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03.12.2008: Föhn im Jura!
Verfasst: Do 4. Dez 2008, 20:21
von Stefan im Kandertal
Die Lage freut besonders Waadtländer Alpen, französische Westalpen und Wallis. [:]
Darum fällt das Kandertal im BEO auch ziemlich ins Trockene für diese geografische Lage. Fast von nirgendwo her kommts richtig hin. Im November scheinen sie aber eine NW Lage Stärke gezeigt zu haben.
03.12.2008: Föhn im Jura!
Verfasst: Do 4. Dez 2008, 23:21
von Michi, Uster, 455 m
@David: Der Beobachter von Sion hingegen meldet Schnee mit Regen vermischt um 21.45 Uhr.
Auch hier am Zürichberg vor kurzem eine Schneeregenmischung.
Gruss Michl
03.12.2008: Föhn im Jura!
Verfasst: Fr 5. Dez 2008, 01:45
von agio
@David
Es gibt eben nicht DIE SFG sondern viele SFG und da finde ich den zitierten Bereich 700 bis 1200 gar nicht so falsch (wer auch immer das geschrieben oder gesagt hat...), im Wallis schneits sogar bis 500 Meter runter (Kaltluftsee im Tal)
Generell gilt für SFG mit ThetaE, es ist kein Allheilmittel, genauso wie Gewitterindizes kein Allheilmittel sind.
Diese Methode funktioniert gut
-bei feuchtadiabatischer Durchmischung
-schwachem bis mässigem Niederschlag
-SFG in Höhen um das Niveau herum, wo man ThetaE anschaut, also meist 850hPa, sprich rund 1500 Meter.
Hingegen ist sie um so schlechter je
-komplizierter die Schichtung (zB Kaltluftseen)
-stärker der Niederschlag (Niederschlagsabkühlung)
-weiter weg man sich von 850 befindet
Gruss
Alex
03.12.2008: Föhn im Jura!
Verfasst: Fr 5. Dez 2008, 23:04
von Cyrill
Original von Joachim
Hallo zusammen
mit der kräftigen Südwestströmung (Chasseral kratzt bei 100 km/h herum) über den Alpen Föhn - vor allem Haslital, Urner Reusstal und Churer Rheintal.
Die höchste Temperatur meldet aber derzeit die neue MC-Station Delemont im Jura: 8.6 Grad mit nur 36% Luftfeuchte!
Wer hätte das gedacht, welches Mesomodell hat das im Griff?
Grüsslis, Joachim
Hoi Joachim
Willi hatte bereits am 25.11.08 von einer am 03.12.08 zu erwartenden Föhntendenz gesprochen, im Thread "Konzept zur Erhaltung des ETH-Radars / Abbau". So überraschend kam diese Situation nicht; ich kann Dir aber nicht sagen, aufgrund welcher Modelle er diese Voraussage machte.
http://www.sturmforum.ch/showthread.php?id=6019
Meine Prognose vom 28.11.08 (gestützt auf GFS-Daten und Lightning-Wizard, sowie Sat.-Loops) für den 03.12.08 habe ich im Thread "Forecasting für Mittwoch, den 03.12.08 (Abbau ETH-Radar / Wetter-Thread)" gepostet, worin ich ein Höhentief mit südlichem Trogrand vorausagte. Am Telefon mit Willi waren wir uns über die kurzzeitige Föhnlage mit Südwestströmung im Mittelland und Jura einig und sahen da bis zum Eintreffen der etwas böigeren NS-Front um ca. 15z (die letztlich kurz nach 12z kam) keine Gefahr für den Radarabbau.
Entgegen den von GFS erst auf den Nachmittag angesetzten Aufhellungen, erfolgte die Föhnlage bereits um ca. 03z; als ich um ca. 06:40 Uhr nach Zürich fuhr, sah ich in der Morgendämmerung über den gut sichtbaren Alpen eindrückliche "Föhnlinsen".
http://www.sturmforum.ch/showthread.php?id=6057
Was mich nun interessiert:
War dies nun eine klassische, bzw. typische Föhnlage, oder nicht? Wenn ja, weshalb die Entstehung der starken Südwestströmung und weshalb die "Föhnlage" nur für einige Stunden? Falls nicht, würde mich interessieren, ob diese Konstellation oft vorkommt und man sie trotzdem in die "Familie" diverser Föhnlagen einordnen kann.
Offenbar (was ich nicht wusste) sind ja die ursächlichen Komponenten des alpinen Föhns noch nicht restlos erforscht.... (siehe Thread in Wissenswertes: "Ist der Föhn ein Fallwind?")
Gruss Cyrill
03.12.2008: Föhn im Jura!
Verfasst: Fr 5. Dez 2008, 23:53
von Severestorms
Hallo Cyrill
Ich denke nicht, dass Joachim (oder sonstwer) überrascht über die Föhnlage war. Diese hatten wohl alle Modelle mehr oder weniger in ihren Vorhersagen drin (Windrichtung und -stärke). So wie ich das verstanden habe, ging es Joachim um die Tatsache, dass die klassischen Föhntäler an jenem Mittwochmorgen eben tiefere Temperaturen vermeldeten als z.B. Delémont, wo aufgrund der tiefen Luftfeuchtigkeit, welche gleichzeitig gemessen wurde, ebenfalls von Föhneinfluss ausgegangen werden darf. Er fragte sich wohl, ob dieser unklassische Föhn durch irgendein (Meso-)Modell vorhergesehen wurde.
Es scheint, als ob die Anströmung für den Schweizer Alpenbogen wohl zu flach (zu westlich) war, um die klassische Erwärmung in den Föhntälern der Alpennordseite hervorrufen zu können. Im Jura (wie z.B. in Delémont) war sie jedoch offenbar äusserst günstig diesmal.
@Joachim: Bitte korrigieren, falls ich dich falsch verstanden habe.
Gruss Chrigi