Im Normalfall verdunstet Wasser im Meer und es bilden sich Wolken, diese ziehen dann ins Mittelland und regnen dann. Aber so wie dieses Jahr wird dies durch einen sehr starken Omega-Effekt unterbunden.
Dazu Fragen :
Wen es doch sehr warm ist und mit dem Klimawandel sollte es noch wärmer werden, dann müsste sich doch der Verdunstung-Effekt verstärken und somit mehr Niederschlag geben.
Was habe ich da übersehen, das es weniger Niederschlag gibt ?
In den Azoren bilden sich viele Hochs, welche sehr warm sind.
Wieso gibt es in einem Hoch keinen Verdunstungs-Effekt ?
Für die Wolkenbildung ist auch noch Staub am Himmel verantwortlich.
Da wir angeblich viel Dreck/Feinstaub produzieren, müsste doch der Wasserbindungseffekt verstärkt werden.
Was übersehe ich dort ?
Noch eine Frage am Schluss, wie lange müsste es in der Schweiz trocken sein, bis das Trinkwasser knapp wird ?
Momentan kommt noch reichlich Wasser aus den Quellen, aber diese müssen ja wieder mal mit regen gespiesen werden.
Ich habe gehört, Wetzikon hat normalerweise Quellwasser, aber dies wird unterdessen mit sehr viel Zürichsee-Wasser ergänzt.
Im GIS-Browser habe ich gesehen, das von Hinwil bis Kloten ein sehr grosser Grundwasservorrat vorhanden ist.
Wieso wird nicht dieser genommen ? Oder wird dieses Wasser erst genommen, wen auch dies Seen knapp werden ?
Man kann am Zürichsee auch nicht unendlich Wasser abpumpen, wen nicht mehr die Limmat abfliesst, dann ist der kritische Wert erreicht. Stehendes Wasser verdirbt irgendwann.
Gut, ein Teil des Wasser geht durch die Kläranlage, und kann wieder verwendet werden.
Ich denke, ich mache mir einfach zu viel Sorgen.
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Natürlicher Wasserkreislauf
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Ich bin jetzt (noch) kein Experte aber ich denke ich kann ein paar Ansätze liefern, die dir bei der Beantwortung der Fragen helfen dürfte.Mathias1000 hat geschrieben:Im Normalfall verdunstet Wasser im Meer und es bilden sich Wolken, diese ziehen dann ins Mittelland und regnen dann. Aber so wie dieses Jahr wird dies durch einen sehr starken Omega-Effekt unterbunden.
Dazu Fragen :
Wen es doch sehr warm ist und mit dem Klimawandel sollte es noch wärmer werden, dann müsste sich doch der Verdunstung-Effekt verstärken und somit mehr Niederschlag geben.
Was habe ich da übersehen, das es weniger Niederschlag gibt ?
In den Azoren bilden sich viele Hochs, welche sehr warm sind.
Wieso gibt es in einem Hoch keinen Verdunstungs-Effekt ?
Für die Wolkenbildung ist auch noch Staub am Himmel verantwortlich.
Da wir angeblich viel Dreck/Feinstaub produzieren, müsste doch der Wasserbindungseffekt verstärkt werden.
Was übersehe ich dort ?
Zum ersten Punkt:
Ja, wenn es wärmer wird gibt es mehr Wasser in der Atmosphäre. Jetzt aber nicht unbedingt durch zusätzliche Verdunstungs-Effekte, sondern weil die Luft mit höherer Temperatur mehr Wasserdampf aufnehmen kann. Clausius Clapeyron hat dazu eine schöne Formel formuliert, wenn du sie ansehen willst.
Niederschlag entsteht nun nicht nur über dem Meer. Klar, gibt es da die größten Wasserreserven, jedoch kommt auch das Wasser welches aus unseren Seen/Flüssen und vor allem Pflanzen verdunstet, in den Kreislauf. Das darf man nicht unterschätzen.
Was ich weiß, weitet sich der Subtropische Hochdruckgürtel mit zunehmender Temperatur richtung Norden aus. Dementsprechend bekommen wir Mediteranes Klima und haben weniger Einfluss von Tiefdruckgebieten vom Atlantik.
Zum nächsten Punkt:
Natürlich gibt es im Hoch Verdunstungs-Effekte, nun sind die aber untergeordnet. Weil im Hoch sinkt die Luft aus großen Höhen ab und erwärmt sich dabei Trocken adiabatisch um ~0,1°C/100 m (wie Föhn). Wenn wir jetzt aber nochmal auf die Regelung mit dem Wasserdampf zurückkommen, gibt es auf 10.000 m Temperaturen um -50°C. Da gibt es also so gut wie keinen Wasserdampf und der kommt auch nicht wirklich dazu, bis er die Grundschicht erreicht (unterste 1 km). Deswegen gibt es auf den Bergen ohne Vegetation öfters mal Lft von 10 % oder weniger.
Zusätzlich unterdrückt die Abwärtsbewegung der Luftmassen, jegliche Konvektion (aufsteigen warmer Luftmassen). => keine Tiefs im Hoch
Bei den Azoren hat es zusätzlich glaub ich noch was mit dem Hochdruckgürtel zu tun.
