Seite 2 von 3

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 19:02
von swissmac
Hallo Alfred

Ja, scheint fast so, aber das wäre doch die 'falsche' Richtung, oder :(

Gruss Markus

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 19:10
von Marco (Hemishofen)
Hoi zämä,

@Alfred und Markus: ich glaube nicht, dass man von den Intensitäten
in den Radarbildern auf Rotation rückschliessen kann. Die Verlagerung
der Niederschlagszonen kann durch irgendwelche Prozesse ausgelöst
werden (Konvergenzen, Zufall, Schwerewellen....?).

Vielleicht kann uns Willi Schmid das Windfeld liefern, das vom ETH
Dopplerradar ausgewertet wird, das würde Aufschluss geben.

Gruss Marco

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 20:01
von Willi
Hallo zäme

Ich glaube nicht, dass da Rotation drin ist. Die Echos auf der Vorderseite des Systems bewegen sich vor allem von SW nach NE. Die Echos am hinteren Rand aber bewegen sich eher von W nach E. Das gibt den Eindruck einer leichten Rotation. Die Erklärung ist aber mehr im momentanen Windprofil zu sehen, und in der Tatsache, dass die Echos im hinteren Bereich wahrscheinlich niedriger sind als vorne. Die Bewegung der Niederschlagsechos wird, vereinfacht gesagt, vom Wind auf der Höhe gesteuert, wo sich der Niederschlag bildet, und das ist "vorne" weiter oben als "hinten". Oben ist SW-Wind, unten aber bereits NW-Wind, siehe das Windprofil.

So ungefähr jedenfalls stelle ich mir das vor.

Gruss aus Sellenbüren

Willi

Bild

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 20:40
von Alfred
@Willi, salü!

Aber bitte lasse dich nicht durch mich bei deinem Weekend stören!

Ich habe natürlich das Windfeld von 18h, als es noch nicht so gleichmässig wie
oben war auch gespeichert,

Bild

dazu den, Bild

der mir aber ein Buch mit sieben Siegeln ist (übrigens genauso wie ein Hodograph).

Gruss und ein schönes Wochenende (vielleicht am Sonntagnachmittag)
Alfred
[hr]

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 20:53
von Markus Pfister
Guten Abend,

tja, was passiert mit der Kaltfront? Das scheint hier eine
komplizierte Lage zu sein. Zahlreiche Modelle gehen davon aus,
dass heute Abend von Nordwesten her Schluss ist mit der feuchten
Regenluft.

Dem ist aber offensichtlich nicht so, wenn man Sat und Radar
betrachtet. Da wird im Moment nichts von Nordwesten her verdrängt.
Warum dem so ist, erkennt man u.A. auf dem obigen Windprofil von
Willi, wo bereits ab 1800 Meter Südwestwind herrscht, und zudem
der Nordwestwind unterhalb langsam einschläft.

Der Grund ist ein Trog, der noch immer westlich von uns liegt.
Auf dessen Vorderseite drehen die Höhenwinde heute Nacht sogar
noch weiter auf Südwest, und bringen noch mehr Feuchtigkeit in
die Schweiz, und zwar auch ins Mittelland. Daher weiter Regen.

Und das beste: Der Trog wird gar nie zu uns reinschwenken, denn
er schwächt sich in den folgenden Tagen ab, und verlagert sich
anschliessend retrograd ein Stück nach Westen, wo er auf Mittwoch
dank eines Randtrogs einen neuen tollen und äusserst nassen
Vorstoss-Versuch machen wird, der aber ziemlich sicher erneut
misslingen wird.

Somit bleibt die Schweiz weiter im Einflussbereich von feuchter
Trog-Vorderseiten-Luft, und es wird immer wieder regnen, ja es
bleibt vermutlich kein Tag trocken. Nicht gut für Seen mit hohem
Wasserpegel.

