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Downburst/Hagel 23.07.2023/24.07.2023
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Also ich bin mir nicht mehr ganz sicher bezüglich Tornado. Ich würde das Ganze angesichts des vorliegenden Materials an Bildern/Videos in zwei Teile splitten. Teil 1 sind die Daten aus La Chaux de Fonds. Dort würde ich nach wie vor relativ sicher von einem Downburst ausgehen.
Aber wenn ich mir die Bilder aus der Grenzregion zur Gemeinde Le Locle anschaue kommen mir Zweifel. Das sieht schon verdächtig nach Tornado aus, obgleich eine Beurteilung nur anhand von Bildern natürlich sehr schwer ist.
Wie ich von Chris gehört habe ist unser Knight (Dominic) in der Region unterwegs, allenfalls kann er da etwas Licht ins Dunkel bringen.
Aber wenn ich mir die Bilder aus der Grenzregion zur Gemeinde Le Locle anschaue kommen mir Zweifel. Das sieht schon verdächtig nach Tornado aus, obgleich eine Beurteilung nur anhand von Bildern natürlich sehr schwer ist.
Wie ich von Chris gehört habe ist unser Knight (Dominic) in der Region unterwegs, allenfalls kann er da etwas Licht ins Dunkel bringen.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Hier mein Bericht zum Hagelgewitter von heute Nachmittag. Ich hatte mich in der Nähe von Mesikon positioniert, um die von Westen kommende Zelle abzufangen. Der Aufzug war visuell imposant, insbesondere die blau/türkise Färbung vom Hagel innerhalb der Zelle.
Alles ging ziemlich rasch und der klar abgegrenzte Hagelvorhang bewegte sich erstaunlich schnell. Auch das Rauschen des fallenden Hagels und des Windes war auf dem letzten Kilometer beeindruckend. Der Core Punch war kurz aber heftig. Innerhalb von Sekunden Whiteout mit Hagel und Böen mit Windspitzen von 94 km/h.
Nach wenigen Minuten war der Spuck vorbei und die Sonne brach bereits wieder durch. Ich sammelte ein paar Hagelkörner auf, bevor diese in der Sonne wieder weggeschmolzen waren. Das grösste Stück war ca. 2.9cm.
Auf dem Rückweg gab es einige Schäden zu sehen: Hauptsächlich heruntergeschlagenes Laub und abgebrochene Äste (ich musste drei Mal anhalten um solche aus dem Weg zu räumen). Ein zwei Stellen lag sogar etwas Hailfog.
Und zum Schluss noch ein Timelaps des Ganzen:
Alles ging ziemlich rasch und der klar abgegrenzte Hagelvorhang bewegte sich erstaunlich schnell. Auch das Rauschen des fallenden Hagels und des Windes war auf dem letzten Kilometer beeindruckend. Der Core Punch war kurz aber heftig. Innerhalb von Sekunden Whiteout mit Hagel und Böen mit Windspitzen von 94 km/h.
Nach wenigen Minuten war der Spuck vorbei und die Sonne brach bereits wieder durch. Ich sammelte ein paar Hagelkörner auf, bevor diese in der Sonne wieder weggeschmolzen waren. Das grösste Stück war ca. 2.9cm.
Auf dem Rückweg gab es einige Schäden zu sehen: Hauptsächlich heruntergeschlagenes Laub und abgebrochene Äste (ich musste drei Mal anhalten um solche aus dem Weg zu räumen). Ein zwei Stellen lag sogar etwas Hailfog.
Und zum Schluss noch ein Timelaps des Ganzen:
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Das Gewitter am unteren Zürichsee lässt viel Wasser und Blitze in kurzer Zeit ab
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Hey,
hatte heute Vormittag glücklicherweise die Entscheidung getroffen meine Mittagspause etwas vorzuziehen und konnte mir es auch einrichten. Mir war eine Zelle in der burgundischen Pforte aufgefallen, die sich etwa gegen 10 Uhr zwischen Besancon und Belfort kräftig verstärkte und grob Kurs auf Freiburg bzw. den Oberrheingraben nahm.
