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Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Dani (Niederurnen)
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Auftrag in Hong Kong erledigt, nun bin ich wieder in meiner zweiten Heimat, Singapur.

Hong Kong, ein heisses und klebriges Abenteuer, die Shirts werden beinahe zur zweiten Haut. Ist es in der Schweiz schwül empfindet man das in Hong Kong wahrscheinlich noch als angenehm. Ein Beispiel von letzter Woche:

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Quelle: Screenshot http://www.hko.gov.hk

Das Hong Kong Observatory hat übrigens noch die Regenmengen vom letzten Mal ausgewertet, das sind doch ordentliche Tagessummen die es gab und sie bestätigen die Karte die ich oben schon gespostet habe:

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Quelle: http://www.hko.gov.hk

Hong Kong ist definitiv ein Abenteuer. Ich muss gestehen dass ich mich trotzdem in Hong Kong nie so wohl fühle. Es ist noch gestresster als in der Schweiz, gibt es z.B. Stau hupen alle wild drauflos, auch wenn sich gar nichts mehr bewegt. Trotzdem, ein Abenteuer in einer solch "alten Ruine" den Victoria Peak zu erklimmen:

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Oder Taxifahren, wo man sich gar nicht erst fragen mag ob der Taxifahrer überhaupt auf die Strasse schaut:

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Wie Singapur ist auch Hong Kong nicht frei von sozialen Problemen. Ich spreche dabei nicht die Proteste an, die es ab und zu mal gibt. Ein viel grösseres Problem sind die vielen Filipinas die als Haushalthilfen "gehalten" werden. Es ist wirklich ein Trauerspiel, diese Frauen leben unter erbärmlichsten Bedingungen (haben teilweise nicht mal ein Bett zur Verfügung) und arbeiten zu Hungerlöhnen. Der einzige schöne Tag in deren Woche ist der Sonntag (oder mal ein Feiertag) wo sich fast alle in Central treffen. Geht man an einem solchen Tag auf die U-Bahn begegnet man ihnen überall, tausende Filipinas sind da, sprechen miteinander, stellen Zelte auf und packen Dinge welche sie für die Heimat gekauft haben in Kisten.
Die Zelte werden teilweise mitten auf der Strasse aufgeschlagen, die entsprechenden Strassen werden dann durch die Polizei gesperrt. Da die Filipinas friedlich sind und niemanden belästigen, lässt man ihnen diese wenige Freiheit:

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Verkehr ist, wie weiter oben erwähnt, in Hong Kong ein latentes Problem. Auf der rechten Seite der Stau Richtung Central, auf unserer Seite, in Richtung der TCU, geht es vorwärts.

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Am zweitletzten Tag vor der Abreise die Zeit noch genutzt und auf den Victoria Peak gefahren um das abendliche Hong Kong einzufangen. Das lange Warten hat sich gelohnt, perfekte Sicht auf die Stadt:

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Nun denn, Zeit zu gehen. Schönes Wetter ist angesagt, mit TCU's dekorierter Himmel wartet auf mich. Wer braucht schon Inflight Entertainment wenn die Linkskurven so aussehen:

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Man wieder oben und unten einfach alles tiefblau ist:

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Aber halt, da war doch noch was. Genau, die eklige Cirrensuppe die mir auf 12 Kilometern Höhe die Aussicht nimmt. Und die Cirren haben hier oftmals nicht nur Eigenschaft den Blick zu trüben, sie schütteln auch oftmals die Flugzeuge die durch sie hindurchfliegen. War aber dieses mal nicht ganz so übel wie andere Male:

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Langsam kommt Singapur näher, die Sonne senkt sich schon dem Horizont entgegen, da scheint sich an den Cirren das Licht zu brechen. Ich habe sowas vorher noch nie gesehen, vielleicht kann mir jemand im Forum sagen wie das zustande kommt oder ob alles bloss eine optische Täuschung ist:

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So ging auch dieser Flug zu Ende. Definitiv wohl etwas was ich nur einmal erleben werde, brandneues Flugzeug und nahezu leer. Ich hatte die ganze hintere Kabine mit 16 Plätzen für mich alleine.

Der Pilot erwähnte dass das Wetter in Singapur gut sei, die Gewitterzelle in der Anflugschneise, gleich links neben unserer Maschine war wohl die Beleuchtung der Anflugschneise und daher nicht als schlechtes Wetter einzustufen. :-D

Gruss Dani
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Dani (Niederurnen)
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Nachdem ich rechtzeitig aus Hong Kong weggekommen bin bevor der erste Tropensturm der Saison an Land gegangen ist, gab es nun heute auch in Singapur mal richtiges Wetter. Also nicht bloss den ganzen Tag sonnig mit ein paar Wolken, sondern es gab schon eine tolle Aussicht aus dem Hotelfenster am Morgen:

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Zwei Stunden später entwickelte sich daraus dann ein gesunder Gewittercluster der die ganze Insel sowie Teile von Malaysia überzog und mal für 2 Stunden Regen brachte, bevor das ganze System wieder in sich zusammenfiel.

