Federwolke hat geschrieben: ↑Sa 10. Feb 2024, 08:45
Ob sich das Wetter dann auch ans Modell hält, steht wiederum auf einem anderen Blatt...
Öhm, kein Kommentar
Das wird eine lustige Februar-Auswertung.
Da ich den Märzwinter-Verdacht ja bereits ins Spiel gebracht hatte, habe ich ein bisschen mit der Statistik gespielt. Hätte ein Blogbeitrag werden sollen, aber das Resultat hat zu wenig Fleisch am Knochen. Aber wenn die Vorarbeit schon mal getan ist, zumindest hier ein paar Gedanken dazu:
Im Schnitt gibt es ungefähr alle 5 Jahre einen längeren Märzwinter (zuletzt 2018 und 2013, wäre also überfällig), Kaltphasen bis zu max. einer Woche kommen etwa alle zwei bis drei Jahre vor (zuletzt vom 17. bis 22.03.2021, also auch fällig), einzelne frostige Tage sind immer noch alljährlich die Regel, wenn nicht gerade ein Rekord-Warmmärz wie 2017 ansteht:
https://www.orniwetter.info/wetterlagenkalender/#Archiv
In jüngster Vergangenheit ist eine winterliche Phase um den 4. März herum am wahrscheinlichsten (5 Fälle in 15 Jahren, also in jedem 3. Jahr), dann wieder ausgerechnet zum astronomischen Frühlingsanfang und - wen wunderts: an den letzten beiden Tagen des Monats (dieses Jahr Ostern, also aufgepasst!
).
Umgekehrt ist eine Kaltphase am unwahrscheinlichsten um den 9./10. März (1 Fall in den letzten 15 Jahren = TRM 2016).
Was man der Grafik auch entnehmen kann: Die kalten Grosswetterlagen haben in den letzten 45 Jahren kontinuierlich abgenommen. Gleichzeitig ist heute ein Trog Mitteleuropa, der unter den potenziell kalten GWL die häufigste ist im März, auch nicht mehr so der Winterbringer wie früher. Aus demselben Grund habe ich auch die Nordwestlagen nicht mit einbezogen: Luftmassen aus dieser Richtung werden heute über dem warmen Nordmeer so sehr abgemildert, dass sie kaum mehr Schnee bis in die Niederungen bringen. Allenfalls noch Nachtfröste, wenn es hinter der Kaltfront aufklart. Dies als "Märzwinter" zu bezeichnen, wäre aber auch heute noch übertrieben...
Zu den aktuellen Aussichten:
Quelle:
https://charts.ecmwf.int/products/extended-anomaly-2t
Das Modell hat sich also endgültig von seinen Kaltphantasien verabschiedet. Ob das auch so bleibt, wird die Monatsprognose zeigen, die heute in einer Woche erscheint.