Leider kostet es immer ziemlich viel Zeit aus der Stadt herauszukommen, so schaffte ich es nur noch kurz vor knapp in die Nähe von Staufen anstatt auf einen meiner Spotterplätze in der Ecke. Ohne wirklich zu wissen, was da eigentlich genau auf mich zu kam, hatte ich noch gut 10min Zeit zum Beobachten und Knippsen. Ich vermute, dass die Zelle bis in etwa Belfort noch superzellular war und sich in der Folge, spätestens ab Mulhouse in ein kleines Bowecho transformierte. Konnte quasi dabei zuschauen wie sich eine Böenfront mit shelfcloud bildete. Ich stand dabei am Nordrand des kleinen Bows...unmittelbar danach gab es schwere Sturmböen, Schütte und zum Glück nur kleinkörnigen Hagel an meinem Standort. Für ein paar Minuten herrschten quasi whiteout Bedingungen.
Die nachfolgenden Panos entstanden ab 11 Uhr innerhalb von 10 min, ich stand am SW-Rand von Staufen südlich von Freiburg. Bei Interesse hier ein rangezoomter Link bei Kachelmann (Staufen ist bei der Zoomstufe oben zu sehen):
https://kachelmannwetter.com/de/regenra ... 0910z.html
Die Szenerie war so dynamisch (bzw. ich zu gebannt und langsam :D ), dass sich bei folgendem Pano ein kleiner Fehler in der Bildmitte eingeschlichen hat:
Kurz danach im Querformat, ohne Fehler:
Grüße
Benni
hatte heute Vormittag glücklicherweise die Entscheidung getroffen meine Mittagspause etwas vorzuziehen und konnte mir es auch einrichten. Mir war eine Zelle in der burgundischen Pforte aufgefallen, die sich etwa gegen 10 Uhr zwischen Besancon und Belfort kräftig verstärkte und grob Kurs auf Freiburg bzw. den Oberrheingraben nahm.
Leider kostet es immer ziemlich viel Zeit aus der Stadt herauszukommen, so schaffte ich es nur noch kurz vor knapp in die Nähe von Staufen anstatt auf einen meiner Spotterplätze in der Ecke. Ohne wirklich zu wissen, was da eigentlich genau auf mich zu kam, hatte ich noch gut 10min Zeit zum Beobachten und Knippsen. Ich vermute, dass die Zelle bis in etwa Belfort noch superzellular war und sich in der Folge, spätestens ab Mulhouse in ein kleines Bowecho transformierte. Konnte quasi dabei zuschauen wie sich eine Böenfront mit shelfcloud bildete. Ich stand dabei am Nordrand des kleinen Bows...unmittelbar danach gab es schwere Sturmböen, Schütte und zum Glück nur kleinkörnigen Hagel an meinem Standort. Für ein paar Minuten herrschten quasi whiteout Bedingungen.
Die nachfolgenden Panos entstanden ab 11 Uhr innerhalb von 10 min, ich stand am SW-Rand von Staufen südlich von Freiburg. Bei Interesse hier ein rangezoomter Link bei Kachelmann (Staufen ist bei der Zoomstufe oben zu sehen):
https://kachelmannwetter.com/de/regenra ... 0910z.html
Die Szenerie war so dynamisch (bzw. ich zu gebannt und langsam :D ), dass sich bei folgendem Pano ein kleiner Fehler in der Bildmitte eingeschlichen hat:
Kurz danach im Querformat, ohne Fehler:
Grüße
Benni
Zuletzt geändert von Badnerland am Mo 24. Jul 2023, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
meist rund um Freiburg oder der Umgebung (Oberrheingraben, Schwarzwald, Dreiländereck) unterwegs
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Das erste auf Twitter verlinkte Video gibt es in etwas längerer Ausführung.
