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Erdbeben: Italien 6. April 2009

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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crosley
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Re: Erdbeben: Italien 6. April 2009

Beitrag von crosley »

Gestern Abend gab es leider ein weiteres starkes Nachbeben. Es ist zu befürchten, dass einige neue Schäden entstanden sind, bzw. beschädigte Häuser nun noch mehr zerstört worden sind. Das (Nach)Beben hatte eine Stärke von 5,6.

Bild

Quele: http://earthquake.usgs.gov

Grüsse Crosley
Zuletzt geändert von crosley am Mi 8. Apr 2009, 06:38, insgesamt 1-mal geändert.

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crosley
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Re: Erdbeben: Italien 6. April 2009

Beitrag von crosley »

Artikel aus http://www.welt.de im Zusammenhang mit Vorhersage und der Radon-Emission (Cyba, hat dies uns ja bereits so erklärt):
Zuverlässige Methoden zur Vorhersage von Erdbeben gibt es nicht. Das ist die einhellige Meinung aller Geologen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Warnung vor dem Beben, das der Italiener Giampaolo Giuliani im März - einige Tage zu früh - angekündigt hatte, entbehre jeder wissenschaftlichen Grundlage. Doch Giuliani erhält auch Beistand. Michelangelo Ambrosio, Physikprofessor an der Universität Neapel, ist der Meinung, die Fachwelt sollte Giulianis Methode zumindest ernsthaft diskutieren. Er kenne Giuliani von gemeinsamen Projekten her persönlich und habe mit ihm kürzlich Daten über den Zusammenhang von Radon-Emissionen und Erdbeben ausgetauscht.

Tatsächlich bestreitet kein Geologe einen solchen Zusammenhang, nur Voraussagen lassen sich daraus eben nicht ableiten. Das Edelgas Radon entsteht tief im Erdinnern beim Zerfall verschiedener radioaktiver Elemente, und es ist selbst radioaktiv. Das Gas steigt durch die Erdkruste auf und entweicht permanent in die Umgebung. Es erlangte vor einigen Jahren Aufmerksamkeit, weil es auch durch Keller in Häuser eindringt, dort relativ hohe Konzentrationen erreichen und zum Gesundheitsrisiko werden kann.

In Bruchzonen der Erdkruste, überall dort, wo Gestein unter Spannung steht, bilden sich vor einem Erdbeben Mikrorisse im Untergrund, durch die vermehrt Gas Richtung Oberfläche wandert. Einen solchen Anstieg der Radon-Menge hat Giuliani, der beim italienischen Institut für Kernphysik angestellt ist und im Gran-Sasso-Labor arbeitet, gemessen und daraufhin Alarm geschlagen.

Eben das sei wissenschaftlich unhaltbar, sagte Monika Sobiesiak vom Geoforschungszentrum in Potsdam im Deutschlandradio: "Es gibt natürlich auch jede Menge anderer Mechanismen, die einen Anstieg von Radon hervorrufen können. Das heißt also, Radon wird als Indikator für Erdbeben zwar untersucht, aber die Forschung ist noch im Gange."

Seit gut 40 Jahren weiß man, dass Radon ein Begleiter von Erdbeben sein kann. Aber manchmal zeigten Messgeräte auch riesige Radon-Anomalien an, ohne dass danach etwas passiere, sagt Domenico Giardini, Geophysiker an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Andererseits stieg der Radon-Gehalt im Boden am Fuß des Vulkans Taal auf den Philippinen Ende Oktober 1994 auf das Sechsfache des Normwerts an; drei Wochen später ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 7,1, dessen Epizentrum nur 50 Kilometer südlich des Vulkans lag.