Gruss

Markus

PS. Habt ihr die zwei kleinen "Kurzwellen-Dellen" gesehen auf der
neuen 12z GFS H500er Karte? http://129.13.102.67/pics/Rtavn181.gif
(im Bereich der 552-Linie, knapp westlich der Schweiz, Karte verfällt)

Hier die Vorticity auf 500 hPa. Eng begrenzte, scharfe Hebung morgen!
http://www2.wetter3.de/Animation_12_UTC/24_7.gif


- Editiert von Markus Pfister am 19.06.2004, 21:25 -

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: Sa 19. Jun 2004, 23:55
von Willi
@Alfred: Tja, da ist viel Rauschen drin, da die Radarechos fehlen, und dann kommt der sog. Faltungseffekt und produziert fehlerhafte Windvektoren. Also nicht alles glauben, was Chaos so produzieren kann ...

Gute Nacht und Gruss

Willi

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: So 20. Jun 2004, 00:16
von Chrigu Riggisberg
Hallo zusammen

noch kurz die heutigen Niederschlagsdaten von Riggisberg (für die, dies interessiert):

Die Gewitterzelle von 17.00 Uhr zog etwas nördlich von Riggisberg durch. Deshalb war hier die Blitzaktivität äusserst bescheiden. Aber man ist in diesem Sommer ja schon mit jedem einzelnen Blitz zufrieden. Die Niederschlagsmenge war mit 4 mm auch nicht sehr hoch. Die zweite Zelle von 18.45 Uhr brachte dann schon mehr Niederschlag (8 mm; 3.5 mm in 10 Min.) , aber nur noch eine einzigen Blitz.

Insgesamt fielen heute (resp. gestern) 23 mm.

Ich wünsche noch eine gute Nacht.

Chrigu

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: So 20. Jun 2004, 13:23
von Alfred
@Willi, danke

Ich habe mal versucht die Zuglinie von 3 Zellen anhand von Satellitenaufnahmen
nachzuzeichnen. Hatte dabei dasselbe Problem wie das Radar mit den Windvektoren.
Da war um 15h30 tatsächlich viel Chaos drin.

Bild

Zugbahnen von 15:00 UTC bis 16:30 UTC mit dem Anfangsbild von 15:00 UTC.

Bild

Vielleicht gibt sich später mal die Gelegenheit, wo die Zellen über die
normale Wolkennschicht hinausreichen, was gestern nicht der Fall war.
Nur mit bearbeiten konnten einige Zellen sichtbar gemacht werden.

Gruss Alfred
[hr]

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: So 20. Jun 2004, 16:35
von Reto Arosa/ZH/SO
Hallo zusammen

In Arosa sind in den letzten 12 Stunden 19 mm Niederschlag gefallen, die Temperaturen lagen dabei zwischen 3 und 6 °C. Somit sank die Schneefallgrenze teilweise auf 1800 m ab.

Hier noch ein Bild, das ich eben gemacht habe!

Bild

Ein gemütlicher Sonntagabend wünsche ich Euch!
Reto

Kaltfront Samstag, 19.06.2004

Verfasst: So 20. Jun 2004, 19:52
von Heiziger
Hallo zusammen

Ich weiss nicht was los ist, aber irgenwie stosse ich die Gewitter ab. Kaum bin ich von Bern weg geht dort die Post ab ;-( .
@Jonas:
Die Zelle, die Südlich an Yvonand vorbeigeschlichen ist, war nicht zu "hören". Somit wieder mal ein Week-End das nur Regen und ein paar weit entfernte Rumpler brachte. OK, in Yvonand ist es meistens so, dass die Gewitter entweder über den Jura, oder knapp östlich vom Camp vorbeiziehen. Auf dem Camp selber hat man dann meistens nur ein bisschen Regen oder gar nichts. Weiss nicht ob das mit der Geografie vor Ort zusammenhängt. Ich konnte schon einmal auf dem Radar beobachten, das sich eine Zelle vor Yverdon teilte und getrennte wege ging. Der Camp blieb trocken :-O.
OK, wenns dann mal zum Camp langt, sinds meistens die ganz giftigen Zellen, mit Starkregen, >10 Blitze pro Minute, Hagel und sehr starkem Wind (Tornado oder zumindest Funnel letztes Jahr :( ).
Sorry das ich nicht immer antworten kann. Mit dem Natel aufs Internet gehts extrem langsam und ist sauteuer...

Gruss Tron