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- Reto.
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Die Überschwemmungen haben in Brienz BE ein Todesopfer gefordert. Eine Persone wurde schwer verletzt, eine weitere wird vermisst. Acht Häuser wurden komplett zerstört.
Quelle: Radio Top
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- Andreas -Winterthur-
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Hallo
Schon fast normal bei der zentral-, mittelland und ostschweiz zentrierten Berichterstattung der Medien geht das Berner Oberland fast schon wieder vergessen:
Teile von Reichenbach im Kandertal sollen zerstört sein..., in Brienz wurden um Mitternacht 8 Häuser total und 13 Häuser zum Teil zerstört. Schreckliche Bilanz: 1 Todesopfer, 1 Person wurde schwerverletzt und eine dritte wird noch vermisst. Meines wissens fand diese Meldung nur nebenbei Erwähnung in der Berichterstattung.
Berichte dazu hier:
http://www.espace.ch/artikel_124279.html
Weiter u.a. über die Lage im Diemtigtal: Zwischen Oey-Diemtigen und Horboden ist die Strasse weggerissen worden.
http://www.espace.ch/artikel_124284.html
Gruss Andreas
P.S die 48 Std. Niederschlagssumme in Meiringen von Sonntag 08 bis Dienstag 08 beträgt 205 mm/qm und ist
die höchste 2 Tagessumme in der seit 1889 bestehenden Messreihe. Das Ereignis kann dort (und übrigens auch
an anderen Mess-Stellen, v.a. Entlebuch) mit einer Wiederkehrperiode von mindestens 300 Jahren eingeschätzt werden!
Schon fast normal bei der zentral-, mittelland und ostschweiz zentrierten Berichterstattung der Medien geht das Berner Oberland fast schon wieder vergessen:
Teile von Reichenbach im Kandertal sollen zerstört sein..., in Brienz wurden um Mitternacht 8 Häuser total und 13 Häuser zum Teil zerstört. Schreckliche Bilanz: 1 Todesopfer, 1 Person wurde schwerverletzt und eine dritte wird noch vermisst. Meines wissens fand diese Meldung nur nebenbei Erwähnung in der Berichterstattung.
Berichte dazu hier:
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Weiter u.a. über die Lage im Diemtigtal: Zwischen Oey-Diemtigen und Horboden ist die Strasse weggerissen worden.
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Gruss Andreas
P.S die 48 Std. Niederschlagssumme in Meiringen von Sonntag 08 bis Dienstag 08 beträgt 205 mm/qm und ist
die höchste 2 Tagessumme in der seit 1889 bestehenden Messreihe. Das Ereignis kann dort (und übrigens auch
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Weiss jemand Genaueres über die Situation in Aarberg (Staustufe), am Hagneckkanal oder am Bielersee?
- Jan (Muri BE)
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- Federwolke
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Hoi zäme
Ich höre die ganze Zeit DRS1 und habe überhaupt nicht den Eindruck, dass die Regionen bei der Berichterstattung nicht ausgewogen berücksichtigt werden. Regelmässige aktuelle Informationen gibt es auch über das Regionaljournal. Was in den Berichterstattungen nicht ausgeführt werden kann (in viele Gebiete des Oberlands besteht keine telefonische Verbindung mehr), kann aber auch hier nachgelesen werden:
http://www.regibern.ch/sendung/index.html?siteSect=100
Hier dem Link "ausserordentliche Lagen" folgen.