Bei Flachdrucklagen (wie im April - Juni bei uns) ist das Hoch zu schwach und bei ausreichender Einstrahlung kann sich die (eigens) angefeuchtete Luft einen Weg nach oben bahnen.
Zum dritten Punkt:
Theoretisch schon, nur gibt es bestimmte Voraussetzungen für die Wassertröpfchenbildung (Größe und Zusammensetzung der Staubpartikel). Ist auch eine relativ lange Formel zum herleiten.
Und wiederum: in einem starken Hoch spielt das nur eine untergeordnete Rolle (außer für Smog und Hochnebel im Winter)
Ich hoffe ich konnte ien bisschen weiterhelfen, wenn etwas falsch sein sollte => bitte korrigieren!
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Danke für die Infos, somit habe ich wieder was gelernt.
Da der April so trocken war, könnte dies einen Einfluss haben, das es bis jetzt und in den nächsten Tagen immer noch so trocken ist, weil im Boden fast keine Feuchte mehr vorhanden ist ?
Ist dies ein Grund, das es dieses Jahr so trocken ist.Niederschlag entsteht nun nicht nur über dem Meer. Klar, gibt es da die größten Wasserreserven, jedoch kommt auch das Wasser welches aus unseren Seen/Flüssen und vor allem Pflanzen verdunstet, in den Kreislauf. Das darf man nicht unterschätzen.
Da der April so trocken war, könnte dies einen Einfluss haben, das es bis jetzt und in den nächsten Tagen immer noch so trocken ist, weil im Boden fast keine Feuchte mehr vorhanden ist ?
Ist bei eine Bise ein ähnlicher Effekt ?Wenn wir jetzt aber nochmal auf die Regelung mit dem Wasserdampf zurückkommen, gibt es auf 10.000 m Temperaturen um -50°C. Da gibt es also so gut wie keinen Wasserdampf und der kommt auch nicht wirklich dazu, bis er die Grundschicht erreicht
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Frage 1: Grundsätzlcih ist hier ein eingefahrenes Wettersystem Schuld. Wir waren seit April dauerhaft vom Atlantik getrennt und waren unter viele Hochs. Dementsprechend lange trocken. Aber auch die Eigenproduktion von Gewittern, war dieses Jahr oft spärlich weil eben die Feuchte gefehlt hat (vor allem im Osten der Schweiz)Mathias1000 hat geschrieben:Danke für die Infos, somit habe ich wieder was gelernt.
Ist dies ein Grund, das es dieses Jahr so trocken ist.
Da der April so trocken war, könnte dies einen Einfluss haben, das es bis jetzt und in den nächsten Tagen immer noch so trocken ist, weil im Boden fast keine Feuchte mehr vorhanden ist ?
Ist bei eine Bise ein ähnlicher Effekt ?
Frage 2: Nein. Bei der Bise kommt trockene Kontinentalluft aus Osten zu uns. Das hat nur dann was mit dem Effekt zu tun, wenn die ursprüngliche Luftmasse aus einem Hoch kommt.
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Wieso waren ?Grundsätzlcih ist hier ein eingefahrenes Wettersystem Schuld. Wir waren seit April dauerhaft vom Atlantik getrennt und waren unter viele Hochs. Dementsprechend lange trocken.
Ich habe den Eindruck, das immer noch so viele Hochs vorhanden sind.
So richtig Niederschlag gibt es Gegenwärtig immer noch nicht. Ich weis nicht mehr, wann es das letzte mal so 3-4 Tage am Stück geregnet hat.
Wie kann überhaupt so eine Barriere enstehen, Luft ist doch immer in Bewegung ?
Zuletzt geändert von Mathias1000 am Di 2. Okt 2018, 16:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Luft verhält sich wie eine Flüssigkeit und hier entstehen Wellen bei Hindernissen. Diese sogenannten Rossby-Wellen waren heuer größer als sonst ausgeprägt, und dadurch verblieben Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete länger.Mathias1000 hat geschrieben:Wieso waren ?Grundsätzlcih ist hier ein eingefahrenes Wettersystem Schuld. Wir waren seit April dauerhaft vom Atlantik getrennt und waren unter viele Hochs. Dementsprechend lange trocken.
Ich habe den Eindruck, das immer noch so viele Hochs vorhanden sind.
So richtig Niederschlag gibt es Gegenwärtig immer noch nicht. Ich weis nicht mehr, wann es das letzte mal so 3-4 Tage am Stück geregnet hat.
Wie kann überhaupt so eine Barriere enstehen, Luft ist doch immer in Bewegung ?
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Rossby-Welle
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Re: Natürlicher Wasserkreislauf
Ist dies etwa der gleiche Effekt, wie mit Teebeuteln in einem Krug. Wen dies mal bei Ausguss sind, kann man den Krug drehen wie mal will. Die Beutel verschieben sich nicht.Luft verhält sich wie eine Flüssigkeit und hier entstehen Wellen bei Hindernissen.
Erstaunlich, wie lange so eine Welle anhalten kann. Ich habe den Eindruck, das diese sich seit April nicht mehr bewegt hat. Angeblich verharrt diese auch im Oktober weiter.Diese sogenannten Rossby-Wellen waren heuer größer als sonst ausgeprägt