Die Gewitter entstanden im Westen und Südwesten der Insel, also über der Strasse von Malaka wo durch das warme Wasser enorm viel Energie bereitsteht. Über die Strasse von Malaka kommen auch die Sumatra Squalls (die ich wohl auch dieses Jahr wieder erleben darf) welche am frühen Morgen hier an Land gehen. Ihre Stärke verdanken diese Squalls genau der Strasse von Malaka, hier können sich die bereits schwächelnden Gewitterzellen die nachts über Sumatra entstanden sind wieder regenerieren bevor sie in Singapur und Malaysia an Land gehen.

Am Abend dann schöne Stimmung mit dekorativen Mammati im Abendlicht:

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Ab morgen gibt es dann wieder Standardkost mit den "Afternoon thundery showers".

Gruss Dani
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Dani (Niederurnen)
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Nun, entweder hat der Wetterdienst alle guten Meteorologen an den Flughafen abgeben müssen (man sagt die Air Traffic Control hier sei eine der Weltbesten wenn es darum geht Flugzeuge an CB's und TCU's vorbeizulotsen) oder aber das Wetter ist wirklich so extrem schwierig prognostizierbar so dass es sogar für gestandene Meteorologen hier eine Knacknuss darstellen würde.

Angesagt waren für heute "Morning thundery showers". Das hat auch soweit gut gepasst, es hat sogar jeweils ein oder zweimal gedonnert, so dass der Begriff "thundery" stimmte.

Als es dann nach dem Mittag immer noch regnete wunderte ich mich schon ein wenig, es hörte dann aber später doch mal auf und die Sonne drückte mal durch die Cirrendecke.

So gegen Abend, noch vor dem eigentlichen eindunkeln wurde es aber rasch dunkler draussen. Nichts böses gedacht bis es auf einmal richtig hell wurde und ein paar Sekunden später der Donner kam.

Also mal schnell die App des Wetterdienstes gecheckt, nach "Morning thundery showers" sieht das um 18.00 aber nicht mehr wirklich aus :-D

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Quelle: Screenshot Lightning@SG by http://www.nea.gov.sg

Also mal auf den Hotelbalkon und versuchen den ganzen Haufen zu orten. War aber leider auf der Seite wo ich nichts sehe, trotzdem war die Soundkulisse wieder mal toll. Die Donner böllern hier halt schon ganz schön.

Der Aufzug war leider nicht so spektakulär und der Baum stand halt mitten im Weg. Das ist übrigens im 6. Stock, ein Dachgarten auf dem Zwischengeschoss:

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Nun, die Air Traffic Controller am Flughafen haben wohl ordentlich geschwitzt. Nebst der Tatsache dass hier von 16.00 bis 21.00 Hauptverkehrszeit ist, müssen die vielen Flieger nun auch noch von den Gewitterzellen ferngehalten werden. Das ergibt dann neben Warteschleifen ziemlich spezielle Muster auf den Anflügen (wohl weil der eine oder andere durchstarten musste):

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Quelle: Screenshot flightradar24.com

Trotz der vielen Feuchte die hier immer rumwabert ist die Sicht (wenn es denn gerade nicht regnet) im Gegensatz zu Hong Kong wunderbar klar. Habe gestern den Abend genutzt um an die Marina Bay zu gehen, ein bisschen mit der Kamera experimentieren:

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Gruss aus der Nacht von Singapur
Dani
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Heute war Tag um zwei Dinge zu lernen.

1. Der Wetterdienst in Singapur, respektive deren Computer sind verdammt schnell. Auf dem Weg vom Büro zur Bushaltestelle leichter Regen, dann ein Blitz und der folgende Donner. Soweit nicht spektakulär wäre da nicht die App des Wetterdienstes. Ziemlich genau 1 Minute nach dem Blitz kam die Meldung das in der Nähe des Büros ein Blitz geortet wurde. Wow, Hut ab! Erfassen, verorten und die Nachricht raushauen in dieser kurzen Zeit.

2. Nur weil der Himmel nicht danach aussieht, heisst es nicht das nicht von irgendwo her ein Blitz kommt. Das Bild habe ich aufgenommen als ich aus dem Bus stieg (also den Bus hab ich natürlich wegfahren lassen).