Grüsslis
Ich höre die ganze Zeit DRS1 und habe überhaupt nicht den Eindruck, dass die Regionen bei der Berichterstattung nicht ausgewogen berücksichtigt werden. Regelmässige aktuelle Informationen gibt es auch über das Regionaljournal. Was in den Berichterstattungen nicht ausgeführt werden kann (in viele Gebiete des Oberlands besteht keine telefonische Verbindung mehr), kann aber auch hier nachgelesen werden:
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Grüsslis
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Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Andreas -Winterthur-
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Hallo
Ich denke durchaus, dass es da Unterschiede gibt. Tagesschau, Tagi angucken, DRS 1 hören (ohne Regi BE -das empfange ich nicht-): überall praktisch die gleichen Bilder und Reportagen aus den gleichen Regionen. Das Oberland ist dann noch mit dem Thunersee Anstieg vertreten. Mich würde aber wundernehmen wie es in Brienz aussieht (dort kommt man sicher irgendwie hin) oder eben auch im Kandertal oder Diemtigtal oder im überschwemmten Bödeli. Die Journalisten haben die Tendenz die Themen und Schauplätze zu kopieren, weil es einfacher ist, gesagtes und gezeigtes nochmals aufzuwärmen. Abgesehen davon finde ich es auch akut gefährlicher in den Bergen hinten (Murgänge, Felsstürze, akute Hochwassergefahr) als vorne im Mittelland, wo das Wasser zwar auch schnell angestiegen ist , aber die Situation doch einigermassen unter Kontrolle scheint. Dementsprechend wäre eine ausführlichere Berichterstattung über eine solche Horrornacht wie sie letzte Nacht in Teilen des Oberlands (Lütschine, Brienz) geherrscht haben muss, durchaus angebracht gewesen. Ich habe dazu aber bis jetzt nichts ausführlicheres gehört, trotz DRS 1 hören! Über die Situation in der Innerschweiz gibt es demgegenüber stündlich aktualisierte Reportagen (nicht im Regi). Beispiel noch 14 Uhr Nachrichten: Brienz wird kurz erwähnt und dann grosse Sorgen über Schwemmholz im Thunerseee mit Reportage. Das ist aber nicht die Priorität. Ich will wissen wie es den abgeschnittenen Leute hinten in den Tälern geht; z.B. den Reichenbachern wo mann annhmen muss, dass das halbe Dorf weg ist. Dass der Thuner- und Vierwaldstättersee ansteigt weiss ich inzwischen zur Genüge.
So, das wäre meine -zugegeben- etwas haarspalterische Ansicht der Dinge
Ich habe durchaus auch ein etwas gestörtes Verhältnis zum Journalismus in der Schweiz (kurz: ich finde ihn mit wenigen Ausnahmen mies), ich gebe es ja zu! Wenn ich allerdings den BLICK von heute lese oder die Tagesschau von gestern Abend mit ein paar peinlich überforderten Amateur Reportern aus den Regionen, die nicht wissen was sie eigentlich schwafeln sollen, fühle ich mich voll bestätigt
Gruss Andreas
Ich denke durchaus, dass es da Unterschiede gibt. Tagesschau, Tagi angucken, DRS 1 hören (ohne Regi BE -das empfange ich nicht-): überall praktisch die gleichen Bilder und Reportagen aus den gleichen Regionen. Das Oberland ist dann noch mit dem Thunersee Anstieg vertreten. Mich würde aber wundernehmen wie es in Brienz aussieht (dort kommt man sicher irgendwie hin) oder eben auch im Kandertal oder Diemtigtal oder im überschwemmten Bödeli. Die Journalisten haben die Tendenz die Themen und Schauplätze zu kopieren, weil es einfacher ist, gesagtes und gezeigtes nochmals aufzuwärmen. Abgesehen davon finde ich es auch akut gefährlicher in den Bergen hinten (Murgänge, Felsstürze, akute Hochwassergefahr) als vorne im Mittelland, wo das Wasser zwar auch schnell angestiegen ist , aber die Situation doch einigermassen unter Kontrolle scheint. Dementsprechend wäre eine ausführlichere Berichterstattung über eine solche Horrornacht wie sie letzte Nacht in Teilen des Oberlands (Lütschine, Brienz) geherrscht haben muss, durchaus angebracht gewesen. Ich habe dazu aber bis jetzt nichts ausführlicheres gehört, trotz DRS 1 hören! Über die Situation in der Innerschweiz gibt es demgegenüber stündlich aktualisierte Reportagen (nicht im Regi). Beispiel noch 14 Uhr Nachrichten: Brienz wird kurz erwähnt und dann grosse Sorgen über Schwemmholz im Thunerseee mit Reportage. Das ist aber nicht die Priorität. Ich will wissen wie es den abgeschnittenen Leute hinten in den Tälern geht; z.B. den Reichenbachern wo mann annhmen muss, dass das halbe Dorf weg ist. Dass der Thuner- und Vierwaldstättersee ansteigt weiss ich inzwischen zur Genüge.
So, das wäre meine -zugegeben- etwas haarspalterische Ansicht der Dinge
Gruss Andreas
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- Federwolke
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Hoi Andreas
Von 14.00 bis 15.00 Uhr lief auf DRS1 eine Sendung mit Berichten von Betroffenen. Dazu kamen 3 Personen in ausführlichen (10 - 15 Min.) Telefongesprächen zu Wort.
