Anders als im Vorjahr ist der Spread in den Langfristmodellen diesmal klein, die Prognosegüte also relativ hoch. Daher lehne ich mich jetzt sehr weit aus dem Fenster und behaupte: Der kommende Winter hat bereits stattgefunden, vielleicht kommt er im Frühling dann noch mal. Das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, denn eine feucht-kalte Rückseite ist natürlich in den Wintermonaten immer möglich, aber Nachhaltigkeit darf man auch diesmal nicht erwarten. Mit sehr viel Glück krallt sich einmal nach einer schneebringenden Kaltfront (es sind ja aber genau nicht diese, welche die grossen Mengen bringen) ein bodenkaltes Hochdruckgebiet fest, das eine allfällige Schneedecke mal für eine Weile konserviert. Aber im Grossen und Ganzen... nun ja, lest selbst: https://www.fotometeo.ch/winterprognose ... urmeltier/
Wie üblich füge ich hier die Temperaturabweichungskarten der einzelnen Modelle an, die sonst den Rahmen des Blogs sprengen würden.
Ausreissermodell in die "kalte" Richtung ist wie im Blog erwähnt das französische:

Zweitkühlstes Modell mit nur einer geringen positiven Abweichung bei uns ist das kanadische Modell, das mit CutOffs in der zweiten Winterhälfte aufwartet:

Die meisten Modelle sehen bei uns eine Abweichung von ungefähr +1 Grad zum langjährigen Mittel:




Die beiden Schwergewichte (CFS vom NCEP und ECMWF) sind auch in diesem Jahr am wärmsten aufgestellt und werden - wenn nicht etwas völlig Unvorhergesehenes passiert - wohl auch diesmal trotzdem wieder zu tief liegen:


Durchs Band hindurch wird die grösste positive Abweichung in Nordeuropa gerechnet und die Abweichung nimmt nach Süden hin ab. Das ist ein starkes Zeichen dafür, dass der Norden meist in der milden Westwindzone verbleibt und nach Süden hin Hochdruckphasen für eine bodennahe Auskühlung sorgen. Der von Nord nach Süd abnehmende Niederschlagsgradient und die Druckabweichungskarten stützen diese sehr eindeutige Prognose.
Detaillierter wird's in den Monatsprognosen, die erste folgt ja bereits nächsten Sonntag...