Bild vom Himmel zu der Zeit:

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Den Blitz sah ich im linken Augenwinkel, Donner folgte ca. 5 Sekunden später, als nicht wirklich weit weg. Entweder kam er irgendwo aus dem Gewölk auf der linken Seite (das meiner Ansicht nach zu tief dafür ist) oder aber er kam direkt aus den Resten des Amboss. Hab danach auf dem Radar nachgeschaut, der Blitz wurde in einer Gegend registriert wo kein Regen mehr fiel.

Einmal mehr (und das gilt auch für europäische Gewitter) sei halt der Hinweis angebracht dass Blitze nicht nur aus pechschwarzen Wolken kommen können.

Gruss Dani
Zuletzt geändert von Dani (Niederurnen) am Mi 28. Jun 2017, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Als an mangelnder Abwechslung beim Wetter kann ich momentan nicht klagen. Jeden Tag gibt es was anderes und die Sumatra Squalls bringen deftige Hausrüttler am frühen Morgen in die Stadt. Einen konnte ich am 11. Juli einfangen, wenn auch der Blitz hinter dem Haus niederging, geknallt hat es ganz ordentlich.

https://youtu.be/vMMgKl0Geis

Gruss Dani
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Eine Weile ist es her. Das Wetter hat sich nun nach einem furiosen Finale beruhigt und geht nun gemächlich wenn nicht sogar langweilig weiter. Kein Regen mehr, jeden Tag Sonne von früh bis spät. Ein paar Tage ist das mal lustig, aber wenn man actionreiches Wetter mag wird sowas schnell mal langweilig.

Am 14. Juli war richtig was los und der Wetterdienst hier kam aus dem korrigieren der Prognose nicht mehr heraus da sich die Lage teils explosionsartig änderte.

Der Bereich in Pink auf dem Radar bildete sich nur in 10 Minuten. Interessanterweise gab es kaum Blitze, dafür die grosse Schütte. Es gab Stationen die registrierten in 10 Minuten 42 Liter Regen.

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Quelle: Meteorological Service Singapore http://www.weather.gov.sg

Da konnte der Wetterdienst doch glatt ein neues Icon auspacken:

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Quelle: Meteorological Service Singapore http://www.weather.gov.sg

Man würde meinen dass sich die Leute hier so extremes Wetter gewohnt sind, scheinen sie aber nicht. Unsere Mitarbeiter zeigten doch relativ grosse Furcht davor was aus Kommentaren wie "Das Wetter hier ist nicht mehr wie früher, es wird immer extremer" oder "Immer wenn es in der Nähe ein schweres Erdbeben gibt spielt das Wetter hier so verrückt" ziemlich klar hervorgeht.

Zur zweiten Aussage sei anzumerken dass es an diesem Tag auf Sumatra ein Erdbeben mit Magnitude 5.0 gab: https://earthquake.usgs.gov/earthquakes ... #executive

So tief hängendes Gewölk dass zudem noch schnell zieht sieht man hier eben nicht alle Tage, für mich war es bloss irgendwie "Hong Kong reloaded":

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So, fertig nun über das schlimme Wetter berichtet. Schliesslich ist es ja schönes Wetter, da kann man am Abend den National Day Preview bestaunen. Da gibt es neben einer interessanten Show schönes Feuerwerk:

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Auf ihren National Day sind die Leute in Singapur sehr stolz und es ist ihnen wichtig dass die Show perfekt wird. Da scheut man keine Kosten und Mühen das ganze Wochen im voraus zu proben. Das sind dann keine Trockenübungen sondern der ganze National Day wird, zumindest bei den letzten zwei Previews, mit jedem Detail durchgespielt. Das heisst unter anderem dass die Kampfflugzeugstaffel ihre Show fliegt, die Helikopter mit den Flaggen sind unterwegs und eben das Feuerwerk wird gezündet. Die Kampfflugzeuge trainieren auch neben den eigentlichen Shows, so sieht und hört man sie teilweise unter der Woche am frühen Abend wenn sie ihre Trainingseinheiten über der Stadt absolvieren. Das ist selbstverständlich ein wenig laut da gewisse Figuren nur mit Nachbrenner geflogen werden können.