1. Ein Bewohner des Mattequartiers
2. Eine Pflegeleiterin des Pflegeheims Erlenbach im Simmental, wo das Personal 48 Stunden keinen Schichtwechsel vornehmen konnte --> interessant war zu hören, was das sonst noch für Probleme mit sich brachte.
3. Ein Bewohner von Wolfenschiessen OW.
Sämtliche Sendungen von DRS1 und der Regionaljournale können aus den Archiven mit RealPlayer abgehört werden. RegiBern Link siehe oben, DRS1: http://www.drs.ch/drs1rpg.html
Was die Berichterstattung aus Brienz betrifft: Brienz ist nur noch über die Grimsel oder per Heli zu erreichen. So ist denn auch der Walliser Korrespondent Reinhard Eyer vor Ort.
Aus Grindelwald und Lauterbrunnen kann nicht mehr telefoniert werden, die Korrespondentin in Grindelwald ist wahrscheinlich abgeschnitten (im Regi vom Mittag wurde gesagt, sie habe zufällig noch eine Leitung herstellen können). Im Simmen- und Kandertal ist wahrscheinlich niemand vor Ort, von dort kommen aber hin und wieder Augenzeugenberichte über Telefon. Das Diemtigtal wurde fast völlig evakuiert, Oey-Diemtigen steht komplett unter Wasser.
Beim TV geb ich dir recht, das war schon immer Züri-lastig. Aber wer braucht schon TV?
Grüessli
Von 14.00 bis 15.00 Uhr lief auf DRS1 eine Sendung mit Berichten von Betroffenen. Dazu kamen 3 Personen in ausführlichen (10 - 15 Min.) Telefongesprächen zu Wort.
1. Ein Bewohner des Mattequartiers
2. Eine Pflegeleiterin des Pflegeheims Erlenbach im Simmental, wo das Personal 48 Stunden keinen Schichtwechsel vornehmen konnte --> interessant war zu hören, was das sonst noch für Probleme mit sich brachte.
3. Ein Bewohner von Wolfenschiessen OW.
Sämtliche Sendungen von DRS1 und der Regionaljournale können aus den Archiven mit RealPlayer abgehört werden. RegiBern Link siehe oben, DRS1: http://www.drs.ch/drs1rpg.html
Was die Berichterstattung aus Brienz betrifft: Brienz ist nur noch über die Grimsel oder per Heli zu erreichen. So ist denn auch der Walliser Korrespondent Reinhard Eyer vor Ort.
Aus Grindelwald und Lauterbrunnen kann nicht mehr telefoniert werden, die Korrespondentin in Grindelwald ist wahrscheinlich abgeschnitten (im Regi vom Mittag wurde gesagt, sie habe zufällig noch eine Leitung herstellen können). Im Simmen- und Kandertal ist wahrscheinlich niemand vor Ort, von dort kommen aber hin und wieder Augenzeugenberichte über Telefon. Das Diemtigtal wurde fast völlig evakuiert, Oey-Diemtigen steht komplett unter Wasser.
Beim TV geb ich dir recht, das war schon immer Züri-lastig. Aber wer braucht schon TV?
Grüessli
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- Andreas -Winterthur-
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Hoi Fabienne und Jan
Danke Euch für die Infos! Höre jetzt auch Radio BO. Das tönt gar nicht gut. Das Diemtigtal fast völlig evakuiert? Das sind ja nicht nur ein paar Höfe, das ist ein Tal von vielleicht 15 km Länge mit mehreren Ortschaften!
Gruess Andreas
Danke Euch für die Infos! Höre jetzt auch Radio BO. Das tönt gar nicht gut. Das Diemtigtal fast völlig evakuiert? Das sind ja nicht nur ein paar Höfe, das ist ein Tal von vielleicht 15 km Länge mit mehreren Ortschaften!
Gruess Andreas
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Jetzt kamen in den Nachrichten Unglaubliche Bilder aus Dem Berneroberland Obwalden und der Ostschweiz.