Eindeutige Signale für ein drohendes Erdbeben existieren nicht. Das Geoforschungszentrum in Potsdam pflegt eine "World Stress Map", in die Spannungen der Erdkruste eingetragen sind. Der Mittelmeerraum trägt reichlich Stressmarken. Doch auch daraus lassen sich lediglich Wahrscheinlichkeiten für ein Erdbeben ablesen, nie genaue Voraussagen. rhl
Link zum Beitrag: http://www.welt.de/die-welt/article3523 ... beben.html

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Bericht zum Nachbeben und allgem. Infos von http://www.tageschau.sf.tv
. April 2009, 3:48
Letzte Aktualisierung: 8. April 2009, 5:48

Erneut starkes Nachbeben in L'Aquila
Opferzahl steigt weiter - Fieberhafte Suche nach Vermissten
Ein starkes Nachbeben hat am Dienstagabend die italienische Erdbebenregion um L'Aquila erschüttert. Nach ersten Angaben des US-Instituts Geological Survey lag die Stärke bei etwa 5,6. Die Erschütterungen waren auch im etwa 100 Kilometer entfernten Rom zu spüren.
Grosse Betonblöcke seien auf die Strasse gefallen, hiess es. Schon am Dienstagvormittag und in der Nacht auf Dienstag kam es zu heftigen Nachbeben.
Nach dem schwersten Erdbeben in Italien seit fast 30 Jahren ist die Zahl der Todesopfer auf 235 gestiegen. Dies teilte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit. Etwa 1500 Menschen wurden verletzt, 100 davon seien immer noch in einem kritischen Zustand, sagte Regierungschef Silvio Bernasconi an einer Medienkonferenz.
Die Rettungskräfte hatten den ganzen Tag fieberhaft nach Verschütteten gesucht. Bis Dienstagmorgen konnten die Retter in der Erdbebenregion in den Abruzzen 150 Überlebende aus den Trümmern eingestürzter Häuser ziehen.

Tausende ohne Dach über dem Kopf
Bei der Suche nach verschütteten Studenten aus einem eingestürzten Heim setzte die Feuerwehr auch Hunde und einen Kran ein. Das Wohnheim gehört zur Universität der Stadt L'Aquila. An anderen Stellen waren die Retter erfolgreich: So konnten eine 21-jährige Frau und ein 22-jähriger Mann aus den Trümmern eines fünfstöckigen Wohnhauses gezogen werden.
Die Arbeiten wurden immer wieder unterbrochen, um mögliche Lebenszeichen aus zerstörten Gebäuden nicht zu überhören. Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Beben 10'000 bis 15'000 Gebäude beschädigt oder zerstört.
Unterdessen wurde bekannt, dass weit weniger Menschen obdachlos geworden sind als bisher kommuniziert. Die Rettungkräfte vor Ort sprachen neu von 17'000 Menschen. Die Stadtverwaltung hatte die Zahl zuvor mit 50'000 angegeben, die Regierung hatte sie auf 70'000 geschätzt.

Berlusconi sagt Russlandreise ab
Ministerpräsident Silvio Berlusconi rief den Notstand aus und sagte eine geplante Reise nach Moskau ab, um ins Katastrophengebiet zu fahren. Betroffen sind 26 Ortschaften rund um L'Aquila. So wurde die Kleinstadt Onno praktisch dem Erdboden gleichgemacht.
Die Regierung in Rom gab 130 Millionen Euro Nothilfe für den Rettungseinsatz frei. Nach ihrer Schätzung wird es etwa 1,3 Milliarden Euro kosten, die beschädigten Gebäude wiederaufzubauen.
Hilfsangebote aus dem Ausland lehnte Berlusconi dankend ab. Unterstützung sei nicht nötig, die Italiener seien «ein stolzes Volk» und kämen allein zurecht. Die Opposition nannte das «unverständlich». Berlusconi kündigte jedoch an, bei der Europäischen Union Hunderte Millionen Euro an Hilfen zu beantragen.
Das Hauptbeben riss die Menschen am Montagmorgen um 03.32 Uhr aus dem Schlaf, Tausende rannten panikartig ins Freie. Die Erschütterungen waren im rund 100 Kilometer südwestlich gelegenen Rom noch zu spüren. Dort wurden neue Risse in den Ruinen der Caracalla-Thermen aus dem dritten Jahrhunderte registriert.

