 Arbeiter eine Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert erlitten.
Die beiden Männer hatten am Donnerstag in Reaktor 3 Kabel reparieren wollen, um das Kühlsystem wieder in Gang zu bringen. Sie hätten in radioaktiv belastetem Wasser gestanden, das ihnen in die Schuhe gelaufen sein soll, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Ihre Verbrennungen zogen sich die Männer vermutlich durch sogenannte Beta-Strahlen zu, wie die Kyodo unter Berufung auf den Tepco berichtete. Laut Atomsicherheitsbehörde NISA sollen die Arbeiter einer Strahlendosis von rund 170 oder 180 Millisievert ausgesetzt gewesen sein. Das liegt über Tepcos Grenzwert.
Japanische Regierung dämpft Hoffnung auf schnellen Fortschritt im AKW
Am Donnerstag gingen die Arbeiten am Kraftwerk trotz des Unfalls weiter. Ziel blieb es, das Pump- und Kühlsystem der beschädigten Reaktoren zu reparieren. In Reaktor 3 mussten sich einige Arbeiter nach den Verletzungen ihrer Kollegen allerdings in Sicherheit bringen.
Die japanische Regierung dämpfte die Hoffnungen auf schnelle Besserung der Lage in Fukushima. "Nach gegenwärtiger Lage dürfen wir nicht zu optimistisch sein", sagte Regierungssprecher Edano. Greenpeace urteilt, die Gesamtsituation sei "nach wie vor dramatisch". "Wir gehen aufgrund von Indizien davon aus, dass eine partielle Kernschmelze bereits stattgefunden hat", sagte Experte Karsten Smid.
Eine gute Nachricht kam aus Tokio: Die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod sank wieder unter den für Säuglinge geltenden Grenzwert von 100 Becquerel pro Liter, wie Kyodo meldete. In Geschäften wurde dennoch das Wasser knapp. Die Verwaltung begann, 240.000 Flaschen an Familien zu verteilen. Die Behörden haben allerdings Schwierigkeiten, genug Vorräte an abgefülltem Wasser bereitzustellen. Zudem weitet sich die Verstrahlung von Lebensmitteln aus, wie der Regierungssprecher sagte. Auch die Strahlenbelastung im Meer nahe Fukushima I steigt. Wie die Internationale Energiebehörde mitteilte, konnte auch 30 Kilometer über dem offenen Meer radioaktive Strahlung jenseits der japanischen Grenzwerte nachgewiesen werden.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753049,00.html
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Verstrahlte Arbeiter in Fukushima
„Ausbildungsanforderungen: keine“
24. März 2011
Männer mit Atemschutzmasken und Gummihandschuhen hasten durch die Dunkelheit. Im Lichtkegel von Taschenlampen arbeiten sie sich an den Reaktor heran, aus dem unablässig radioaktive Strahlung kommt. Die Videobilder während eines Einsatzes im Unglücksreaktor von Fukushima, die das japanische Fernsehen zeigte, wirken wie aus einem düsteren Science-Fiction-Film. Es sind Momentaufnahmen des täglichen Horrors, dem die Männer in Fukushima ausgesetzt sind.
Am Donnerstag dann die Schreckensnachricht: Drei der Männer, deren Namen niemand kennt, bekamen während Kabelarbeiten eine Überdosis an gefährlichen Strahlen ab, zwei wurden sofort in die Klinik gebracht. Die Nation ist geschockt. Wie konnte das passieren?
Von ihren Auftraggebern schlimmsten Arbeitsbedingungen ausgesetzt
Die verstrahlten Männer standen ohne Stiefel im verseuchten Wasser
Während das japanische Fernsehen am Abend Bilder vom Eintreffen des Krankenwagens zeigt, von dem aus die an ihren Beinen verbrannten Männer abgeschirmt hinter blauen Plastikplanen ins Krankenhaus gebracht werden, gehen Kommentatoren ungeheuerlichen Verdachtsmomenten nach: Der Vermutung, dass die Männer, die von ausländischen Medien als "Helden" gefeiert werden, in Wahrheit von ihren Auftraggebern schlimmsten Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind und dabei ihr Leben riskieren. So sei das Turbinengebäude, in dem die drei Männer Kabelarbeiten durchführen sollten, lediglich am Vortag auf Strahlung gemessen und für unbedenklich erklärt worden, nicht aber am Tag ihres Einsatzes. Ohne also zu wissen, welche Strahlenbelastung sie erwartet, stiegen die Männer ins Tiefgeschoss.
Fest steht, dass sie dort in radioaktiv verseuchtem Wasser stehen mussten, um zu arbeiten. Sie hatten zwar Schutzanzüge an, aber laut Medien keine langen Stiefel. Das Wasser stand nach Angaben des japanischen Fernsehens 15 Zentimeter hoch. Es lief den Männern von oben in die Schuhe, wodurch sie sich die schweren Verbrennungen an den Beinen zuzogen. "Der Vorfall wirft Zweifel an der Sicherheitsüberwachung auf", erklärte ein Kommentator des japanischen TV-Senders NHK.