Was ich etwas schade Finde ich habe viele Sendungen im Tv Geguckt abber kein Wort zur Sihl odder zur Limmat gehört. Die Limmat war nur noch ca. 10-20 cm Unter den Höchststand vom Jahre 99. Und es wurden auch heuser entlang der Limmat überschwemmt die Uferwege waren über grosse streken überschwemmt. Es war sehr müsem zur Arbeit zu kommen :=( Und die Sihl hat anscheinend einen Rekordstand Erreicht.
Abber bei den Unglaublichen vorkomnissen in den anderen Regionen kann ich das gut nachvolziehen.
Grezz
Was ich etwas schade Finde ich habe viele Sendungen im Tv Geguckt abber kein Wort zur Sihl odder zur Limmat gehört. Die Limmat war nur noch ca. 10-20 cm Unter den Höchststand vom Jahre 99. Und es wurden auch heuser entlang der Limmat überschwemmt die Uferwege waren über grosse streken überschwemmt. Es war sehr müsem zur Arbeit zu kommen :=( Und die Sihl hat anscheinend einen Rekordstand Erreicht.
Abber bei den Unglaublichen vorkomnissen in den anderen Regionen kann ich das gut nachvolziehen.
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«Darüber muss man nun reden»
Bern ohne Schwelle vor der Matte? Das müsse jetzt ernsthaft diskutiert werden, findet der Berner Stadtingenieur Hans-Peter Wyss.
Die Unmengen von Schwemmholz, die sich vor der Berner Matte an der Schwelle verfingen respektive sich im Kanal zum Matte-Kraftwerk ansammelten, haben bewirkt, dass dieses Quartier schlimmer überflutet ist als 1999 (siehe «Bund» von gestern). Das wirft die Frage auf, ob es der Matte besser ginge, gäbe es die Schwelle nicht. Schon 1999 forderten einige Mätteler: «Sprengt die Schwelle!» Ob es besser wäre, gäbe es sie nicht mehr, hat sich gestern auch der Stadtingenieur Hans-Peter Wyss gefragt. «Angesichts der Tatsache, dass die Matte innert sechs Jahren zweimal dermassen überflutet worden ist, müssen grundsätzliche und unkonventionelle Überlegungen möglich sein», sagt er. Für ihn ist nun der Moment gekommen, die denkmalgeschützte Schwelle in Frage zu stellen. «Darüber muss man nun reden. Denn es geht um die Sicherheit der Matte.» Wyss denkt weiter: Für ihn muss auch ein Rückbau des Wehrs Engehalde in Betracht gezogen werden.
Auch Schutzziel neu definieren
Der Zufall wills, dass Wyss und die zuständige Person beim Kanton erst am letzten Donnerstag das weitere Vorgehen in Sachen Hochwasserschutz auf Stadtberner Gebiet verabschiedet haben. Es geht um das Hochwasserschutzkonzept, das 2003 vorgestellt wurde. Darin ist das Ziel formuliert worden, dass die Aare bei der Matte 550 Kubikmeter Wasser pro Sekunde transportiert. Das Wasser dürfe höchstens bis zum tiefsten Punkt der Gerberngasse reichen, hiess es bei der Vorstellung des Konzepts.
Nun hat die Aare aber sechs Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser von 1999 wieder mehr als 600 Kubikmeter geführt. Wyss findet deshalb, dass das Schutzziel in Frage zu stellen ist. «Das heisst nicht, dass die Schwelle verschwinden muss. Es kann aber heissen, dass die Aare beim Schwellenmätteli anders fliesst als heute. Wir müssen dem Wasser dort einfach mehr Platz geben, so dass der Pegel sinkt.» Zusammen mit den Fachleuten sei das jetzt zu besprechen. Wyss hofft, dass im nächsten Frühling die verschiedenen Varianten, die heute auf dem Tisch liegen, in einen Lösungsvorschlag münden. Zur Diskussion stehen weitere Ausbaggerungen sowie Entlastungsstollen – an verschiedenen Stellen. Der Vorschlag kommt dann vor den Gemeinderat. In der Folge wird ein Wasserbauplan ausgearbeitet, der öffentlich aufliegen wird.