Zahlreiche historische Gebäude zerstört
Dagegen wurden in der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila mit rund 70'000 Einwohnern viele Häuser zerstört. Laut Bürgermeister Cialente sind vor allem moderne Wohnblocks betroffen*. Diese sind häufig nicht auf Erdbeben ausgerichtet. Auch der mittelalterliche Stadtkern blieb nicht verschont.


*ich frag mich ob dass bei uns so viel besser aussehen würde?
Dem Kulturministerium zufolge stürzten die Aussenwand einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert sowie der Glockenturm einer Renaissance-Kirche ein. Auch die Kathedrale und das Schloss wurden beschädigt.
Das Beben war das schwerste in Italien seit fast 30 Jahren. Am 23. November 1980 wurden bei einem Erdstoss der Stärke 6,9 im Süden des Landes rund 3.000 Menschen in den Tod gerissen. Zuletzt wurde Italien am 31. Oktober 2002 von einem heftigen Beben heimgesucht. Bei dem Erdstoss der Stärke 5,4 wurden 28 Menschen in der Region Molise getötet. 27 von ihnen waren Kinder, deren Schule eingestürzt war.

Hilfe für den Wiederaufbau
Angesichts der massiven Schäden im Erdbebengebiet Mittelitaliens öffnet die Glückskette ein Spendenkonto. Italien lehnt Soforthilfe aus dem Ausland ab, bei der grossen Zahl von Obdachlosen und Tausenden von zerstörten Häusern werden jedoch die Bedürfnisse beim Wiederaufbau sehr gross sein. Die Glückskette wird deshalb im Sinne nachbarschaftlicher Hilfe die Spenden für ein oder mehrere klar definierte Wiederaufbau-Projekte in den Abruzzen einsetzen.

Spenden aufs Postkonto 10-15 000-6 (Vermerk «Erdbeben Italien») sind am Postschalter oder online möglich.
Link zum Beitrag: http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/arc ... n_l_aquila



Grüsse
Crosley
Zuletzt geändert von crosley am Mi 8. Apr 2009, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.


urbi

Re: Erdbeben: Italien 6. April 2009

Beitrag von urbi »

Beben in Italien: „Dass da noch jemand leben soll...“

07.04.2009 | 18:24 | Von unserem Korrespondenten PAUL KREINER (Die Presse)

Mindestens 207 Todesopfer – eine Reportage aus dem Katastrophen-Gebiet.

L'AQUILA. „Mama, schau, Mamaaa! Da gibt's Kipferl mit Nutella!“ Giulio hat kein Haus mehr, aber der Tag ist gerettet. Giulio wurde vor ein paar Tagen fünf – jetzt steht er Schlange vor der Feldküche des Zivilschutzes. Der Rasen am Sportplatz von L'Aquila ist vom Gewitterregen des Vortags und von den vielen Füßen zu Schlamm geworden. Aber Giulio und die Mama richten sich darauf ein, dass das Areal ihre Heimat bleiben wird. Für Wochen? Monate? Jahre?

2000 Schlafplätze gibt's hier, zu wenig für die rund 17.000 Obdachlosen, aber am Dienstag kamen in der Region Abruzzen 40.000 Betten dazu, und viele schlafen derzeit ohnehin lieber im Auto. Wie Giulio, seine Mama, die kettenrauchende Oma und ihre zwei Hunde. „Im Auto ist's wärmer“, sagen sie, „in den Zelten ist keine Heizung.“

Eine Signora steht da, vierzig vielleicht, ein Brillant in der Nase, gehüllt in eine Jugendherbergsdecke. Seit fünf Generationen wohne ihre Familie in einem der ältesten Palazzi von L'Aquila. Und der sei Montag Früh um 3.32 Uhr zusammengesackt. Ein paar Stunden lag sie unter den Trümmern, dann habe sie sich befreit. „Mir ist nur geblieben, was ich am Leib trage“, sagt sie, und knöpft den Mantel auf. Darunter trägt sie Pyjama.