Wurden mangelhaft ausgebildete Arbeiter eingesetzt?
Fest steht, dass die Männer in radioaktiv verseuchtem Wasser stehen mussten, um zu arbeiten
Zweifel, die die skandalumwitterte Betreibergesellschaft Tepco schwer belasten. So wird der Konzern, der in der Vergangenheit jahrelang Schäden an AKWs vertuscht hatte, verdächtigt, mangelhaft ausgebildete Arbeiter eingesetzt zu haben.
Einige der Hunderte von Arbeitern, die seit Tagen in der Atom-Hölle von Fukushima gegen den unsichtbaren Strahlenfeind kämpfen und das havarierte AKW unter Kontrolle bringen sollen, waren von Vertragsunternehmen von Tepco angeheuert worden. Im japanischsprachigen Internet findet sich eine Stellenausschreibung eines Unternehmens für Arbeiten im Kernkraftwerk in Fukushima. Ausbildungsanforderungen: "keine".
In der größten japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" erzählt ein Mann, der seit 30 Jahren in AKWs "im ganzen Land" arbeitet und von einem Vertragspartner von Tepco angeheuert worden sei, wie er nach dem Erdbeben zunächst mit seiner Familie in einem Notlager unterkam. Dann jedoch habe ihn sein Arbeitgeber gerufen, er werde in dem havarierten AKW benötigt. Da habe er nicht "Nein" sagen können. Ein anderer Mann berichtet in der Tageszeitung "Mainichi Shimbun": "Wenn ich den Einsatz ablehne, würde ich in eine schlechte Lage geraten." Er brauche den Job. "Ich möchte weiter für das Unternehmen arbeiten und so weit wie möglich das tun, was man mir sagt."
Die Männer arbeiten teilweise in völliger Dunkelheit, umgeben von Trümmern, umgestürzten Autos und herumliegenden Rohren. Sie wechseln sich im Schichtbetrieb ab, um der Strahlung nicht zu lange ausgesetzt zu sein. "Es ist eine Arbeit, die viel Zeit und Vorsicht erfordert", wird ein Sprecher von Tepco zitiert. Die Frage ist nur, wie viel Vorsicht man walten lässt.
Die Arbeiter sollen mit Strahlenmessgeräten ausgerüstet sein, die Alarm geben, wenn ein kritischer Wert erreicht wird. Wie aber konnte es dann sein, dass die Männer in dem Turbinengebäude so hoher Strahlung ausgesetzt waren, fragen Kommentatoren. Funktionierten die Geräte nicht oder waren sie falsch angebracht? Ein Sprecher der Regierung sagte, es sei ein Fehler gewesen, im Wasser zu arbeiten. Andere Arbeiter würden nun aufgeklärt, damit das nicht wieder passiere. Wurden die Verletzten also vorher nicht aufgeklärt?
Schon zuvor waren in Fukushima 1 Arbeiter verstrahlt worden. Insgesamt hätten nun 17 Arbeiter eine Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert abbekommen, berichteten japanische Medien unter Berufung auf Tepco. Nicht nur der Konzern muss viele Fragen beantworten, auch die Regierung. Denn die ist für die Aufsicht von Tepco verantwortlich.
dpa
AFP, dpa, Tepco
http://m.faz.net
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Zustand von Fukushima-Arbeitern
stabilisiert sich
spiegel
Die Lage der bei den Aufräumarbeiten in der Atom-Ruine von Fukushima radioaktiv verstrahlten Männer ist
stabil.
spiegel
An den Reaktoren selbst schien sich die Lage langsam zu
stabilisieren heute stieg kein schwarzer Rauch mehr auf.
tages anzeiger
Ein stabiles System neigt dazu, seinen momentanen Zustand beizubehalten, auch wenn Störungen von außen einwirken. Solche Störungen können beispielsweise sein: Stöße oder (geistige) Anstöße, Bahnstörungen, elektrische und magnetische Effekte, Wind, Änderung der Strahlung, Temperatur oder der chemischen Umgebung.
Stabilität in der Betriebswirtschaft bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, auch nach dem Eintreten unvorhergesehener Ereignisse in der Lage zu sein, sowohl Rentabilität als auch die Liquidität zu erhalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stabil
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Neue Stromleitungen für Pumpen und Kühlanlagen, dazu sinkende Temperaturen in einem Becken für Brennstäbe - im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima wächst die Hoffnung auf eine
Trendwende 
. Von einer
Entspannung der Lage konnte heute - elf Tage nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami - allerdings noch keine Rede sein.
tages anzeiger
Gruss
Urbi