https://fb.watch/l_qupMzzMN/
https://fb.watch/l_qupMzzMN/
Bernhard Oker hat geschrieben: ↑Mo 24. Jul 2023, 17:12 Zu Beginn des 20min Videos könnten es schon 200km/h sein. Sieht man sonst nur in einer Hurricane Eyewall.
https://www.20min.ch/video/la-chaux-de- ... 4978085093
Andere Videos mit Downburst:
https://twitter.com/FBX_D4wn/status/1683451486058037250
https://twitter.com/_h2optimum/status/1 ... 2530708480
https://twitter.com/Lavitz_lina/status/ ... 8655175681
https://twitter.com/Centinela_35/status ... 0663639046
Kirchturm eingestürzt in Crêt-du-Locle (CH):
https://twitter.com/Meteo_FC_/status/16 ... 2110944258
Wald- und Dachschäden:
https://twitter.com/mabohari/status/1683416650375217152
Allschwil - http://my.meteoware.com/2714600/
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Noch was zur Geographie.
"Hauptsiedlungsgebiet bildet das durchschnittlich auf 1000 m ü. M. gelegene Hochtal von La Chaux-de-Fonds, eine Synklinale im Faltenjura, die gemäss der Streichrichtung des Juras in diesem Gebiet in Richtung Südwest-Nordost orientiert ist. Das Hochtal ist bis zu 1 km breit, etwa 7 km lang und senkt sich leicht gegen Nordosten. [...]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Chaux-de-Fonds#Klima
Stichwort: Einfluss der Orographie auf die Geschwindigkeiten?
"Hauptsiedlungsgebiet bildet das durchschnittlich auf 1000 m ü. M. gelegene Hochtal von La Chaux-de-Fonds, eine Synklinale im Faltenjura, die gemäss der Streichrichtung des Juras in diesem Gebiet in Richtung Südwest-Nordost orientiert ist. Das Hochtal ist bis zu 1 km breit, etwa 7 km lang und senkt sich leicht gegen Nordosten. [...]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Chaux-de-Fonds#Klima
Stichwort: Einfluss der Orographie auf die Geschwindigkeiten?
Viele Grüsse, Andy, GR
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
MeteoSchweiz Blog mit Video vom Flugplatz mit Eintreffen des Niederschlags:
https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber ... fonds.html
Für's Archiv:
https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber ... fonds.html
Für's Archiv:
Zuletzt geändert von Bernhard Oker am Mo 24. Jul 2023, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
Bernhard Oker - Urdorf (ZH/CH) - Meine Webseiten "Never Stop Chasing!"
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Selbstverständlich. Da kommen zwei ungute Faktoren zusammen: Höhenlage und Ausrichtung des Tals in Hauptzugrichtung der Gewitter (Kanalisationseffekt). Das betrifft eigentlich alle Hochtäler im Jura. Ich habe mich schon oft gewundert, wie sich dort oben solche Städte entwickeln konnten (ist ja im Winter - na gut, heutzutage auch nicht mehr so extrem - auch kein Zuckerschlecken).
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Keystone/SDA hat wohl schon Drohnenaufnahmen, ein paar Ausschnitte sind beim SRF zu sehen, auch in Schweiz aktuell
https://www.srf.ch/news/schweiz/unwette ... -verletzte
https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?ur ... b32083221c
https://www.srf.ch/news/schweiz/unwette ... -verletzte
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Re: Gewitter 23.07.2023/24.07.2023
Die Trägerzelle des Sturmes von La Chaux-de-Fonds und Umgebung war ohne Zweifel eine Superzelle. Die Doppler-Bilder bei JK zeigen eine schöne Meso. Aber der Sturm hat doch im Radarbild einige atypische Merkmale.
- Die Stärke der Zelle war eher moderat, vor allem im Vergleich zu den Möcken, welche es über der Po-Ebene oder auch bei anderer Gelegenheit gab. Es war bei weitem keine ausgeprägte Hagelzelle.
- Die Zugrichtung blieb mehr oder weniger konstant in Richtung ENE. Bei der Verstärkung einer Superzelle beobachtet man oft eine markantere Rechtsabweichung. Das war hier nicht der Fall.