«Nicht an uns, zu entscheiden»
Würde die Schwelle vor der Matte aufgehoben, flösse womöglich kein Wasser mehr über den Kanal zum Kraftwerk von Energie Wasser Bern (EWB), das dort im letzten Jahr immerhin 7000 Megawattstunden Strom produzierte, also den Bedarf von etwa 1500 Haushalten deckte. Da dies nur 0,4 Prozent der Gesamtproduktion ausmache, fiele ein Verzicht nicht dermassen ins Gewicht, macht EWB-Chef Kurt Bill klar. «Die Schwelle wurde aber nicht in erster Linie für das Kraftwerk gebaut», fügt er an und weist auf die lange Geschichte dieses Bauwerks hin. Floss doch schon im Mittelalter Aarewasser via Mattekanal zur Erzeugung von – damals noch mechanischer – Energie ins Quartier. «Es ist nicht an uns, das zu entscheiden», folgert Bill. Gar nicht in Frage kommt für ihn hingegen, das Kraftwerk Engehalde aufzuheben. Dort sei viel investiert worden und es liefere 66 000 Megawattstunden pro Jahr.
Der Bund, Rainer Schneuwly [24.08.05]
[hr]
Dazu ein paar Eindrücke, die ich heute gesammelt habe. Lustig war's nicht, aber nach zwei Tagen wollte ich nun doch mit eigenen Augen sehen, was sich wenige Schritte von meiner Haustür entfernt abspielt.
Die im Artikel erwähnte Schwelle mit dem Schwemmholz. Statt rechts runter über die Schwelle, fliesst viel mehr Wasser geradeaus in den Kanal, über die Aarestrasse (links) und dann hinten ins Mattequartier:
Die überschwemmte Gerberngasse. Bei den Häusern links befürchtet man, dass die Fundamente unterspült werden, daher werden die Bewohner zwangsevakuiert. Man sieht Feuerwehrleute auf den Dächern, die den Abtransport per Helikopter vorbereiten:
Die evakuierten Leute werden auf der Untertorbrücke abgesetzt:
Im Hintergrund des oberen Bildes sieht man das Publikum auf der Nydeggbrücke. Dort hätte man Eintritt verlangen sollen, zugunsten der Betroffenen. Was sich dort oben abspielte war schier unglaublich:

Rechts sieht man, wie die Leute nach oben schauen. Soeben transportiert der Heli einen Feuerwehrmann nach links rüber in die Matte. Im Hintergrund sieht man, wie Leute von der rechten auf die linke Seite rennen, um nichts zu verpassen. Auf den sich nähernden Bus wird natürlich nicht geachtet. Diese Szene wiederholte sich bei jedem Überflug des Helis, dass es keine Unfälle gab, ist ein Wunder, denn die Brücke war für den Verkehr normal geöffnet, und es war Feierabendverkehr.
Angesichts der immer noch hohen Wasserstände der Oberländer Seen wird es noch lange dauern, bis das Wasser aus der Matte verschwindet. Hoffen wir, dass zumindest die Fundamente halten.
Gruss
Bern ohne Schwelle vor der Matte? Das müsse jetzt ernsthaft diskutiert werden, findet der Berner Stadtingenieur Hans-Peter Wyss.
Die Unmengen von Schwemmholz, die sich vor der Berner Matte an der Schwelle verfingen respektive sich im Kanal zum Matte-Kraftwerk ansammelten, haben bewirkt, dass dieses Quartier schlimmer überflutet ist als 1999 (siehe «Bund» von gestern). Das wirft die Frage auf, ob es der Matte besser ginge, gäbe es die Schwelle nicht. Schon 1999 forderten einige Mätteler: «Sprengt die Schwelle!» Ob es besser wäre, gäbe es sie nicht mehr, hat sich gestern auch der Stadtingenieur Hans-Peter Wyss gefragt. «Angesichts der Tatsache, dass die Matte innert sechs Jahren zweimal dermassen überflutet worden ist, müssen grundsätzliche und unkonventionelle Überlegungen möglich sein», sagt er. Für ihn ist nun der Moment gekommen, die denkmalgeschützte Schwelle in Frage zu stellen. «Darüber muss man nun reden. Denn es geht um die Sicherheit der Matte.» Wyss denkt weiter: Für ihn muss auch ein Rückbau des Wehrs Engehalde in Betracht gezogen werden.
Auch Schutzziel neu definieren
Der Zufall wills, dass Wyss und die zuständige Person beim Kanton erst am letzten Donnerstag das weitere Vorgehen in Sachen Hochwasserschutz auf Stadtberner Gebiet verabschiedet haben. Es geht um das Hochwasserschutzkonzept, das 2003 vorgestellt wurde. Darin ist das Ziel formuliert worden, dass die Aare bei der Matte 550 Kubikmeter Wasser pro Sekunde transportiert. Das Wasser dürfe höchstens bis zum tiefsten Punkt der Gerberngasse reichen, hiess es bei der Vorstellung des Konzepts.