„Die hätten mal üben sollen“

Alle stehen sie um Frühstück an. Tee gibt's, warme Milch, Gebäck, Obst. Mit der Organisation der Hilfe sind die meisten zufrieden. Ein Ingenieur, dessen rechtes Auge mit einem Pflaster verklebt ist, raunzt: „Erst war der falsche Treffpunkt für Evakuierte angegeben, da sind viele falsch gelaufen. Da zeigte sich, dass die Notfallpläne am grünen Tisch entstanden. Die hätten mal üben sollen.“

Obdachlose werden auch in Hotels an der Adria überstellt, die Schlafplätze versprochen haben – zumindest bis Saisonbeginn. Viele kommen dort auch bei Verwandten oder Freunden unter. „Das ist das Schöne in Italien“, sagt ein Bursch: „Wir helfen einander.“

L'Aquila, die Hauptstadt der Abruzzen, ist Dienstag früh eine Geisterstadt. Nur Polizisten streifen herum. Die Straßen im Zentrum der 73.000-Einwohner-Stadt sind voll Schutt, Gesimse sind abgestürzt, Wände eingebrochen. Risse ziehen sich über Fassaden. Praktisch kein Gebäude ist unbeschädigt, kaum eines kann bewohnt werden, auch wenn sich Bewohner hineinschleichen, um Köfferchen mit dem Nötigsten zu packen. Einer Dame stehen Tränen in den Augen. Sie zeigt ihre Halskette mit dem goldenen Sonnenmedaillon. „Ich durfte nimmer ins Haus. Aber dann hat mir ein Feuerwehrmann ein paar meiner Preziosen aus dem ersten Stock geholt. Das bisschen Gold halt.“

Alle Läden sind zu. Nur der Apotheker am Domplatz ist auf Posten, verkauft Verbände und Medikamente mitten im Chaos. Voller Staub ist der Laden, Parfum, Babynahrung und Hühneraugenpflaster liegen verstreut herum. Aber seelenruhig berät der Apotheker seine Kunden weiter.


Aufmarsch der Blaulichter

Italien zeigt alles, was es Einsatzkräften und Blaulicht zu bieten hat: Staats-, Stadt- und Provinzpolizei, Gendarmerie, Finanz- und Forstwache, Feuerwehr, Waldbrandwache, Höhlenretter. Lange Konvois kämpfen sich in die Bergdörfer, die ebenso getroffen wurden wie L'Aquila. Weil es so viele Fahrzeuge sind, kommen sie nur schrittweise voran, es gibt stundenlange Staus. An normalen Autoverkehr ist eh nicht zu denken.

Auf einem Schutthaufen schicken Hundeführer ihre Tiere hin und her. Einer schlägt an. Riecht er einen Körper? „Kann sein“, sagt ein Hundeführer, „kann auch sein, dass ein Kühlschrank aufgegangen ist und der Hund Fleisch riecht. Die Tiere sind ja wie wir seit 30 Stunden im Einsatz.“ Dann zeigt er auf den Haufen: „Dass da noch etwas Lebendes drin sein soll...“. Und zuckt mit den Schultern.

Bis Dienstag Abend zählte man 207 Tote, mehr als 1000 Menschen wurden verletzt. Freilich gelten nur noch sehr wenige als vermisst – wohl mit ein Grund, dass Italiens Premier Silvio Berlusconi am Dienstag sagte, die Rettungsarbeiten würden wohl nicht mehr länger als 48 Stunden andauern.
http://diepresse.com/text/home/panorama/welt/468357


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08. April 2009, 11:10

Erdbeben in Italien:
Berlusconi vergleicht Notlager mit "Wochenend-Camping"

Rund 17.000 Menschen sind nach dem Erdbeben in Mittelitalien obdachlos, Angst geht um in den Notlagern - die Worte des Ministerpräsidenten müssen ihnen da wie Hohn erscheinen. Silvio Berlusconi fand bei einem Besuch wenig einfühlsame Worte: "Man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende."

Berlin - Seit Tagen harren sie in Zelten und provisorischen Unterkünften aus, viele Menschen, die bei dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien ihr Dach über dem Kopf verloren haben, schlafen in Autos - aus Angst vor Nachbeben.