Zweimal war ich nun am Changi Beach an der Ostspitze der Insel. Man sagt dass die Sonnenuntergänge da besonders schön sind. Also bin ich hingefahren. Keine U-Bahn weit und breit, nur Busse gibt es. Und was für welche, Gefährte die bei uns im Museum stehen fahren hier im Alltagsbetrieb herum. Das gute Gefährt hier hat ca. 24 Jahre auf dem Buckel. Es tönt zwar teilweise nicht mehr so wirklich fit, hat ich aber an den Strand gefahren (und brauchte dafür fast 1 Stunde):

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Gestern war ich auch wieder am Changi Beach, während des Sommermonsuns kommen hier die ankommen Flieger rein. Das erste Mal konnte ich bewusst sehen welche Auswirkungen eine Wake eines Fliegers wirklich hat (mehr zu Wakes z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelschleppe). Auf der Wasseroberfläche bildeten sich tatsächlich kurzlebige Wirbel, wie kleine Tornados. Ich versuche bei einem meiner nächsten Besuche diese noch zu filmen, ich weiss nun welcher Flugzeugtyp die stärksten hervorruft. Auf dem Bild ist noch ein Wirbel sichtbar:

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Je nach Flugzeugtyp hört man sie sogar, ganz seltsames Geräusch das den ganzen Himmel und die umliegenden Baumwipfel kurzzeitig "einhüllt".

Ja, der Changi Beach Park ist ein schöner Flecken Singapur, ich lasse die Bilder für sich sprechen:

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Das wär's mal wieder. Mehr ein anderes Mal, gibt noch viel zu entdecken in meiner zweiten Heimat.

Gruss Dani
Zuletzt geändert von Dani (Niederurnen) am Mo 24. Jul 2017, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Textfehler korrigiert
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

Das versprochene wird natürlich noch nachgeliefert. Heute wieder an den Changi Beach gefahren (und auf dem Rückweg wohl das übelste Loch aller Bushaltestellen gesehen) und Wakes gefilmt.

Wake tanzt neben dem Schiffsrumpf: https://youtu.be/AzJ9dF-Wj0Q

Ähnelt ein wenig einer Wasserhose, ist aber keine. Die Wetterlage heute hätte auch nicht zu Wasserhosen geführt.

Und die Wake hörbar (nicht die gleiche wie oben): https://youtu.be/KbCikwGY-50

Also falls jemand in der Nähe eines Flughafens wohnt und das Geräusch kennt, das sind Wakes.

Wakes sind gefährlich, nicht für den Beobachter am Boden (sonst wäre ich nicht mehr da) sondern für die nachfolgenden Flieger. Deshalb ist Separation das A und O.

Gruss Dani
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Re: Bilder aus dem Flugzeug und aus Singapur

Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Hallo zusammen,

So, mal wieder diesen Thread beschliessen bis es einwintert, dann kann ich ihn wieder hervorholen.

Die fast 3 Monate in Asien vergingen schnell und es schien fast als wollte Asien mich nicht mehr gehen lassen, mehr dazu später.

Da ich mich neben Wetter, Fliegern und Computern auch für den ÖV interessiere, habe ich mir natürlich das ÖV System in Singapur mal etwas genauer angesehen respektive es auch fleissig benutzt. Singapur befindet sich bezüglich ÖV System gerade im Umbruch. Nicht in Bezug auf Fahrzeuge oder wie ein Fahrplan dargestellt wird (es hat ja eh keinen an den Haltestellen) sondern wie das ganze organisiert ist. War bis anhin ein Duopol von zwei Anbietern zuständig die Bahnen und Busse zu betreiben hat der Staat dies nun aufgebrochen um effizienter zu werden. Die Buslinien werden nun in Losen à 300 - 400 Fahrzeuge ausgeschrieben, bewerben können sich Firmen die das Rüstzeugs mitbringen, egal wo sie auf der Welt tätig sind. Die Firmen erhalten dann den Auftrag die Linien mit eigenem Personal zu betreiben. Die Fahrzeuge und Depots sind aber im Besitz des Staates, die Unternehmen bekommen die Fahrzeuge nur zur Erfüllung des Vertrags und müssen diese nach Ablauf wieder zurückgeben.

Im Unterschied zur Schweiz benutzt man in Singapur wiederaufladbare Wertkarten um mit dem Bus zu fahren. Registrierung ist nicht erforderlich, man kann die Karten an diversen Verkaufspunkten beziehen und auch selber wieder aufladen. Die Diskussion um Personenprofile kommt so gar nicht auf da der Staat nicht weiss wem welche Kartennummer gehört.

Auch die Funktionsweise des System ist anders. Während bei uns die Busse meist von zentralen Punkten zu einer Endstation im Quartier fahren verbinden die meisten Linien in Singapur zwei Interchanges miteinander. Auf ihrem Weg durchqueren sie die Quartiere und bieten den Fahrgästen an den Interchanges (je nach Grösse) eine Vielzahl an weiterführenden Verbindungen.