Nun hat die Aare aber sechs Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser von 1999 wieder mehr als 600 Kubikmeter geführt. Wyss findet deshalb, dass das Schutzziel in Frage zu stellen ist. «Das heisst nicht, dass die Schwelle verschwinden muss. Es kann aber heissen, dass die Aare beim Schwellenmätteli anders fliesst als heute. Wir müssen dem Wasser dort einfach mehr Platz geben, so dass der Pegel sinkt.» Zusammen mit den Fachleuten sei das jetzt zu besprechen. Wyss hofft, dass im nächsten Frühling die verschiedenen Varianten, die heute auf dem Tisch liegen, in einen Lösungsvorschlag münden. Zur Diskussion stehen weitere Ausbaggerungen sowie Entlastungsstollen – an verschiedenen Stellen. Der Vorschlag kommt dann vor den Gemeinderat. In der Folge wird ein Wasserbauplan ausgearbeitet, der öffentlich aufliegen wird.
«Nicht an uns, zu entscheiden»
Würde die Schwelle vor der Matte aufgehoben, flösse womöglich kein Wasser mehr über den Kanal zum Kraftwerk von Energie Wasser Bern (EWB), das dort im letzten Jahr immerhin 7000 Megawattstunden Strom produzierte, also den Bedarf von etwa 1500 Haushalten deckte. Da dies nur 0,4 Prozent der Gesamtproduktion ausmache, fiele ein Verzicht nicht dermassen ins Gewicht, macht EWB-Chef Kurt Bill klar. «Die Schwelle wurde aber nicht in erster Linie für das Kraftwerk gebaut», fügt er an und weist auf die lange Geschichte dieses Bauwerks hin. Floss doch schon im Mittelalter Aarewasser via Mattekanal zur Erzeugung von – damals noch mechanischer – Energie ins Quartier. «Es ist nicht an uns, das zu entscheiden», folgert Bill. Gar nicht in Frage kommt für ihn hingegen, das Kraftwerk Engehalde aufzuheben. Dort sei viel investiert worden und es liefere 66 000 Megawattstunden pro Jahr.
Der Bund, Rainer Schneuwly [24.08.05]
[hr]
Dazu ein paar Eindrücke, die ich heute gesammelt habe. Lustig war's nicht, aber nach zwei Tagen wollte ich nun doch mit eigenen Augen sehen, was sich wenige Schritte von meiner Haustür entfernt abspielt.
Die im Artikel erwähnte Schwelle mit dem Schwemmholz. Statt rechts runter über die Schwelle, fliesst viel mehr Wasser geradeaus in den Kanal, über die Aarestrasse (links) und dann hinten ins Mattequartier:
Die überschwemmte Gerberngasse. Bei den Häusern links befürchtet man, dass die Fundamente unterspült werden, daher werden die Bewohner zwangsevakuiert. Man sieht Feuerwehrleute auf den Dächern, die den Abtransport per Helikopter vorbereiten:
Die evakuierten Leute werden auf der Untertorbrücke abgesetzt:
Im Hintergrund des oberen Bildes sieht man das Publikum auf der Nydeggbrücke. Dort hätte man Eintritt verlangen sollen, zugunsten der Betroffenen. Was sich dort oben abspielte war schier unglaublich:

Rechts sieht man, wie die Leute nach oben schauen. Soeben transportiert der Heli einen Feuerwehrmann nach links rüber in die Matte. Im Hintergrund sieht man, wie Leute von der rechten auf die linke Seite rennen, um nichts zu verpassen. Auf den sich nähernden Bus wird natürlich nicht geachtet. Diese Szene wiederholte sich bei jedem Überflug des Helis, dass es keine Unfälle gab, ist ein Wunder, denn die Brücke war für den Verkehr normal geöffnet, und es war Feierabendverkehr.
Angesichts der immer noch hohen Wasserstände der Oberländer Seen wird es noch lange dauern, bis das Wasser aus der Matte verschwindet. Hoffen wir, dass zumindest die Fundamente halten.
Gruss
Grüsslis
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