Trotzdem sind, vor allem aus den Seitenrissen oben, Hinweise auf die Bildung und Entladung eines Downbursts zu finden. Ich habe die entspr. Profile mit einem pink-roten Sticker markiert.
- Um 11 Uhr war ein kleines rotes Zentrum etwa auf einer Höhe von 4 km.
- Dieses Zentrum war, stärker ausgeprägt, auch um 1120 Uhr auf der gleichen Höhe. Auffallend, dass unterhalb die Reflektivität deutlich geringer war.
- Dann ging es schnell: um 1130h sind auf 0-4km Höhe erhöhte Reflektivitäten vorhanden.
- Um 1140h war alles abgeschwächt, die Zelle zog dann mit weit geringereer Intensität weiter, bis sie sich vor den Toren Zürichs nochmals etwas aufbäumte.
Ich interpretiere das so, dass sich um 11-1120h eine schöne Ladung Hagel/Regen auf mittlerer Höhe aufbaute, dann aber mit zusammenbrechendem Aufwind und getrieben durch einen starken Abwind, zu Boden sauste und als Downburst sein Unwesen trieb.
Um das Ereignis einzuordnen, kann man sich auch vergegenwärtigen, dass die Windmessungen in der übrigen Schweiz kaum aus dem Rahmen fielen. Soweit ich gesehen habe, gab es sonst nur in erhöhten Lagen Windböen wenig über 100 km/h. Vermutlich hat ein spezielles unglückliches Zusammentreffen verschiedener dynamischer Faktoren zu diesem Ereignis geführt. Wie genau der Ablauf zu interpretieren ist, das wird wohl die Spezialisten noch einige Zeit beschäftigen.
- Die Stärke der Zelle war eher moderat, vor allem im Vergleich zu den Möcken, welche es über der Po-Ebene oder auch bei anderer Gelegenheit gab. Es war bei weitem keine ausgeprägte Hagelzelle.
- Die Zugrichtung blieb mehr oder weniger konstant in Richtung ENE. Bei der Verstärkung einer Superzelle beobachtet man oft eine markantere Rechtsabweichung. Das war hier nicht der Fall.
Trotzdem sind, vor allem aus den Seitenrissen oben, Hinweise auf die Bildung und Entladung eines Downbursts zu finden. Ich habe die entspr. Profile mit einem pink-roten Sticker markiert.
- Um 11 Uhr war ein kleines rotes Zentrum etwa auf einer Höhe von 4 km.
- Dieses Zentrum war, stärker ausgeprägt, auch um 1120 Uhr auf der gleichen Höhe. Auffallend, dass unterhalb die Reflektivität deutlich geringer war.
- Dann ging es schnell: um 1130h sind auf 0-4km Höhe erhöhte Reflektivitäten vorhanden.
- Um 1140h war alles abgeschwächt, die Zelle zog dann mit weit geringereer Intensität weiter, bis sie sich vor den Toren Zürichs nochmals etwas aufbäumte.
Ich interpretiere das so, dass sich um 11-1120h eine schöne Ladung Hagel/Regen auf mittlerer Höhe aufbaute, dann aber mit zusammenbrechendem Aufwind und getrieben durch einen starken Abwind, zu Boden sauste und als Downburst sein Unwesen trieb.
Um das Ereignis einzuordnen, kann man sich auch vergegenwärtigen, dass die Windmessungen in der übrigen Schweiz kaum aus dem Rahmen fielen. Soweit ich gesehen habe, gab es sonst nur in erhöhten Lagen Windböen wenig über 100 km/h. Vermutlich hat ein spezielles unglückliches Zusammentreffen verschiedener dynamischer Faktoren zu diesem Ereignis geführt. Wie genau der Ablauf zu interpretieren ist, das wird wohl die Spezialisten noch einige Zeit beschäftigen.
Zuletzt geändert von Willi am Mo 24. Jul 2023, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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