Genug Bus gefahren, es ist an der Zeit nach Hause zu gehen. Aber irgendwie wollte Singapur mich nicht gehen lassen. Die Reise an den Flughafen verlief normal, Entspannung in der Lounge war angesagt. Dann war es Zeit für das Boarding, oder besser gesagt, es wäre Zeit für das Boarding gewesen:

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Nein, flugfähig war diese Maschine definitiv nicht mehr, da half auch das ratlose reinschauen der Techniker nichts. Das Triebwerk war so beschädigt dass es getauscht werden muss. Das geht natürlich nicht in ein paar Minuten, also benötigten wir eine Ersatzmaschine. Die war aber nicht vorhanden, keine Reservemaschine da. So wurde ich von der Airline erstmal in ein Hotel verfrachtet um wenigstens etwas schlafen zu können. Um 6.00 sollte ich wieder am Flughafen zurück sein, dann komme die Maschine aus Melbourne die dann den Flug nach Zürich durchführen wird.

Wie man sich unschwer vorstellen kann war das eine kurze Nacht, mein Flug wäre um 01.30 gestartet. Nun ja, besser als nichts, wenigstens 3 Stunden schlafen. Und ehrlich gesagt war ich gar nicht mal so böse, ich hab mir insgeheim schon mal gewünscht Afghanistan und diese Gegenden mal bei Tag zu überfliegen und mal etwas davon zu sehen.

Mit einer müden Ersatzcrew die morgens um 3.00 aus ihren Betten geklingelt wurde bestiegen wir das Flugzeug. Der ursprünglich auf 7.00 angesetzte Start erfolgte dann erst um 07.40 denn so um die 150 Tonnen Kerosin mussten noch geladen werden. Aber ich muss sagen, die Effizienz in Asien ist eindrücklich, unser A380 (welcher ja die grösste Passagiermaschine weltweit ist) wurde in gut 90 Minuten für seinen Weiterflug vorbereitet. Wer eine solche Maschine mal aus der Nähe gesehen hat kann sich vorstellen was dies an Mitarbeitern und Koordination braucht um eine solche Maschine zu entladen, reinigen und wieder zu beladen. Und selbstverständlich muss die Maschine in dieser Zeit auch noch übliche kleinere technische Checks über sich ergehen lassen.

Der spätere Start war für mich natürlich von Vorteil, kurz nach Sonnenaufgang zu starten hat seinen speziellen Reiz:

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Southwest Monsun, das heisst Südstart damit man gegen den Wind ausgerichtet ist. Man fliegt kurz aufs Meer hinaus um dann in einem fast 270° Turn um Singapur in Richtung Malaysia zu fliegen, herrlich:

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Schnell wurde es kalt draussen. Das habe ich nicht etwa gespürt sondern gesehen. Die vielen Kratzer in den Scheiben unserer "heruntergekommenen" Maschinen belegten sich mit Eiskristallen. Fertig schöne Fotos, das CB Bild mit den Kratzern übersät:

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Ja, dieser liess uns in Ruhe. Weiter ging's in die Bucht von Bengalen, eine unruhige Gegend zum fliegen. Wird von Piloten und auch Passagieren gerne "Bay of Bumps" genannt, und sie wurde auch auf diesem Flug ihrem Namen gerecht, zeitweise war es echt übel und wir flogen mehr oder weniger im Slalom um die zahlreichen CB's herum.

Ich habe weiter oben geschrieben dass ich Afghanistan und diese Gegenden auch mal sehen wollte. Dieses Mal konnte ich endlich mal sehen wie das da unten aussieht. Faszinierend, so viel Wüste, Berge und noch mehr Wüste:

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Dann mehr oder weniger langweilig, mal etwas Schlaf nachgeholt. Viele Wolken draussen, oftmals Cirrensuppe oder eine einheitliche Suppe unter uns, nichts fotogenes und die Kratzer in den Scheiben störten halt schon arg. Interessanter wurde es erst dann wieder in Richtung Europa mit TCU und Bergen:

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Hierzulande war es eher wechselhaft mit vielen TCU. Die dekorieren die Fotos immer schön und schütteln den Flieger wenn man durch sie hindurchfliegt :lol:

Aber ja, dies sind für mich einfach die schönsten Bilder aus einem Flugzeug, ohne Wolken wirkt es schon eher ein wenig langweilig. Die letzten zwei Bilder entstanden auf unserem Anflug auf Zürich:

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Gruss Dani
Zuletzt geändert von Dani (Niederurnen) am So 20. Aug 2017, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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