Nach einer längeren "langweiligen", trockenen und hochdruckbestimmten Phase ist nun eine eher subtile Wetterumstellung zu erwarten, welche uns in der kommenden Woche wieder "fühlbare" Niederschläge bringen sollte. Der Hochwinter scheint vorläufig nicht zurückzukehren, ab dem nächsten Wochenende wird aber die Entwicklung seeeehr unsicher. Man kann diese kommende Phase als "Träume" oder "Spekulation" abtun, aber es muss sich langsam entscheiden, ob der nächste grosse Kälterückfall noch in den "meteorologischen" Winter fällt, oder dann allenfalls erst nach Beginn des meteorologischen Frühlings. Sollte die aktuell milde Phase bis zum Monatsende anhalten, dürfte der Februar wohl als einer der ganz "warmen" Wintermonate in die Geschichte eingehen.
Die Ensembles des GFS-Modells zeigen ab dem 21.2. eine sehr grosse Streuung. Einzelne Läufe lassen die kontinentale Kaltluft wieder voll bis zu den Alpen vordringen.
Das trifft nicht auf den aktuellen Hauptlauf zu. Anbei, als Beispiel, die Vorhersagekarte für den 20.2. Diese Karte zeigt eigentlich immer noch eine blockierende "Warmluftzunge" (ich sags mal so...), welche sich von Grossbritannien über Island und der Ostküste Grönlands entlang nach Norden erstreckt. Diese Zunge war in den letzten Wochen immer mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden und liess sich nie komplett abbauen. Erhält die Zunge Nachschub aus einem neuen Azorenhoch-Vorstoss aus Süden, dann wird die Bahn frei für die kontinentale Kaltluft, gegen die Alpen vorzustossen. Gelingt es andererseits den atlantischen Tiefs, diese Zunge zu durchbrechen und voll in den Kontinent zu driften, dann dürfte die Bahn frei sein für weiter andauerndes warmes SW-Gebläse. Diese Variante wird aktuell vom EZ-Modell vertreten (siehe letzte Grafik).
Der Unterschied zwischen GFS und EZ ist die Zahl der Tiefdruckgebiete über dem Atlantik:
GFS: 2
EZ: ein grosses
Ich könnte mir vorstellen, dass das westliche Tief im GFS-Lauf (in der Karte noch über der Ostküste Kanadas) einen Azorenhoch-Vorstoss nach Norden initiieren könnte, der dann... Das wäre dann das Kalt-Szenario. Naja, Spekulation. Aber es dürfte in den kommenden Tagen bestimmt spannend sein, zu verfolgen, ob sich eine dieser beiden Extrem-Varianten durchsetzen kann.
Gruss Willi