Freiwillige Helfer des Zivilschutzes verteilen warme Decken und heiße Getränke. Nachts fallen die Temperaturen stark, in den Zelten ist es bei vier bis sechs Grad empfindlich kalt. Die Situation ist durch Angst gekennzeichnet: Die Menschen wissen nicht, ob sie je in ihre Häuser zurückkehren können - sofern diese noch stehen.

Immer wieder erschüttern zudem heftige Nachbeben die Region, so dass viele es vorziehen, die Nacht im Auto zu verbringen. So können sie in der Nähe der beschädigten Häuser bleiben. In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Meldungen von geplünderten Gebäuden. Auch bietet das Schlafen im Wagen die Möglichkeit, der Kälte durch die Heizung zu trotzen.

Im Laufe des Donnerstags soll sich für einen Teil der Menschen entscheiden, ob sie in ihre Häuser zurückkehren dürfen.

Italiens Ministerpräsident fand bei einem Besuch vor Ort in einem der Lager wenig einfühlsame Worte. Er verglich die Lage der obdachlos gewordenen Erdbebenopfer in den Abruzzen mit einem Campingurlaub. In den Ohren der Menschen müssen seine Worte zynisch geklungen haben.

Den in Zeltlagern untergebrachten Menschen fehle es an nichts, sagte er dem Fernsehsender NTV bei einem Besuch vor Ort. Sie hätten warmes Essen und medizinische Versorgung. "Natürlich" sei ihre Unterbringung "absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende".

Durch das schwere Beben in der Nacht zum Montag mit mindestens 250 Toten verloren rund 17.000 Menschen ihr Zuhause. Die meisten wurden in Zeltlagern in der Nähe der schwer zerstörten Regionalhauptstadt L'Aquila untergebracht.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldet unterdessen, dass die Staatsanwaltschaft von L'Aquila erste Ermittlungen aufgenommen hat, um die mögliche Verantwortung für die Schäden infolge des Erdbebens zu überprüfen.

Die Annahme eines Verschuldens würde den Straftatbestand der Fahrlässigkeit beinhalten, jedoch gibt es derzeit noch keine konkreten Untersuchungen. Bislang wird noch gegen Unbekannt ermittelt. "Sollten sich Anzeichen für konkrete Verantwortlichkeiten ergeben, werden wir weitere Schritte einleiten", so Staatsanwalt Alfredo Rossini.

http://www.spiegel.de/dertag/pda/avantg ... 97,00.html

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8. April 2009, 11:30, NZZ Online
Starkes Nachbeben in der Region Abruzzen
Zahl der Opfer steigt auf 250 - Weitere Gebäude eingestürzt



(sda/dpa) Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens in Mittelitalien ist bis zum späten Dienstagabend auf 250 gestiegen. Dies berichteten italienische Medien in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf Angaben des Zentrums, das die Hilfsmassnahmen in der Stadt L'Aquila in den Abruzzen koordiniert.

Die Zahl der Verletzten wurde mit rund 1000 angegeben. Am Dienstagabend hatte ein kräftiges Nachbeben der Stärke 5,3 in der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila und mehreren Orten der Umgebung weitere Häuser einstürzen lassen.

Seit dem Hauptbeben am frühen Montagmorgen, dem folgenschwersten in Italien seit 1980, wurden insgesamt mehr als 280 Nachbeben gezählt. Immer wieder lösten sie Panik in der Bevölkerung aus und richteten neue Schäden an.

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die Lage der obdachlos gewordenen Erdbebenopfer in den Abruzzen mit einem Campingferien verglichen. Den in Zeltlagern untergebrachten Menschen fehle es an nichts.

Sie hätten warmes Essen und medizinische Versorgung. Natürlich sei ihre Unterbringung «absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Campingwochenende», sagte er gegenüber dem deutschen Nachrichtensender NTV bei einem Besuch vor Ort.

http://mobile.nzz.ch/;s=yw39SB2QMHdBjab ... 59963.html

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